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Vom Praktikum zur Roboterprogrammierung: Mein Weg

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vom Praktikum zur Roboterprogrammierung

In meiner Schulzeit hatte ich noch keinen besonderen Berufswunsch. Die Schulpraktika habe ich im Tierheim und in einer Arztpraxis absolviert. Da diese mich aber nicht ansprachen, habe ich in den Sommerferien ein freiwilliges Praktikum bei Mercedes in Bremen gemacht. Mein Vater hatte mich dazu motiviert. Dort war ich bei den Mechatronikern eingeteilt und es gefiel mir auf Anhieb gut, obwohl ich vorher nichts mit Technik zu tun hatte. Das Schöne an dem Praktikum war, dass man mit den Auszubildenden des ersten Lehrjahres zusammen in einer Werkstatt gearbeitet hat. Somit konnte man sich bei Fragen direkt an Leute in seinem Alter wenden.

Das Praktikum hat mir so sehr gefallen, dass ich eine Bewerbung für das nächste Ausbildungsjahr geschrieben habe. Die Tests und Auswahltage liefen gut und ich habe nur noch auf eine Zusage gehofft. Diese kam dann auch schon ca. ein halbes Jahr vor Ausbildungsbeginn! Ich war froh, so früh zu wissen, wo ich nach meinem Schulabschluss hingehen würde. Hier in Bremen war ich das einzige Mädchen in meinem Jahrgang, was für mich Höhen und Tiefen bedeutete. Es hätte mir damals sehr geholfen, mich auch ab und zu mit einer weiblichen Person austauschen zu können. Wobei ich super Kollegen hatte, mit denen ich größtenteils sehr gut klar kam.

In der Ausbildung haben mir der Zusammenhalt und die Teamaufgaben am besten gefallen, die durch Teamfindungen und z.B. gemeinsamen Weihnachtsfeiern gestärkt wurden. Gerne habe ich auch bei Veranstaltungen geholfen wie z.B. den Girlsday oder auch Werksführungen für Schulklassen betreut. Im Endeffekt war es eine sehr lehrreiche und auch schöne Zeit.Kurz vor meinem Abschluss wurde ich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte an dem Pilotprojekt FacTS teilzunehmen. FacTS (FacharbeiterInnen Talentschmiede) ist ein Baustein der ganzheitlichen Personalentwicklung und wendet sich an Leistungsträger in der technischen Berufsausbildung. Dabei soll eine berufliche Perspektive in Richtung Fach- oder Führungskarriere aufgezeigt werden. Die Förderung beginnt nach der Berufsausbildung und beinhaltet den Einsatz in anderen Fachbereichen sowie Qualifizierungs- und Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb Daimler. Aktuell läuft der Pilot an den vier Standorten Untertürkheim, Gaggenau, Bremen und Mannheim (dort nur für EvoBus). Die ersten FacTS-Kandidaten wurden durch die Fachbereiche bestätigt und haben mit ihrem Förderprogramm gestartet, eine davon bin ich ;)

Zu dem Zeitpunkt gab es kaum Informationen zu der Vorgehensweise und der Zielsetzung. Ich habe mich dafür entschieden und kam nach meinem Abschluss in die Montage der Mercedes-Benz C-Klasse und des GLK zur Beobachtungsphase. Ich habe mir nach der Hälfte der Zeit ein Feedback von meinem Meister eingeholt. Eingeteilt wurde ich in der Neuanlage Technisches Zentrum-Dach, die zum Kleben des Daches für die neue C-Klasse und den GLK zuständig sein wird. Mein Aufgabenbereich als Anlagenwart umfasst die Inbetriebnahme, Instandsetzung und Instandhaltung der Anlage. Da wir zu dem Zeitpunkt noch nicht im Serienprozess eingebunden und somit noch im Aufbau der Anlage waren,  hatte ich die Chance auch bei der Roboterprogrammierung und Anlageninbetriebnahme zu helfen. Dieses interessiert mich sehr, weil es meinem Ausbildungsberuf nahekommt und meine Grundkenntnisse ausbaut. Ich finde es faszinierend, was man für Geschwindigkeiten im Montageablauf durch Roboter erbringen kann.

Durch den Aufbau der Anlage hatte ich die Chance, was für mich völlig neu war, die Planungsprozesse mitzuerleben. Dadurch ergaben sich für mich kleine Projekte, die auch zur Bewertung in der Beobachtungsphase dienten. Nach einem halben Jahr wurde mir dann mitgeteilt, dass ich in FacTS aufgenommen wurde und nun ein Entwicklungsplan für mich erstellt wird. Diesen kann ich auch aktiv mitgestalten, was eine super Chance ist um die eigenen Interessen auszubauen. Es folgte eine Auftaktveranstaltung in Untertürkheim mit den anderen FacTS-Teilnehmern zum Informationsaustausch und Kennenlernen. Zudem gab es ein Gespräch mit Vertretern des Personalbereichs, des Betriebsrat und Fachbereichen sowie Herrn Schabert, dem Werkleiter des Werkes Untertürkheim.

Gut gefallen hat mir, dass wir erfahren haben, wie die Entwicklungspläne der Anderen aussehen. Somit hat sich nochmal gezeigt, wie viele Entwicklungsmöglichkeiten man hat. Ich habe einige Ideen dazu bekommen, in welche Bereiche ich mal schauen möchte. Interessant wäre es für mich, wenn ich mich in Richtung Robotertechnik entwickeln könnte. Ich freue mich auf die kommende Zeit, in der ich meine Fachkenntnisse erweitern möchte und andere Bereiche und evtl. auch Werke und deren Menschen kennenlernen kann!


100 Jahre Gießerei- ich bin seit 23 Jahren ein Teil davon

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Im Jahr 2013 feierte unsere Gießerei in Mettingen 100-jähriges Bestehen. In diesem Zeitraum hat sich hier einiges getan- und ich glaube, so viele Umwälzungen wie in den letzten 20 Jahren gab es vorher nicht. Ich stamme aus den neuen Bundesländern, aus Thüringen und habe dort Kfz-Mechaniker gelernt. Zu meinem damaligen Chef habe ich immer gesagt „eines Tages werde ich auch Mercedes-Benz reparieren“. Nachdem dann 1989 die Mauer gefallen war, fuhren wir nach Stuttgart und ich sagte zu meiner Frau: „Ich frage mal bei Mercedes-Benz nach, ob es für mich dort Arbeit gibt“. Ich fragte am Tor nach und wurde gleich ins Personalbüro geschickt.

Und was soll ich sagen (schreiben): Nach einem Monat konnte ich in der Gießerei als Gießereihelfer anfangen. Es war nicht ganz das Erwünschte (ich wollte ja KFZ-Mechaniker werden), aber ich dachte mir, „dann schaust du dich nach einer Weile um, ob es eine Stelle als Kfz-Mechaniker gibt und wechselst dort hin.“ Zumal mancher in der Gießerei zu mir sagte: „Was willst Du hier? Die Gießerei, die wird bald zugemacht“. Aber falsch gedacht! Die Gießerei, die vielseitige Arbeit und die dort herrschende Kameradschaft haben mich zu einem Gießer mit Leib und Seele gemacht!

Ich habe mich dort in den 23 Jahren vom Gießereihelfer in der Gattierung (Materialzusammenstellung) über den Schmelzer am Elektroschmelzofen zum Schmelzer am Kupolofen hochgearbeitet. Von 2000 bis 2002 besuchte ich die Meisterschule und habe diese als Gießereimeister abgeschlossen. 2005 bekam ich dann eine Stelle als Meister im Schmelzbetrieb der Gießerei. Die Entwicklung der Gießerei über diese 23 Jahre war ebenso spannend und Interessant wie meine Entwicklung.

1990, im Jahr meiner Einstellung, gossen wir in der damaligen Grauguss-Gießerei Kurbelgehäuse und Bremsscheiben. Die Stückzahlen entwickelten sich Anfang der 90er Jahre stetig weiter. Nach der Umstellung der Kurbelgehäuse in Aluminium übernahmen wir die komplette Bremsscheibenproduktion in Mettingen. Durch die Steigerung der Produktion und durch die Weiterentwicklung der Schmelztechnik, des Schmelzverfahrens und des Feuerfestmaterials stieg die Schmelzleistung (gemessen in Tonnen pro Tag) noch einmal unglaublich stark an. Nebenher entwickelten wir in unserer Versuchsgießerei in Zusammenarbeit mit der Forschung unsere neue Zukunft. Diese neue Zukunft heißt „Stahlguss und Niederdruckgießverfahren“ für das Turbinengehäuse der Turbolader für unsere Benzinmotoren. Uns ist es gelungen, als einzige Gießerei weltweit das Niederdruckgießen mit dünnwandigem Stahlguss serienreif zu entwickeln.

Am 21.12.2012 war es dann soweit, der letzte Abguss der Bremsscheibe stand bevor, die Zukunft  „Stahlguss und Turbinengehäuse“  war eingeläutet. Somit gingen eine völlig neue Eisensorte und ein völlig neues Schmelz-und Gießverfahren in Mettingen an den Start! Wenn ich zurückblicke, dann sehe ich heute eine enorme Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Gießerei. An vielen Arbeitsplätzen war damals Handarbeit angesagt: Grate abflexen, oder mit dem Hammer Überstände abschlagen.  Am Kupolofen und im Bereich Schmelzerei waren Umgebungstemperaturen von 40 bis 50 Grad keine Seltenheit.

Die Ofenreparaturen waren keine leichte Arbeit und immer mit großer Hitze verbunden. 1990 wurde der Ofen alle 6 Wochen mit einer feuerfesten Masse von innen neu beschichtet. Durch die von uns entwickelte Fahrweise des Kupolofens und durch die Einführung von feuerfesten Betonen konnten die Reparatur-Intervalle schließlich von sechs Wochen auf sechs Monate erweitert werden, was uns die Arbeit sehr erleichterte. Seit Ende letzten Jahres steht nun der Kupolofen still und wird Schritt für Schritt entsorgt. Wir schmelzen jetzt mit zwei Elektroöfen unseren Stahlguss für die Turbinengehäuse. Durch den Wegfall des Gießverfahrens der Bremsscheiben haben sich die Arbeitsbedingungen sehr verbessert. Die Halle ist hell und sauber und wir müssen im Winter sogar heizen. Seit Beginn der Turbinengehäuseproduktion hat sich schon sehr viel getan und die Schmelzleistung steigt auch hier schon stark an.

Wenn ich nachdenke, was in den 23 Jahren alles passiert ist…die Entwicklung und der Umschwung hat mit Sicherheit unserer Gießerei und den Mitarbeitern viel Know-How gebracht und gezeigt, wozu wir im Stande sind und dass wir uns gegenüber der Konkurrenz behaupten können. Dass die Gießerei nach den 23 Jahren immer noch besteht, ist der Arbeit und der Weiterentwicklung in unserem Hause zu verdanken. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich als Gießereimeister in Rente gehen werde. Und ich glaube daran, dass mein Sohn, der zur Zeit in der Meisterschule ist und seinen Gießereimeister macht, ebenfalls die Gießerei weiterentwickelt und vorantreibt, so dass er in der Gießerei auch noch eine Zukunft hat!

Wie bringe ich einem autonomen Automobil das menschliche Sittengesetz bei?

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„Was das Thema ‚autonome Automobile‘ angeht – so hat es in den letzten Jahren im besten Sinne des Wortes Fahrt aufgenommen“, stellte Markus Maurer jüngst in Stuttgart fest. „Früher war es, salopp gesagt, doch eher etwas für die Technikecke. Jetzt hingegen bemerken wir, dass eine Mobilitäts-Revolution auf uns zurollt. Die Menschen lesen, hören und sehen es fast täglich in den Medien. Sie sind spürbar fasziniert von dieser Entwicklung und fragen sich: Welche Auswirkungen wird das alles auf mein Leben haben?“ Nicht zuletzt durch die Langstreckenfahrt eines Fahrzeugs der S-Klasse „Intelligent Drive“ auf den Spuren der legendären Fernfahrt von Bertha Benz wurde deutlich, wie fortgeschritten und ausgereift diese Technologie heute bereits ist. Autonome Fahrzeuge drehen eben nicht länger auf abgeschlossenen Teststrecken ihre Runden, sondern vermögen auf Autobahnen wie im fließenden Stadtverkehr zu navigieren.

270 Gäste, unter ihnen der ehemalige Ministerpräsident Erwin Teufel, erschienen am Dienstag, den 3. Dezember, im Mercedes-Benz Museum zum Vortrag „Autonome Automobile – Wer steuert das Fahrzeug der Zukunft?“. Der Referent Professor Dr. Markus Maurer forscht seit 20 Jahren über autonomes Fahren und Fahrerassistenzsysteme, seit 2007 hat er an der Technischen Universität Braunschweig einen Lehrstuhl für Elektronische Fahrzeugsysteme inne und leitet gemeinsam mit einem Kollegen das dortige Institut für Regelungstechnik. Er ist überdies Sprecher des Kernteams des Förderprojektes „Villa Ladenburg“ der Daimler und Benz Stiftung, das die gesellschaftlichen Auswirkungen des autonomen Fahrens untersucht und pro Jahr mit rund 1,5 Millionen Euro an Forschungsmitteln ausgestattet ist. Die Besucher wurden von Stephan Wolfsried, Leiter Fahrzeugfunktionen & Fahrwerk in der Mercedes-Benz Cars Entwicklung, als Hausherr sowie von Prof. Dr. Eckard Minx, Vorstandsvorsitzender der Daimler und Benz Stiftung, begrüßt. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Dialog im Museum“ statt, die von der Daimler AG gemeinsam mit der Daimler und Benz Stiftung sowie dem Mercedes-Benz Museum organisiert wird.

Bereits die Frage, was „Autonomie“ bedeute, dürfe laut Maurer keineswegs vorschnell beantwortet werden, sondern müsse aus vielen Perspektiven bedacht werden. Das Besondere an der Erfindung des Autos sei zunächst gewesen, dass es die Kutsche ersetzte und Pferde nicht mehr gebraucht wurden. „Aber durch die neuen Handlungsmöglichkeiten, die sich dem Fahrer eröffneten, ging gleichzeitig auch etwas an ‚Autonomie‘ verloren. Die Pferde wussten z. B. immer den Weg nach Hause, auch wenn der Kutscher vielleicht einmal nicht mehr so richtig fahrtauglich war!“ Wissenschaftlich hilfreich sei die Definition des Philosophen Immanuel Kant, der zufolge Autonomie die Selbstbestimmung im Rahmen eines übergeordneten Sittengesetzes bedeute.

„Ich frage meine Studenten, ob sie sich wirklich bewusst sind, dass sie als Programmierer von autonomen Fahrzeugen auch Sittengesetze implementieren müssen. Die Einhaltung von Verkehrsregeln und insbesondere die Entscheidung in Dilemmasituationen sind sehr ernste und folgenreiche Rahmenbedingungen. Denn wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt – fahre ich einen Menschen an, steuere ich den Abhang hinunter oder doch besser gegen einen Lkw?“ Als vollständig autonom könne ein Fahrzeug eigentlich erst dann bezeichnet werden, wenn es keine menschliche Überwachung mehr benötige, so Maurer: „Sie sehen, die ethische Qualität von Verhaltensentscheidungen ist beim autonomem Fahren zentral!“

Nach einem Überblick, welche technische Entwicklung autonome Fahrzeuge in den letzten 20 Jahren nahmen, identifizierte Maurer als einen wesentlichen Motivator zur Einführung autonomer Fahrzeug die Verkehrssicherheit. Die Zahl der Verkehrstoten sank von 21.000 im Jahr 1970 auf rund 3.500 im Jahr 2012. Würden technisch fortschrittliche autonome Fahrzeuge zugelassen, würde sich diese Zahl mit sehr großer Wahrscheinlichkeit noch einmal deutlich reduzieren lassen. „Doch zuvor müssen wir in eine öffentliche Diskussion eintreten und uns fragen: Wollen wir das als Gesellschaft überhaupt? Welche Restfehlerwahrscheinlichkeit sind wir bereit zu akzeptieren? Wer trägt die Verantwortung bei tödlichen Unfällen, die im Gegensatz zu heute dann nicht mehr durch den Fahrer, sondern einen ‚Roboter’ erzeugt werden? Wie könnten Übergabeszenarien aussehen, in denen sich menschliche Fahrer und autonome Fahrzeuge im Straßenverkehr begegnen – denn hier wird sicherlich nicht alles glatt laufen!“ Nach Maurer werden für die Einführung dieser Technik ganz neue Formen des Risikomanagements benötigt. „Es muss die Frage gestellt werden: Wie viel Verantwortung werden wir eines Tages bereit sein, an Maschinen und Computer abzugeben? Oder in die noch fernere Zukunft gedacht: Ist es ethisch vertretbar, den Menschen und nicht einen Computer Autos lenken zu lassen?

Die anschließende Diskussion verlief äußerst lebhaft. So fragte ein Besucher: „Macht nicht gerade die Freude an der Entscheidung auch die Freude am Auto aus? Möchte die Gesellschaft denn wirklich den perfekt dahinfließenden Schwarm, der das Individuum zu einer risikodefinierten Passivität verdammt?“ Maurer entgegnete, dass es bereits heute zunehmend maschinelle Verhaltensentscheidungen gebe, wie etwa das Beispiel der Luftfahrt oder der Börsenhandel zeige. Auch sie seinen von hoher gesellschaftlicher Relevanz. „Doch als Wissenschaftler kann ich Ihnen nicht sagen, wo im Einzelfall die ethische Grenze verläuft. Diese Frage müssen wir gemeinsam und zwar als mündige Bürger diskutieren.“

Hier geht es zum Audio-Video-Podcast

Syrien-Hilfskonvoi II: Ich war beim Start dabei

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Syrien: Ein Land, das vielleicht vielen Menschen jahrelang unbekannt war, bis zum März 2011. Der Arabische Frühling hat auch in Syrien seine Spuren hinterlassen und seitdem herrscht ein Krieg zwischen der Opposition und dem herrschenden Regime. Für das syrische Volk – vor allem für Kinder, Frauen und älteren Menschen – ist das ein lebensgefährlicher Zustand in Angst und Schrecken, ohne jegliche Sicht auf eine Verbesserung ihrer Lage.

Zu meiner Geschichte: Mein Name ist Moustafa Jamo, ich bin am 13.08.1986 in Efrin (Syrien) nahe Aleppo geboren und lebe seit meinem dritten Lebensjahr mit meiner Familie in Deutschland. Zum Glück muss ich mittlerweile dazu sagen. Der Krieg hat auch bei mir seine Spuren hinterlassen, denn ich habe Familie und Verwandte mitten im Kriegsgebiet. Alle paar Tage hören zu müssen, dass jemand im Verwandten- und Bekanntenkreis verletzt, entführt oder sogar von einer einschlagenden Bombe getötet wurde macht mich extrem traurig und zugleich wütend. Was genau so schlimm für mich ist, ist die Hilflosigkeit, die ich verspüre und das Gefühl, einfach nichts tun zu können während die Menschen im eigenen Land leiden.

Als ich im September 2013 mein Praxissemester in der Kommunikationsabteilung bei Daimler begonnen habe, stellte ich schnell fest, dass Syrien auch dort ein wichtiges Thema ist. Denn am 19. September 2013 startete Daimler in Kooperation mit Luftfahrt ohne Grenzen e.V. (LoG) einen Hilfskonvoi, bestehend aus insgesamt 14 Trucks mit über 300 Tonnen Hilfsmittel, im Wert von vier Millionen Euro an die türkisch-syrische Grenze, um Flüchtlinge zu versorgen. Ich muss gestehen, ich hätte nicht gedacht, dass sich Unternehmen in diesem Maße für Menschen in Kriegs- oder Katastrophengebieten einsetzen.

Direkt im Anschluss wurde sogar noch ein zweiter Hilfstransport mit Start am 10. Dezember 2013 für Syrien geplant und die Frage, die sich dabei für mich gestellt hat war: „Wie funktioniert solch eine Hilfsaktion eigentlich?“. Ich wollte hinter die Kulissen schauen und wissen, wer alles in solch einem Projekt eingebunden ist und wie viel Aufwand dahinter steckt. Ich recherchierte und wurde von Tag zu Tag schlauer. Aufgrund der großen Resonanz der Mitarbeiter zum ersten Hilfskonvoi, war das Verlangen bei vielen Mitarbeitern da, selbst etwas für die leidenden Menschen zu tun. Das Feedback der Belegschaft hat dazu geführt eine Spendenaktion für Syrien zu starten. Ich ging erst einmal auf die Spendenabteilung zu und kontaktierte Alpay Keskin. Unter dem Motto „Wings on Wheels – Gegen die Kälte“ hatten Mitarbeiter die Möglichkeit bis zum 6. Dezember 2013 zweckgebundene Geldspenden zu tätigen. Das Unternehmen geht in diesem Fall nach dem „Matchingverfahren“ vor. Kollege Keskin erklärte mir das Matchingverfahren so: Die Mitarbeiter spenden und danach wird die Summe der Spenden durch das Unternehmen nochmals verdoppelt. Es kam ein Betrag von über 50.000 Euro zusammen und das Unternehmen verdoppelte auf gut 100.000 Euro. Dass dann so viel zusammen kam, berührt mich insofern, dass möglicherweise ein Teil davon einem Verwandten oder Bekannten zugutekommen könnte. Durch die erneute Zusammenarbeit mit Luftfahrt ohne Grenzen werden insgesamt 200 Tonnen Hilfsgüter, Zelte für mehr als 1600 Flüchtlinge sowie Winterkleidung und Medikamente nach Gaziantep an den Türkischen Roten Halbmond (Kizilay) und das International Medical Corps übergegeben. Zudem werden drei moderne Krankenwagen an das Grenzgebiet transportiert.

In Begleitung mit Claws Tohsche aus der Presseabteilung Nutzfahrzeuge konnte ich an einem der vielen Vorbereitungsmeetings teilnehmen. So war ich jetzt mitten drin und konnte mir selbst ein Bild über die ganzen Planungen machen. Von Carmen Neumann (Bereich T/WT – Weltweite Transportlogistik), verantwortlich für die Transportlogistik Material und Teile auf der Route Wörth – Aksaray (beides Werke der Daimler AG), habe ich erfahren, dass bei all den Planungen das Wetter eine große Rolle spielt. Gerade im Winter müssen aufgrund der nicht exakt planbaren Witterungsverhältnisse besondere Planungsanforderungen berücksichtigt und Alternativrouten bereitgehalten werden. Gestern starteten dann sechs Trucks aus dem Werk Stuttgart-Untertürkheim, denen sich zwei weitere in Adana anschließen. Acht Trucks über knapp 4000 Kilometer an ein Ziel zu bringen erfordert sehr viel Planungsgeschick, Organisationstalent und starke Nerven. Ausfuhrverzollung aller Hilfsgüter sowie Zollanmeldung an der Grenze, Schneeketten, Unterkünfte für Fahrer und Konvoi-Begleitpersonen, Wetter und sogar der Sonnenuntergang am Ankunftsort waren nur einige von vielen Details, die vor dem Start geklärt werden mussten. Sonnenuntergang deswegen, weil die Ankunft bei Tageslicht sein sollte, um eine reibungslose Übergabe der Hilfsgüter zu gewährleisten. Durch die interne Reisestelle bei Daimler musste auch noch ein Reiseplan für Mitarbeiter, Fahrer und externes Personal erstellt werden, um den Konvoi auch über Nacht zusammen zu halten. Diese Meetings weckten in mir ein wenig Hoffnung auf bessere Zeiten für die Menschen im eigenen Land.

Mir wurde dann sogar angeboten, nach Kelsterbach – nahe Frankfurt – zur Beladung der Trucks zu fahren. Das konnte und wollte ich als gebürtiger Syrier natürlich nicht ablehnen. Luftfahrt ohne Grenzen hat dort sein Zentrallager und ich schaute mir das Ganze aus der Nähe an. Morgens angekommen, sah ich schon wie die Gabelstapler Paletten in die Trucks verluden. Unmengen Kartons gefüllt mit Decken, Winterstiefeln, Pyjamas, Hygieneprodukten etc. wurden nach und nach in die Trucks verladen. Dabei wurde mir immer klarer, wie viel Aufwand doch hinter solch einem Projekt steckt. Personen, die bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum arbeiteten, um den Menschen im Kriegsgebiet einen möglichst ertragbaren Winter zu ermöglichen.

Am Dienstag, den 10. Dezember 2013, war es dann soweit. Die ersten sechs Trucks fuhren gegen Nachmittags aus dem Daimler-Werk in Stuttgart-Untertürkheim in Richtung Gaziantep (Türkei) los. Mit all den Hilfsgütern an Bord und die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Leidens, widmete ich mich wieder mit gemischten Gefühlen meiner täglichen Arbeit.

Es macht mich stolz bei Daimler arbeiten zu können und zugleich bin ich dafür dankbar. Mir wurde mit der Zeit immer deutlicher, dass das Unternehmen nicht nur den Verkauf von Produkten im Vordergrund sieht, sondern auch die Menschlichkeit ganz wichtig ist. Als gebürtiger Syrier möchte ich mich bei all den Menschen, die an dem Hilfskonvoi „Wings on Wheels – Gegen die Kälte“ für Syrien beteiligt waren an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.

Den Verlauf des Hilfstransports können Sie die nächsten Tage hier auf unserem Fotoblog verfolgen.

Tatort SimCity: Wenn Schumacher nicht bremsen soll

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Ein Montagmorgen Ende November mit Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Heute kümmere ich mich nicht um Pressetexte, Bildauswahlen oder Medienanfragen, sondern bin Teil eines Teams, das für Michael Schumacher einen Test der Intelligent Drive Systeme organisiert hat.

Kritisch blickt der „Fußgänger“ auf die neue C-Klasse, die mit 50 Stundenkilometern auf ihn zukommt. Der Fahrer ist eindeutig abgelenkt und scheint den in grau und blau gekleideten älteren Herrn nicht wahrzunehmen. Nur noch wenige Meter; immer noch blicken Fahrer und Beifahrer nicht auf die Straße. Und doch: Plötzlich kommt der Mercedes wenige Zentimeter vor dem Menschen zum Stehen. Am Steuer des mit grauer Folie getarnten Erlkönigs sitzt Michael Schumacher, siebenfacher Formel 1-Weltmeister. Copilot ist Jochen Hermann, Chefingenieur und verantwortlich für Assistenzsysteme und die Aktive Sicherheit bei Mercedes-Benz. Tatort ist SimCity, ein Testgelände des Mercedes Technology Centers in Sindelfingen, auf dem abseits des Straßenverkehrs neue Assistenzsysteme auf Herz und Nieren erprobt werden können. (“Sim” steht dabei für “Simulation”).

Heute ist Testtag auf der riesigen Asphaltfläche. Michael Schumacher fühlt der neuen C-Klasse in verschiedensten Situationen auf den Zahn. Immer wieder nimmt die C-Klasse Anlauf und fährt auf „Dummys“ zu, auf stehende oder fahrende Auto-Attrappen in Hüpfburg-Anmutung, so genannte „Balloon Cars“, oder kommt einem Geländewagen mit seitlich angebrachter Weichbodenmatte im Look eines E-Klasse Cabrios gefährlich nahe. Alles mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, bewusst unaufmerksam und mit mehr oder weniger starkem Eingriff des Fahrzeugs.

Intensiv diskutieren Schumacher und Hermann die Philosophie der Systeme. Wie schnell und wie lange soll die optische Warnung kommen? Wie intensiv die akustische? Und ab wann soll der automatische  Eingriff einsetzen? Michael Schumacher: „Menschen machen Fehler. Daher beeindruckt mich die Philosophie: sehen, analysieren, warnen, eingreifen und damit schützen. Die Verbindung aus Stereokamera und Radarsensoren ermöglicht der C-Klasse einen 360-Grad-Rundumblick. Damit schützt Intelligent Drive nicht nur die Insassen, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer.“

Für Jochen Hermann sind die Tests mit Michael Schumacher eine sinnvolle Ergänzung zu den Millionen Testkilometern im Simulator, auf den Straßen oder den Teststrecken rund um den Globus. „Es macht wahnsinnig Spaß, mit Michael Schumacher zusammenzuarbeiten. Er kann nicht nur Autos sensationell gut bewegen, sondern sein Verständnis für Technik und Fahrphysik sowie seine Präzision und Schnelligkeit, Lösungsansätze zu erarbeiten, sind außergewöhnlich. Ich verspreche mir für die Zukunft sehr viel von der Zusammenarbeit. Gemeinsam wollen wir, dass es auf den Straßen für alle Verkehrsteilnehmer noch mehr Sicherheit gibt.“

Zum Abschied nimmt Michael Schumacher den Fußgänger nochmals in den Arm. Dessen kritischer Blick scheint gewichen, dafür ist ein leises Zähneklappern zu hören. Nicht aus Angst, sondern wegen der Kälte. Kein Wunder, wenn man bei knapp über null Grad den ganzen Tag an einer Stelle stehen musste. Dummys sind ja auch nur Menschen.

Another point of “view”

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I hear applause and feel how my hands are getting clammy. I am standing in front of over 100 people that look up curiously to the stage. That is at least what I guess they do. I can’t see them. Because I am almost blind.

This was during Daimler Financial Service’s 1st European Diversity Dialogue where I participated in a panel discussion together with Ursula Schwarzenbart, Head of Diversity Management at Daimler AG, and Franz Reiner, Head of DFS Europe. It was the first time that Daimler’s financial sector was organizing such an event for the Europe region to stress the importance of diversity. I am working for Mercedes-Benz Financial Services Netherlands and responsible for debit administration. When I got the invitation to join this dialogue I felt very honored as participants had to officially apply to get one of the few “tickets”.

Obviously, when I think about diversity especially within companies, the dimension that strikes me most is the one concerning handicapped people. So I was happy to be a representative for this very small group of employees at the dialogue in Brussels. However, on the first day of the conference we heard some really inspirational speeches that focused on various dimensions. For example, Corien Wortmann, Vice-Chair of the European People’s Party in the European Parliament, focused on gender diversity in companies. Marc Deeschemaecker, formerly Chief Executive Officer at the Belgian National Railways SNCB, highlighted the integration of different cultures in companies as well as in society and Berit Jacobs of the European Market Development department established a connection between diversity and innovation.

What I concluded from all these speeches was: There are so many situations where you need courage. You need it as a woman to become more visible when building your career. You need it in managing functions when deciding on the right job candidate and it also costs quite an effort to propose a self-developed idea that might seem a bit crazy at the first glance.

Showing courage is something I have to do a lot. When I had my first interview with Daimler Financial Services, I did not tell my future boss that I was blind. And he did not take notice because I really trained myself to move as natural as possible by strongly concentrating on all my other senses. When I got invited a second time, I gathered all my courage and told the truth. It worked out: I got the job. This shows to me that you can achieve your goals if you work hard enough – even if they are ambitious. I follow this philosophy also when it comes to growing and further developing my career. Actually, courage is what I need nearly every day, especially when I go to work on my bike. It sounds unimaginable and doing things like that are “normally” not possible but I keep on training myself. In those situations I always think: Just do it!

Just do it – this is not only the slogan of a famous sports equipment supplier but also one that I think we should remember after the Diversity Dialogue. And this might be the point when I should put the question: What is the main takeaway of the whole Diversity Dialogue? Well, I think that the outcome depends on each individual person. For me, it is definitely the experience that many people can move a lot. And differences – no matter if in thinking, behavior or appearance – make a group even stronger. Although I couldn’t see what all my colleagues looked like I suppose nobody looked the same (J). But what I picked up in the various discussions was that all European cultures together – and at the dialogue there were over 100 people from 23 countries – have an enormous potential in being creative and developing new ideas. For me it doesn’t matter whether we are talking about gender, cultural backgrounds, age or physical constitution. Most important is: Diversity is essential for being sustainably successful in the business world. At DFS that is existent. And the best thing is: All participants were “full of beans” and motivated to take the Europe region to the next level. So what we need to do now is review all ideas and impulses that came up and turn them into action. Because what we all should remember now: whatever you do – just do it!

PS: You might wonder how I am able to write this text. I have to work hard to be able to see but I have got very high-tech glasses that enable me to read and write at my computer. I think I don’t have to say that they are the most important tool helping me to do my daily job.

Mehr als alte Autos

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Weihnachten steht vor der Tür und vor dem Mercedes-Benz Museum eine Hütte: die Attraktion des diesjährigen Museumswinters. Mit Geweihen, einer festgenagelten Lederhose an der Wand und ihrem urigen Charme steht sie im Kontrast zu dem modernen Museum.

Seit Anfang November bin ich nun Praktikantin im Mercedes-Benz Museum und die erste große Veranstaltungsreihe für mich ist der Museumswinter 2013/2014 mit der „St. Cannstatter Hütte“. Für alle, die sie noch nicht gesehen haben: Das ist eine Almhütte vor dem Museum, die innerhalb von zwei Tagen „zusammengesteckt“ wurde, bis zu 85 Leute beherbergen kann, in der Kaiserschmarrn als Nachtisch gereicht wird und höchstwahrscheinlich die einzige weltweit ist, zu der frau problemlos mit Stöckelschuhen gelangen kann.

Da auch ich bei den Vorbereitungen für den Museumswinter dabei war, wartete ich gespannt auf das Ergebnis. Als ich morgens aus dem Bus stieg, sah ich zuerst eine knallrote Skigondel. Anfänglich wirkte sie etwas fehl am Platz. Doch sobald das Trio Hütte, Gondel, Curlingbahn fertig aufgebaut war, sah alles winterlich einladend aus. Am Abend probierten wir vom Museum gleich alles im Rahmen einer Weihnachtsfeier aus. Auf der Veranda der Hütte gab es Glühwein und drinnen ein süßes Ambiente mit karierten Tischdecken und Lammfellen auf den Holzbänken. Leider war die Ente aus, die meine Kollegin bestellt hatte. Die war neben Klößen und Geschnetzeltem einer der zünftigen Hauptgänge, die gut zum Charakter der Hütte passen.

Mein Chef und ein Kollege machten Stimmung und auch die Gespräche drehten sich nicht nur um die Arbeit. Die Hütte bot Platz für ein paar wichtige Dinge, die die Weihnachtszeit prägen: Essen, Trinken und  gemütliches Beisammensein. Der Arbeitsalltag blieb draußen vor der Tür.

Beim anschließenden Museum-Curling neben der Hütte, was Boccia oder Boule sehr ähnelt, waren alle lautstark und mit viel Spaß dabei. Curling ist ursprünglich eine Eissportart. Hier musste sich aber niemand aufs Eis wagen, sondern durfte vor der glatten Polymerbahn stehen bleiben und von dort den Curlingstein schlittern lassen. Per Los wurden wir alle in Gruppen aufgeteilt, die nach Ländern benannt wurden. Die Teams versuchten abwechselnd ihre Curlingsteine so nah wie möglich an den Mittelpunkt des Zielkreises zu werfen. An Engagement mangelte es niemandem. Geschätzt jeder zweite Wurf schoss über die Ziellinie hinaus und disqualifizierte sich dadurch. Der Freude am Spiel tat das jedoch keinen Abbruch. Am Ende ging das Team Russland als Sieger hervor. Passenderweise gab es als Preis Museumsschnapsgläser gefüllt mit Vodka.

Bevor ich hier angefangen habe, hätte ich nie erwartet, dass die Themen des Mercedes-Benz Museums so abwechslungsreich und vor allem aktuell sein können.

Umso mehr stieg meine Begeisterung als ich meinen Arbeitsplatz näher kennenlernte. In der Ausstellung steht zum Beispiel der ML aus dem Spielfilm Jurassic Park, den ich im Fernsehen bei wilden Verfolgungsjagden gesehen habe. Und was ich gar nicht erwartet hätte, ist die eindrucksvolle Darstellung der deutschen Geschichte, für die ich mich persönlich sehr interessiere. Es ist schwer zu beschreiben, warum ich so positiv überrascht bin von dem Museum, da ich eigentlich kein geborener Autofan bin. Aber immer wieder erwische ich mich dabei, bei einem vorbei fahrenden Mercedes nach dem Modell zuschauen. Eine der Anekdoten, die der Leiter des Besuchermanagements bei einer Führung erzählte,  finde ich hierzu sehr passend. Es ging um eine Frau, die alleine in der Eingangshalle auf dem Sofa saß. Als man sie ansprach  sagte sie, sie müsse auf ihren Mann und ihren Sohn warten, die in der Ausstellung seien. Für sie wäre das aber gar nichts. Man überredete sie, es doch wenigstens einmal zu probieren. Raten Sie mal wer am längsten in der Ausstellung verschwand? Und das lag gewiss nicht daran, dass sie sich verlaufen hatte.

Genauso wie ich von meinen Aufgaben im Museum überrascht wurde, hat es der Abend in der „St. Cannstatter Hütte“ geschafft, mir mit ungezwungener Stimmung Lust auf die Weihnachtszeit zu machen. Sicher spielte dabei auch der leckere Glühwein eine nicht ganz unwichtige Rolle. Sogar die Ente wurde letztendlich noch für meine Kollegin aufgetrieben.

„Meine“ magischen Momente

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"meine" magischen Momente

Wissen Sie, was „Re-Enactment“ ist? Ich wusste es auch nicht. Wenn für einen Film Szenen durch einen Schauspieler nachgestellt werden, die im wirklichen Leben passiert sind. Für den Film „Magische Momente: Die Stunde der Silberpfeile“ ist zum Beispiel der Schauspieler Juri Elmer in die Rolle des jungen Rudolf Caracciola, des berühmtesten Mercedes-Rennfahrers der 20er und 30er Jahre, geschlüpft. Und sah dabei täuschend echt aus. Bei den Dreharbeiten durften unsere Mechaniker und ich auch ein wenig „nachspielen“: Denn wir hatten die Aufgabe, die Silberpfeile technisch für die Filmaufnahmen vorzubereiten. Ich arbeite als Projektkoordinator für das Mercedes-Benz Classic Center und einer meiner Schwerpunkte ist die Betreuung der historischen Rennsportfahrzeuge in der Fahrzeugsammlung. Dies fängt im Jahr im 1906 bei den ersten Mercedes-Rennwagen oder dem „Blitzen Benz“ von 1909 an und reicht bis in die Neuzeit der aktuellen Formel 1 und DTM Fahrzeuge.

Nachspielen hieß in meinem Fall: Ich durfte sogar ans Steuer, als die Autos auf der Einfahrbahn in Stuttgart Untertürkheim gefilmt wurden. Ich fuhr dabei natürlich nicht annähernd so schnell, wie die Rennfahrer von damals. Rudolf Caracciola. Manfred von Brauchitsch. Hermann Lang. Dick Seaman. Juan Manuel Fangio. Karl Kling. Hans Herrmann. Stirling Moss. Ich bin Gert Straub. Da muss man einfach aufpassen, dass man sich nicht überschätzt, denn die Fahrzeuge haben wirklich sehr viel Leistung. Auch für heutige Maßstäbe. Ein W 125 von 1937 hat zum Beispiel zwischen 550 bis 600 PS. Aber die Bremsleistung von damals ist natürlich längst noch nicht so gut, verglichen mit den heutigen Bremsanlagen. Die Getriebe sind zum Teil unsynchronisiert. Das bedeutet: Man muss mit Zwischengas und zwischenkuppeln arbeiten. Das sind Begriffe, die die jüngeren Leute gar nicht kennen. Auch viele Rennfahrer von heute nicht. „Respekt“, kann ich da nur sagen: Für mich ist es heute einfach unglaublich, wie man auf der Nordschleife des Nürburgrings mit solchen Fahrzeugen im Zweikampf gegen 20 Konkurrenten um einen herum mit über  300 Kilometern pro Stunde fahren kann.

Mercedes W125 aus dem Jahr 1937: 8 Zylinder, fast 600 PS und 320 km/h Höchsgeschwindigkeit

Um die Silberpfeile zum Laufen zu bringen, benötigen wir das alte Spezialwissen von damals, das wir aus den historischen Unterlagen, aber auch durch die persönliche Weitergabe von Erfahrungen der früheren Mechaniker an die nächste Generation haben. Im Laufe der Jahre sind noch unsere eigenen Erfahrungen dazu gekommen. Die älteren Fahrzeuge fahren zum Beispiel alle mit Spezial-Kraftstoffen. Sie sind deshalb etwas umfangreicher in der Vorbereitung oder Nachbereitung. Ein W25 fährt mit einem Methanol Gemisch. Man muss das Fahrzeug konservieren, nachdem es gefahren wurde, weil Methanol aggressiv wirkt. Es würde den Motor, den Kraftstofftank, und die Benzinleitungen angreifen, wenn man es nach einer Fahrt nicht wieder entfernt. Wir verfolgen außerdem die Laufleistungen der alten Rennfahrzeuge bei ihren Classic-Einsätzen ganz genau und überholen sie in regelmäßigen Abständen. Damit ein Jochen Mass, wenn er mit einem Silberpfeil heute den österreichischen Großglockner erstürmt, ein absolut zuverlässiges Fahrzeug bekommt.

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Mir hat unser Team-Beitrag zu den Dreharbeiten für „Magische Momente“ großen Spaß gemacht. Der Film ist, wegen der guten Schauspieler und den historischen Aufnahmen, wirklich sehenswert. Und er macht Appetit auf das Thema, das wir im Classic-Center über den Winter vorbereiten werden: Nächstes Jahr feiert das Unternehmen „120 Jahre Motorsport“. Sind Sie dabei? Ich freue mich schon auf das nächste Team-„Re-Enactment“!

Quizfrage:

Noch kein Weihnachtsgeschenk? Bis Freitag, 20.12.2013 verlosen wir drei DVD-Boxen „Magische Momente: die Stunde der Silberpfeile” unter den richtigen Einsendern der Antwort auf die Frage: Welcher Rennwagen ist das? Hier geht’s zur Sounddatei

Kleiner Tipp: Rennfahrer Jochen Mass fährt ihn gerne auf der Mille Miglia. Schreiben Sie ihren Tipp an Dan von Appen

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Schenk 8.000 Lächeln

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Der Weg eines Geschenks vom Schenker zum Kind 

Man könnte jetzt auch keine Lust mehr auf Weihnachten haben. Bereits seit Ende Oktober verspeise ich unfreiwillig Weihnachtskekse und gefühlt fingen die ersten TV-Jahresrückblicke mit Günther Jauch und Co schon im August an. Und was eben auch noch weit weg schien, wird bald gruselige Wirklichkeit: Der Besuch der Verwandten. Da machen wir es uns dann schön gemütlich. Wie bei Loriot. „Besuch“, sagt meine Oma (94) „ist wie Fisch. Nach drei Tagen fängt er an zu stinken.“ Dich besuche ich gerne, Oma! Für einen Tag, wie gewünscht. Sie meint immer noch, mir zu Weihnachten Geld schenken zu müssen. “Junge, kauf´ Dir was Schönes”. Dabei habe ich genug. Ich kann mir eigentlich alles kaufen, was ich brauche. Und bin damit bei Daimler bestimmt keine Ausnahme. Baden-Württemberg ist wirtschaftlich stark, brummt durch die Automobilwirtschaft. Und doch: Es gibt hier in Stuttgart viele Familien, die ihren Kindern an Heiligabend kein Geschenk geben können. Das Geld reicht nicht.

Vor mir liegt ein Paket: Darin liegen Stifte, ein Malblock, zwei Tüten Gummibärchen und sogar ein Hubschrauber von Lego zum Zusammenbauen. Gepackt wurde es von Daniel Tischler, Systemmechaniker  im 1. Lehrjahr in Esslingen/Brühl. „Ich wollte Kindern über die Daimler-Mitarbeiter-Aktion „Schenk ein Lächeln“ helfen, die Weihnachten nicht so viel wie wir bekommen. Ich möchte Eltern unterstützen, die nicht die Möglichkeit haben, große Geschenke zu machen.“ Daniel Tischler hat sich in seiner Geschenk-Kategorie einen Jungen zwischen fünf und neun Jahren ausgesucht. „Ich  habe einen Bruder, er ist vier Jahre alt. Ich kann mich deswegen gut in kleinere Kinder hineinversetzen. Der würde gerne mit dem Helikopter spielen und malt gerne. -Und Süßigkeiten essen sie ja auch alle gerne“ meint Daniel. „Wir hätten am liebsten die Päckchen persönlich an die Kinder übergeben, aber das ist leider nicht möglich. Die Geschenke werden ja zentral verteilt, geht ja gar nicht anders,“ sagt Daniel Tischler. Ich biete ihm an, sein Geschenk für ihn mitzunehmen und, aus dem Truck wieder ausgeladen, persönlich zu übergeben. „Soll ich dem Jungen etwas ausrichten?“ frage ich Daniel Tischler. „Hoffentlich wird er viel zeichnen. Und vielleicht bekommt der Junge ja noch mehr Legosteine geschenkt, und kann sich mehrere Sachen bauen. Das wünsche ich ihm. Einen Helikopter hat er ja jetzt schon“ sagt Daniel. Ich nehme das Paket für Daniel Tischler mit. Ein paar Tage später treffe ich bei einer anderen Sammelstelle von „Schenk ein Lächeln“ im Werk Untertürkheim Ingrid Poppe, Projektleiterin bei der „Schwäbischen Tafel“ und Edgar Heimerdinger, Vorsitzender des Landesverbands. Die Tafel unterstützt bundesweit Bedürftige durch Kleidung und Nahrung aus Spenden und übernimmt für uns Daimler-Mitarbeiter die Verteilung der Weihnachtsgeschenke in ihren Tafelläden.

„Wie und woran erkenne ich Armut im reichen Baden Württemberg, im reichen Stuttgart?“ frage ich Ingrid Poppe. „Zu unseren Läden kommen viele Menschen, denen man die Armut ansieht. Mittlerweile erkenne ich dies an der Kleidung, oder wie die Menschen frisiert sind. Es gibt aber auch viele Menschen, denen man es nicht ansieht. Die einfach noch ihre Sachen bei sich behalten haben, um ihre Fassade aufrecht zu halten, weil sie sich schämen. Es ist besonders schlimm für die Kinder, weil man es ihnen erklären muss, warum die einen etwas haben und man selbst nicht. Besonders an Weihnachten ist es traurig, weil die Eltern nicht genug Geld haben, um ihren Kindern was zu schenken“ sagt Ingrid Poppe. „Armut kann jedem passieren. Es kommen viele Menschen zu uns, die sehr über die eigene Lage erschrocken sind. Die hätten nie gedacht, dass sie jemals in die Situation kommen und dann passiert es doch. Sie verlieren ihre Arbeit. Sie rutschen in eine Spirale und dann immer weiter herunter. Über Hartz IV und wenig Einkommen ist es sehr schwer, da wieder herauszukommen. Man findet selbst durch einen Mini-Job im Anschluss nicht die besser bezahlte Arbeit, durch die man sich aus dem Schlamassel ziehen kann. Manch einer findet nie wieder heraus“ weiß Ingrid Poppe. Die Spaltung der Gesellschaft verläuft also nicht mehr zwischen arbeitenden und nicht arbeitenden Menschen. Sondern kreuz und quer. Und mittendrin stehen die Läden der Tafel.

Es bedeutet den Menschen viel, dass sie direkt etwas von Daimler-Mitarbeitern bekommen: Sie wissen, es könnte theoretisch auch mein Nachbar sein, der mir das geschenkt hat”, sagt Edgar Heimerdinger über „Schenk ein Lächeln“. „Es ist nicht nur eine Spende, die von einem großen Konzern kommt. Es ist eine Sache der Freiwilligkeit der Mitarbeiter, denen es Freude macht, etwas zu geben. Das zeigt sich ja an den steigenden Zahlen von Mitarbeitern, die etwas schenken.“ Fast 8000 Geschenke haben die Mitarbeiter von Daimler hier im Süden für die Tafelläden in Baden-Württemberg gesammelt. Statistisch betrachtet sind es 320 Prozent mehr als im letzten Jahr und ein Rekord seit der ersten Schenk ein Lächeln-Aktion vor sechs Jahren.

Ortswechsel: Tafelladen- Hauptstädter Straße in Stuttgart. Vor der Einrichtung eine Menschen-Schlange, bald 20 Meter lang. Hier kann man günstig einkaufen, gespendete Lebensmittel, die noch nicht verfallen sind. Heute haben alle Eltern ihre Kinder mitgebracht. Ein freudiges Gedränge vor der Ecke des Marktes, in der die Geschenke der Daimler-Mitarbeiter aufgestapelt sind. Die ehrenamtlichen Helfer tun Ihr Bestes, um Eltern und Kinder in der Menschenmenge zu bedienen. Und müssen hier und da auch einschreiten. Es gibt ältere Kinder, die sich mehrfach anstellen. Auf Nachfrage lügen sie die Helfer an, sie hätten noch nichts bekommen. Es ist eben auch ein Gesetz der Armut: Nimm´ mit, was Du kriegen kannst.

Max* macht große Augen. Er hat soeben das Paket von Daniel Tischler ausgepackt. Am meisten freut er sich über den Helikopter. „Ich habe schon ein paar Lego-Teile, da kann ich dann noch was anderes daraus bauen“ sagt er und zeigt die Verpackung stolz seiner Mutter. Die Familie muss trotz zweier arbeitender Elternteile mit ungefähr 700 Euro im Monat auskommen. Und Max hat noch eine Schwester.

Also, Daniel, Du siehst, Dein Geschenk ist angekommen! Ich soll Dir viele Grüße und ein Dankeschön von der Familie ausrichten. Falls Du Dich beim Betrachten des Fotos wunderst: Ich habe noch ein kleines Modellauto in das Paket dazugetan…und weißt Du was? Ich finde Weihnachten doch nicht so schlecht. Oma, ich komme!

Hier geht es zum Video: Daimler-Weihnachtsaktion – Schenk ein Lächeln

*Name von der Redaktion geändert

Syrien: Viele Straßen führen zum Ziel

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Straße der Hoffnung: Am Montagabend der Vorweihnachtwoche ist der zweite Daimler-Syrien-Hilfskonvoi „Wings on Wheels – Gegen die Kälte“ am Ziel, an der türkisch-syrischen Grenze eingetroffen. In Partnerschaft mit der Hilfsorganisation „Luftfahrt-ohne-Grenzen e.V.“ wurden mit einer Spende der Belegschaft und einer Verdopplung durch die Daimler-Geschäftsführung auf 100.000 Euro, acht Actros-Lastzüge und zwei Vianos mit Hilfsgütern an den Türkischen Roten Halbmond zur Verteilung in den syrischen Bürgerkriegs-Flüchtlingen geschickt.

Straße des Entsetzens: Ich sitze in meinem Hotelzimmer in Gaziantep an der türkisch-syrischen Grenze, schreibe diese Zeilen und höre CNN-TV, die gerade aus Aleppo, unweit von hier, berichten. CNN berichtet, dass dutzende Kinder von einer neuersonnenen Billigst-Waffe getötet wurden, Ölfässern, die man aus Hubschraubern über Wohngebieten abwarf. Zudem erleidet der nahe Osten den schlimmsten Wintereinbruch seit 50 Jahren. Die Straße an meinem Hotel ist die Straße nach Kilis, der türkischen Grenzstadt, von der es weiter nach Aleppo geht. Aleppo ist nicht weiter als Straßburg zu Karlsruhe, wohin man sonntags zum Kaffeetrinken fährt.

Im Beitrag vom ersten Syrien-Hilfstransport hat Richard Kienberger die Leiden der Flüchtlinge beschrieben. Der syrische Kollege Moustafa Jamo beschrieb die Vorbereitungen für den zweiten Syrien-Hilfskonvoi.

Hilfskonvoi „Wings on Wheels – Gegen die Kälte“ an die t

Straßen von Krieg und Vertreibung: Im Abschlussbeitrag dieses Hilfskonvois will ich meine Gedanken zu den Straßen, die Stuttgart mit Syrien verbinden, beschreiben. Straßen haben seit Menschenbeginn Heerscharen zu ihren Kriegen geführt, und vertriebene Völker haben auf ihrer Flucht vor Hunger und Not über diese eine neue Heimat gefunden. Aber auf historischer Route rollte auch der zweite Daimler-Syrien-Hilfskonvoi: über Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien in die Süd-Türkei, folgten wir historischen Krieg- und Flucht-Magistralen. Über Harmalis an der bulgarisch-türkischen Grenze zogen die Völkerwanderungen über Ägypten nach Nordafrika, die Römer nach Palästina, Alexander der Große vom nahen Griechenland Richtung Buchara in Usbekistan, die Mongolen Richtung Europa.

Straße des Elends in Europa: Auf der Reise an die syrische Grenze durchfährt man schon innerhalb Europas Regionen, deren Menschen ebenfalls Hilfe benötigen. Schon in Ungarn haben die türkischen Truck-Stops unappetitliche Plumps-Klos. Die Hauptverbindungsstraße zwischen Europa und Asien rollt in Rumänien durch Dörfer. 24 Stunden am Tag dröhnt der Verkehr an den geduckten Bauernkaten vorbei, natürlich weit schneller als mit 50 km/h. An der innereuropäischen Grenze zwischen Ungarn und Rumänien, aber auch zwischen Bulgarien und der Türkei, stehen Lkw-Schlangen von 15 – 20 Kilometer Länge, das bedeutet eine mehrtägige Wartezeit für die Fahrer. Wir als Hilfs-Konvoi setzen die gelben Rundumleuchten auf unsere zwei Vianos, nehmen die gleichermaßen beschrifteten Actros-Sattelzüge in die Mitte und dürfen links an den wartenden Trucks vorbeiziehen. Die meisten Fahrer haben Verständnis und unterstützen den Hilfskonvoi durch ihr Vorbeilassen. Aber ohne die Kennzeichnung als Hilfskonvoi würden „normalen“ Lkws die Scheiben eingeworfen werden. In dieser Situation ist für mich vollkommen unverständlich, dass die Grenzbeamtem zwar korrekt, aber dann auch wieder sehr unfreundlich sein können. Drei unserer Actros-Trucks wurden von sogenannten „X-Ray-Zolltrucks“ geröntgt und kamen erst um Mitternacht aus dem Zollgelände.

Straße der Lieder: Der schnelle Ritt durch das winterliche und meist nächtliche Europa erinnert an einen Flug in einer Raumkapsel. Dörfer und Städte fliegen vorbei. Sonntag starten wir in der Metropole Istanbul auf asiatischer Seite und fahren bis Aksaray, dem Standort unseres türkischen LKW-Werkes. Im Hotel treffen wir Lkw-Kollegen, die drei Jahren dort gearbeitet haben und jetzt nach Deutschland zurückversetzt werden. Sie haben aus dem Daimler-Intranet vom zweiten Hilfskonvoi und den Spenden aus der Belegschaft gehört. Es wurde ein unvergesslicher Abend. Ein mitreisender Kollege entpuppt sich in der Hotellobby als genialer Klavierspieler und Sänger, unterstützt vom Konvoiarzt, einem erfahrenen DTM-Arzt. Wir singen Klassik und Frank Sinatra – Momente der Freude sind auch in ernster Mission erlaubt.

Straße des Hilfe: Von Akasaray geht es über Adana nach Gaziantep. Von Stuttgart aus gingen sechs Mercedes-Benz Actros Lkw mit dringend benötigten Hilfsgütern wie Medikamenten und Winterkleidung auf die Reise. Am letzten Fahrtag gesellen sich noch zwei weitere Actros zum Konvoi. In Adana haben diese Flüchtlingszelte und Decken geladen, die in der Türkei von syrischen Flüchtlingen hergestellt wurden, die wiederum mit diesem Verdienst ihre syrischen Familien unterstützen. In Gaziantep befindet sich nahe der syrischen Grenze das Verteilzentrum für humanitäre Hilfe an die Flüchtlings-Camps. Die Hilfsgüter werden dort an den Türkischen Roten Halbmond (Kizilay) und an das International Medical Corps übergeben, die die weitere Verteilung übernehmen. Es ist dunkel, morgen wird entzollt.

Straße der Verzweiflung und des Aufbruchs: Beim ersten Daimler-Syrien-Konvoi haben wir in Kilis die wilden Flüchtlingscamps im von Flüchtlingen besetzten Stadtpark gesehen. Die Bilder der verzweifelten Menschen des ersten Beitrags von Richard Kienberger wurden entlang der Grenzstraße aufgenommen. Jetzt ist nichts mehr davon zu sehen. Die Türkei versucht die gewaltige Herausforderung zu bestehen, jedem Flüchtling einen Platz in den Camps zu geben. Dort stehen u.a. die Zelte, die von den Spenden der Mitarbeiter gekauft wurden. Das Leben im Lager ist beschreibbar fürchterlich, aber immer noch besser, als außerhalb  auf sich alleine gestellt im Schlamm zu vegetieren. Deswegen sind die Flüchtlingslager auch ein Zeichen der Hoffnung, ein Signal dafür, dass es nach Ende der unsinnigen Kampfhandlungen in Syrien wieder zu einem friedlichen Wiederaufbau kommt.

Straße der direkten Hilfe durch Mitarbeiter-Spenden: Am Dienstag fährt das kleine Daimler-Team zu den Kizelay-Lagerhallen. Wir sehen zu, wie der Zoll die deutschen Trucks freigibt. Mit den zwei türkischen Trucks, die logischerweise nicht verzollt werden müssen fahren wir nach Kilis. In einer Lagerhalle werden die 250 Zelte, die einem Wert von € 125 000 darstellen und die wärmenden Decken entladen.

Die drei Ambulanzwagen die der Daimler-Syrien-Hilfskonvoi für die LOG e.V. an die syrische Grenze transportiert hat, werden an das International Medical Corps übergeben. Mitarbeiter des Corps werden ab jetzt im Dauereinsatz sein. Denn zur Jahreswende wird der einmillionste syrische Flüchtling in den türkischen Lagern erwartet. Und mehr als 7 Millionen warten noch auf der syrischen Seite auf den Sprung in ein besseres Leben.

Hilfskonvoi „Wings on Wheels – Gegen die Kälte“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Daimler AG haben sich mit ihren Spenden effektiv an diesem Hilfskonvoi beteiligt. Ein Mitarbeiter der Spendenabteilung, Alpay Keskin, fuhr diese Strecke mit, um für die ordentliche Übergabe der Hilfsgüter zu bestätigen.

Vom Kilis fahren wir auf Nebenstrassen an der syrisch-türkischen Grenze Richtung Gaziantep. Im abgelegenen Dorf Caybeyi werden wir von den Dorfbewohnern zum Tee eingeladen. Mit dem Blick über das syrische Grenzland, berichten sie von Ausflügen dorthin in friedlicheren Seiten. Möge es auch durch unsere Hilfe dazu kommen, dass man auf Straßen des Friedens wieder den syrischen Nachbarn besuchen kann.

Weitere Eindrücke zum Hilfskonvoi auf unserem tumblr-Blog: “Wings on wheels-Hilfe für Syrien”

Jahresrückblick 2013: Ein Jahr wie kein anderes

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Ein erfolgreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Auch auf dem Daimler-Blog blicken wir auf viele tolle Beiträge und Menschen zurück. Ohne Sie – Ihre Geschichten, Kommentare und Ideen – würde das alles nicht funktionieren. Für diese tolle Unterstützung, Ihr Engagement und die erhaltenen Eindrücke, die auch uns immer wieder beeindruckten, möchte sich das Blog-Team ganz herzlich bedanken.

Das Blog hat nun Weihnachtspause. Am 7. Januar 2014 werden wir für unsere Leserinnen und Leser aber wieder wie gewohnt mit tollen Geschichten ins neue Jahr starten.

Als Weihnachtsspecial haben wir ein paar besondere Beiträge in einer Bild-Collage zusammengestellt. Klicken Sie auf eines der Bilder und Sie gelangen zum jeweiligen Beitrag.

Viel Spaß dabei und allen Lesern ein Frohes Fest und einen guten Rutsch!

Euer Team vom Daimler-Blog,
Uwe Knaus & Dan von Appen

Daimler auf der IAA: Zurück. Und die Zukunft. Lohntütenball und Pferde  Nutzfahrzeugeinsatz im Hochwasser Nochmal nach Nardo: Den Rekordwagen wieder zum Rennen gebracht Von der “grünen Hölle” in den siebten Himmel Die neue S-Klasse: Ich war beim Job #1 dabei! Abenteuer Everest: Der Offroad-Umbau eines GLK “Wings on Wheels” – Elf Trucks und über 300 Tonnen Hilfsmittel: Ziel erreicht Kai Sieber<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Sprinter-Design – mehr als nur ein Kasten
Hauptberuf Mensch Der Windkanal und ich: Von der Planung zum Prüfstand

“Erfahren in die Zukunft”– das Generationenmanagement bei Daimler

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Die Schauspielerin Joan Collins hat mal gesagt: „Das Alter ist irrelevant, es sei denn, Du bist eine Flasche Wein.“ – Das Alter ist doch relevant. Für die Gesellschaft. Und damit für jedes Unternehmen. Es ist  ein Teil der demografischen Herausforderung. Ich selbst bin auch 56 Jahre alt, ein sogenannter „best ager“. Ich bin zu Beginn der geburtenstarken Jahrgänge geboren – eine Altersgruppe, die heute überproportional vertreten ist. Gemeinsam mit der Rente mit (noch) 67 Jahren und den steigenden Erwerbsquoten für Ältere ist dieser „Altersberg“ ein Grund für den Alterungsprozess in der Gesellschaft und in den Unternehmen.

Für Daimler heißt dies, dass in ca. 10 Jahren jeder zweite Beschäftigte in Deutschland 50 Jahre oder älter sein wird. In den Folgejahren wird dann die demografische Entwicklung dazu führen, dass eine hohe Anzahl erfahrener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter altersbedingt das Unternehmen verlassen werden. Nachwuchssicherung, die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen und die Zusammenarbeit in altersgemischten Teams sind daher wichtige Handlungsfelder, die es frühzeitig zu managen gilt.

Die demografische Entwicklung bei Daimler

Diesen Veränderungsprozess bei Daimler aktiv mit zu gestalten, finde ich persönlich sehr spannend. So haben wir in 2011 das Generationenmanagement als strategische Initiative des Personalbereichs bei Daimler definiert, nachdem es bereits zuvor zahlreiche Einzelmaßnahmen gab. Die unterschiedlichen Handlungsfelder und präventive Maßnahmen wurden in den letzten Jahren intensiv im Management und mit dem Betriebsrat diskutiert.Bewährte Maßnahmen wurden ausgebaut und neue Aktivitäten entwickelt. So wurde beispielswiese die Arbeitsplatzergonomie in den Produktionsbereichen mit sogenannten „Ergonomielandkarten“ überprüft und optimiert. Schon im Planungsprozess wird die ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze konsequent bewertet und beachtet.Beim betrieblichen Gesundheitsmanagement wurden die vielfältigen Angebote z.B. mit der Pilotierung des Daimler Gesundheitschecks – einer Vorsorgeuntersuchung für alle Beschäftigten – ergänzt. Es wurden Personalentwicklungsprogramme für ältere Mitarbeiter aufgesetzt. Als Beispiel kann die „Intergenerationelle Qualifizierung“ aus dem Werk Bremen genannt werden, bei der Mitarbeiter über 40 den Beruf des Werkzeugmachers gemeinsam mit jungen Auszubildenden erlernen können.

Da viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Know-how für das Unternehmen auch nach dem Rentenbeginn einbringen möchten, bieten wir mit den „Daimler Senior Experts“ Ehemaligen die Möglichkeit, für temporäre Einsätzen wieder ins Unternehmen zurückzukehren. Da viele Bereiche von diesem Erfahrungsschatz profitieren, ist das Konzept seit seiner Einführung im Mai 2013 erfolgreich angelaufen. Darüber hinaus hat Daimler ein strategisches Personalplanungstool erarbeitet, mit dem wir bereits heute die Nachwuchs- und Qualifikationsbedarfe der nächsten 10 Jahren identifizieren können. So können wir u.a. unsere Berufsausbildung so ausrichten, dass wir zukünftig die richtige Anzahl von Beschäftigten in der richtigen Qualifikation an Bord haben.

Es gilt aber auch, Führungskräfte und Beschäftigte zu sensibilisieren. Wenn wir vom „Alter“ und von „älteren Mitarbeitern“ reden, sollten wir uns deutlich machen, welches Bild wir vom Alter haben. Denn die Ausprägungen des „Alters“ sind sehr unterschiedlich und wir sollten uns davor hüten, uns von noch gängigen Altersstereotypen leiten zu lassen. Ältere sind nicht weniger produktiv oder weniger flexibel als Jüngere. Dies zeigt eine wissenschaftliche Untersuchung im Produktionsbereich unseres LKW-Werkes Wörth, in der nachgewiesen wurde, dass sich das mit dem Alter zunehmende Erfahrungswissen sehr positiv auf die Qualität auswirkt. Daher stellt der demografische Wandel auch eine Chance für Daimler dar. Davon bin ich überzeugt!

Wegen dieser unterschiedlichen Facetten kann es in der betrieblichen Praxis manchmal schwierig werden, das Thema in seiner Komplexität zu diskutieren und zu gemeinsamen Lösungen zu finden. Da mache ich mir keine Illusionen. Aber gerade deshalb ist es umso wichtiger, das Thema fortlaufend im Unternehmen zu diskutieren. Ich denke, wir sind bei Daimler gut unterwegs, den demografischen Wandel zu bewältigen, sind aber sicherlich noch nicht am Ziel. „Älter werden heißt auch BESSER werden“, hat der Schauspieler Jack Nicholson mal gesagt. Wäre doch gut, wenn das für Daimler stimmt…

Prof. Dr. Eckhard Kreßel, Leiter Personal- und Arbeitspolitik

Auslandspraktikum Malaysia: Ein genussvoller Aufenthalt

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Perhentian Island header

„Makan“ – malaysisch für „essen“. Dieses Wort prägte meinen 6-monatigen Auslandsaufenthalt in Kuala Lumpur bei Mercedes-Benz Malaysia maßgeblich. In der Hauptstadt Malaysias Kuala Lumpur absolvierte ich ein sechsmonatiges Auslandspraktikum im Bereich Sales & Marketing Passenger Cars in der Abteilung Marketing Communications. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, was mich kulturell und auch wettertechnisch in Malaysia erwarten würde, begann mein Abenteuer bereits im Flugzeug von Frankfurt über Dubai nach Kuala Lumpur, wo mich ein netter alter Herr darauf hinwies, ich wäre doch lieber nach Australien geflogen, da sei es besser für eine allein reisende Frau. Nicht gerade motivierend, nachdem man sich gerade von seinen Lieben am Flughafen verabschiedet hat. Vorab: Sein Rat hat sich nicht bestätigt.

Bereits an meinem ersten Tag im Büro, das sich in einem modernen Wolkenkratzer namens „Menara TM“ im 49. Stock in der Innenstadt Kuala Lumpurs befindet, bemerkte ich, dass es hier oft ums Essen geht. Das erste Lunch mit meinen Kollegen war in einem „local food corner“, wo ich das erste Mal Nasi Lemak – ein Nationalgericht Malaysias - probierte: Reis, der in Kokosnussmilch getränkt wird mit Chilisoße, Sardellen und Ei verfeinert, serviert in einem Bananenblatt in Pyramidenform. Lecker!

Von meinem Team, das aus Malaien und Chinesen bestand, wurde ich sofort herzlich aufgenommen. Es fiel mir sehr leicht, mich in das Team einzufinden und ich übertreibe nicht, wenn ich diese Stelle mit ihren Anforderungen als meinen Traumjob bezeichne. Vom Erstellen von Präsentationen bis hin zur Konzeption von Events wie die F1 Mercedes AMG Petronas Party oder einer Fashionshow, unterstützte ich das Team. Sehr oft hörte ich, dass mein Timing nach Malaysia zu kommen, perfekt sei. So konnte ich während den 6 Monaten auch beim A-Klasse Launch (W176) und dem E-Klasse Facelift (W212) mitwirken.

Die Arbeitszeiten waren nicht ungewohnt: Montag bis Freitag von 08:30 bis 17:30 Uhr. Das erste Gespräch am Morgen war stets dem Thema “Lunch” gewidmet. Durch die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen Malaysias ist das Angebot sehr vielfältig – ob indisch, malaysisch oder chinesisch. Im Großraumbüro könnten wir dann schnell und leicht klären, wo es mittags zum Lunch hingehen soll. Eine große Kaffeemaschine, sowie Kekse und kleine Snacks standen allen Mitarbeitern jederzeit kostenlos zur Verfügung. Zudem gab es jeden Dienstag und Donnerstag einen Fruit Day, wo leckere Früchte angeboten wurden. Auch die Kollegen versorgten uns stets mit Essen. Erwähnenswert ist das für den europäischen Gaumen etwas gewöhnungsbedürftig Century Egg: ein Ei, das nach 4-5 Wochen schwarz wird, nachdem es in einer Mischung aus Asche, Salz und Zitrone konserviert wurde und auf etwa 2cm zusammengeschrumpft ist.

Ein Apartment, sogar mit Pool, wurde von Mercedes-Benz Malaysia gestellt. Die Lage war perfekt: nur 10 min vom Menara TM Tower entfernt. Die Wochenenden mit den anderen Praktikanten waren schnell organisiert: Neben zahlreichen Inlandtrips, wie zu den Inseln, Langkawi und Penang, ging es auch nach Bangkok und Singapur. Mein persönliches Highlight  war eine kleine Insel im Osten von Malaysia namens Perhentian Island – wo es einfach nur paradiesisch war. Oft mobilisierte uns auch die Firma selbst. So durften wir Praktikanten die Produktionsstätte in Pekan 280 km östlich von Kuala Lumpur besichtigen und unterstützten bei Organisation und Durchführung „Mercedes Trophy“ Golfturniere.

Zusammengefasst war der Aufenthalt in Malaysia eine sehr gute Erfahrung, ein kulinarisches Abenteuer (noch heute genieße ich die Gewürze) und das Erleben einer kulturellen Vielfalt, die ich nicht missen will.

Schon gesehen? Daimler auf der NAIAS in Detroit

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Detroit, “Motor City”! In diesen Tagen sorgt die alte Autostadt der USA mal wieder für positive Schlagzeilen. Die NAIAS, die Internationale Automobilausstellung, ist aktuell dort zu Gast. Der US-Automarkt ist für Daimler der zweitwichtigste Exportmarkt nach China. Aus gutem Grund feierte Mercedes-Benz dort unter anderem die Premiere der neuen C-Klasse. Sehen Sie hier einige Impressionen vom Vorabend der NAIAS.

Fulminanter Auftritt: Soulsängerin Kelly Rowland und die neue C-KlasseDieter Zetsche begrüßte die Vertreter der MedienKelly Rowland und die neue C-KlasseZwei Autos, zwei Frontmasken: "Classic" und "Avantgarde"Die Amerikaner lieben "Sedans", viertürige Limousinen Dieter Zetsche spricht über den cw-Wert der neuen C-Klasse: 0,24. Ein Topwert in diesem Segment. Mercedes-Benz New Year‘s Reception 2014 in Detroit:  Andreas Renschler, Mitglied des Vorstandes der Daimler AG, Produktion und Einkauf Mercedes-Benz Cars & Mercedes-Benz Vans, Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, Professor Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung und Entwicklung Mercedes-Benz Cars, und Ola Källenius, Mitglied des Bereichsvorstandes Mercedes-Benz Cars zuständig für Vertrieb.Dieter Zetsche zeigt den Medien das Interieur der neuen C-Klasse  Mehr Bilder zur neuen C-Klasse von Markus Jordan vom Mercedes-Benz Passion-Blog in der Gallerie:


The NAIAS 2014 and the New Mercedes-Benz C-Class

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The new motoring year kicks off with the North American International Motor Show in Detroit and the whole world is looking at Daimler for what could be the release of the year: the new Mercedes-Benz C-Class! No car in the Mercedes-Benz line-up shifts more units as the C-Class so it is not surprising Mercedes means business with the launch here in Detroit.

We spend the last few days before arriving in Detroit ‘Guarding the new C-Class’ with a select group of international journalists and blogger as part of the Mercedes-Benz Road Trip 2014. The tour took us from Houston to Detroit with various desirable cars from the Mercedes-Benz line-up. On the second day of our trip we picked up the new C-Class at the North American factory in Alabama. From here we escorted the new C-Class to its world debut in Detroit – a large honor and interesting experience to safe guard this car to its official launch.

On Sunday only a few hours before the official unveiling of the new C-Class we arrive at the Westin in downtown Detroit, a city hit hard by the downturn of the American motor industry. That Mercedes means business with the new C-Class is also illustrated by the fact they booked the entire 20+ story hotel exclusively for Mercedes-Benz employees, media and guests.

Excitement rises as the guests gather on the second floor of the hotel, normally the lobby but for this evening transformed to the launch location of the new C-Class. At exactly 8pm all guests are invited to auditorium where a band plays tunes of the latest Mercedes-Benz hit commercial. With over 600 international media gathered in the auditorium Daimler CEO Dieter Zetsche takes to the stages and talks about the last record year and the premieres at this years NAIAS – the jokes are plentyful and the atmosphere is good. That Daimler is also taking online and the young generations seriously is shown on the huge video wall that displays tonnes of Mercedes-Benz related social media messages.

Of course the speech and the various videos shown lead up to the moment everybody has been waiting for: The New C-Class! Mr Zetsche leaves the stage and Kelly Rowland takes to the stage to perform her song ‘Work’ live – to which two new C-Classes drive out on stage. The new C-Class comes with two totally different ‘faces’, a traditional front with a classic style grill and star on the bonnet and a sporty – AMG inspired – look with a big star in the grill. Mr Zetsche takes to the stage one last time before everybody is invited to have a closer look at the new C-Class.

The two different styles of C-Class work out like two different identities, a classic- sophisticated look and a very sporty and more aggressive look. Overall the C-Class looks like the S-Class’s little brother. And its not just styling wise that the C-Class packs a lot of S. Many of the new safety, driver assistance and multimedia systems found on the S-Class are also available on the new C-Class. The interior is refreshing and with firsts for this segment like air suspension Daimler is clearly looking to set the new benchmark in this very competitive segment.

At the Detroit Motor Show the next day it is now the turn for the C-Class to celebrate its public debut. Again Kelly Rowland and Mr Zetsche are on scene to pull the wraps of the new C-Class in front of the gathered international and national motoring press. The C-Class seems to be not just attracting attention from the gathered media but also from the competition. Mr Zetsche is joined by Volkswagen Group CEO Martin Winterkorn to have a closer look at the new C-Class.

Volkswagen CEO Martin Winterkorn visits the new C-Class

With all this talk about the C-Class we might almost forget that Mercedes-Benz brought more to Detroit then just the new C-Class: The production version of the GLA 45 AMG also celebrated its debut in Detroit, as did the new S-Class flagship: the S600. One of my personal highlights was the Detroit appearance of the S-Class Coupe Concept. Celebrating its debut at the Frankfurt Motor Show last year, it is the second time I have seen it and with its stunning design I can’t wait for it to go in production!

Mercedes-Benz seems to have the wind in the back with the global success of the CLA, the fresh new designs across and stronger appeal to a younger audience. We are confident the 2015 Mercedes-Benz C-Class will be yet another successful chapter for Mercedes-Benz and we can’t wait to see what the future brings!
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About the author:
Des Sellmeijer is founder and publisher of GTspirit.com, a leading global website for everything luxury- and sportscar related. Founded in 2006 GTspirit quickly gained recognition for its event coverages, road tests and special reports. Currently GTspirit has a team of more than 35 dedicated enthusiasts and professionals around the globe including talented car photographers and journalists.
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Mercedes-Benz of New York

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Liebe Leser, eines muss ich gleich vorwegschicken. Ich habe es nicht geschafft. Den Blog kürzer zu schreiben. Sehen (lesen) Sie es als Wochenend-Lektüre….

Natürlich stirbt die Hoffnung zuletzt, das weiß ich doch auch. Sonst würde ich ja nicht mehr rennen wie ein Verrückter, sondern hätte schon längst angehalten und mich meinem Schicksal ergeben. Aber so laufe ich eben weiter, wie damals vor 25 Jahren, als uns unser Fußballtrainer, mit diesen herrlichen Steigerungsläufen, diagonal über den Platz gejagt hat. Aber das hier ist kein Sportplatz und ich laufe nicht in Sportklamotten, sondern in Jeans und Hemd und ziehe einen kleinen Koffer, mehr fliegend als rollend, hinter mir her. Ab und zu blicke ich über meine Schulter und sehe ihn. Er ist immer noch hinter mir. Klar, er ist auch viel jünger als ich und wiegt etliche Kilos weniger. Er ist nicht hinter meinem Koffer her, sondern hinter mir. Also weiter. Mein Hemd ist bereits durchgeschwitzt und klebt mir am Körper. Die Menschen um mich herum schauen gleichgültig. Sie haben ihre eigenen Probleme. Hier kann ich nicht auf Hilfe hoffen. Das hatte ich schon in den verschiedenen Foren im Internet gelesen. Was wurde da nicht alles über diesen Ort geschrieben? „Als Fremder hast du hier keine Chance. Alles ist so riesig und wenn du nicht die Sprache der Einheimischen sprichst, bist du schlicht und ergreifend verloren“, stand da. Ja, und genauso fühle ich mich: Verloren. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich in die richtige Richtung laufe. Aber Aufgeben kommt mir nicht in die Tüte. Also laufe ich weiter.

Und dann passiert es: Ich biege um eine Ecke und stoße fast mit ihr zusammen. Plötzlich steht sie vor mir. Ihre Haut ist dunkel und ihre Augen sind so schwarz wie die Nacht. Und sie ist wunderschön, ihre Uniform der Air France! Ich bin etwas außer Atem und sehe aus, als würde ich gerade aus der Sauna kommen. Allerdings nicht im Bademantel, sondern in den eben beschriebenen Klamotten. Die Dame mit der ich fast zusammen gestoßen wäre, blickt mich freundlich an und fragt, ob sie mir irgendwie helfen kann?  In diesem Augenblick kommt auch schon mein Sohn, der die ganze Zeit hinter mir her gerannt ist, um die Ecke und zu zweit stehen wir vor der Angestellten der französischen Airline. Ich bin immer noch etwas außer Fassung und kann mein Glück kaum fassen. Ja, natürlich kann sie uns helfen: Wir sind gerade mit dem Flugzeug aus Bremen gelandet und müssen hier, auf dem berüchtigten Pariser Flughafen Charles de Gaulle, unseren Anschlussflug nach New York bekommen. Und wir haben nur ganz wenig Zeit und noch keine Bordkarten und ja, und überhaupt bin ich ganz irritiert, weil die Dame mir ihre Hilfe angeboten hat. Das stand in keinem Forum. Wie kann das möglich sein?

Die Frau wirkt irgendwie beruhigend auf mich und so gehen wir gemeinsam zu einem kleinen Computerterminal.  Der elektronische Leser funktioniert zwar nicht und sie muss unsere Daten von Hand eingeben, aber nach kurzer Zeit halten wir unsere Bordkarten für den USA-Flug in Händen. Ich will nicht in Schwierigkeiten kommen und deswegen mache ich es nicht, aber am liebsten hätte ich die Dame jetzt ganz fest gedrückt. Doch so belassen wir es lieber dabei, uns überschwänglich zu bedanken. Nun noch schnell mit dem Bus zum nächsten Terminal und dann sind wir die letzten Passagiere die in den Flieger steigen. Geschafft! Jetzt kann uns nichts mehr aufhalten. Mein Sohn und ich fliegen nach New York!

Irgendwann hatte ich die Idee zu dieser Reise und Marius war sofort begeistert. Die uns nahe stehenden Damen haben wir schweren Herzens zuhause gelassen und so machen wir halt keine Mutter-Kind-Kur, sondern eine richtige Vater-Sohn-Tour. Das wird ein Urlaub werden. Nicht von Geschäft zu Geschäft laufen und von einem Restaurant in das nächste Café. Nein, das wird ein richtiger Männerurlaub. Einfach nur Spaß haben. Das ist der Plan. Der Flug verläuft ohne besondere Vorkommnisse, und acht Stunden später landen wir auf amerikanischen Boden. Mein Kumpel Mike erwartet uns am Ausgang und die Wiedersehensfreude ich groß. Mike ist ganz begeistert, weil wir zwei Männer nur unsere kleinen Trolleys und kein weiteres Gepäck haben. Wow, sagt er mit seinem typisch amerikanischen Akzent: „Da habt ihr aber gut gepackt“! Leider müssen wir ihn enttäuschen. Unsere Koffer sind anscheinend in Paris geblieben und sollen erst irgendwann in den nächsten Tagen nachkommen. Aber das tut unserer Freude keinen Abbruch. In Amerika soll es ja Geschäfte geben, die Kleidung verkaufen. Soweit zum Thema nicht shoppen gehen! Aber was sollen wir machen? Wir brauchen schließlich etwas zum Anziehen. Und so fahren wir am nächsten Tag erst einmal ins Outlet Center. Mein Sohn ist begeistert. Von wem hat er das nur, dieses Shopping-Gen? Dann ist es endlich soweit, neu eingekleidet fahren wir mit der Staten Island Ferry rüber nach Manhattan. Ein Traum! Lady Liberty grüßt uns im Vorbeifahren und die berühmte Skyline der Millionenstadt liegt im Sonnenschein vor uns. Einfach klasse. New York City ist eine meiner Lieblingsstädte und Mike sagt immer, dass ich mich hier wahrscheinlich besser auskenne als mancher Einheimische. Das ist natürlich total übertrieben, aber ich freue mich immer, wenn er das sagt. Und meine Frau sagt immer, dass ich nicht so angeben soll. Wie dem auch sei, Angeber oder nicht, auf jeden Fall habe ich schon etliche Rad- Fuß- und Auttouren durch den Großstadtdschungel gemacht und kann meinem Sohn so einiges zeigen. Tja, und genau deswegen sind wir ja auch hier. Aber ich will hier nun nicht unseren ganzen langweiligen Urlaub beschreiben, sondern ein paar besondere Ereignisse heraus heben.

Brooklyn/Coney Island
Nachdem wir in den ersten Tagen Manhattan mit dem Fahrrad unsicher gemacht haben, wollen wir heute an den Strand. Es ist ein schöner warmer Herbsttag und wir fahren raus nach Coney Island. Die Sonne scheint, aber es ist nicht mehr zu viel los. Klar, die Saison ist jetzt, Ende Oktober, vorbei, aber ein paar Restaurants und Fast Food Buden haben noch auf. Da in dieser Gegend viele russische Einwanderer wohnen, haben wir die Auswahl zwischen einem osteuropäischen Borschtsch (Eintopf mit roter Bete) und amerikanischen Hamburgern. Frei nach dem Motto: „Wat de Bur nich kennt, dat frett he nich“, entscheiden wir uns für zwei dicke Hamburger. Wir essen am Strand, schauen auf den Atlantik und grinsen uns an. Das meine ich mit richtigem Männerurlaub. Uns geht es einfach nur gut.

Vorbei am Luna Park, mit Wonderweel und New York Aquarium sparzieren wir zum Auto zurück. Auf der Hinfahrt haben wir eine große Mercedes Fahne gesehen. Die will ich jetzt fotografieren. Leider beginnt gerade die berüchtigte New Yorker Rush Hour und der Verkehr wird entsprechend dichter. Aber egal, ich will jetzt die Fahne und so fahren wir eben sehenden Auges in den nächsten Stau. Aber letztlich ist es doch nur halb so schlimm und wir kommen dem Ziel immer dichter. Es sind sogar zwei Fahnen, eine von Mercedes und die Stars and Stripes von Amerika. Sie weisen uns den Weg und dann stehen wir plötzlich vor der Verkaufsniederlassung von „Mercedes-Benz of Brooklyn“. Na geht doch. „Wenn wir schon mal da sind, können wir auch reinschauen“, sagt mein Sohn. Ich war eigentlich schon mit den Fahnen zufrieden, aber warum nicht. Schauen wir doch, wie es im Show Room aussieht. Ja, da sind sie alle wieder. Unsere ganze Modellpalette. Natürlich auch die Autos, die wir in Bremen gebaut haben. Es ist ein schönes Gefühl, viele Tausend Kilometer von daheim entfernt, die Autos hier zu sehen. Und noch etwas sehe ich. Die Wagen haben neben dem Nummernschild so einen tollen Werbesticker. Ganz blank, mit der Brooklyn Bridge drauf. Ich kann einfach nicht anders und frage, ob eventuell so ein edles Teil zu verkaufen wäre. Die Angestellte blickt mich traurig an und meint, dass diese Sticker leider nicht zu verkaufen sind, aber wenn wir möchten, würde sie uns beiden je ein Objekt der Begierde schenken. Einen schönen silbernen Sticker für den Mercedes zuhause! Ich bin total happy. Klasse vielen Dank. Dann schnacken wir noch eine ganze Weile darüber, welche Modelle wo gebaut werden und was von der neuen A-Klasse in Amerika zu erwarten ist. Danach verabschieden wir uns und fahren dann zurück über die Verrazano Bridge nach Staten Island zur Fähre. Vater und Sohn haben heute noch was vor.

Meet a Model
Zu Lande, zu Wasser und aus der Luft. Wir haben Manhattan schon aus allen möglichen Perspektiven gesehen. Außer aus dem Untergrund, aber da kann man ja bekanntlich auch nicht zu viel sehen. Nichts desto trotz, fahren wir heute mit der Subway, oder Metro, von der Staten Island Ferry an der Südspitze Manhattans, hoch zum Central Park. Kommt man aus der U-Bahn ans Tageslicht, muss man sich erst einmal orientieren. Natürlich gibt es da Handys mit den entsprechenden Funktionen, aber wir machen es noch mal nach der alten Methode. Old School sozusagen. Wir haben eine Karte aus Papier. Vom Central Park aus gehen wir gemütlich runter in Richtung Time Square. Irgendwo dort, zwischen den über 5000 Hochhäusern von New York, soll sie sein: Die Niederlassung „Mercedes-Benz of Manhattan“. Ich bin sicher, dass wir sie finden werden.  Aber zuerst wollen wir uns noch mit ein paar Donuts stärken. Marius sucht schon die ganze Zeit nach einem bestimmten Laden. Wir sind hungrig und schließlich auch erfolgreich. Mit einer großen Tüte dieser süßen Leckereien setzten wir uns auf eine Bank. Ja, mittlerweile gibt es eine ganze Menge Möglichkeiten, sich in dieser doch ziemlich hektischen Stadt auch mal auszuruhen. Und wie wir da so gemütlich sitzen und rumkaspern, stelle ich meine kleine billige Discounter-Digicam, auf einen Pfahl und mache mit dem Selbstauslöser ein weiteres Bild aus der Serie:
„Wenn der Vater mit dem Sohne…“. Auf der Bank nebenan sitzt eine junge Dame und sieht zu uns herüber. Sie ist so der Typ Lady, bei der die Kreditkarten bereits nach kurzer Zeit ganz wabbelig werden, weil sie zu oft und zu hoch belastet durch den Kartenleser gezogen werden. Also ganz einfach nicht unsere Preisklasse. Aber plötzlich setzt sie ihre coole „Spieglein, Spieglein an der Wand: Wer ist die schönste im ganzen Land?“ Maske ab und lächelt freundlich zu uns herüber. Dann steht sie sogar auf, kommt auf mich zu und fragt, ob sie uns helfen kann?  Sie bietet sich an, ein Bild von uns machen. Wow, da sagen wir doch nicht nein. Doch als sie meine Kamera nimmt, schaue ich ihr ganz tief in die Augen und sage: „ Aber nicht damit weglaufen“. Sie scheint erst ganz kurz irritiert zu sein, doch dann erwidert sie schlagfertig und mit einem Blick, der das Wasser des Hudson River gefrieren lassen könnte: „No, thank you, i´ve got a bigger one“! Soso, sie hat also eine größere, da bin ich aber beruhigt. Ich muss lachen und sie lacht glücklicherweise zurück. Humor hat sie also auch noch. Internationale Schwierigkeiten wären auch das Letzte was wir hier gebrauchen können. Wir bedanken uns bei der netten Lady und verabschieden uns mit einem freundlichem „Have a nice day“. Der Sog des Big Apple zieht uns einfach weiter.

Mercedes-Benz of Manhattan
Hier muss es irgendwo sein, das Mercedeshouse. Noch ein Block und dann stehen wir endlich vor der blauen Leuchtschrift: „Mercedes-Benz of Manhattan“. Es ist schon etwas später am Abend, aber Manhattan ist nicht gerade dafür bekannt, dass die Geschäfte hier früh schließen. Der Verkaufsraum ist sehr großzügig gestaltet und einige unserer Modelle hängen tatsächlich unter der Decke. Klasse. Wir gehen rein. Wer in New York einen Mercedes fährt, trägt wohl eher selten kurze Hosen und Rucksack und so fallen wir dann doch etwas auf, in diesem Nobelschuppen. Besser gesagt, ich falle auf. Mein Sohn ist im Laufe des Tages auf Lang umgestiegen (hatte ich schon erwähnt, dass es hier Geschäfte gibt, die Klamotten verkaufen?) und so bin ich wohl der einzige in diesem Geschäft der kurz trägt. Aber was soll´s? Mit der positiven Erfahrung aus Brooklyn, frage ich auch hier nach einem schönen Mercedes-Sticker und wir werden an die Teileausgabe verwiesen. Der Kollege im Lager ist am Telefonieren und schaut mich skeptisch an. Dann bekomme ich die Gelegenheit meinen Spruch aufzusagen und ihn zu fragen, ob er mir nicht einen kleinen Sticker verkaufen kann? Er schaut mich an, als hätte ich ihn gebeten, mir einen SL zu schenken. Nee, Sticker haben wir hier nicht, sagt er und damit scheint der Fall für ihn erledigt zu sein. Aber ich lasse nicht locker und beuge mich verschwörerisch über den Tresen. Vorsichtig hole ich meinen silbernen Brooklyn-Sticker aus der Hosentasche und zeige ihn dem amerikanischen Kollegen. Er bekommt ganz große Augen und ich glaube, ich kann plötzlich seine Gedanken lesen: „Was zum Henker haben denn die Jungs aus Brooklyn für klasse Sticker? Und warum haben wir so etwas nicht?“ Tja, so sieht es aus junger Mann. Und jetzt? Er schaut etwas verlegen zu uns herüber, dreht sich um und verschwindet dann zwischen den Regalen. Als er wieder auftaucht, bringt er zwei Nummernschildverstärkungen und einen Schlüsselanhänger mit. Natürlich mit den entsprechenden Aufschriften: Mercedes-Benz Manhattan! Er strahlt mich an und ich strahle zurück. Nein, Geld kosten die Sachen nicht, es sind Geschenke. Das ist aber nett. Ich überschlage schnell mal eben den materiellen Wert, damit ich nicht mit Compliance ins Gehege komme (Spaß) und bedanke mich. Volltreffer! Wir machen noch ein paar schöne Fotos und uns dann ein paar noch schönere Stunden im nächtlichen Manhattan. Die weiteren Tage vergehen wie im Flug und dann wird es Zeit, der riesigen Metropole den Rücken zu kehren. Die Heimat ruft, der Urlaub neigt sich dem Ende zu.

Running Men
Natürlich stirbt die Hoffnung zuletzt, das weiß ich doch auch. Sonst würde ich ja nicht mehr rennen wie ein Verrückter, sondern hätte schon längst angehalten und mich meinem Schicksal ergeben. Aber so laufe ich eben weiter, wie damals vor zehn Tagen in Paris. Nur, dass wir jetzt auf dem Flughafen von Amsterdam sind und wir den Flieger nach Bremen erreichen wollen. In New York sind wir mit großer Verspätung abgeflogen und jetzt sind wir mehr als knapp dran. Und deshalb rennen wir wieder. Völlig außer Atem, aber das kennen wir ja schon, sind wir endlich am Gate. Ich ahne schon Böses und das traurige Lächeln der KLM Angestellten gibt mir Gewissheit. Der Flieger ist WEG!
Mein Sohn ist total enttäuscht und klar, ich auch, schließlich waren wir ja schon fast am Ziel. Aber jetzt müssen wir auf den nächsten Flug warten. Hauptsache, das dauert nicht den ganzen Tag. Wir melden uns am Schalter der Fluglinie und eine weitere sehr nette Dame nimmt sich unserer Probleme an. Sollte ich noch mal einen Flug verpassen, dann nur einen der KLM. Wie freundlich das Personal ist! Einfach klasse. Dann bekommen wir Gutscheine zum Telefonieren, zum Frühstücken, 50€ für die nächste Flugbuchung und natürlich die Bordkarten für die nächste Maschine. Wir suchen uns ein nettes Lokal und essen schöne warme Croissants. Den Rest der vier Stunden Wartezeit verbringen wir schlafend auf total bequemen Liegestühlen mit Blick auf die Startbahn. Der Rückflug nach Bremen ist dann nur noch Formsache. Beim Zoll gehe ich direkt durch den grünen Ausgang: Nichts zu verzollen. Obwohl ich jetzt einen kleinen Schatz bei mir trage. Nein, keine teuren Uhren aus Katar, sondern die tollen Andenken von Mercedes-Benz of New York!

Der Pott bleibt in Sindelfingen!

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Frei nach dem Slogan der neuen S-Klasse (“Vision erfüllt”) habe ich zusammen mit meinem Team das Azubi-Fußballturnier des Mercedes-Benz Junior Cups 2014 gewonnen. Damit erfüllte sich auch meine persönlicher Traum. Letztes Jahr, als ich begeistert das Turnier im Fernsehen verfolgte, stellte ich mir vor, wie es wäre, selbst bei so einem großen Event vor so vielen Zuschauern mitzuspielen. Das ist vermutlich der Traum eines jeden jungen Fußballspielers. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits eine Zusage bei Daimler für ein duales Studium zum Wirtschaftsingenieur.

Genau ein Jahr später war dann endlich der langersehnte Tag gekommen – der 24. Mercedes-Benz Junior Cup begann, und ich war als Stürmer im Team des Werkes Sindelfingen dabei. Mein Ausbildungsleiter Herr Hans-Martin Bahlinger ermöglichte mir dies durch Absprachen mit der Dualen Hochschule bezüglich meiner Vorlesungen. Im Vorfeld hatte sich unser Team bei mehreren Trainings auf das Turnier vorbereitet und war so zu einer echten Mannschaft zusammengewachsen. Unser Ziel war von Anfang an klar: Der Pokal.

Und dann rollte der Ball auch schon. Wir qualifizierten uns als Gruppenerster für die Zwischenrunde am nächsten Tag und anschließend für das Halbfinale. Was unseren Teamgeist weiter stärkte, war die gemeinsame Übernachtung im Hotel. Unser Ziel rückte immer näher. Bei der Mannschaftsbesprechung vor dem Halbfinale gaben uns unsere Trainer Herr Michael Hornung und Herr Jürgen Digeser noch einen zusätzlichen Motivationsschub: „Gebt jetzt alles und ihr werdet es schaffen! Dann sieht man euch im Finale im Fernsehen!“ Und wir haben es tatsächlich geschafft. Da war es nun also – das Finale. Die Halle war bis zum letzten Platz gefüllt und die Atmosphäre war für mich absolut einmalig. Alle Teams brachten ihre Fans mit. Unser treuester Fan war Frau Ute Gluesenkamp, die Leiterin der betrieblichen Ausbildung, die uns kräftig unterstützte.

Anpfiff, das Finale begann! Wir waren hochmotiviert und spielten sehr gut zusammen. Kurz vor dem Ende, nach einer tollen Kombination schloss ich zum 3:0 ab. Das Spiel war entschieden! Als der Schlusspfiff ertönte, rannte die ganze Mannschaft auf das Spielfeld und jubelte. Wir hatten es endlich geschafft!  Wir ließen uns von den Zuschauern feiern und freuten uns mit unseren Trainern zusammen über unseren Erfolg.
Doch vor der Siegerehrung gab es noch eine Überraschung. Ich wurde als bester Spieler des Azubi-Turniers ausgezeichnet und bekam von unserem Werkleiter Dr. Willi Reiss, der uns schon das ganze Turnier begeistert von der Tribüne aus angefeuert hatte, einen Pokal überreicht.  Ich war überglücklich und freute mich sehr über diese Auszeichnung.

Und dann kam die Siegerehrung: „Und nun Gratulation an die Sieger des Azubiturniers, das Werk Sindelfingen! Der Titel wurde erfolgreich verteidigt!“ Es war eine grandiose Mannschaftsleistung, auf die wir alle stolz waren. Unsere gemeinsame Vision hatte sich erfüllt und wir hatten unser Ziel erreicht. Im Fußball ist es genauso wie im beruflichen Alltag: Nicht jene Mannschaft mit den besten Einzelspielern, sondern jene, die als Team am besten harmoniert, geht meistens als Sieger vom Platz. Je stärker der Teamgeist, umso leichter erreicht man die gemeinsamen Ziele.

charge@work: Mit dem Stromer zur Arbeit

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Wie an jedem Morgen schaute ich zu Beginn meines Arbeitstages ins Intranet, um rund um meinen Arbeitgeber „up to date“ zu sein. Ein neues Projekt namens „charge@work“ fiel mir dabei auf. Hört sich interessant an! Ich wollte mehr darüber erfahren und so entschloss ich mich, zu recherchieren.

charge@work – Was ist das eigentlich? Das Projekt bietet Mitarbeiter am Standort Stuttgart die Möglichkeit, einen von über 260 Elektrofahrzeugen (220 smart Electric drive und, 40 A-Klassen E-CELL stehen aktuell zur Verfügung) zu mieten und diesen dann sowohl geschäftlich als auch privat zu nutzen. Mehr als 170 Ladepunkte an fünf Daimler-Standorten rund um Stuttgart ermöglichen das bequeme und intelligente Laden der Fahrzeuge während der Arbeitszeit. Die Fahrzeuge lassen sich wochen- und monatsweise oder bis zu einem Jahr mieten. „Hört sich doch ganz gut an“, dachte ich mir, wollte aber mehr wissen.

Durch meinen Arbeitskollegen bekam ich schließlich die Kontaktdaten zum Projektleiter Michael Schiebe – zuständig für Vertriebs- und Geschäftsmodelle im Bereich der Elektromobilität bei Mercedes-Benz Cars. So fuhr ich einige Tage später an den Standort Möhringen und schaute mir die Sache aus der Nähe an. Auf dem Mitarbeiterparkplatz angekommen, fielen mir auch schon sofort die vielen, in einer Reihe aufgestellten Ladestationen für Elektrofahrzeuge auf. Fahrzeuge an den Ladestationen waren noch nicht zu sehen, dies lag bestimmt an der Uhrzeit, es war kurz vor acht.

In seinem Büro angekommen, erklärte mir Michael Schiebe die Vorgeschichte und Hintergründe seines Projekts. Durch die Förderprojekte des Bundes mit dem Ziel, die Sichtbarkeit von Elektrofahrzeugen auf deutschen Straßen zu erhöhen, entstand die Idee, Elektrofahrzeuge für Mitarbeiter anzubieten, womit es letztendlich zum Projekt charge@work kam. Der starke Wunsch aus der Belegschaft, Elektrofahrzeuge zu nutzen, brachte das Projekt erst so richtig ins Rollen. Parallel dazu kamen auch Anfragen aus dem Entwicklungsbereich, in dem zukünftig mehr und mehr Ladestationen für den Betrieb der Testflotten erfoderlich sind.

Ziel sollte ein einheitliches Ladestationskonzept sein, um einen Standard zu setzen. “Also musste zuerst definiert werden, wie eine Daimler-Ladesäule aussehen und was sie vor allem können muss”, sagt Michael Schiebe. Der smart fortwo electric drive zum Beispiel kann bis zu 22 kW/h laden. Wenn man viele Fahrzeuge gleichzeitig lädt, könnte es zu Lastspitzen kommen. Die Folge: Fahrzeuge könnten eventuell nicht weiter geladen und Kapazitätsgrenzen überschritten werden. “Damit wäre keinem gedient”, so der Projektleiter. “Der Charme am ganzen Projekt ist ja, dass während der sieben Stunden am Arbeitsplatz ein idealer Zeitraum entsteht, in dem das Fahrzeug geladen werden kann und man somit das Auto nicht Zuhause an einer hausüblichen Steckdose aufladen muss”. Zum Start von charge@work hatten dann alle Ladesäulen genügend “Power”. Die Abrechnung für das elektrische “Stromern” zur Arbeit und zurück ist einfach: am Ende des Monats bekommt der Mitarbeiter die Rechnung für Miete und Stromkosten.

Das Interesse der Mitarbeiter scheint sehr groß zu sein und es gibt jede Menge Anfragen zu charge@work. Die ersten Fahrzeuge wurden jedoch erst einige Tage nach meinem Termin vermietet, das erklärt nun auch die leeren Ladestation auf dem Parkplatz. Ich kontaktierte daraufhin Antje Duppel vom Bereich Konzerndatenschutz, eine der ersten Nutzerinnen des Projekts. Bereits nach den ersten Minuten wurde mir klar – sie hat den smart ed eine Woche lang ausprobiert – das Elektroauto hat es ihr angetan. Den Mietvorgang führte sie über das Daimler-interne-System durch. Ganz unkompliziert und ohne Probleme. Es war ihre erste Fahrt mit einem Elektroauto. Nach einer kleinen Anweisung durch den Fuhrpark konnte sie auch schon losflitzen. Die Beschleunigung des Elektro-smarts aus dem Stand hat es ihr besonders angetan. Das Fahrverhalten und die Stille des Fahrzeugs nach dem Starten und im Stadtverkehr waren weitere positive Eindrücke vom E-smart. Aufgrund der zahlreichen Ladestationen an den Standorten muss man sich keine Sorgen um Parkplätze machen und kann so entspannt morgens zur Arbeit fahren und seinen Wagen während der Arbeit aufladen. Wenn sie sich einen Elektro-smart nochmals mieten würde, wäre das definitiv im Sommer und zwar als Cabrio.

An Daimler-MItarbeiter: Wenn Sie Interesse an einer Fahrzeugmiete, der Teilnahme an der Mitarbeiterbefragung oder Fragen zu dem Projekt haben, wenden Sie sich bitte an folgende Mailadresse: emobility-FA@daimler.com.

Wie der menschliche Geruchssinn verzaubert wird

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Was ist es, das andere Menschen anziehend für uns macht? Oder uns selbst – für andere? Entscheidet nicht vor allen anderen Sinnen unsere Nase darüber, ob wir jemanden sympathisch finden oder wir uns gar im Gegenteil von ihm abgestoßen fühlen? Wie viel Wahrheit steckt hinter der Redewendung „Ich kann jemanden nicht riechen“? Dass Wohlgeruch eine emotional angenehme Atmosphäre zu erzeugen vermag, konnte man jedenfalls am Dienstagabend im Mercedes-Benz Museum erfahren. Mehrere Flacons waren im Großen Vortragssaal aufgereiht und verströmten sanft eigens für die neue S-Klasse entwickelte Düfte. Auch wenn damit ein bis dahin unbekanntes Fluidum den Raum durchströmte, so dürfte es doch das Thema des Vortrags „Wie der menschliche Geruchssinn verzaubert wird. Die Chemie des Parfüms“ von Prof. Dr. Lutz H. Gade gewesen sein, der rund 270 Besucher anlockte.

Begrüßt wurden sie von Dr. Uwe Ernstberger, Leiter Produktgruppe Large Cars der Daimler AG, sowie von Prof. Dr. Rainer Dietrich, Vorstandsmitglied der Daimler und Benz Stiftung. Der Vortrag fand im Rahmen der Reihe „Dialog im Museum“ statt, die von der Daimler und Benz Stiftung, der Daimler AG und dem Mercedes-Benz Museum gemeinsam veranstaltet wird. Gade ist Inhaber des Lehrstuhls für Anorganische Chemie an der Universität Heidelberg, promovierte an der Universität Cambridge und fungierte u. a. als Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Molekulare Katalyse“.

„Eine der interessantesten Innovationen unserer neuen S-Klasse“, so Uwe Ernstberger, „ist der gezielte Einsatz von Düften.“ Nach Form- und Sounddesign habe nun auch das Geruchsdesign Einzug in den Fahrzeugbau gehalten. „Ich darf Ihnen ganz offen gestehen: Zunächst stand ich als Techniker dieser Idee durchaus kritisch gegenüber. Aber ich wurde vom Gegenteil überzeugt. Die zurückhaltende Zerstäubung exquisiter Düfte, in Harmonie mit dem Grundgeruch von Leder, macht nun auch rein olfaktorisch den Fahrzeuginnenraum zu einer Oase des Wohlgefühls.“

„Der Geruchs- und Geschmackssinn spielen als stammesgeschichtlich älteste Sinne eine große Rolle. Bereits bei relativ primitiven Organismen sind sie ausgeprägt“, erläuterte Gade. „Aber irgendwie scheinen sie in unserer Wahrnehmung heute eine doch untergeordnete Rolle zu spielen. Dies liegt daran, dass wir andere Sinne entwickelt haben und die audiovisuelle Wahrnehmung für uns Menschen besonders wichtig geworden ist.“ Interessanterweise seien aber gerade jene uralten chemischen Sinne ausgesprochen komplex. Ihre wissenschaftliche Erforschung hinke hinter der des Sehens und Hörens hinterher. Selbst wenn Gerüche in unserem Alltag mitunter gar nicht das Bewusstsein erreichten, seien in ihnen doch sehr wichtige „Zeichen“ über unsere Umwelt codiert. Etwa für die räumliche Orientierung oder für unser Verhalten gegenüber anderen Lebewesen, gerade auch Tieren. „Als Menschen sind wir allerdings in der Lage, den menschlichen Geruchssinn zu manipulieren, indem wir Riechstoffe gezielt einsetzen.“

Auf ganz bestimmte Gerüche zeige jeder Mensch weltweit die gleichen physiologischen Reaktionen. So stoßen uns Ammoniak oder Schwefelwasserstoff heftig ab. Die Mehrzahl unserer Reaktionen auf Gerüche sei jedoch im Laufe des Lebens erworben und stark individuell geprägt. Nicht alle Gerüche würden in verschiedenen Kulturen gleichermaßen als angenehm oder unangenehm wahrgenommen. Während der Geschmackssinn nur fünf Geschmacksnoten (süß, sauer, salzig, bitter, umami) unterscheiden könne, sei der Geruchssinn ausgesprochen differenziert. So könne ein Mensch theoretisch etwa 10.000 verschiedene Gerüche unterscheiden. „Das Ganze funktioniert mit rund 400 olfaktorischen Rezeptor-Zelltypen. Das heißt, ein Geruchsstoff wird immer mit mehreren Rezeptoren zugleich, aber unterschiedlich intensiv wahrgenommen. Ein Geruchserlebnis gleicht damit immer einer Art von ‚Akkord‘, der in unserer Wahrnehmung angeschlagen wird“, hielt Gade fest.

Heute unterscheiden Unternehmen, die sich mit Riechstoffen beschäftigen, meist folgendes olfaktorisches Spektrum: Moschus, fruchtig, grün, marin, blumig, holzig, Ambra. Ein klassisches Parfüm besteht aus einer Kopfnote, das heißt denjenigen flüchtigsten Substanzen, die zu riechen sind, wenn ein Käufer die Flasche öffnet. Am stärksten wird es aber durch die sogenannte Herznote charakterisiert, die in der Regel floral und würzig riecht und nicht selten eine Anmutung von Sandelholz besitzt. Die Basisnote besteht aus Geruchsstoffen wie Ambra oder Moschus, die noch auf der Haut verbleiben, wenn die anderen Düfte bereits verflogen sind.

Während bereits in der Antike bereits Weihrauch und anderes Räucherwerk verbrannt wurden, so entwickelten sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte immer raffiniertere Methoden, wie etwa die Wasserdampfdestillation, um Pflanzen oder Pflanzenteilen die gewünschten Aromen zu entziehen. Sofern Geruchsstoffe, wie etwa jene in Rosenblättern, temperaturempfindlich waren, so wurden sie in geruchsloses Tierfett eingebettet, angereichert und schließlich mit Alkohohl extrahiert. „Heute kann man solche chemische Verbindungen synthetisieren, kennt aber auch viele chemische Verbindungen, die schlicht zu ähnlichen Geruchseindrücken führen“, so Gade. Seit rund hundert Jahren gehe der Trend allerdings dahin, nicht mehr natürliche Duftquellen, wie etwa Moschus, chemisch zu imitieren. Vielmehr bestimmten neuartige synthesechemische Entwicklungen selbst den Trend in der Parfümerie. Das sei etwa seit dem Jahr 1850 technisch möglich.

1884 kam das wegweisende Parfüm „Fougère Royale“ auf den Markt, das den künstlich hergestellten Naturstoff Kumarin enthielt und nach einer Mischung aus Marzipan und frischem Heu roch. Damals bevorzugte die Mehrheit der Kunden schwere und süße Parfüms. Eine deutliche Trendwende setzte nach dem Ersten Weltkrieg ein, als 1921 das Parfüm „Chanel No 5“ kreiert wurde und die Nasen in aller Welt zu erobern begann. Es enthielt eine metallisch-zitrusartige Kopfnote, die Millionen von Menschen begeisterte und als ein Meilenstein in der Parfümerie gelten kann.

Mit einem exzellenten Bogen durch die Geschichte der Parfümerie, der Literatur und Chemie sowie seinen Exkursen über die physiologischen Grundlagen des menschlichen Geruchssinnes gelang es Gade, seine Zuhörer in den Bann zu ziehen. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Parfümerie stellte Gade fest: „Eine wichtige aktuelle Tendenz ist es heute, dass die Forschung auf dem Gebiet der Geruchsstoffe versucht, völlig neue Geruchserlebnisse zu erschaffen. Also Düfte, die wir in der Natur bislang noch nicht gerochen haben.“

Hier geht es zum Audio-Video-Podcast.

Bereit für die neue Saison: Zurück und nach vorn geblickt

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Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Es ist Ende Januar. Aber ich habe schon wieder Lust auf Motorsport. Auf die DTM. Ich will wieder starten, angreifen, für mein Team HWA Mercedes-Benz. Das letzte Jahr lief für mich nicht schlecht:  Beim Saisonauftakt auf dem Hockenheimring habe ich mit einem dritten Platz meine erste Podest-Platzierung geschafft. Auf dem EuroSpeedway Lausitz, dem Norisring und dem Nürburgring konnte ich dieses Ergebnis wiederholen. Und am Saisonende sprang für mich der vierte Gesamtrang in der Meisterschaft heraus. Aber natürlich ist es für jeden Fahrer das Ziel, die Meisterschaft zu holen. Ich glaube, was das Mercedes-Team letztes Jahr negativ beeinflusst hat, war der Umstand, dass wir nicht so viel trainieren durften. Die Freitagstraining-Session wurde durch das Reglement komplett gestrichen.  Entsprechend konnten wir über das Training weniger Erfahrung auf der Rennstrecke sammeln. Unser Auto ist schnell, das haben wir oft genug gezeigt. Wir müssen es nur verstehen und richtig einstellen. Wir versuchen, das Bestmögliche aus dem Paket, was wir haben, herauszuholen.  Wir waren bei HWA am Anfang  der Saison gut, haben Mitte der Saison den Anschluss an die Konkurrenz leicht verloren, danach hat uns das ein oder andere Regenrennen geholfen, wieder weiter in den Punkteständen nach vorn zu kommen. Aber gegen Ende der Saison waren wir für den Gewinn der Meisterschaft einfach „das Quäntchen“ zu langsam. Es fällt nicht leicht, das zu schreiben!

Aktuell arbeitet unser Team hart an dem  Fahrzeug für die Saison 2014, die im Mai beginnt. Es werden am Auto viele kleine Veränderungen vorgenommen. Wenn wir die richtigen technischen Schritte einleiten, dann sind wir zum Saison-Start in Hockenheim absolut konkurrenzfähig. Das Team ist jedenfalls bis in die Fingerspitzen motiviert!  Ich kann auf jeden Fall Hockenheim zu einem der Saison-Highlights zählen. Da ist immer „volles Haus“, immer eine besondere Stimmung. Keiner der Fahrer weiß beim Saisonauftakt dort so wirklich, wo er steht: „Wie gut bin ich, wie gut ist mein Auto im Vergleich?“ Und dann geht’s endlich los! -Wie schon 2013 auf dem Podium zu stehen, wäre ein Wahnsinns-Gefühl. Außerdem freue ich mich jetzt schon auf das DTM-Rennen am Nürburgring, meinem Heimrennen. Ich glaube, wer dort in der Nähe aufwächst, der kann gar nicht anders, als ein Motorsport-Fan zu werden.

Bei mir begann alles, wie bei vielen Fahrern, mit dem GoKart. Damals war es natürlich Spaß und Hobby. Meine Eltern haben einen Reifengroßhandel, von daher war die Verbindung zum Motorsport gegeben.  Ich verbrachte mit Freunden eigentlich jedes Wochenende auf der Kartbahn. Als meine Eltern sahen, dass ich ganz gut fuhr, haben sie meine Leidenschaft  unterstützt.  Ich wurde dann von Jahr zu Jahr im Sport erfolgreicher. Schließlich haben wir den nächsten größeren Schritt in ein Formelauto gewagt. Das war damals die „Formel BMW“. Die Meisterschaft konnte ich in meinem zweiten Jahr dort gewinnen. Ich habe einen Formel 1 Test als „Belohnung“ bekommen, bei dem ich auch sehr positiv abgeschnitten habe. Von hier an nahm die Karriere in der Formel 3 und in der „GP2“ eigentlich relativ schnell Fahrt auf.

Heute bin ich glücklich, für HWA in der DTM zu fahren. Das richtige Team ist für einen Fahrer ein ganz wichtiger Aspekt. Genauso wie eine gute Teamführung, bei uns mit Gerhard Unger, der bei HWA die technische Leitung innehat. Er hat mir das Vertrauen gegeben, mich nach einer eher durchwachsenen Anfangszeit in der DTM noch ein weiteres Jahr unter Beweis zu stellen. Ich bin ja im Formel-Auto groß geworden und habe dann den Schritt in die DTM gemacht. Ein DTM-Fahrzeug fährt sich schon komplett anders und die Konkurrenz ist knallhart.  Man darf sich nicht klein kriegen lassen, man muss an sich glauben und so gut wie möglich dran arbeiten und sich auf das Auto einstellen. Dies ist ganz wichtig für den Fahrer: Dass man das „gewisse Gefühl“ hat, das Auto schnell und sicher am Limit zu bewegen.  Bei mir hat es einfach ein Jahr länger gedauert …

Ich bin ein ganz großer Fan von Tennisspieler Roger Federer, weil bei ihm die mentale Stärke hervorsticht. Auch wenn er mal nicht so erfolgreich spielt oder einen schlechten Platz unter sich hat, dann zertrümmert er nicht wie andere Spieler den Schläger, sondern bleibt cool und seiner Linie treu. Das ist es, was auch im Motorsport für den Erfolg wichtig ist und was ich auch in den zwei Jahren  DTM gelernt habe. Der „Stern“ ist mein großer Traum schon im Kartsport gewesen.  Ich glaube, mit Mercedes-Benz verbindet man Motorsport. Wir haben eine ganz große „Familie“, wenn man einmal drin ist, dann ist man einfach „part of it“. Es macht einfach Spaß, für den Stern unterwegs zu sein!

Was bringen die nächsten Wochen? Jetzt will ich den körperlichen Trainingsrückstand, den ich mir nach der Saison eingehandelt habe, endgültig wieder aufholen. Das macht bei dem Wetter natürlich nicht besonders viel Spaß, aber es muss sein… Dann sind da noch PR-Termine und es stehen zu dieser Jahreszeit einige Sportlerehrungen an.  So lang ist die Winterpause nicht, wie sie nach außen hin erscheint…. bald ist Mai. Sind Sie dabei? In Hockenheim?  Beim Saisonstart? Unser Team HWA Mercedes-Benz und ich würden uns freuen!

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