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Hier piept’s ja: Wanderfalken-Küken bei Daimler

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Hoch hinaus bei Daimler – das hatte ich mir doch irgendwie anders vorgestellt. Ein leichtes Ruckeln in luftiger Höhe – etwa 15. Stock. Wackeliger als gedacht. Nein, ich stehe nicht in der Chefetage und kämpfe mit meiner Nervosität.

Ich befinde mich 40 Meter über dem Boden im Rettungskorb der Werkfeuerwehr im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen – direkt vor dem Horst, als das erste Falkenküken mich mit einer Mischung aus Neugierde und Angst beäugt.

Für alle, die bei „Horst“ an Männer mittleren Alters denken: Der Name gehört den werten Herren nicht ganz allein. Doch bei dem zuckersüßen Anblick teilt jeder Namensvetter bestimmt gerne: Ich darf heute den Sindelfinger Falkenküken einen Besuch abstatten. Sie heißen Savannah, Svea und Sirius und sitzen brav in ihrem Zuhause, dem Horst. Und heute ist ein aufregender Tag für die drei: Die Beringung steht an.

Ein vorsichtiger Blick um die Ecke. Das Falkenküken ist noch skeptisch.

Noch nicht flügge und doch schon aus dem Nest

Den Horst müssen die Jungen heute für kurze Zeit verlassen. So richtig überzeugt sehen die drei Geschwister nicht aus. Ganz scheu blickt der erste Falke um die Ecke, als wir mit dem Kran der Werkfeuerwehr vor ihnen stehen. Weit und breit keine Mama und auch kein Papa. Die Eltern der Kleinen sind unterwegs. So bricht Panik im Horst aus und die Falkenbabys beginnen zu schreien. Kein Wunder: Denn ihr allererster „Ausflug“ steht an. Die Ironie dabei: Sie können noch nicht einmal fliegen. Ganz schön beängstigend. Völlig allein mit Fremden in eine neue noch völlig unbekannte Welt.

Die Beringung ist der Grund für den ersten Ausflug der Sindelfinger Falken. Da das in 40 Metern Höhe zu gefährlich wäre, holen wir die drei Geschwister auf den sicheren Erdboden – ganz neues Terrain für die Vögel. Aber sehen Sie selbst:

„Und wo bleiben meine Geschwister?“

Ein Ring ganz ohne Stein

Wer bei „Beringung“ an Heiratsanträge oder Traualtäre denkt, den muss ich enttäuschen. Die Aktion bei den Falken ist weniger romantisch. Auch wenn die Emotionen in beiden Fällen überschwappen – das Herz schlägt bis zum Hals. Doch der Zweck ist irgendwie der gleiche – zumindest in etwa. Ein Ring an den Finger, ein Ring an die Fänge, so nennt man den Fuß eines Greifvogels, und jeder weiß, wo der Vogel oder die Dame hingehört. Statt Steinchen gibt es bei unseren gefiederten Freunden Zahlen und Buchstaben auf dem Ring. Diese Kennzeichnung hilft bei der Zuordnung. Und so können Ornithologen, also Vogel-Forscher, neue Erkenntnisse über die Wanderfalken gewinnen, falls sich die Falken mal auf die Reise begeben. Doch allzu oft reisen die Tiere nicht. Genaueres dazu finden Sie unten bei den „Falken-Fun-Facts für Fortgeschrittene“

Gefiederte Werbebotschafter

Aber Moment – einige von Ihnen fragen sich nun sicher „Was machen Falken bei Daimler? Ich dachte die bauen hier Premiumautomobile und sind keine Zoobetreiber?“. Doch Falke und Auto haben mehr gemein, als man denkt. Das zeigt der Daimler-Umweltfilm:

Schornstein statt Steilküste

Die Falken gibt es hier im Konzern natürlich nicht nur, weil man sie so schön als Werbebotschafter einspannen kann. Das hat auch mit Verantwortung zu tun. Denn Anfang der 1960er-Jahre war der Wanderfalke in Europa vom Aussterben bedroht. Vor allem wegen des Einsatzes des Insektizids DDT. Man musste reagieren, denn schließlich wollte man nicht zusehen, wie ein so faszinierendes Tier vom Erdboden – oder besser aus der Luft – verschwindet.

Und so wurde das giftige Insektizid verboten. Doch das allein genügt nicht: Damit die Wanderfalken fleißig Nachwuchs bekommen, brauchen sie auch in Städten geeignete Brutplätze. Auch Daimler kann an mehreren Standorten einen sicheren Ort für die Flugkünstler bieten. Ein Plätzchen, das in luftiger Höhe liegt und an die tiefen Schluchten des Gebirges oder einer Steilküste erinnert. Denn dort brüten Falken am liebsten. In Sindelfingen ist es das Heizkraftwerk. Für einen der beiden Schornsteine haben Auszubildende des Sindelfinger Werks einen Horst gebaut – ein idealer Ort für die Familienplanung der Wanderfalken.

Der kleine Falke sitzt auf der Hand des Experten vom Naturschutzbund Deutschland (NABU), Daniel Schmidt-Rothmund. „Ganz vorsichtig und bloß nicht nach unten sehen…“.

Ein aufregender Ausflug geht zu Ende

Nach der Beringung landen die drei Geschwister erschöpft, aber wohlauf wieder im Horst. Mama und Papa kommen sicher auch bald zurück und kümmern sich um die Kleinen. Denn entgegen der landläufigen Meinung, verstoßen Vögel ihre Jungen nicht, nachdem Menschen sie berührt haben. Und das hat einen Grund: Anders als Säugetiere besitzen die gefiederten Freunde kein besonders gutes Näschen und bemerken nicht einmal, dass ihr Nachwuchs unterwegs war.

Es wird nicht mehr lange dauern und die Küken tauschen ihr flauschiges Gewand gegen dichtes Gefieder. Da bleibt mir nur, den Jungen zu wünschen, dass sie schon bald ihre Flügel aufspannen und mutig ihren ersten Flug bestreiten.

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45 Jahre Daimler und 42 Jahre 190 SL-Besitzer

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Alles fing mit meiner Lehre als Kfz-Schlosser in der Niederlassung Stuttgart an. Eines Morgens kam ich in die Werkstatt und sah ihn stehen: einen schwarzen 190 SL mit naturfarbenem Leder.

Sofort musste ich das Auto näher anschauen und auch gleich reinsitzen, um das mit vielen Einzelarmaturen und verchromten Schaltern bestückte Armaturenbrett zu bewundern.

Ich beschloss, dass ich so ein Auto haben will, sobald ich ausgelernt habe und über die finanziellen Mittel verfüge. Mein Autotraum war geboren. Einige Zeit später erzählte ich meinem Bruder davon. Sein Angebot war, dass er mir das Auto schenkt, wenn ich die Gesellenprüfung mit „sehr gut“ bestehen würde. Im Sommer 1975 war dann die Gesellenprüfung, die ich mit Auszeichnung bestanden habe.

„Hat das Auto auch ein Dach?“

Von der Niederlassung bekam ich auch ein Preisgeld, von dem ich mir einen Samsonite-Koffer gekauft habe, nichts ahnend, dass dieser einmal in 42 Ländern unterwegs sein würde. Den 190 SL habe ich dann in Göppingen gefunden. Mein Bruder und ich haben ihn an meinem Geburtstag abgeholt. Das Fahrzeug kostete damals 3.500 D-Mark.

Viele meiner Kollegen haben mich für verrückt gehalten: Wie kann man so ein rostanfälliges und reparaturintensives Auto kaufen? Die Nachbarn haben meine Mutter sogar gefragt, ob das Auto ihres Sohnes denn auch ein Dach hätte. Von der Reparaturfreudigkeit des Fahrzeugs habe ich später sehr profitiert, denn dadurch wurde ich später zum Spezialisten für dieses Auto!

Wie ging es beim Daimler weiter?

Zuerst reiste ich als Kundendienstmonteur durch die Welt und dann als Kundendienstinstruktor für automatische Getriebe, heute Technik-Trainer genannt. Hier nur die wichtigsten Stationen: Abu Dhabi, Burundi, Barbados, Kanada, China, die Elfenbeinküste, Finnland, Gabun, Haiti, Jamaika, Kamerun, Kuwait, Liberia, Marokko, Nigeria, der Oman, Portugal, Simbabwe, Saudi-Arabien, Südafrika, Trinidad, Tunesien, die USA und Zaire. Als mein Sohn auf die Welt kam, habe ich den Trainingsbereich verlassen und mich in Stuttgart-Untertürkheim mit Personalthemen zum Kundendienst beschäftigt.

Nachfolge von „Papa Oehl“

1986 ging der „300 SL Papst“ mit 66 Jahren in den Ruhestand. „Papa Oehl“, Hauptabteilungsleiter der Kundendienstschule in Brühl, kannte meine Liebe zu Oldtimern und ließ mich wissen, dass er einen Nachfolger sucht – und zwar für die technische Betreuung der Oldtimerbesitzer, speziell den 300 SL Club, in dem er Mitglied war.

Papa Oehl in Wiesloch bei der Berta Benz Rallye

Wie es der Zufall so will, sprach mich der Personalreferent vom Zentralen Kundendienst auf dem Weg vom Untertürkheimer Bahnhof zum Werkstor an und legte mir mit Nachdruck nahe, dass ich mich bei Herrn Oehl melden solle. So eine Aufforderung bekommt man nur einmal.

Hobby zum Beruf machen

Da die „Oldtimerei“ mein Hobby geworden war, nahm ich das Angebot, mein Hobby zum Beruf zu machen, gerne an. Es begannen die schönsten zehn Jahre in meinem Berufsleben. 1996, als das Classic Center in Fellbach, nahe Stuttgart, gegründet wurde, habe ich mich dann wieder der neuen Technik zugewandt.

Als damals Daimler das erste Fahrzeug außerhalb Deutschlands, in den USA baute, war das für mich ein toller Auftrag, die Projektleitung für die technische Markteinführung zu übernehmen. Danach habe ich für vier Jahre das Unternehmen Daimler verlassen um bei smart den Trainingsbereich mit aufzubauen. 2002 wurde smart in DaimlerChrysler integriert und ich war wieder zurück. Bis 2016 habe ich dann das Team „Prozesse und Systeme Training“ bei Global Training geleitet.

Zwei seltene Exemplare

Meinen ersten 190 SL habe ich mit guter Wertsteigerung verkaufen können, als ich mein Haus gebaut habe. Einen Ersatzteilträger, den ich mir 1984 gekauft hatte, habe ich von Grund auf restauriert und bin mit ihm seit 1988 schon 60.000 Kilometer gefahren. Am Anfang bin ich im Sommer täglich 22 Kilometer von Kirchheim Teck nach Esslingen-Brühl gefahren. Heute wird der 190 SL nur noch zu Oldtimerausfahrten und Kaffeefahrten bewegt.

Aus dem ursprünglich rostanfälligen und reparaturintensiven Auto ist mittlerweile ein begehrtes Sammlerstück geworden und auch ich gehöre mit meinen 45 Jahren Betriebszugehörigkeit zu den eher seltenen Exemplaren innerhalb der Belegschaft. Auf beides bin ich sehr stolz!

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Solitude Revival: Ein Ritt auf dem weißen Elefanten

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Ein Tag – zahlreiche Erinnerungen. Als glücklicher Gewinner einer Verlosung durfte ich mit meiner Familie das Solitude Revival hautnah und hinter den Kulissen miterleben. Besonderes Highlight: Die Mitfahrt in einem Vorkriegsrennwagen.

Whoohooooo!!! So in etwa hat es sich angefühlt, als an einem Freitag im Geschäft mein Telefon geklingelt und mir ein freundlicher Herr mitgeteilt hat, dass ich beim Gewinnspiel im Daimler-Intranet zum Solitude Revival gewonnen habe.

Erst konnte ich es noch gar nicht so recht glauben, aber schon am Abend saß ich mit ein paar Freunden zusammen und habe voller Vorfreude berichtet, dass ich demnächst in einem 90 Jahre alten Rennwagen über den Solitude-Ring fahren werde. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, es war nicht das einzige Highlight. Denn der Fahrer des Vorkriegsrennwagens war kein geringerer als Jochen Mass! Wie cool ist das denn, neben einer Rennfahrerlegende über die alte Haus-und-Hof-Strecke von Mercedes zu fahren?

Inbegriff von Freiheit

Aber zum Anfang: Als ich den Artikel zum Gewinnspiel und den Hintergründen des Solitude-Revival im Intranet gesehen habe, musste ich ihn sofort lesen. Schließlich hatte ich mir ja schon vorgenommen, zum alle zwei Jahre stattfindenden Solitude-Revival zu gehen. Und als es dann auch noch Eintrittskarten und die Mitfahrt im „Weißen Elefanten“ zu gewinnen gab, habe ich kurzerhand eine Bewerbung geschickt. Zu verlieren gab es ja nichts. Und jetzt das, GEWONNEN!

Für alle die ihn nicht kennen, der Weiße Elefant ist ein Mercedes W06 Typ S, in dem Fall von 1927. 120 PS und 1,6 Tonnen Gewicht klingen jetzt eher nach A-Klasse als nach Rennwagen, aber vor 90 Jahren war das noch anders. Das ist so lange her, dass sogar meine Oma zu der Zeit noch ein Kleinkind war. Autos waren der absolute Luxus und der neue Inbegriff von Freiheit. Auf meine Frage an Jochen Mass, ob es denn eine Herausforderung sei mit dem Auto zu fahren, sagte er nur:

Das ist es nie, du musst dich nur einfach in die Zeit reindenken, für die das Auto gebaut wurde, und schon spürst du, was du tun musst und es ist ein ganz anderes Lebensgefühl.

Eine Reise in die Vergangenheit

Das war es wirklich! Wir waren an dem Tag vielleicht nicht die Schnellsten auf der Strecke, aber sobald die Tribüne verschwunden war und wir nach dem Glemseck die S-Kurven bergab gefahren sind, war ich wie gefangen von dem Auto. Bis die nächsten modernen Häuser und Streckenposten in Sicht kamen, hatte ich schon fast vergessen, dass wir im Jahr 2017 sind. Die Scheibe runtergeklappt, kam die kalte Morgenluft direkt in den offenen Helm und es fühlte sich besser an, als die Fahrt in jedem geschlossenen modernen Auto.

Und ganz ehrlich, 100 km/h in einem 90 Jahre alten Auto auf der Rennstrecke sind beeindruckender als 250 km/h in einem Mercedes-AMG auf der Autobahn. Der Kommentar von Jochen Mass dazu:

Baut mehr echte Cabrios, in denen die Natur noch spürbar ist – schon gibt es keine Raser mehr!

Nachdem das Abenteuer bei der Aufwärmfahrt vorbei war, ging es mit den nächsten Erlebnissen direkt weiter. Ich habe viele beeindruckende Persönlichkeiten kennengelernt. Neben Jochen Mass zum Bespiel Michael Plag, Projektleiter aus Fellbach, der sich schon seit 32 Jahren um den Elefanten und andere Vorkriegswagen kümmert. Projektleiter Vorkriegsrennwagen und 300 SL bei Mercedes – was für eine Stellenbeschreibung!

Festivalfeeling für die ganze Familie!

Das ganze Solitude-Revival glich einer Mischung aus Rennwochenende und Festival. Überall tolle Autos, nette Menschen, Musik, Essen und mittendrin als Gast: Ich mit meiner Familie! Mein dreijähriger Sohn konnte auch nicht genug bekommen. Ohrenschützer auf und ran an die Rennwagen. Er war so begeistert, dass er nach dem Mittagsschlaf (wir waren schon seit acht vor Ort und haben dann um zwölf Uhr den Heimweg angetreten) gleich gefragt hat: „Papa, wann können wir wieder zur Rennstrecke?“

Meine Familie und ich mit Rennfahrerlegende Jochen Mass (am Steuer).

Also nicht lang gezögert, Kind ins Auto und nach zehn Minuten waren wir wieder auf der Rennstrecke. Nochmal zwei Stunden Autos hören und schauen. Eigentlich schade, dass diese faszinierenden Autos nur noch so selten auf unseren Straßen zu sehen sind. Umso schöner, dass es das Solitude Revival mit all seinen Teilnehmern und ihrer Passion gibt.

Auf ein Wiedersehen

Es war ein toller Tag und für alle war etwas geboten. Kann man was besser machen? Ja, vielleicht… Denn Porsche war doch übermächtig, hier darf Mercedes-Benz ruhig noch stolzer seine Rennhistorie aufzeigen. Wir sind LeMans-Sieger, Formel 1 Weltmeister und haben viel DTM-Tradition. Von AMG ganz zu schweigen. Also los Mercedes, in zwei Jahren gibt es die nächste Chance und das beste Team haben wir sowieso. Chapeau für die perfekte Organisation und die tolle Betreuung!

Wir sind bei der nächsten Wiederbelebung des Solitude-Rings auf jeden Fall wieder dabei. Gern auch wieder als Beifahrer oder sogar Fahrer ;-)

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Duales Studium: Start your engines!

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Der erste Schritt war schwer. In einem neuen Unternehmen ein Studium mit einer anderen Fachrichtung beginnen. Was würde wohl auf mich zukommen in meinem IT-Automotive Studium bei Daimler?

Ganz klar, meine vorherige Ausbildung als Papiertechnologe war eine andere Welt. Informatik, ein Gebiet, das nahezu komplettes Neuland für mich war. Auch die Automobilindustrie spielte in meinem bisherigen Berufsleben keine Rolle. Doch warum den Schritt raus aus einer sicheren Berufung wagen? Es war die Leidenschaft zum Motorsport, gepaart mit der Herausforderung neue Wege zu gehen, die mich zu dieser tollen Erfahrung getrieben haben.

In meinem persönlichen Rennen durch das Duale Studium mit der Fachrichtung IT-Automotive habe ich einige „Boxenstops“ eingelegt.

Die Vorbereitungsphase

Vor dem Start des Rennens mussten die richtigen Vorkehrungen getroffen werden. Denn ohne die notwendige Vorbereitung kann selbst der beste Rennfahrer seine Ziele nur schwer erreichen. Bevor wir Studierende nun auf die Duale Hochschule losgelassen wurden, besuchten wir während der ersten Praxisphase verschiedene Seminare. Das Duale Studium beinhaltet nämlich den ständigen Wechsel zwischen Theorie und Praxis.

Die Seminare umfassten dementsprechend die Basics, die jeder IT Automotive Studierende für die Hochschule benötigt. Dazu zählen Programmieren, Elektrotechnik und Digitaltechnik, aber auch ein einwöchiger Besuch der Auszubildenden-Werkstatt in Esslingen-Brühl. Hier bekamen wir die Möglichkeit selbst einmal einen Motor auseinander und zusammen zuschrauben.

Ready, Set, Go!

Der wahre Beginn des Studiums: Die erste Theoriephase . Man merkte von der ersten Sekunde an, mit der Schule beziehungsweise der Berufsschule ist ein Studium kaum zu vergleichen. Der einzige sinnvolle Vergleich ist die Größe des Kurses, die es den Dozenten mit rund 30 Personen erlaubt, auch auf einzelne Fragen genauer einzugehen.

Nichts desto trotz ist die Zeit im Dualen Studium eine sehr rare Ressource, sodass wir schnell merkten, wie gut uns die vorangegangenen Seminare weiterhalfen. Jeder konnte seinen Fokus verstärkt auf die Inhalte legen, die ihm zuvor noch unklar blieben. Ganz klar, dies beeinflusste die Ergebnisse der Klausuren positiv, denn die Vorbereitung vertrieb die Sorgen vor den gestellten Aufgaben. Der erste Teil des Rennens war somit bestanden.

Boxenstopp bei Mercedes-Benz Cars

Nach dem das erste Studienjahr vorbei war, waren wir endlich soweit, auch praktisch den Welpenschutz abzulegen. Das bedeutete gleichzeitig auch die Übergabe von Verantwortung, denn in den weiteren Praxisphasen erhalten die Studierenden große Freiheiten. Jedem Studierenden ist es gestattet, den Fachbereich, in den er reinschnuppern möchte, selbst auszusuchen. Die einzigen Hürden, die sich dabei stellen, sind die Überzeugung des Fachbereichs, eine für die Fachrichtung des Studiums geeignete Aufgabe, sowie einen Betreuer für den Zeitraum bereitzustellen. Das praktische Profil seines Studiums kann somit jeder selbst bestimmen.

So war für mich klar, dass sich meine Laufbahn in jedem Fall in Richtung Motorsport bewegen sollte. Um Erfahrungen zu sammeln und mich sicherer zu fühlen, legte ich einen Zwischenstopp in der Entwicklung der Hybridfahrzeuge ein. Hier betreute ich die Entwicklung eines Tools, das den Entwicklern erlaubt, den Datenfluss innerhalb des Fahrzeugs effizienter auszunutzen. Mithilfe meines bisher gesammelten Wissens, in Kombination mit der sehr gut balancierten Betreuung, war aber auch diese anfangs komplex wirkende Aufgabe gut zu meistern.

So blieb mir ausreichend Zeit den Grundstein für ein Auslandssemester zu legen. Die Ausführung eines praktischen Auslandssemesters wird jedem Dualen Studierenden angeboten. Die Auswahl ist dabei immens und reicht von Japan bis hin zum Silicon Valley. Wie soll man sich bei dieser Auswahl nur entscheiden? Für mich stellte sich diese Frage jedoch kaum.

God save the Queen

Auf dem Weg zu meinem Auslandsstudium verschlug es mich nach Großbritannien, genauer gesagt in die Nähe Londons. Der Ort meines Aufenthaltes: Brackley. Dieser Ort wird wahrscheinlich nur den wenigsten geläufig sein. Es ist einer der beiden Standorte des Formel 1 Teams Mercedes-AMG Petronas. Ich denke ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass dies für mich das Highlight des gesamten Studiums war. Egal, wie das Wetter im tiefsten England auch sein mag, ich hatte spätestens wieder ein Lächeln im Gesicht als ich an den Rennboliden vorbei zu meinem Arbeitsplatz ging.

In einem Großraumbüro sitzt ein Teil der Weltmeistermacher der Jahre 2014-2016 und ich durfte zumindest kurzzeitig ein Mitglied sein. An den Wänden hingen Bilder, welche den Verbund zwischen Team, Fahrer und Auto illustrierten. Mein Favorit: Das Bild direkt neben meinem Sitzplatz! Es zeigt Michael Schumacher, wie sich dieser in seinen Rennwagen setzt. Eine große Persönlichkeit, dessen Ehrgeiz auch heute noch eine große Inspiration für mich ist. #keepfightingmichael

„Zurücklehnen“ und genießen!

Natürlich ist die Erwartung der Abteilung in Bezug auf die kurze Zeit und der möglichen Sprachbarriere, entsprechend angepasst. Die gestellte Aufgabe ist somit meist weniger komplex. Dies ermöglichte es mir auch mal zu genießen. Auch die Mitglieder des Teams verstehen, welch tollen Job sie haben und spendeten trotz Zeitdruck gerne freie Minuten, um mir ihren Arbeitsalltag zu zeigen. So konnte ich im Laufe meines Trips die lebenswichtigen Organe der Entwicklung kennenlernen. Dazu zählen der Windkanal, der Simulator und der Testbereich für das Fahrwerk.

Alles Bereiche, die nur wenige Menschen bisher live gesehen haben. Mir war immer bewusst, dass der betriebene Aufwand in einem Formel 1-Projekt groß ist, aber diese Verliebtheit in Details überstieg meine eigenen Erwartungen!

Die Rennwochenenden

Was fehlte nun noch? Genau, das Mitwirken an einem Rennwochenende. Von Brackley aus unterstützt der sogenannte Racesupport das Team vor Ort. Meine Aufgabe war es die Boxenanlage beim  Großen Preis von Kanada zu überwachen. Nach 70 Runden im Rennen war es geschafft, der Sieger heißt Lewis Hamilton. Bereits am nächsten Tag konnten wir ihn unter großem Applaus im Werk willkommen heißen. In einer persönlichen Rede bedankte er sich bei allen für die harte Arbeit, die seine Erfolge erst möglich machen.

Zu guter Letzt möchte ich noch einmal eine Woche hervorheben: Die Woche, an dem der Große Preis von Großbritannien stattfand. Zu diesem Heimrennen lud Mercedes-Benz alle Mitarbeiter inklusive Begleitung zum alljährlichen Familienevent ein. Natürlich mit Public Viewing. Ein Highlight war der Besuch der Fahrer nach dem Rennen, die sich für die Fragen der Besucher trotz der vorangegangenen Strapazen viel Zeit nahmen. Aber auch das war noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Bei den folgenden Testfahrten in Silverstone stand wieder ein Special an. So bekam ich die Möglichkeit die Testfahrt live aus der Box zu verfolgen. Esteban Ocon, der damalige Testfahrer, kam uns bei der Ausfahrt sehr nahe! Mit gemischten Gefühlen hieß es dann aber irgendwann doch Abschied nehmen und so ging es zurück in die Heimat. Wenn man mich fragen würde, was ich nicht vermisse, dann ist es wohl nur das britische Essen und die Straßenqualität.

Auf der Zielgeraden

So schön die Zeit während des Studiums war, auf das Ende freue ich mich sehr. Die letzten Prüfungen sind geschrieben, die Theoriephasen somit vorbei. Der Endspurt, der zwischen mir und dem Abschluss oder getreu der Zielflagge liegt, ist natürlich die Bachelorarbeit. Zum ersten Mal bekomme ich die Möglichkeit, die Entwicklung eines Fahrzeugs unmittelbar zu beeinflussen. Hierfür leiste ich die Konzeptarbeit für zukünftige Verbesserungen der Fahrerassistenzsysteme in der Entwicklung von Daimler-Trucks.

Eine weitere interessante Aufgabe, die eine perfekte Vorbereitung für die folgenden Aufgaben sein soll. Ich bin mir sicher, dass ich für die Zeit nach der Bachelorarbeit wieder mal eine Herausforderung finden werde, die mir aufs Neue gefallen wird. Schließlich steht der Automobilindustrie der wahrscheinlich größte Wandel bevor. Egal ob Autonomes Fahren oder Elektromobilität, IT-Automotive Studierende, aber auch Elektrotechniker werden händeringend benötigt. Jedoch ist auch ein Duales Masterstudium eine Option für mich. Schließlich passt duale Bildung zu mir und vielleicht auch zu euch?


Anmerkung der Redaktion: Der Studiengang IT-Automotive wird an den Standorten Stuttgart und Sindelfingen angeboten. Informationen zum Bewerbungsprozess finden Sie auf unserer Website: www.daimler.com/karriere

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Christopher Street Day: „Mein erstes Mal“

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Es begann mit diesem Aufruf in unserem Intranet: „Bei uns ist ein Mensch wie der andere“. Stimmt! Und bei uns – das ist beim Daimler. Hier arbeite ich seit 27 Jahren als Sekretärin im Entwicklungsbereich.

Bei dem Aufruf ging es darum, wer von uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern öffentlich ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen will, und das beim Christopher Street Day (CSD) in Stuttgart. Ich wollte – unbedingt! Es hat geklappt. Und von diesem für mich einzigartigen Erlebnis möchte ich berichten.

Nachdem ich die Bestätigungsmail „Herzlichen Glückwunsch! Sie sind dabei“ ausgedruckt in den Händen hielt, konnte ich mein Glück kaum fassen. Ich war so aufgeregt und happy zugleich, dass ich meiner Familie und dann allen meinen Freunden davon erzählt habe, wie sehr ich mich auf diesen 29. Juli 2017 – den Tag des CSD in Stuttgart – freue.

Preview: Der Daimler-Truck kommt ins Werk

Meine Vorfreude wurde allerdings nicht von allen geteilt. Ich muss gestehen, es gab nicht nur positive Resonanz. Zum Teil hörte ich sehr komische, aber keineswegs witzige Äußerungen und um ehrlich zu sein, auch voll „blöde“ Aussagen – und das von meinen Freunden, meiner Familie. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber, das konnte meine Freude in keinster Weise trüben. Erst Recht nicht als ich den Daimler-Truck schon einen Tag vor dem offiziellen CSD auf unserem Werksgelände in Stuttgart-Untertürkheim sah.

Das Global Diversity Office hatte gemeinsam mit dem Gay Lesbian Bisexual Transgender Mitarbeiternetzwerk bei Daimler, zu einer Preview geladen. Schön zu sehen, dass viele Kollegen diesen Austausch nutzten und sich an der Unterschriftenaktion beteiligten. Besonders schön zu sehen, dass auch unser Personalvorstand Wilfried Porth (Mitte) seine Unterschrift für Vielfalt setzte.

Samstag, 29. Juli: Es ist soweit. Ich bin aufgeregt wie ein kleines Kind. Man bedenke, ich bin 51 Jahre. ;-) In Stuttgart am Erwin-Schöttle-Platz angekommen, sehe ich ihn – den Daimler-Truck. Farbenfroh und die Botschaft „Wir leben Vielfalt“ sendend, trägt er die Wagennummer 42 und passt ganz wunderbar zu dem regen Treiben auf der Straße.

Endlich geht‘s los

Die Parade startet, der Daimler-Wagen rollt, die Musik dröhnt aus den Boxen. Manchmal muss man sich eben lautstark Gehör verschaffen. Und die Stimmung? Grandios! 80 Daimler-Kolleginnen und Kollegen sind nicht nur ganz liebevolle Menschen, sondern können ganz schön Party machen. Auf dem Wagen stehe ich neben zwei jungen Kollegen, die ich sofort ins Herz schließe – ganz egal, wen oder wie sie lieben.

Entlang der Strecke feiern uns die Zuschauer wie „Rockstars“. Die Stimmung überträgt sich vom Wagen auf die Menge und zurück. Vermutlich tun unsere gute Musik und unsere „Kamelle“ (Gummibärchen, Traubenzucker und Aufkleber) ihr übriges.

Kurzum: Die Atmosphäre ist einfach gigantisch. Alle Gesichter, ob auf dem Daimler-Truck oder an den Straßenrändern sind fröhlich und überall sieht man die „Regenbogen-Farben“, die bei herrlichem Sonnenschein noch besser zur Geltung kommen.

Wie so alles Tolle geht auch dieser Tag viel zu schnell zu Ende. Am Schlossplatz nach 2,5 Stunden Parade ist Schluss – leider! Noch schnell ein Gruppenfoto mit den Kollegen und dann rasch zur Kundgebung. Denn bei aller Party sollte man nicht vergessen, der Christopher Street Day ist nach wir vor eine politische Parade – und das aus gutem Grund.

Wir leben Vielfalt! – nicht nur am CSD, da aber bunt

Die CSD Parade in Stuttgart: 80 Daimler-Kolleginnen und Kollegen zeigen auf dem Daimler-Truck Gesicht für Toleranz und Vielfalt. Das diesjährige Motto des CSD hieß «Perspektiv-Wechsel». Laut Polizei kamen etwa 175.000 Zuschauer.

Zu guter Letzt möchte ich einige Gedanken mit Euch teilen, die mich sehr beschäftigt haben:

Meine drei Kinder (25, 15 und 11 Jahre) waren entsetzt, dass ich bei der CSD Parade nicht nur mitmache, sondern sogar auf einem Wagen mitfahren will. Nach einem langen Gespräch, indem ich ihnen erklärte, was Vielfalt und Toleranz für mich bedeutet und was das Ganze mit meinem Arbeitgeber Daimler zu tun hat – auf den ich by the way sehr stolz bin – kamen sie gerne als Zuschauer an die Strecke. Danach waren sie voller Stolz auf ihre Mama. Sie fanden es klasse, dass ich mitgefahren bin – und mein Gesicht für Toleranz gezeigt habe. Sie haben mich sogar gefragt, ob ich im nächsten Jahr wieder dabei sein werde.

Bis zum nächsten Mal

Meine Antwort: Jaaaaaaaaaa! Denn ich habe so tolle Menschen, Kolleginnen und Kollegen kennengelernt, die ich einfach wiedersehen und mich mit ihnen austauschen möchte. Und außerdem – stehe ich voll und ganz hinter der Botschaft, Vielfalt zu leben! Denn ich weiß, was es bedeutet, „anders“ zu sein. Anders zu sein, heißt ja nicht nur „sexuelle Neigung“. Anders sein, kann auch „nur“ andere Herkunft bedeuten. Wie in meinem Fall: ich komme aus der Türkei. Ich habe großen Respekt und volle Bewunderung für all die Menschen, die sagen – so bin ich und so bleibe ich, und so möchte ich geachtet, respektiert und geliebt werden.


Anmerkung der Redaktion: Seit 2014 engagiert sich die Daimler AG beim CSD in Stuttgart und Berlin. Um auch 2017 wieder ein deutliches Zeichen für die Wertschätzung von Vielfalt zu setzen, weitet Daimler in Kooperation mit der Mercedes Benz Bank und weiteren internen Partnern sein Engagement auf vier zusätzliche Städte aus: Köln, München, Hamburg und Bremen. Unter dem Motto „Wir leben Vielfalt“ steht Daimler für eine Kultur der Akzeptanz. Über 500 Plätze stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den Paradewagen zur Verfügung sowie weitere 150 Plätze für car2go-Kunden in Hamburg.

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Auf Knopfdruck: Automatisiertes Parken

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Stuttgart. Mercedes-Benz Museum. Weltpremiere „Automated Valet Parking“. Es gibt Ideen, die durchaus von Bedeutung sind, sich aber aus verschiedenen Gründen nicht dauerhaft durchsetzen oder durch bessere Technologien ersetzt werden.

Ein prominentes Beispiel unserer automobilnahen Historie sind Kutschen. Trotz zahlreicher Verbesserungen, wurden sie zu ihrer Zeit durch das bessere Gesamtkonzept Automobil verdrängt. Und es gibt Innovationen, die auf Anhieb so viel Komfort versprechen, zur richtigen Zeit eingeführt werden und auch eine ausreichend große, potentielle Zielgruppe ansprechen, sodass man weiß: das schlägt ein!

Die Genehmigung für fahrerloses Parken im Parkhaus des Mercedes-Benz Museums „Automated Valet Parking“ verspricht genau das. Eine „Automatisierungsfunktion für fahrerloses Fahren und Parken eines Fahrzeugs innerhalb eines definierten Bereiches“. Ich sage dazu nur: Ein Parkservice, der Zeit, Nerven und Platz spart. Ein kleiner Meilenstein auf dem Weg zum automatisierten Fahren – eingebettet in eine größere Entwicklung und exakt für den Kundenbedarf entwickelt. Studien besagen, dass 63 Prozent der AutofahrerInnen das Parken in Parkhäusern als unangenehm empfinden. Bei einem Unfall-Anteil an 40 Prozent im Straßenverkehr nicht unverständlich.

Gemeinsam mit Bosch und car2go entwickelt

Der Bedarf war schon länger da. Nun sind die technischen Voraussetzungen gegeben. Die Robert Bosch GmbH liefert die erforderliche Infrastruktur im Parkhaus, die Fahrzeugtechnik kommt von Mercedes-Benz und die Bedienung erfolgt über die car2go-App.

Wie funktioniert Automated Valet Parking genau?

Der Fahrer begibt sich mit dem Fahrzeug in eine sogenannte Drop-off Area. Nun errechnet die Infrastruktursensorik des Parkhauses, ob die Parkplatzverfügbarkeit und die Befahrbarkeit der Strecke vorhanden sind. Wenn beides zutrifft, darf der Fahrer das Fahrzeug verlassen. Anschließend wird das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 km/h automatisiert geparkt. Fahrerlos. Anschließend wird der Besitzer über die App informiert, wenn das Fahrzeug erfolgreich abgestellt wurde.

Sobald der Fahrer das Fahrzeug wieder per Smartphone-App anfordert, wird es umgehend wieder automatisiert in eine „Pick-Up Area“ gesteuert. Natürlich ist während der automatisierten Parkvorgänge die Sicherheit für andere sich im Parkhaus aufhaltenden Personen und Autos gewährleistet: Die Fahrzeug- und die Parkhaussensoren erkennen bewegliche und unbewegliche Gegenstände und Personen bis zu einer Größe von einem Wasserglas. In diesem Fall wird das Fahrzeug durch die Infrastruktur abgebremst, falls notwendig bis zum Stillstand.

Sicherheit ist immer gewährleistet

So weit, so gut. Doch was passiert, wenn dennoch ein Problem eintritt? Vorgesehen sind schließlich vorerst Mischbetriebe in Parkhäusern mit menschlichen Fahrern. Wenn das System eine Situation nicht selber lösen kann, wird sofort ein Operator eingeschaltet, um die Situation zu klären. Wie im regulären car2go-Betrieb, hat man die Möglichkeit, ein abgestelltes Fahrzeug zu öffnen und in einen fahrbereiten Zustand zu versetzen. Der Besitzer wird dafür nicht benötigt.

Eine große Überraschung wäre es, wenn bei Innovationen keine zu klärenden Fragen auftreten würden. Für uns bedeutet es, dass wir uns nicht nur auf unsere Innovation konzentrieren, sondern auch das Umfeld, respektive die Infrastruktur, aktiv mitgestalten. Was passiert beispielsweise, wenn keine Netzwerk- oder WLAN- Verbindung im Parkhaus zur Bedienung der App besteht? Die Verbindungen werden durch entsprechende Maßnahmen unterstützt und somit durchgehend gewährleistet. Sicher ist nur: Bei der Einführung werden wir für die Eventualitäten gerüstet sein.

Gesetzgebung bereits gegeben: Testphase startet 2018

Von großer Bedeutung ist die Vereinbarkeit des fahrerlosen Betriebs mit den heutigen Vorschriften und Gesetzen. Die Testphase mit Mercedes-Pilotfahrzeugen für jedermann startet Anfang 2018 im Parkhaus des Mercedes-Benz Museums. Sparen wir Zeit, Nerven und Platz.

 

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VAN Experience: Viva Mercedes-Benz Vans España

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Meine „VAN Experience“ führte mich von Berlin nach Madrid. Allerdings habe ich die 1.900 Kilometer nicht im Van zurückgelegt, sondern bei Vans. Denn es handelt sich um ein Programm, bei dem Mitarbeiter von Mercedes-Benz Vans neue Erfahrungen sammeln können – über Standort- und Ländergrenzen hinweg. Und inklusive allerlei kultureller Eigenheiten.

Ich habe eine Wasserflasche getragen. Eine leere. In meiner chronisch überfüllten Handtasche. Eine Stunde durch den Berufsverkehr in der Metro bis in meine kleine Wohnung über den Dächern der Stadt. Das war die Macht der Gewohnheit. Wir sind zwar in Europa, aber ein paar Dinge sind doch ein kleines bisschen anders als zu Hause in Berlin.

Die Flasche werde ich hier nicht in Bargeld tauschen können. Das einzige was ich zum Umweltschutz beitragen kann, ist sie in die Tonne mit dem gelben Deckel zu werfen. Sofern sie mal wieder vor der Tür steht, was nicht immer der Fall ist. Man muss sie einfach sehen und schnell sein. So läuft das – hier in Madrid. Alles ein kleines bisschen anders.

Auf allen Ebenen zu neuen Horizonten

Dies ist nur ein nebensächlicher Auszug der Erfahrungen, die ich während meines sechswöchigen Einsatzes bei Mercedes-Benz Vans España gemacht habe. Bei „VAN Experience“ geht es in erster Linie darum, sich standortübergreifend mit fachlichen Themen auseinanderzusetzen. Wenn man dabei allerdings in einem fremden Land lebt, dann kommt man gar nicht daran vorbei, seinen Horizont auch auf anderen Ebenen zu erweitern.

Andere Länder, andere Geschäftsmodelle

Ich arbeite in der Vertriebs- und Auftragssteuerung für den deutschen Markt und betreue das Thema Bestand und Produktionsbelegung für die Baureihen Citan und X-Klasse. Zudem bin ich Mitglied einer Projektgruppe, die sich damit befasst, Prozesse rund um die Fahrzeugeinplanung und -lieferung zu optimieren. Eine gezielte Abfrage ergab, dass viele Märkte weltweit ähnliche Sorgen haben, zum Beispiel mit der Genauigkeit von Lieferterminen oder mit Restriktionen. Dabei wird immer wieder deutlich, dass sich unser Geschäftsmodell in Deutschland von dem anderer Länder unterscheidet und dass es gar nicht so leicht ist, Lösungen zu finden, die für alle Länder eine Verbesserung bedeuten.

Das Programm „VAN Experience“ wurde von meinem Vorgesetzten während eines Team Meetings vorgestellt. Mir war sehr schnell klar, dass ich die Gelegenheit nutzen wollte, mir das anzuschauen. Ich wollte aus erster Hand erfahren, wie ein anderer Markt arbeitet und welche Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede es gibt. Deshalb habe ich mich kurzer Hand für einen Einsatz in Madrid beworben.

Ungewohnte Küsschen und rote Gesichter

Meine spanischen Kolleginnen und Kollegen haben mich sehr herzlich empfangen. Ein Küsschen links und ein Küsschen rechts sind hier Standard. Das gilt auch, wenn man sich noch nie zuvor gesehen hat. Die Spanier wissen schon, dass wir Deutschen das komisch finden und amüsieren sich entsprechend, wenn man bei jeder Begrüßung aufs Neue die Gesichtsfarbe wechselt.

Einfach reden, statt lange E-Mails schreiben

Ich habe wegen der Kürze der Zeit kein abgeschlossenes Projekt betreuen können, sondern meine Arbeit aus Deutschland einfach mitgebracht. Das war für das gesetzte Lernziel das Beste, denn so konnte ich direkt mit meiner Kollegin, die eine ähnliche Aufgabe hat wie ich, in den Austausch treten. Wir haben ähnliche Zielstellungen, gleiche Sorgen und gemeinsame Ansprechpartner. Nur eben oft unterschiedliche Wege und Möglichkeiten, Probleme zu lösen. Während wir zum Beispiel in Deutschland seitenlange E-Mails für ein Thema verfassen, wird in Spanien einfach miteinander geredet und man kommt unter Umständen viel schneller zu einer Lösung, die für alle passt.

Alles richtig gemacht!

Auch das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der spanischen Arbeitswelt. Aber auch hier gilt, was ich eingangs geschrieben habe: Alles ein kleines bisschen anders. Es gäbe selbstverständlich noch sehr viel mehr zu berichten, aber das würde nicht in den Rahmen dieses Blogs passen.

Dass sich die Wege im Van Experience Programm auch überschneiden können, wurde anschließend in Berlin deutlich: Während ich bereits aus Spanien zurückgekehrt war, startete Ecem Genc gerade ihr Austauschprogramm in der Hauptstadt Deutschlands. Gemeinsam haben wir die Stadt erkundet und unsere Erfahrungen ausgetauscht.

Eine häufig gestellte Frage möchte ich abschließend noch beantworten: „Würden Sie es wieder machen?“ Dazu kann ich nur sagen: Die Entscheidung, ob man sich einer Herausforderung wie dieser stellen möchte, und wo und wie lange man einen Einsatz plant, ist eine sehr persönliche. Daher liegt es mir fern, eine generelle Empfehlung auszusprechen. Ich kann für mich sagen, dass ich alles richtig gemacht habe. Und ich bin dankbar, dass es so schnell und unkompliziert möglich war, weitere wertvolle Erfahrungen für mein Berufsleben zu sammeln: Danke „VAN Experience“! Gracias Mercedes-Benz Vans España!


Anmerkung der Redaktion: Ecem Genc, die auch am Van Experience Programm teilgenommen hat teilt ihre Erlebnisse morgen auf dem Daimler-Blog.

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VAN Experience: Mercedes-Benz Vans Berlin calling!

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In meinem Leben haben sich mir viele gute Chancen geboten. Wie die meisten Leute, habe ich einige wahrgenommen und einige verpasst. Aber als ich zum ersten Mal vom „VAN Experience“ -Programm hörte, wollte ich diese Gelegenheit unbedingt ergreifen.

Auch wenn die Aussicht drei Monate fernab meiner Heimat Istanbul zu verbringen, mir zunächst hart schien.

An einem kühlen Frühlingsmorgen traf ich in Berlin ein. Bereits auf dem Weg vom Flughafen in mein Hotel hat mich die Stadt, die nun für drei Monate mein zu Hause sein würde, fasziniert – trotz des kalten und grauen Wetters. An einem Ort zum ersten Mal im Leben zu arbeiten, ist ein tolles Erlebnis, weshalb ich sehr aufgeregt war.

Bekannte Aufgaben, unbekannte Kollegen

Dabei ähnelten meine Aufgaben im Rahmen der „VAN Experience“ meiner Arbeit auf dem türkischen Markt: Die Unterstützung von Marktworkshops, um Prozesse zu vereinheitlichen und zu standardisieren. Das Berliner Team unterschied sich dagegen erheblich vom Istanbuler: Der Altersdurchschnitt war deutlich höher als bei Mercedes-Benz Türkei. Außerdem schien es mir zunächst so, als sei ich die einzige Frau. In Istanbul sind wir zehn Kolleginnen – also ein echtes Vorzeige-Beispiel für Diversity!

Nicht ohne meinen Tagesplaner

In meiner ersten Woche habe ich viel über die Arbeits- und Meetingkultur bei Daimler im Speziellen und in Deutschland im Allgemeinen gelernt. Wie von immer mehr Arbeitgebern, werden auch hier flexible Arbeitszeiten oder Home Office angeboten. Doch bei aller Freiheit wird Pünktlichkeit in Meetings oder bei Verabredungen sehr wichtig genommen. Eine feste Start- und Endzeit ist Teil der Meeting-Kultur – das heißt es gibt (in der Regel) keine „Open-End-Meetings“. Um angesichts der zahlreichen Meetings während des Tages den Überblick zu behalten, war ein neuer Tagesplaner eine meiner ersten Anschaffungen in Deutschland :).

Wie ich bereits vorher wusste, wird in Deutschland ein direkter Kommunikationsstil gelebt. Emotionen spielen in (Geschäfts-)Gesprächen selten eine Rolle. Deshalb habe ich von Beginn an versucht, direkt zu kommunizieren und mich klar auszudrücken. Aber nach einer gewissen Zeit in Berlin habe ich darauf weniger geachtet. Ich denke, dass es wichtiger ist, Spaß am Arbeitsplatz zu haben, weil es die Mitarbeit fördert und die Produktivität erhöht!

Berliner zum Frühstück

Nachdem ich das getan hatte, habe ich erkannt, dass mir der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen sowie das „Netzwerken“ leichter fielen. Natürlich waren alle sehr hilfsbereit und unterstützten mich in jeder Hinsicht. Zum Beispiel war ich sehr glücklich ab und zu morgens mit kleinen Überraschungen wie „Berlinern“ – in Berlin auch als Pfannkuchen bekannt – versorgt zu werden.

Kulturwandel zum Mitmachen

Letztendlich hielt jeder Tag für mich neue Herausforderungen und Aufgaben bereit, an denen ich wachsen konnte. So konnte ich bei der Initiative „Leadership 2020“  mitarbeiten – mit ihr hat die Daimler AG den vielleicht größten Kulturwandel ihrer Geschichte angestoßen. Ich war Teil des „Schwarm-Teams“ – einem von acht so genannten „Game Changern“ im Rahmen der Initiative. Dabei handelt es sich um Abläufe und Prozesse, die gezielt Strukturen verändern, hinterfragen oder aufbrechen sollen.Teil des Daimler-Schwarms

Doch wie funktioniert das – Arbeiten im Schwarm? Die Natur macht es vor: Bienen, Fische, Vögel – sie alle nutzen das Prinzip des Schwarms. Eine Gruppe schließt sich zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Im Schwarm zu arbeiten, bedeutet für uns als Mitarbeiter mehr Unabhängigkeit. Wir können selbst die Initiative ergreifen, uns selbst organisieren und Freiraum für Kreativität nutzen.

“Team work makes the dream work!”

Die Arbeit im Schwarm-Team, war eine völlig andere Arbeitsumgebung für mich. Und es war eine der schönsten Seiten der „VAN Experience“, in dieser Gruppe frei mitarbeiten zu können. Ich habe dabei viel über agile Methoden gelernt. Das konkrete inhaltliche Ziel war die Modernisierung und Digitalisierung des Beschwerdeprozesses in Serviceverträgen. Unser Slogan “Team work makes the dream work!” and “Let’s work together!”

Einfach machen!

Ich finde übrigens diese Slogans passen auch hervorragend zur „VAN Experience“. Auch hier geht es um Teamwork: zwischen Standorten, Ländern und Kulturen. Alles in allem kann ich das Programm nur wärmstens weiterempfehlen. Wo bekommt man sonst die Gelegenheit, „on the job“ eine neue Arbeitsumgebung kennen zu lernen, die eigene Kreativität zu fördern und den seinen Wissendurst zu stillen? Und noch dazu Kollegen, die einem Berliner zum Frühstück servieren? Also: Nicht lange zögern, machen!

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Bertha Benz Fahrt: Auf den Spuren der ersten Fernfahrt der Welt

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Aus einer Rauchwolke, begleitet von einem Donnerschlag, rattert plötzlich eine Kutsche auf mich zu. Vor den Wagen sind keine Pferde gespannt – die Kutsche scheint von selbst zu fahren! „Uffbasse!“, ruft mir der Kutscher mit Mannheimer Dialekt zu, kurbelt das Lenkrad nach rechts und manövriert den Wagen an mir vorbei.

Es ist Samstagmorgen und so langsam trudeln die ersten Oldtimer auf dem Gelände der Mercedes-Benz Niederlassung in Mannheim ein. Der Start zur Bertha Benz Fahrt 2017  ist in weniger als einer halben Stunde!

Eine historische Fahrt

Die Bertha Benz Fahrt wird alle zwei Jahre vom Allgemeinen Schnauferl-Club  veranstaltet und will damit an die erste Automobilpionierin Bertha Benz  und ihre historische Fernfahrt erinnern. 1888, vor 129 Jahren, startete die Frau von Carl Benz  die wagemutige Reise: Ohne ihrem Mann etwas zu erzählen, nahm sie seinen Patent-Motorwagen und fuhr allein mit ihren zwei Söhnen von Mannheim nach Pforzheim und zurück.

Dieses Jahr nehmen knapp 70 Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen der Jahrgänge von 1886 bis höchstens 1930 an der historischen Fahrt teil. Nach und nach reihen sich die Oldtimer nach ihren Startnummern auf und ganz vorn entdecke ich auch die „Kutsche“ von eben wieder, einen Benz Viktoria von 1893.

In den Startlöchern

Die Fahrer scheinen sich untereinander alle gut zu kennen. Da werden Sprüche geklopft und Wetten abgeschlossen, wer als erster in Pforzheim eintreffen wird. Meine Mitfahrgelegenheit heute: Marianne und Günther. Sie nehmen schon seit 20 Jahren an der Bertha Benz Fahrt teil.

Ich schwinge mich auf die sehr geräumige Rückbank und lasse mich auf das alte Leder plumpsen. Sehr gemütlich. Ein Dach gibt es nicht, aber bei dem schönen Wetter werden wir das heute auch nicht brauchen. Ich drehe mich um, um den Anschnallgurt zu suchen. Hm. Nichts. Günther wird schon vorsichtig fahren, denke ich mir und lehne mich zurück.

Zum Abschied wird uns noch auf den Kotflügel geklopft. Die Kolonne setzt sich in Bewegung und schon geht es los.

Fanmeile an der Strecke

Wir und die anderen Oldtimer brausen durch Mannheim – manche schneller, manche langsamer. Vorbei an „gewöhnlichen“ Autos, die uns brav Platz machen. Marianne navigiert uns mit dem Streckenplan in Richtung Ladenburg. Hier benutzt keiner der Fahrer ein Handy, das wäre ja geschummelt. Als wir einen anderen Oldtimer überholen, zieht Günther an einem Hebel: „Trööööt!“ und grinst beim Vorbeifahren den Insassen eines noch älteren Modells zu.

Außerhalb von Mannheim, im kleinen Örtchen Ilvesheim, scheint man uns schon erwartet zu haben. Überall an der Straße haben Anwohner ihre Campingstühle aufgeklappt und sich mit der gesamten Familie platziert. Jeder winkt und lacht als wir vorbeirattern und Günther seine Hupe tröten lässt. Ich bin überrascht, wie ansteckend die tolle Stimmung hier an der Strecke ist und winke den lachenden Gesichtern zurück.

Über den Neckar

Als einer der Ersten kommen wir in Ladenburg an. Mit einer Fähre soll es hier über den Neckar gehen. Nur sieben Fahrzeuge passen auf das kleine Schiff und so bildet sich hinter uns allmählich eine lange Schlange von Oldtimern. Ein toller Anblick, wie sie hier alle am Fluss stehen! Mit uns rollt auch der Benz Viktoria an Bord.

Nach dem Übersetzen muss das kutschenähnliche Gefährt jedoch von fünf Männern den Berg hinaufgeschoben und dann mit einer Kurbel gestartet werden. Alles klappt, der Benz rollt an und der Beifahrer muss mitjoggen, um wieder aufzuspringen. Wie im 19. Jahrhundert – Ich bin völlig fasziniert so etwas Mal in Aktion zu sehen. Und Hut ab für Bertha Benz, die das damals alles allein bewerkstelligt hat!

Die älteste Tankstelle der Welt

Die Fahrt geht weiter und man merkt, dass Marianne und Günther ein eingespieltes Team bei der Bertha Benz Fahrt sind. Ruckzuck sind wir bei unserem nächsten Halt in Wiesloch. Vor 129 Jahren ging Bertha Benz hier der Kraftstoff aus und sie kaufte in der Wieslocher Stadtapotheke Ligroin. Wie ich erfahre, war das ein Reinigungsmittel, welches aber für den Antrieb eines Motors geeignet war.

Wir halten kurz vor der Apotheke und ich sehe ein weiteres kutschenähnliches Fahrzeug mit zwei größeren Holzrädern hinten und einem kleineren vorne. Darauf sitzt eine Frau in einem edelaussehenden Kleid, großem Hut und Schirmchen in der Hand. Zwei kleinere Jungs helfen dabei, den Wagen langsam vor die Apotheke zu schieben. Hier auf dem Platz hat sich eine größere Menschenmenge versammelt, die das Schauspiel beobachtet. Die Frau bekommt den Kraftstoff beim Apotheker und die Fahrt wird fortgesetzt, die Oldtimer-Kolonne im Anschluss. Die Stadtapotheke in Wiesloch gilt als die älteste Tankstelle der Welt.

Für mich endet die Fahrt hier leider schon und ich muss mich von meinen Mitfahrern verabschieden. Es war ein toller Tag und eine tolle Erfahrung, die historischen Autos in Aktion zu sehen! Meine Haare sind vom Wind völlig zerzaust und ich merke, dass ich doch einiges an Sonne abbekommen habe. Hätte ich mich doch mal besser entsprechend mit Hut und Schirmchen für die Fernfahrt gekleidet!

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Flüssiges Gold: Besuch bei den Daimler-Bienen

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Daimler ist sehr vielseitig und überrascht mich während meines Praktikums immer wieder. Doch dass es an verschiedenen Standorten sogar Daimler-Bienen gibt, die leckeren Honig produzieren – damit hatte ich dann doch nicht gerechnet!

Das Unternehmen unterstützt die Imkerei und schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Es leistet einen Beitrag zu Biodiversität und bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, ihr Hobby buchstäblich neben der Arbeit auszuführen.

Morgens lautet meine Devise am Frühstückstisch: je süßer, desto besser. Da darf der Joghurt gerne mal mit einer ordentlichen Portion Honig gepimpt werden. Bisher habe ich mich nie gefragt, wie Honig eigentlich genau entsteht. Klar, Bienen sammeln Nektar und transportieren ihn dann zu ihrem Bienenstock.

Besuch in Möhringen: Dagmar Maria Schweizer (links) und Silke Wendel (rechts) zeigen mir die Welt der Bienen.

Und dann? Außer durch eine gewisse Zeichentrickserie und zwei schmerzhafte Begegnungen mit ihrem Stachel im Fuß hatte ich bislang kaum Berührungspunkte mit den schwarz-gelb gestreiften Insekten. Dass ich genau darüber etwas während meines Praktikums bei Daimler erfahren darf, hätte ich nicht gedacht. Daimler ist schließlich ein Autohersteller, da summt höchstens der Motor … oder nicht?

Bienen fliegen bei Daimler ein und aus

Nein, denn hier setzt sich die Belegschaft auch dafür ein, dass die Bienen fröhlich summen und Nektar sammeln dürfen. Dass Daimler die Imkerei unterstützt, ist ein wichtiges Zeichen dafür, den Bienen und ihrer schwindenden Anzahl mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Denn sterben sie aus, so prophezeite sogar Albert Einstein, dann sterben auch Pflanzen und Tiere und schließlich der Mensch aus. In China müssen Menschen wegen massiven Bienensterbens teilweise die Blüten selbst per Hand bestäuben – ein merkwürdiges Bild, wie ich finde.

Die Wabendeckel müssen mit einer Entdecklungsgabel abgetragen werden, damit der Honig in der Honigschleuder aus den Waben gelöst wird.

Um mir einen ersten Überblick darüber zu verschaffen, an welchen Standorten es Daimler-Bienen gibt, treffe ich mich in Stuttgart-Untertürkheim mit Sven Giesler, der schon seit vielen Jahren im Arbeitskreis Umwelt tätig ist. Sobald er anfängt, von den fleißigen Tierchen zu sprechen, versprüht er eine Begeisterung für das Thema, die ansteckt.

Zusammen mit Steffen Ley hat er sich für die Ansiedlung von Honigbienen in den Stadtteilen Hedelfingen und Wangen eingesetzt, wo es seit 2014 nun oberhalb der Weinberge auf den Wiesengrundstücken fleißig wuselt. Momentan gibt es dort zwei Bienenstöcke, es sollen aber wieder mehr werden, nachdem der Winter den Bestand dramatisch geschrumpft hat. Der Honig, den die geflügelten Mitarbeiter dort produzieren, wird verlost oder gespendet. Auch ich durfte den Daimler-Honig probieren und war begeistert. Die Bienen haben hier – wie es von Daimler-Mitarbeitern nicht anders zu erwarten ist – volle Arbeit geleistet!

Im Schleudergang

Zu sehen, wie aus den Waben schließlich das flüssige Gold gewonnen wird, hat mich völlig fasziniert. Sven Giesler schleuderte den Honig mit drei weiteren Imkern – ehrenamtlich, und damit außerhalb der Arbeitszeit, versteht sich. Eines der im wahrsten Sinne des Wortes jüngsten Mitglieder der Imkergruppe in Untertürkeim war Tobias Zechiel.

Sven Giesler (Bereich Antriebsstrang), Andreas Jäkel (Bereich Forschung & Entwicklung), Nina Trost und Tobias Zechiel (beide aus dem Bereich Van) schleudern den Honig, den die Bienen in Hedelfingen-Wangen gesammelt haben.

Er schloss sich der Imkergruppe Anfang 2017 an. Auf die Frage, was ihn zum Imkern bewegte, antwortete er: „Mich interessierten Bienen schon immer. Der letzte Impuls, um wirklich aktiv zu werden, kam aber erst durch den Aufruf im Intranet, sich den Imkern bei Daimler anzuschließen. Die Imker-Treffen sind jedes Mal äußerst lehrreich und mir wurde von Anfang an alles sehr gut erklärt. Die Verbindung aus Natur, Bienen und dem leckeren Endprodukt ist für mich einfach eine schöne Kombination!“

Bevor die Waben in die Honigschleuder eingelegt werden, müssen die Imker die Waben entdeckeln, sprich, die Wachsdeckel mit einer Entdecklungsgabel abheben. Die Kunst hierbei: nicht zu tief einstechen und die Deckel möglichst schnell entfernen, da sonst zu viel Honig verloren geht. Nachdem die Imker die Waben in die Maschine gestellt haben, schaltete Sven Giesler die Honigschleuder ein. Es piepte und wackelte – und bald floss goldener Honig aus dem Auslaufhahn hinaus und mir das Wasser im Mund zusammen.

Die Arbeit von tausenden von Bienen fließt aus der Honigschleuder heraus. Das Sieb hält kleine Wachsteilchen zurück.

Bienen in Berlin und Bremen

Bei Bremen denke ich zuerst an die Stadtmusikanten. Eine Biene zählt nicht zu dem illustren Kreis, doch auch sie fühlt sich in der Hansestadt wohl. Auf dem Werksgelände in Sebaldsbrück in Bremen bieten zwischen vier und zehn Bienenstöcke den fleißigen Tierchen ein Zuhause. Momentan gibt es dort sechs Bienenvölker und zwei Ablegervölker, um für Nachwuchs zu sorgen. Thomas Becker ist im Qualitätsmanagement tätig. Ihm gehören die Bienen. Durch sie kann er jährlich 45 bis 55 Kilogramm Honig pro Volk und Jahr produzieren.

In luftiger Höhe fühlen sich die Bienen in Berlin wohl.

Auch in Berlin dürfen die nützlichen Insekten ausschwirren und die Mitarbeiter mit ihrem Produkt erfreuen: Hier sind seit 2013 auf dem Dach des Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland-Gebäudes acht Bienenstöcke angesiedelt. Ein Imker kümmert sich ganzjährig um die Völker dort. Flachdächer eignen sich für die Bienen optimal, da sie wegen ihrer Höhe Baumhöhlen ähneln und vor Honigdieben schützen.

Besuch in Möhringen

Um mir von dem fleißigen Gewusel selbst ein Bild zu machen, habe ich die Bienen in Stuttgart-Möhringen besucht. Dort sind Dagmar Maria Schweizer und Silke Wendel für die drei Bienenstöcke verantwortlich. Dagmar Maria Schweizer erzählte: „Nachdem ich die Idee hatte, Bienenstöcke im Unternehmen anzusiedeln, berichtete ich dem Bereichsleiter des Corporate Business Service Managements Ulrich Sippel davon. Er gab grünes Licht und stellte das Budget dafür zur Verfügung. Da ich das Projekt nicht alleine stemmen konnte, holte ich noch Silke Wendel mit ins Boot.“ Die beiden machten privat einen Imkerkurs und imkern seitdem außerhalb der Arbeitszeit.

Idylle pur: Die Bienenstöcke sind nur ein paar Gehminuten vom Standort Möhringen entfernt.

Die Bienenstöcke liegen etwa fünf Gehminuten von den Büros in Möhringen entfernt auf einer Wiese. Silke Wendel rät mir, nicht vor die Fluglöcher, also die Ein- und Ausgänge, zu laufen, was ich dankbar annehme. Bienenstiche genieße ich lieber in Kuchenform. Wir haben Glück an dem Tag: Die Bienen sind so friedlich, dass der sogenannte „Smoker“ nicht zum Einsatz kommen muss.

Der Rauch signalisiert den Bienen Gefahr – ihr Instinkt ruft: Es brennt! Um sich für die Flucht zu wappnen, saugen sie sich mit Honig voll und werden dadurch ruhiger. Das fleißige Treiben beeindruckt mich. Jede Biene hat ihre Aufgabe: Die einen bauen Waben, die anderen sammeln Nektar und wieder andere sind so etwas wie die Türsteher am Eingang und wimmeln Feinde ab.

Der Smoker dient dazu, die Bienen zu beruhigen. Manchmal ist er aber gar nicht nötig.

In der linken Zarge, einer der Holzkisten, in welchen die Rähmchen eingehängt sind, finden wir etwas Honig und darunter die Brut. Die kleinen Larven werden von den Ammenbienen mit Futtersaft, Pollen und Honig gefüttert. Doch auch eine etwas brutale Szene spielt sich vor unseren Augen ab: Ein Drohn, also eine männliche Biene, die lediglich der Fortpflanzung dient, wird von anderen Bienen aus dem Stock geworfen – zum Wohle der Mehrheit, um Nahrung zu sparen.

Auf die Frage, was ihnen am Imkern besonders Spaß macht, meint Dagmar Maria Schweizer: „Abgesehen vom Fachlichen und der Arbeit in der Natur finde ich auch das Drumherum sehr schön: Durch das Bienenteam lerne ich Leute aus ganz anderen Abteilungen kennen. Statt in einer Kneipe treffe ich mich lieber abends zum Imkern, das ist Socializing auf eine andere Art.“ Silke Wendel erklärt: „Ich bin ein naturverbundener Mensch und Bienen sind ein essentieller Teil des Ökosystems. Es ist schön, durch so ein Projekt soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen und dadurch die Botschaft weiterzutragen, dass jeder einen Beitrag leisten kann.“ Wie die Bienen, denke ich mir: viele Einzelne tragen zum großen Ganzen bei.

Der Stockmeisel dient zum Beispiel dazu, Wachs abzuschaben.

Was macht ein Imker?

Was bedeutet Imkern nun genau? Dagmar Maria Schweizer beschreibt den Ablauf so: „Wenn es nötig ist, setzen wir zunächst den Raucher ein, um die Bienen zu beruhigen. Dann ziehen wir einzelne Rahmen heraus und schauen, was im Volk vorgeht. Gibt es eine Königin? Sind Weiselzellen da, die auf die Produktion einer neuen Königin hindeuten? Wie sehen die Waben aus?“ Außerdem gilt es, Krankheiten zu erkennen und zu bekämpfen, für die Wintereinfütterung zu sorgen und natürlich den Honig zu ernten.

Mir wurde allein durch die ersten Schritte bewusst, dass die Imkerei deutlich komplexer ist, als ich bisher angenommen habe und auch Silke Wendel bestätigt: „Das ist nichts, was man mal sich mal schnell in einem VHS-Kurs aneignen kann. Imkern ist ein ständiger Lernprozess.“ Umso bewundernswerter finde ich den Einsatz der ehrenamtlichen Imker.

In einigen Waben sieht man die kleinen Larven.

Apropos Einsatz: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich bei Daimler nicht nur für den Erhalt der Honigbiene ein. Auf dem Werksgelände in Sindelfingen gibt es beispielsweise Insektenhotels, um Wildbienen ein Zuhause zu bieten. Diese werden von Auszubildenden im Rahmen von Sozialprojekten gefertigt. In Bad Cannstatt gibt es hinter dem Werk eine Ausgleichsfläche, auf der es sich die Seidenbiene gemütlich gemacht hat, und auch in Hamburg gibt es Insektenhotels für Wildbienen.

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MobileKids Schulaktion: Aliens lernen Verkehrsregeln

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„Aaaaaameisenscheiße“, schreien die Kinder für das Gewinnerfoto und jubeln wie wild. Ich stehe in der Aula der Eichendorff-Grundschule in Veitshöchheim bei Würzburg und kann kaum aufhören zu grinsen über die Freude der Viertklässler. Sie feiern heute ihren ersten Platz bei der deutschlandweiten MobileKids-Schulaktion.

Gemeinsam für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, darum geht es bei MobileKids. Seit dem Start der internationalen Initiative 2001 hat Daimler mehr als zwei Millionen Kinder mit dem Programm erreicht. Das Angebot reicht von Lehrmaterial über Online-Angebote und Veranstaltungen bis hin zu einem Schulwettbewerb. Bei dem diesjährigen Wettbewerb hat sich die Klasse 4c aus Veitshöchheim gegen insgesamt 46 Schulklassen aus elf Bundesländern durchgesetzt. Mit ihrem Film „Notlandung auf der Erde “ zur Sicherheit im Straßenverkehr haben sie in der Kategorie „Kreativwerkstatt“ den ersten Platz belegt.

Die Gewinner und ihr Meisterwerk

Die Treppenstufen der Aula sind voll besetzt – alle Klassen haben sich heute Morgen versammelt, um den Gewinner-Film zu bestaunen. Julia Heres , die Konrektorin und Regisseurin des Films, bringt die knapp 130 Kinder gekonnt zur Ruhe. Der Startknopf wird gedrückt. Film ab.

Zwei kleine grüne Männchen in einem blinkenden Raumschiff fliegen durchs Weltall. Plötzlich geht ihnen der Sprit aus und sie machen eine Notlandung auf der Erde. Die umherrasenden Autos hätten sie beinahe umgefahren, doch ein paar Kinder eilen ihnen zur Hilfe und erklären die Verkehrsregeln auf der Erde. „Links, rechts, links – und los“, so kommt man über die Straße. Die Besonderheit am Film: Alle Figuren wurden aus Knete geformt. Und auch das Making-of zum Film beweist, dass die Kids und vor allem Julia Heres echte Filmprofis sind.

Handgefertigte Knet-Aliens

Mit Holzfräsen und Heißkleber wurden die Kulissen gefertigt. Als eine Schülerin erklärt, dass ein „Dotting-Tool“ zum Formen der Knetfiguren verwendet wird, geht vor allem bei uns „Erwachsenen“ ein beeindrucktes Raunen durch die Runde. Sogar die abgehackte Alien-Sprache wurde bei den Proben fleißig trainiert und am Computer mit Auto-Tune bearbeitet.

Auch eine Reihe von Outtakes und kleinen Patzern bei den Dreharbeiten werden gezeigt. Die gesamte Aula erbebt vor Kinder-Lachen. Man kann sich nicht dagegen wehren, die gute Laune und sprühende Freude der Eichendorff-Grundschüler ist einfach ansteckend. Die Vorstellung ist vorbei. Tosender Beifall und stolze Gesichter der Gewinner-Klasse. Auch ich bin total beeindruckt.

Wohlverdiente Preise

Konrektorin Julia Heres erhebt sich aus der Mitte der am Boden sitzenden Kinder, schnappt sich das Mikrofon und hüpft nach vorn. Nun werden unsere Schulaktions-Gewinner einzeln aufgerufen, um ihren Preis entgegenzunehmen. Eins ist klar: Hier wird der Sieg mehr gefeiert, als jede Olympia-Medaille. Mit Anlauf springen die Schülerinnen und Schüler der 4c neben ihre Lehrerin, klatschen sich gegenseitig ab und jubeln lautstark. Der Preis: Ein Schulbustraining und MobileKids T-Shirts – das sich Konrektorin und Kinder auch gleich überstreifen.

Für das abschließende Gruppen-Foto werden sogar die Knet-Figuren aus dem Film noch schnell mit der Heißklebepistole zurecht gemacht und mit aufs Bild genommen. Ein letztes, lautes „Ameisenscheißeeee“ und – DING DANG DONG – Pause!

Auf zum Schulbustraining

Im Klassenzimmer nach der Pause, setze ich mich neben eine Schülerin der 4c auf einen der kleinen Holzstühle. Zum Gewinnerpreis Schulbustraining gehört natürlich auch noch die Theorie. Bevor wir zum Praxisteil übergehen, prüft der Trainer Uwe, ob die Kinder auch schon alles über die Verkehrssicherheit beim Busfahren wissen.

Ortswechsel: Auf dem Parkplatz vor der Schule versammeln wir uns vor dem großen Gelenkbus. Ich werde plötzlich wieder daran erinnert, dass für heute 34°C angesagt sind. Kurz herrscht wildes Durcheinander als alle Kinder vor lauter Aufregung am liebsten gleichzeitig in den Bus einsteigen wollen. Doch Julia Heres hat auch hier alles im Griff und schon herrscht Ordnung und jeder findet einen Platz.

Kraftprobe am eingeklemmten Schuh

Wie weit kann sich ein Bus eigentlich absenken am Bordstein? Unser Schulbustrainer demonstriert das mit einem alten Schuh. Mit einem Zischen der Hydraulik senkt sich der Bus seitlich ab und zerquetscht den Schuh auf dem Bordstein. „Wer ist der Stärkste hier von euch?“, fragt der Trainer in die Runde. „Lino!“, schreit die gesamte 4c und zeigen auf einen der größeren Jungen. Den Ehrgeiz ins Gesicht geschrieben, schiebt Lino seine Ärmel hoch, packt den Schuh, der immer noch zwischen Bus und Bordstein klemmt, und beginnt zu ziehen. Nichts bewegt sich. Auch beim nächsten Versuch nicht. Dann packen alle Schüler den Schuh an und versuchen ihn herauszuziehen. Nichts tut sich. Die Erkenntnis: Gut, dass hier kein Kinderfuß eingeklemmt war!

Überraschend groß: Der tote Winkel

Am Ende des Trainings wird noch das Rätsel des toten Winkels aufgelöst. „Wer möchte mal Busfahrer sein?“, und alle Zeigefinger schießen in die Höhe. Alle 25 Schüler dürfen sich nach der Reihe auf den Sitz des Busfahrers setzen und können von dort sehen, was tatsächlich alles im toten Winkel verschwinden kann. Viel!

Ein erfolgreicher Tag

Der Tag in Veitshöchheim ist zu Ende und die Grundschüler werden entlassen. Ich bin sehr beeindruckt, von der Motivation und Begeisterungsfähigkeit der Viertklässler und dem Engagement ihrer Lehrerin. Für mich war der Tag an der Eichendorff-Schule eine kleine Reise in meine eigene Grundschulzeit. Ich bin überzeugt, dass die Schüler der 4c jetzt bestens auf den Verkehr und das Busfahren vorbereitet sind und aus dem ein oder anderen bestimmt ein erstklassiger Filmemacher wird!

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Kamera für den KTL-Ofen: Durchblick bei 180 Grad

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Science Fiction in Realität verwandeln – das ist uns jüngst im Mercedes-Benz Werk Bremen geglückt. Konkret mit unserer neuen Kamera für den KTL-Ofen. Daher möchte ich angelehnt an die Serie „Raumschiff Enterprise“ diesen Blog so anfangen:

Der KTL-Ofen. Unendliche Weiten – wenn man eine Karosse ist. Wir schreiben das Jahr 2017. Sternzeit: 20042017. Dies sind die Abenteuer der Karosse eines E-Klasse Coupés (C 238), die ohne Besatzung, aber mit Kamera ungefähr 45 Minuten im Ofen unterwegs ist, um ihre Klebstoffe auszuhärten, kathodischen Tauchlack (KTL) auf ihrer Oberfläche zu vernetzen und sogenannte Schäumlinge aufgehen zu lassen. Viele Meter vom Ofeneingang entfernt dringt die Karosse in heiße Bereiche vor, die nie ein Mensch zuvor während des Betriebs von innen gesehen hat.

(Jetzt müsste die Titelmusik anfangen, aber leider haben wir bei unserer Arbeit keine sphärischen Klänge :-( …)

Die Anordnung der Messfühler

Hitzige Diskussionen

Das Thema Ofentemperaturen ist ein Quell‘ vieler hitziger Diskussionen im wahrsten Sinne des Wortes. Der Rohbau gibt gute Karossen an die Lackierung ab, diese beschichtet brav die Karossen und brennt die Funktionsschichten gemäß den Vorgaben ein und in der Montage werden dann ab und an trotzdem korrigierende Maßnahmen durchgeführt, um Teile wieder anzukleben oder abzudichten. Und wie beim Fußball, hat jeder eine Meinung, kennt die Ursachen und hätte es schon längst besser gemacht, wenn man ihn nur gelassen hätte. Aber das ist auch in Ordnung so, denn alle wollen nur das beste Auto bauen.

Öfen – komplexer als man denkt

Die Fügeprozesse im Rohbau sind komplex und haben viele Einflussgrößen. Gleiches gilt aber eben auch für die Ofenprozesse in der Lackierung. Wer es nicht glaubt, kann ja mal im heimischen Ofen mit Umluft, Ober- und Unterhitze spielen. Die Ergebnisse können dann sehr verblüffend sein. Und wenn Sie sich jetzt noch vorstellen, dass Ihr Ofen über 300 Meter lang ist, macht das die Situation nicht gerade einfacher.

Kein Shuttle der Enterprise, sondern die Karosse eines E-Klasse Cabriolets (A 238) im KTL-Ofen.

Kamera für den Ofen

Doch anstatt nur die Probleme zu bewundern, wollen wir wissen, was genau zu welchem Zeitpunkt im Ofen an den Bauteilen passiert. Also müssen wir mit durch den Prozess fahren und beobachten. Doch genau da liegt die Schwierigkeit. Weder meine Kollegen noch ich sind ausgesprochen hitzebeständig. Ein temperaturbeständiges, mobiles Kamerasystem, welches unabhängig von Strom und Kühlung mit ausreichend Beleuchtung an einer Karosse im Ofen mitfährt, gab es noch nicht.

Natürlich werden Sie sagen, man schaut heute mit Optiken in noch viel heißere Prozesse, als in unsere Öfen hinein. Aber dort ist es vielmehr so, dass die Kamerasysteme durch Sichtfenster in Prozesskammern hineinschauen und sich selbst dabei außerhalb bei moderaten Temperaturen befinden.

Spezialanfertigung statt Stangenware

Da es also nichts von der Stange gibt, haben wir uns mit dem Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung  in Bremen zusammengesetzt und in mehrjähriger Arbeit eine Kamera entwickelt, die genau das kann. Wie so oft steckte der Teufel im Detail. Die Kamera muss gekühlt werden, aber die Optik darf nicht beschlagen, alle Elemente müssen lackverträglich sein, die Akkus für Beleuchtung und Aufnahme müssen über ausreichend Kapazitäten verfügen, die Kamera darf nicht wackeln oder gar herunterfallen usw.

Während die erste Version vom Aussehen noch stark an einen Industriestaubsauger erinnerte und auch so viel Platz einnahm, kommt nun die aktuelle Generation deutlich schlanker und kleiner daher.

Erster Einsatz bei den Schäumlingen

Ihre Leistung musste sie zum ersten Mal bei den Schäumlingen unter Beweis stellen. Dabei handelt es sich um Rohbau-Teile, die mit einem Schaummaterial versehen sind, dass unter Temperatur im KTL-Ofen aufgeht und dann die Karosserie gegen eindringendes Wasser abdichtet.

C238 Schäumling rechts im KTL -Ofendurchlauf der Halle 8_gekürzt

Neue Perspektiven und Erkenntnisse

Mit Hilfe der Kamera konnten wir nun sehen, dass diese Schäumlinge beim „aufbacken“ die Trägerplatten, auf denen sie sich befinden wegschieben. Das hatte zur Folge, dass der Schaum nicht unbedingt an der richtigen Stelle aufblähte. Das Material fehlte dann im folgenden PVC-Ofen, wenn die Karosse sich erneut erwärmt und der Schaum reißt. Dass aber sowohl Aufheizen als auch Abkühlen im Ofen eine deutliche mechanische Belastung des Schaumes und seiner Trägerplatte verursachen, hatte so manch einen verblüfft.

Besonders zu beachten: Der Blick auf einen eingebauten Schäumling, der gleich aufblähen wird und dann gegen die Seitenwand außen auf der linken Seite und zum Fahrzeuginneren abdichten wird. Schön zu erkennen ist, dass die Wassertropfen auf den schwarzen Trägerplatten verdampfen. Und wer ganz genau hinschaut, kann nach ungefähr einer Minute erkennen, dass sich die Platten selbst auch bewegen. Temperaturmessungen außen und innen begleiten die Aufnahmen.

Die Kamera im Detail

Noch viel zu entdecken

Mit diesen neuen Erkenntnissen durch die Kameraaufnahmen kann man neue Halte- und Materialkonzepte entwickeln, die besser abdichten. Gleichzeitig arbeiten wir durch die freundliche Unterstützung der Werkleitung bereits an einer Weiterentwicklung der Kamera, um mit einem zusätzlichen Endoskop noch tiefere Einblicke in die Karosse während des Ofendurchlaufs erhalten zu können. Es gibt noch viel zu entdecken …

Was würde wohl Mr. Spock abschließend sagen? „Faszinierend.“

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Bringing „Water for Life“ to Brazil

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A lot of rain in a short period of the year – this is the reality of the Brazilian steppe. For many people living here agriculture is the main source of income. However, the lack of water is the main challenge. The Daimler Group and Caritas „Water for Life“ cooperation opens up new perspectives. In my example: Becoming a proud producer of fruit pulp.

Bom dia! I am Valmirete da Silva Oliveira, a rural worker from Povoado Massaranduba in the northeastern part of Brazil. I live in the so called „drought polygon“ of my country. It covers an area of about 1.1 million square kilometers and has over 28 million inhabitants. Here, drought periods can last for years and severely threaten the water supply.

This is where the “Water for Life” project developed by German and Brazilian Caritas in partnership with Daimler Group comes in. With the project, 120 families of our community experience the principles of agroecology. Thus, they learn how to coexist with the tough living conditions in the steppe. Furthermore, through internship programs in the communities, the project benefits young students from the Agricultural Family Schools in the region.

The community’s new water reserves are another result of the project: Almost every family was given a cistern of 16,000 liters for consumption. This opens up new opportunities and possibilities.

Empowering women

In order to become more financially independent, and, in turn, to empower ourselves, we founded a women’s association. Being integrated in our municipality, it was inspired by activities on an international women’s day. It includes women who work in family agriculture. Currently, we have 26 members. Before, many women – including myself – had low self-esteem. Today, we are generating our own income.

Fruit pulp and spices

There are two groups within our association: One group that grows spices and one group producing fruit pulp. With “Water for Live” we learned how to do these jobs. As there was a lot of fruit waste in the community people simply sorted out, I personally joined the fruit pulp group. Through the project, people from an agricultural school taught us important things about planting fruits, storing water, elaborating the entity’s diagnosis and also strategies to improve the production. The exchanges, the experiences, the people, the past difficulties, all that has been a huge learning for me. Currently, I am producing pulp with seven other women from my community.

The fruits’ way

When the fruits arrive, the first thing we do is selecting and removing the damaged or unripe ones. Then, after we have washed and sterilized those, fruits are ready to go through the pulper machine. After being crushed, the fruits are packed and put in the freezer, which serves both for storage and to keep them durable.

Every woman participates in every step, but each identifies herself with one or another function. I prefer the sealing stage. I can seal up a thousand kilos of pulp in one morning. We offer the pulp at snack bars, sell it at outdoor fairs, and we are now arranging a point of sale for family agriculture. However, the commercialization dropped significantly after the government requisites were enforced, and because our group belongs to the family agriculture we still do not have a certification.

Mutirão – help each other

Our association gets great support from our whole community. One example: Every June, we celebrate Saint John’s festival. In my community we have some traditions on this day: people dance, play soccer, there are prayers in the houses, and we eat carurus (typical food). Thus, families help each other with the problem they have. We call that mutirão (joint task-force). When our association needed a place for our production, everyone built it altogether.

Big improvement for many families

In the beginning, people donated fruits for pulp production, as we had no money to purchase them. So, women who had acerola, passion fruit, cajá, mango, guava, and other fruits handed them over to us after the harvest. Today, we no longer receive such donations. Instead, we buy them from the women and from the producers in the region in order to contribute to the local economy.

With the installation of the cisterns, families have the possibility to grow a small number of plants. Harvesting one or two boxes of fruits and selling them to our pulp production contributes to their income significantly. This way “Water for Live” not only supports mid-size associations such as ours but whole communities.

Opportunity to express myself

”Water for Life” is a very good thing. And I have learned a lot. It is a project that understands my language and gives me the opportunity to express myself. I want to put the things I learned into practice for the welfare of my community as soon as possible. Seeing the project working out is what motivates me to continue in this journey.


The post was translated from Portuguese.

Der Beitrag Bringing „Water for Life“ to Brazil erschien zuerst auf Daimler-Blog.

Marco Polo – die Entdeckung der Seitenstraße

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Beim Blick ins Intranet bleibe ich an einem Fotowettbewerb hängen: „Gewinnen Sie ein Wochenende mit dem Marco Polo!“ Ich habe nicht lange überleget, ob ich mitmache. Nicht zuletzt weil mein Vater nach einem Unfall dringend Urlaub brauchte …

Den haben ihm offenbar auch meine Kolleginnen und Kollegen bei Daimler gegönnt: Das Foto meines Bullis in den Pyrenäen bekam im Mitarbeiter-Voting die meisten Stimmen! Ein paar Wochen später kann ich sagen: Alles, was ich der Beschreibung meines Bildes erwähnt hatte, wurde erfüllt: Ziel waren die italienischen Seealpen. Den Marco Polo habe ich auf Leib und Nieren getestet. Und mit dabei war mein Vater, der nach seinem Arbeitsunfall und einer Operation am Fuß gerade so wieder humpeln kann.

Ursache (hinten) und Wirkung (vorn) an einem Ort vereint.

Tausche Bulli gegen Marco Polo

Meine Interpretation des Urlaubs im Camping-Bus findet nur in den wenigsten Fällen auf einem Campingplatz statt. Wozu hat man denn sonst einen toll ausgebauten Bus, der alle überlebensnotwendigen Features hat (und darüber hinaus noch viele mehr)? Diese Existenz eines autarken Lebensraums –hier in Form des Marco Polos – nutze ich in meinen Urlauben, um an entlegenen Orten die Natur hautnah zu erleben und zu genießen. Außerdem bereitet mir das Befahren kleinster Passstraßen mit ihren unendlichen Kurven und atemberaubenden Weitblicken große Freude. An diesem Wochenende habe ich ebendies wieder getan, nur meinen in die Jahre gekommenen Bulli durch den Marco Polo ersetzt.

Los geht’s!

Unsere Anfahrt führt durch das Rheintal an die Schweizer Grenze. Hier weiß der Marco Polo mit seinem kräftigen Motor zu begeistern und den Vorausfahrenden durch das Auftauchen im Rückspiegel einen Schrecken einzujagen. Mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde pflügt er über den Asphalt und fühlt sich dabei immer noch an wie ein Pkw. Kein Vergleich zum Bulli, dessen Reisegeschwindigkeit teilweise nicht einmal drei Stellen aufweist.

Sieben Pässe und unzählige Kurven

Am Genfer See steigt das Thermometer erstmals über 30 Grad. Ohne Display-Anzeige wäre das aber niemand aufgefallen, da der Innenraum auf komfortable 20 Grad klimatisiert ist. Doch kaum später sinkt die Außentemperatur auch schon wieder. Wir haben Martigny und somit den Ausgangspunkt des „Großen Sankt Bernhard“ erreicht. Er verbindet die Schweiz mit Italien. Natürlich benutzen wir nicht den Tunnel, sondern die Passstraße. Diese windet sich auf über 2.400 Meter Höhe. Auch an dieser Stelle begeistert der Motor des Marco Polo. Scheinbar mühelos schiebt er das leer schon fast 2,5 Tonnen schwere Fahrzeug den Berg hinauf. Bei der Kurvenhatz geben unzählige kleinere Fahrzeuge klein bei und lassen passieren.

Nach dem obligatorischen Foto vor dem Pass-Schild (es sollen noch sieben weitere folgen) folgt die Abfahrt nach Aosta. Die Begeisterung ist die gleiche mit dem einzigen Unterschied, dass hier die Bremsen knistern und nicht der Motor (wie während der Auffahrt).

Unten in Aosta (Italien) angekommen, knacken wir unseren Hitzerekord des Wochenendes: 37 Grad. Wir sind heilfroh, als es nach einigen Kilometern im Tal wieder bergauf geht, in Richtung „Colle San Carlo“. Hier fanden unlängst Bereinigungen der Seitenbepflanzungen statt. In regelmäßigen Abständen liegt das (Baum-)Schnittholz am Straßenrand. Aufgrund der vorangeschrittenen Zeit und des noch ungewissen Übernachtungsplatzes, füllen wir den Fond-Fußraum reichlich mit Feuerholz für den Abend.

Übernachtungsplatz im Nirgendwo

Der „San Carlo“ mündet direkt auf halber Höhe des nächsten Passes „Kleiner Sankt Bernhard“. Aufgrund des Panoramas oben am Pass stehen dort viele weitere Camping-Mobile und schlagen ihr Nachtlager auf. Wir streben aber einen Platz für uns alleine an und suchen daher weiter. Kurz nach der Passhöhe folge ich meiner Intuition und biege rechts in einen grobschottrigen Weg ein, der steil vom Asphalt abfällt. Passt ja zum Namensgeber unseres Reisemobils: Marco Polo ging seiner Zeit ja auch nicht auf asphaltierten Straßen.

Einige Meter weiter durchläuft der Weg eine Furt, jedoch kein Problem für den Marco Polo. Immer weiter klettern wir bergauf, nur ein ebener Standplatz tut sich nicht auf. Wir befinden uns mittlerweile höher als der eigentliche Pass und haben eine weitere Furt durchquert, da endet auch der Weg, auf 2.304 Metern. Genau unser Platz! Ebene Stellfläche, ein Bach für die Morgentoilette und gigantische Weitsicht ins Tal und auf die umliegenden Berge inklusive. Aus einigen umherliegenden Steinen ist schnell eine Feuerstelle gebaut und die Steaks schmecken herrlich. Die Übernachtung im „Tausend-Sterne-Hotel“ wird morgens durch einen Kaffee aus Quellwasser abgerundet.

Fahrspaß auf der Schotterpiste

Um in die Italienischen Seealpen zu gelangen, muss man drei weitere Pässe überqueren. Der „Col de l‘Iseran“ ist der höchste asphaltierte Pass in den Alpen, hier oben fahren die Leute sogar noch Ski. Während der Anfahrt passiert man unzählige pittoreske Bergdörfchen, wo man sich nur die Frage stellen kann: Von was leben die Leute hier eigentlich? Auch die Wintersportmetropole „Val d’Isere“ liegt auf dem Weg. Riesige Hotelkomplexe stehen im Sommer völlig verlassen herum und stauben ein.

Über den „Col de la Madeleine“ gelangen wir an den „Col du Mont Cenis“. An dessen Passhöhe befindet sich ein Stausee, der auf einer Seite von der Hauptstraße umfahren wird. Auf der anderen Seite läuft eine Schotterpiste, die spektakulär gemauerte Kehren aufweist und viel Fahrspaß bereitet. Wenn nicht noch Vormittag wäre, würde sich hier sicherlich ein toller Platz für eine Übernachtung finden lassen.

Im Tal füllen wir die Lebensmittelvorräte und brechen direkt zum nächsten Pass auf, der „Colle delle Finestre“. Meiner Meinung nach einer der Pässe mit den interessantesten Serpentinenkombinationen. Auf der Karte sieht er aus wie die Aufzeichnung eines Seismographen. Dem Heckantrieb sei Dank: Trotz langem Radstand lassen sich alle Kehren ohne Zurückstoßen durchfahren. Ab der Hälfte ändert sich der Fahrbahnbelag zu Schotter. In Verbindung mit lang anhaltender Trockenheit eine staubige Angelegenheit, die dem Marco Polo einen schönen „Abenteurer-Look“ verpasst. Nach landestypischen Mittag mit Käseplatte und Polenta auf der Almhütte fahren wir wieder ab.

Stella Alpina

Eine 50-Kilometer-Verbindungsetappe führt uns nach Bardonecchia, dem Ausgangsort zum „Col de Sommelier“. An diesem Berg findet auf einer Hochalm alljährlich das höchste Motorradtreffen Europas, „Stella Alpina“, statt. Schätzungsweise 1.000 Motorradfahrer campen für drei Tage auf der Alm, frönen tagsüber ihrem Hobby und genießen abends ihren Wein am Lagerfeuer. Eigentlich war es der Plan meines Vaters, dieses Jahr auch teilzunehmen. Aufgrund seines Unfalls ist dies nun hinfällig. Aber immerhin waren wir im Marco Polo vor Ort, wenn auch drei Wochen zu früh.

Auf dieser Almwiese findet das jährliche Motorradtreffen Stella Alpina statt.

Ab der Hochalm führt die Schotterpiste noch weiter bis zum Gletscher auf 3.000 Metern. Der Weg wird ab hier aber deutlich ausgesetzter. Wir wollen jetzt aber wissen, zu was der Marco Polo im Stande ist und fahren weiter. Die Kehren sind nun so eng, dass rangiert werden muss. PARKTRONIC hat uns bislang gute Dienste geleistet, aber jetzt piept das System uns tolle Lieder – wir entscheiden uns, das System auszuschalten. Sehr hilfreich ist die 360-Grad–Kamera mit Draufsicht. Dank ihr lässt sich erkennen, ob der gewählte Lenkeinschlag im Nichts, also Abgrund enden würde oder noch Boden unterm Reifen ist.

Kein Weiterkommen

Der Marco Polo schlägt sich wacker und wird wohl äußerst selten von einem Fahrer so gefordert wie von mir an dieser Stelle. Jedoch sind ihm mit seinen 19-Zoll- und Niederquerschnittreifen Grenzen gesetzt. In diesem Fall ein Fels mitten auf der Fahrbahn und beengte Fahrbahn durch eine Schneewehe am Rand. Wir wollen der Ölwanne nicht den Garaus machen und sehen uns so gezwungen umzukehren.

Kurz unterhalb der Alm mäandert ein Gebirgsfluss zwischen Kiefern vor sich hin und gestaltet so tolle individual Camping-Spots. Eine der ersten Aktionen nach der Kühlung von innen (Bier), ist die Kühlung von außen (Gebirgsbach). Als wir am Lagerfeuer den Abend ausklingen lassen, halten uns die Murmeltiere ein Pfeifkonzert ab. Auch ein Fuchs kommt uns besuchen, inspiziert den Platz auf Essensreste und haut wieder ab. Eine der letzten Prüfungen des Marco Polo wartet in der Nacht auf ihn. Ein Gewitter. Aber alles hält dicht und wir bleiben trocken. Da das Dachzelt nicht winddurchlässig ist, fängt der Bus ziemlich zu Schaukeln an und wiegt uns so in den Schlaf.

Reisemobil und Alltagsfahrzeug

Der letzte Tag steht im Zeichen der schnellen Heimfahrt. Nur noch einen Pass, den „San Bernardino“ in der Schweiz, danach kommt der Geschwindigkeitslimit-Pilot rein, um die teuren Tickets in der Schweiz zu vermeiden. Ab Lindau darf’s wieder ein bisschen Bleifuß sein. Jedoch muss bei Ulm selbst der beste Marco Polo im Stau stehen.

Mein Feedback ist durchweg positiv: Der Marco Polo ist sowohl Reisemobil als auch Alltagsfahrzeug, das mit Lederausstattung, starkem Motor und erstaunlicher Wendigkeit im Stadtverkehr auftrumpfen kann.

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DigitalFuture Summit: Von Studierenden für Studierende!

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Ganz ehrlich: Schon wieder eine Konferenz in Berlin zu Digitalisierung? Davon gibt es – zumindest gefühlt – mittlerweile doch mehr als Vernissagen in Paris oder Start-ups im Silicon Valley. Daher ist die Frage berechtigt: Was ist das Besondere am DigitalFuture-Summit? Und warum sollten wir als Daimler dabei sein?

Ganz einfach: Diese Konferenz ist eben nicht wie jede andere! Denn sie wurde von Management- Studierenden der European School of Management & Technology – kurz ESMT – für Studierende aller Universitäten organisiert. Denn Fakt ist: Die Digitalisierung wird die Jobs der heutigen Studierendengeneration weitreichend verändern und damit auch die Wahl ihrer Arbeitgeber. Deshalb ist es von großer Bedeutung, sich frühzeitig mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Und das auf der Seite der Studierenden und der Seite des Arbeitgebers.

Informieren, Diskutieren, Netzwerken

300 Teilnehmer aus über 40 Ländern von 90 Universitäten: Schon die Teilnehmerstatistik zeigt, dass der DigitalFuture-Summit nicht „irgendeine“ Konferenz unter vielen ist. Toll, dass sich so viele junge Leute zu den beiden Schwerpunktthemen „Digital Business Transformation“ und „Digital Entrepreneurship“ informieren und austauschen konnten. Und natürlich ging es auch darum, Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen.

DigitalFuture-Summit und DigitalLife@Daimler: das passt!

Das machte den Summit natürlich auch für uns von DigitalLife@Daimler sehr spannend. Warum? Da wäre erstens das Thema, dass DigitalLife@Daimler die Digitalisierungsstrategie gestaltet und den Entrepreneurship im Unternehmen vorantreibt – passt zu 100%. Zweitens: Wir wollen aufzeigen, wie digital Daimler ist, an welchen spannenden Projekten wir arbeiten und welche tollen Jobs es bei uns gibt. Ja, passt sehr gut! Und last not least die Zielgruppe: Digital interessierte Studierende mit internationaler Ausrichtung. Passt ebenfalls ;-)

Daher war es auch keine Frage, dass wir den DigitalFuture-Summit sehr gerne zugesagt haben. Dass wir die Key Note Rede und einen „Design Thinking“-Workshop am Nachmittag gestalten durften, hat uns natürlich sehr gefreut. Zudem waren auch unsere Kollegen aus dem Personalbereich mit einem Marktstand und tollen Infos zum Einstieg bei Daimler dabei.

Ein Spiel der Geschichte

Für mich gab es auch eine ganz persönliche Premiere. Zum ersten Mal war ich Redner auf einem Event von einer privaten Universität und das „am Schlossplatz 1 “ in Berlin. Ein wirklich beeindruckendes historisches Gebäude. Früher saßen hier Walter Ulbricht und Erich Honecker in ihrem Büro und lenkten die Geschicke der DDR. Jetzt wird im selben Gebäude, in jenem Büro, unter Hammer und Sichel Managementlehre unterrichtet. Ein Spiel der Geschichte.

Premiere geglückt. Fortsetzung folgt

An der geschichtsträchtigen Adresse haben uns Kürsad Kartal und Ana Vicentic begrüßt. Sie sind Teil des Orga-Teams und haben uns bei der Key Note Rede und dem Workshop unterstützt. Gleichzeitig sind die beiden Praktikanten bei Daimler. Auch für sie war der Summit ein Praktikums-Projekt wie kein anderes.

Kürsad:

Der Tag war super! Als Studierender kriegt man nicht immer die Möglichkeit, eine Konferenz dieser Größe zu gestalten. Umso mehr Spaß hat es gemacht,  den Summit mit meinen Kommilitonen zusammen zu organisieren. Ich habe viel dazugelernt.

Für das Orga-Team sei es besonders toll gewesen, zu sehen, wie die monatelange Planung am „Tag X“ dann auch wirklich aufgeht.

Aber es war auch der Weg dorthin, der uns bereichert hat. Es war die durchweg positive Resonanz und die interaktive Art und Weise des Austausches zwischen den Teilnehmern, die uns bestätigte: Dieses Format ist nur der Anfang einer in Zukunft jährlich stattfindenden Konferenz.

Spannendes Programm trifft auf spannendes Publikum

Der Tag begann sehr sportlich, denn der Einlass war schon um 7:30 Uhr. Die Ersten wurden mit einem Frühstück und warmen Kaffee begrüßt. Nachdem alle Teilnehmer Energie getankt hatten, begann das Programm mit den Key Notes und Paneldiskussionen. Auch meine Key Note-Premiere an der ESMT stand am Vormittag auf dem Programm. Mein Thema „Shaping Future Mobility“ – Pläne und Ambitionen von Daimler.

Auch Vertreter von Facebook, Accenture Digital, McKinsey and Company, Deloitte Digital, Google, Microsoft und Samsung waren zu Gast.

Workshop-Phase: Mittendrin statt nur dabei

In der anschließenden Workshop-Phase hat Ludwig Maul aus meinem Team den Studierenden mit einem Workshop die Methode des „Design Thinkings“ und die kreative sowie produktive Arbeitsweise bei Daimler nähergebracht. Das Thema war auch lange nach Ende des Workshops noch Gesprächsstoff bei den Studierenden. Das Highlight war vor allem die sehr interaktive und spielerische Art und Weise, mit der, durch die Methode des Design Thinkings, aktuelle Themen wie Digitalisierung und Future Mobility aufgegriffen wurden.

Was uns wichtig war: Wir wollten die Studierenden keiner „Frontalbeschallung“ aussetzen, sondern sie in den Prozess der Ideenfindung involvieren. Die Atmosphäre war entspannt und führte zu Ideen, die sich sehen lassen konnten. Diese wurden in Elevator-Pitches am Ende des Workshops präsentiert und ernteten viel Applaus! Vielen Dank Ludwig und ein dicker Daumen hoch für alle, die präsentiert haben!

“Wo kann ich mich bewerben?“

Mein persönliches Resümee fällt genauso positiv aus, wie das von Kürsad. Es hat uns als Daimler definitiv etwas gebracht, beim ersten Digital-Summit dabei gewesen zu sein. Es war beeindruckend, so viele hoch motivierte Studierende konzentriert und mitmachen zu sehen. Wir konnten die unterschiedlichen Digitalen Labs in Berlin positionieren und  hatten Stellenausschreibungen dabei. Außerdem hat unsere Ankündigung des nächsten Hackathons bei der IAA in Frankfurt viel Begeisterung geweckt.

Wir konnten uns bei digitalaffinen Zielgruppen positionieren. So sagte beispielsweise ein Absolvent mit Fokus auf „IT Security“ zu mir: „Ich hätte nicht gedacht, dass es bei Daimler so spannende Jobs gibt und wir dort die Zukunft direkt gestalten können. Wo kann ich mich bewerben?“

So stehen auch schon unsere HR-Kollegen mit vielen Teilnehmern des DigitalFuture-Summits im Austausch hinsichtlich möglicher Einstiege bei Daimler. Allein bei Ludwig und mir gingen schon direkt im Anschluss knapp zehn Bewerbungen für Praktika und Masterarbeiten ein. DigitalFuture-Summit, wir kommen sehr gerne wieder!

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Klapprad-WM 2017: Projekt Titelverteidigung? Check!

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Dieser Moment, wenn „KLAPP SABBATH“ – der Name deines Klapprad-Rennteams bei der Siegerehrung der Weltmeisterschaft in Mannheim als Letztes aufgerufen wird, ist einfach überwältigend. Und damit nicht genug: Auf der Bühne überreichte uns Céphas Bansah, ein waschechter ghanaischer König, höchstpersönlich die Siegertrophäe „HORST“.

Wir, das sind Michael Hofmann, Mike Rinks, Franz Tobaschus und ich: Ralf Kien. Ein absolut eingeschworenes Team!

Ja, wir haben es geschafft und konnten unseren Titel, den wir uns im letzten Jahr beim „24h World-Klapp Rennen“ im pfälzischen Schopp erkämpft haben, beim diesjährigen 4er-Mannschaftszeitfahren in Mannheim verteidigen.

Für mich gewissermaßen ein Heimspiel: Schließlich arbeite ich seit über einem Vierteljahrhundert im Mercedes-Benz Werk Mannheim. Und in den acht Wochen vor der WM wurde mein Arbeitsweg zu meiner Trainingstrecke mit dem „Klappi“. Zwischen meiner Haustür im Haßloch/Pfalz und der dem Werkstor in Mannheim kamen in Summe rund 1.400 Klapprad-Kilometer zusammen.

Mit 48 Metern Vorsprung ins Ziel

Es war wirklich ein recht knappes Ding dieses Jahr, denn die Konkurrenz ist enorm stark. Wir konnten uns im Hauptrennen über drei Runden à 1,8 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40,6 Stundenkilometern auf der 5,4 Kilometer langen Strecke einen Vorsprung von vier Sekunden (ca. 48 Meter) auf die zweitplatziere Mannschaft „Feuer.Wasser.Blitz“ herausfahren.

Für diese Durchschnittsgeschwindigkeit im Rennen, war auf den geraden Streckenpassagen eine Höchstgeschwindigkeit von 48 Stundenkilometern nötig. Im Training hatte ich mit der Rennübersetzung für Mannheim (ca. acht Meter Fahrweg pro Kurbelumdrehung) sogar einmal eine Höchstgeschwindigkeit von 53,8 Stundenkilometern erreicht.

Training macht den Meister

Das Training für den diesjährigen World-Klapp war sehr zeitintensiv, denn neben dem eigenen Einzeltraining hatten wir auch ein viertel Jahr vorher, fast wöchentlich im Team auf dem Rheindamm zwischen Altrip und Speyer trainiert. Dort haben wir uns eine Trainingsstrecke von 5,4 Kilometern markiert, mit 450 Metern-Wechselmarkierungen, um auch diese bis zur Perfektion zu trainieren. Denn so ein Sprintrennen, wie in Mannheim, gewinnt man in den Kurven und bei den Wechseln innerhalb des Teams.

Dieses Jahr wurden wir in unserer letzten Woche vor dem Rennen von dem Foto-Journalisten Philipp Sann begleitet, was ein echter Glücksfall für uns war. Ihm haben wir auch die tollen Fotos zu verdanken. Er hat dafür hautnah mitbekommen, mit wieviel Einsatz und Leidenschaft wir diesen Sport ausüben. Beim Wettkampf hat er dann selbst mitgefiebert und die Daumen gedrückt.

Aber was ist überhaupt: Klapprad-Sport?

Der „Klapprad-Sport“ gilt als Radsport der besonderen Art.

Wir fahren mit Klapprädern aus den 70er- und 80er-Jahren, die im Rahmen des Reglements getunt werden dürfen, freizeitmäßig und auch Straßen- und Bergrennen. Dabei muss der Klappmechanismus des Fahrrads funktionstüchtig sein, ein originaler Klappradlenker verbaut sein und das Klapprad mit 20 Zoll bereift sein. Zudem darf das Rad nur einen Gang haben, der aber von jedem Fahrer durch Umbau frei gewählt werden kann.

Ohne Bart kein Start

Es geht beim Klapprad-Sport nicht nur um das sportlich ambitionierte Radfahren an sich, sondern auch um den 70er- und 80er-Jahre Spirit. So muss beispielsweise jeder Teilnehmer einen echten 70er-Jahre-Bart zum World-Klapp tragen. Das Motto lautet: „Ohne Bart kein Start“. Frauen dürfen sich einen Bart ankleben, müssen sich aber bei der Anmeldung vom Amtsfriseur Rainer KLAPP eine „Bartwuchsunfähigkeitsbescheinigung“ ausstellen lassen.

Und auch die Team-Outfits sollen optisch aus den 70er- oder 80er-Jahren sein. Hier haben wir uns für dieses Jahr wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Als amtierende Titelträger haben wir unseren Teamnamen ergänzt und uns „KLAPP SABBATH the heroes“ genannt. Dafür kam natürlich nur ein Outfit infrage: Die Superhelden aus den 70er-Jahre-Comics Batman, Superman, Spiderman und Flash. Die Outfits kamen bei den Zuschauern und Fans richtig gut an, was uns natürlich riesig gefreut hat.

Radfahren beim „Benz“?

Ja, sehr viel! Ich fahre schon seit meiner Ausbildung regelmäßig mit dem Rennrad von Haßloch nach Mannheim – das sind 72 Kilometer täglich. Da kommen im Jahr zwischen 12.000 und 13.000 Trainingskilometer alleine als Arbeitsweg zusammen. Ohne die könnte ich meinen Sport nicht so ambitioniert betreiben, wie ich das aktuell tue. Insgesamt fahre ich im Jahr etwa 18.000 Kilometer mit all meinen Rädern – in der Freizeit und bei Wettkämpfen. Somit ist der größte Trainingsanteil mein täglicher Arbeitsweg.

Im Mannheimer Motorenwerk arbeite ich als Meister in der Zylinderkopffertigung für Lkw- und Bus-Motoren. Mein Team und meine Kollegen nennen mich spaßeshalber „Der Verrückte“, da so viel mit dem Rad fahre, vor allem im Winter. Aber das Radfahren ist auch ansteckend, denn ich konnte in den knapp 26 Jahren, die ich schon beim „Benz“ arbeite, viele Kollegen motivieren, auch mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Es freut mich sehr, auf diese Weise meiner Vorbildfunktion gerecht zu werden und einen kleinen Teil zu den vielen Initiativen von Daimler in Sachen Gesundheitsförderung beizutragen!

Der perfekte Ausgleich

Für mich gibt es fast nichts Schöneres, als bei tollem Wetter vor und nach der Arbeit aufs Rad zu steigen. Denn wenn mein Arbeitstag mal stressig war, ist das Radfahren für mich der perfekte Ausgleich. Und ich habe auch noch das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden: Ich halte mich gesund und fit! Das ist für mich gelebte „Work-Life-Balance“ und ich tue mir jeden Tag etwas Gutes!

In Bezug auf den Klapprad-Sport gibt es mittlerweile viele Fans unter den Kollegen, Vorgesetzten und MitarbeiterInnen. Wenn ich mir dann etwa drei Wochen vor dem World-Klapp den „Schenkelbürsten-Bart“ wachsen lasse, werde ich oft darauf angesprochen, wie beispielsweise „Oh, ist es wieder soweit?“ oder „Ist der Bart porno!“. Denn normalerweise bin ich kein Bartträger. Oft sorgt er für große Erheiterung bei Leuten, die noch nicht wissen, warum ich mir den Bart wachsen lasse.

Nach der Tour ist vor der Tour

Meine Jungs von „KLAPP SABBATH“ und ich sind immer noch glücklich, dass wir unseren Titel in diesem Jahr verteidigen konnten. Und eins ist klar: Wir sind natürlich schon wieder mit unseren Rädern auf den nächsten Touren unterwegs!

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Knowledge College: Selbstfindung bei Daimler

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„Hätte es das bloß zu meiner Zeit schon gegeben“! Ein Gedanke, der einen manchmal schon beschleichen kann, wenn man sich die zahlreichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten betrachtet, die es gegenwärtig für Studierende gibt.

Ich befinde mich auf einem Start up-Workshop des „Daimler Knowledge College“ auf dem „Lämmerbuckel“, einem Schulungszentrum des Daimler-Konzerns.

Doch dazu später mehr. Bis in die frühen Nullerjahre hinein – also zu meiner Zeit – gab es ja gefühlt fast ausschließlich „Pest und Cholera“ oder sogar noch schlimmer: BWL. Entweder man studierte aus Idealismus etwas, bei dem man meinte, die Welt verbessern zu können und lief gleichzeitig Gefahr, zum Geringverdiener zu werden.

Oder man schluckte die bittere Pille und erhoffte sich sozialen Aufstieg sowie Prestige, glaubte jedoch, nur in der Freizeit seine Ideale ausleben zu dürfen. Kurz: die Spitze der Selbstverwirklichung der Maslowschen Bedürfnispyramide schien weiter weg zu sein, als eine Werks-Kantine von gesundem Essen.

Früher Generalisten, heute unzählige Möglichkeiten

Inzwischen ist sogar das Wort Orchideenfach überholt. Es gibt mittlerweile so viele Spezial-Studiengänge, dass einige Soziologen ausschließlich die Lebensumstände von Miley Cyrus untersuchen oder bestimmte Lebensmittelchemiker nur noch rechtsdrehenden Joghurt für Mitteleuropäer in den frühen Wechseljahren herstellen. Die Möglichkeiten bewegen sich wortwörtlich im Myriaden-Bereich.

Win-Win-Situation: Hilfe für die ersten Karriereschritte

Eines ist jedoch geblieben: Man muss sich informieren und orientieren, um seinen Weg zu finden. Und hier kommt die Daimler AG mit dem Daimler Knowledge College ins Spiel. Das Unternehmen bietet für Studierende Workshops zur Stärkung der persönlichen Fähigkeiten sowie zu Fachthemen aus der Praxis an. Das Angebot umfasst Seminare aus den verschiedensten Bereichen: Von „Schalten Sie in den Start-up-Modus“ über „Der richtige Weg zum richtigen Job“ bis hin zu „Stärken stärken“. Die Themen sind breitgefächert. Gleichzeitig erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich direkt mit Daimler-Mitarbeitern auszutauschen und wertvolle Kontakte für das zukünftige Berufsleben zu knüpfen.

Start-up-Kultur für Intra- und Entrepreneure

So auch auf dem heutigen Workshop, bei dem sich alles um das Thema Start-up dreht. Ein externer Berater aus der Gründerszene gibt den fünfzehn ausgewählten Studierenden hilfreiche Tipps. Wie agieren erfolgreiche Gründer? Wie entwickelt man innovative Geschäftsmodelle mit der Power eines erfolgreichen Unternehmens? Und wie kommt man eigentlich von der eigenen Idee bis zum Pitch? Zwei Tage Horizonterweiterung mit wertvollen Hilfestellungen fürs Studium und für den Job. Und das in einem beschaulich gelegen Bildungszentrum. Studierenden-Herz, was willst Du mehr.

Kostenlos, informativ und keine Werbeveranstaltungen

Überdies können sich die Studierenden über Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten bei Daimler informieren. Daimler begleitet nach Workshop-Ende die Teilnehmer bei ihrer weiteren beruflichen Orientierung. Um Missverständnisse vorzubeugen. Natürlich ist es das Ziel, durch das Daimler Knowledge College mit Nachwuchskräften in Kontakt zu treten. Es sind jedoch keine Werbe-Veranstaltungen, sondern lediglich Teilstücke von vielfältigen Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Weiterbildungen mit internen und externen Experten sozusagen. Was der Studierende dann später macht, liegt in seinem Ermessen. Alles kann, nichts muss.

Stichwort Selbstfindung. Was meine Wenigkeit angeht, bin ich in der Daimler-Kommunikation gelandet. Ein Nischenbereich mit flachen Hierarchien und interdisziplinär-arbeitend, der Kreativität zulässt. Und das eingebettet in einem größeren Konstrukt eines Unternehmens mit zahlreichen Chancen. Man hat hier die Möglichkeit als PS-Jünger bei AMG zu arbeiten oder als Umweltbewusster beim Carsharing-Anbieter car2go. Als Werksarzt oder Feuerwehrmann. In Affalterbach oder Auckland.


 

Eure Neugier geweckt? Dann schaut doch mal bei einem der Workshops oder Events von Daimler Career vorbei. Anmeldemöglichkeiten sowie weiterführende Informationen zum nächsten Daimler Knowledge College gibt es hier.

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Jugendroman inspiriert von Jugendlichen

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„Wer wagt, gewinnt“ – Ein Spruch den ich beherzige. Deshalb war ich überzeugt, dass mein Pionierprojekt glückt. Der Plan: Einen Jugendroman zu verfassen, bei dem Jugendliche die Themen vorgeben. Viele Schulstunden am Pforzheimer Hilda-Gymnasium und 26 Kapitel später, steht fest: Wir haben gewonnen!

Unser Projekt konnte dank der Unterstützung unter anderem der Daimler AG im Schuljahr 2016/2017 starten. Ort des Geschehens war die Klasse 7e im Hilda-Gymnasium in Pforzheim, in dem Courage gegen Ausgrenzung und Rassismus ganz oben steht. Daimler unterstützt Initiativen gegen Diskriminierung jeder Art. Das Unternehmen hat eine besondere Beziehung zum „Hilda“: Hier ging Bertha Benz, die Frau von Automobilpionier Carl, in den 1870er-Jahren zur Schule. Doch das ist eine andere Geschichte – zurück in die Gegenwart.

Wie alles begann

Meine These:

Lasst die Kinder in der Fantasie fliegen und sie werden lernen im Leben aufrecht zu gehen.

Dies setze ich seit 2001 in jedem meiner inzwischen 51 Kinderbücher um. Sie entstehen über unser Kinder- und Sozialprojekt, in dem ich Mutmachgeschichten schreibe, die von Kindern für Kinder illustriert werden.

Der erste Kontakt mit dem Hilda-Gymnasium kam über eine Lehrerin zustande. Es war schnell klar, unter den rund 1.000 Schülern sind nur wenige, die noch Kinderbücher lesen. Deshalb war die ursprüngliche Idee, ein Kinderbuch zu erarbeiten, nicht durchführbar. Mein Vorschlag, mit den Schülern Ideen für einen Jugendroman zu entwickeln, wurde im Lehrerkollegium diskutiert und befürwortet. Seit dem Schulbeginn 2016 tauche ich ab in die Welt der Jugendlichen.

Neuland für alle

Für mich und die Kids war es zwar Neuland, doch für alle vom ersten Moment an spannend. Wann werden Jugendliche schon gefragt, welche Themen sie in einem Jugendroman lesen möchten? Was sie interessiert? Wo sie selbst der Schuh drückt? Alles Fragen, auf die wir miteinander in meinen regelmäßigen Besuchen im Hilda-Gymnasium eine Antwort suchten. Nach und nach füllten sich die Blätter mit Ideen, die ausreichten, mehrere Bücher zu schreiben. Wir einigten uns auf einige, aus denen ich eine fiktive Geschichte schreiben sollte.

Einblicke ins Gefühlsleben

Vom ersten Moment an erlebte ich totale Offenheit. Ich war oft erstaunt über die gewünschten Themen, die ich noch unbedingt in die entstehende Geschichte verpacken sollte. Darüber gab es interessante Diskussionen. Oft war ich über Äußerungen verwundert, die nur den Schluss zuließen, wie sich Jugendliche in Schule und Zuhause fühlen. Eingeengt in einem Korsett und nicht ernst genommen. Zeit füreinander, miteinander war ein immer wieder aufkommender Faktor. Solche Gespräche fanden statt, in Verbindung mit den von mir geschriebenen Kapiteln. Diese brachte ich das ganze Schuljahr über nacheinander mit, zu meinen Besuchen in den Montag-Nachmittagsunterricht.

Schreiben als Teamwork

Eine der ersten Fragen bei Projektbeginn war: „Dürfen wir Renate statt Frau Hartwig sagen, weil wir ja ein Team sind?“ Klar, sie durften! In diesem Projekt bestätigte sich für mich wieder: Es geht viel mehr, als sich viele trauen! Nach ein paar Wochen und den ersten Kapiteln haben wir intensiv über die Strategie sowie die Charaktere im Roman gesprochen.

Auch den Klappentext und den Titel des Buches stellte ich der Klasse zur Abstimmung. Er wurde einstimmig angenommen:

Einsturzgefährdet. Das Gymnasium stand Kopf. Nach dem ungeklärten Sturz eines Krans auf das Dach der Hauptschule in Plochen wurden die Schüler im neu gebauten Gymnasium untergebracht. Schon bald traten Spannungen auf.

Nach außen schien es ein friedliches Miteinander zu sein. In Wirklichkeit kam es jedoch unter den Schülern zur offenen Feindschaft. Aus Kritik wurde totale Ablehnung, und innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich die Schule in einen Hexenkessel.

Olaf, der sich im Internet einer fanatischen Gruppe angeschlossen hatte, drängte darauf, die Schüler und Schülerinnen in den Gastklassen auszugrenzen. Die Eskalation nahm ihren Lauf, die Situation drohte aus dem Ruder zu laufen!

Der Drogentod einer Schülerin löste einen Großeinsatz der Polizei aus. Es kam zu Hausdurchsuchungen. Maltes heimliche Freundin Rosanna geriet in Verdacht, denn bei ihr wurde Rauschgift gefunden. Die beiden Musterschüler, Erkan und Jonas, wollten Rosanna helfen. Dabei wurde ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Gerüchte verbreiteten sich wie ein Flächenbrand, als zur Gewissheit wird, dass der Einsturz des Krans bewusst herbeigeführt worden war. Überall breitete sich Misstrauen aus. Innerhalb kürzester Zeit veränderte sich die ganze Stadt.“

Von Internet, Drogentod und Hausmeister Kraus …

Zum Beispiel besprachen wir intensiv die Vorgänge im Roman: Was führt Olaf, ein Schüler der 9. Klasse, im Schilde? Wer steckt hinter der Internetgruppe, von der er seine Befehle erhält? Weshalb stürzte der Kran auf die Hauptschule in der Weinbergstraße? Wer versendet geheimnisvolle Nachrichten auf die Smartphones? Woher stammt das bewusstlose Mädchen im Keller der Schule? Wie kam sie an Drogen? Wer verbreitet Hetzparolen im Internet? Welche Rolle spielt Hausmeister Kraus? Weshalb treffen sich Malte und Rosanna heimlich? Zerbricht die Freundschaft von Nele und Luisa?

Ein Schuljahr voller neuer Erfahrungen

Als mein Rohmanuskript soweit war, haben wir im Team lange über das Ende des Romans gesprochen. Soll die Geschichte mit einem offenen Ende schließen? Oder akzeptiert die Klasse meinen Vorschlag vom Roman-Ende? Auch hier wurde demokratisch abgestimmt. Es war ein tolles Schuljahr, prall gefüllt mit neuen Erfahrungen. Zum Beispiel, mit wie viel Ernsthaftigkeit die Jugendlichen über einzelne Charakterbeschreibungen nachdachten. Welche Folgen falsche Beschuldigungen und Ausgrenzungen haben, beschäftigte uns in einigen Unterrichtsstunden. Spannend wie sich darüber äußerten und Parallelen zum realen Leben zogen.

Schüler werden zu Illustratoren

Im Frühjahr 2017 stellte sich dann die Frage nach den Illustrationen. Um diese zu erleichtern, habe ich den Text mit vielen Details gespickt. 26 Kapitel hat das Buch. Welche Technik – und wie sollen die Bilder ins Buch? Im Text, oder vor den Kapiteln, vielleicht nach den Kapiteln? Solange ich noch am fertigen Text feilte, schritt die Klasse zur Tat. Die entstandenen Kapitel wurden im Kunstunterricht mit dem Kunstlehrer Florian Adler illustriert. Es ging hektisch zu im Kunstraum. Man entschied sich für ein aufwendiges Bebildern der Texte.

Ran an die Arbeit

Zuerst haben die Schüler die Texte auf Schlagwörter abgesucht, dann visualisiert und los ging es. Die ersten Einwände kamen, ja nicht zuviel über die Bilder zu verraten. Motive wurden auf dünne Platten geritzt, spezielle, schwarze Farbe aufgetragen. Danach mussten die ausgesparten Flächen mühevoll gesäubert werden, bevor Bild für Bild mit einer Kurbel durch die Druckerpresse gedreht wurde. Fasziniert von den einzelnen Ergebnissen, musste ich gar nicht lange überlegen. Ich erkannte an den Motiven die Inhalte der einzelnen Kapitel. Super!

In der Ferienzeit 2017 geht unser Jugendroman „Einsturzgefährdet“ ins Layout und mit einer Auflage von 2.000 Stück in Druck. Im Oktober 2017 wird das Buch mit einem Event der Öffentlichkeit vorgestellt und kostenlos an Jugendliche verteilt.

Der Beitrag Jugendroman inspiriert von Jugendlichen erschien zuerst auf Daimler-Blog.

Home-made: A Sprinter with style

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A Sprinter on the outside but a mixture of Mallorcan finca and boat cabin on the inside: Our camper van has an intrinsically stylish interior.

The inspiration for the conversion project came from the few years I spent living in a van. For several years an old mail delivery van served as my home between surf trips and music festivals. Fast forward a few years – now with a partner and two children – and my dreams of spontaneity and freedom resurfaced.

Over the years, however, my requirements of the vehicle had grown more demanding: it needed to be comfortable – at the same time, it should only contain the bare necessities so that there would be plenty of room for the whole family. Our greatest wish? When we get in we want to feel at home. The design has to work for us. It did not take my girlfriend and me long to find the right vehicle to convert: a 2012 Sprinter with around 122,000 km on the clock and which cost the equivalent of about 12,000 euros.

From the exterior you can’t tell what is concealed inside the Sprinter.

Transforming an idea into driveable reality

My girlfriend Lucy and I got straight to work, planning and doing everything ourselves. Lucy, a sound engineer, came up with the design. She sketched her ideas on paper using pencil which I then transferred to the computer. Neither of us wanted our sleeping arrangements to fold down or need putting away, so Lucy had the great idea of installing bunks for the kids above our bed. This makes the concept for the space inside the Sprinter unique: the combined sleeping and stowage area at the rear of the vehicle with a double bed for two adults and two smaller single beds accommodates a total of four people.

A few steps lead up to the children’s beds.

A lot of sweat and effort

On top of the purchase price, we invested around 12,000 euros in the conversion. The biggest expenses were the heating and the swivel seats. The rest went on a never-ending list of individual parts ranging from the insulation to the flooring. We spent around six months working around the clock on our dream on wheels, and soon reached our limits. This is because there was a lot more work involved than we had originally anticipated.

Retrospective, it was one of the most challenging projects I’ve ever taken up. But the result shows that it was worth all the effort. We created something that we appreciate anew every time we have a sea or mountain view.


The modifications shown were made by independent third parties. Mercedes-Benz has carried out no checks on the providers or the conversion. In this respect, this illustration does not constitute endorsement by Mercedes-Benz of the provider and/or conversion.

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Chennai calling: Als Duale Studentin in Indien

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„Indien ist nicht, wie viele sagen, ein unterentwickeltes Land. Wenn man auf die Geschichte und das kulturelle Erbe schaut, handelt es sich vielmehr um ein hochentwickeltes Land in einem fortgeschrittenen Zustand des Verfalls.“

Diese Worte stammen vom indischen Politiker und Schriftsteller Shashi Tharoor. Während meines zehnwöchigen Projekteinsatzes in Oragadam hatte ich die Chance, herauszufinden, dass dieses Zitat meine Wahlheimat auf Zeit sehr treffend beschreibt.

Ich bin Susanna Obieglo und duale Studentin für Wirtschaftsingenieurwesen bei EvoBus in Neu-Ulm. Als duale Studierende haben wir das große Glück, neben den Theoriesemestern, sechs verschiedene Abteilungen jeweils drei Monate lang hautnah in der Praxis zu erleben. Und eine davon sogar im Ausland.

Die EvoBus vertritt Daimler Buses in Europa und so war für mich klar, dass ich die Chance nutzen möchte, das Busgeschäft auch außerhalb dieses Kontinents kennenzulernen. Wegen meines Studiums habe ich einen Produktionsstandort gewählt: Indien. Bei Daimler India Commercial Vehicles – kurz: DICV – werden seit mehreren Jahren schon LKWs produziert und nun sind auch seit 2015 Busse Teil des Produktportfolios.

Ein Kulturschock

Von Indien habe ich zuvor schon viel gehört, wobei die Meinungen weit auseinander gehen. Jene, die das Land nicht kennen, erzählen die schlimmsten Geschichten, die man aus den Nachrichten mitbekommt. Und jene, die tatsächlich dort waren, schwärmen meistens davon – wobei auch von ihnen nur wenige vom Kulturschock verschont blieben. So hatte ich wenig Ahnung, auf was genau ich mich eingelassen hatte und war sehr gespannt, was mich mehrere tausend Kilometer entfernt erwarten würde.

Die Reise in eine andere Welt

Nachdem alles Organisatorische, wie das Visum, die nötigen Impfungen, Flugbuchung, sowie die Wahl der Unterkunft erledigt war, konnte ich Anfang April in den Flieger steigen. Endlich am Flughafen in Chennai angekommen, haben mich um zwei Uhr nachts Temperaturen sowie eine Luftfeuchtigkeit, die einem Dampfbad glich, empfangen. Die ersten Tage konnte ich in meinem zukünftigen Zuhause unweit des Flughafens mitten in Chennai nutzen, um mich an das Klima und die unfassbaren Menschenmengen, die Verkehrsdichte und den Lärm zu gewöhnen.

Dass man deswegen nicht ganz so schnell unterwegs ist wie in Deutschland, hatte ich schon geahnt. Eineinhalb Stunden Fahrt zum 40 Kilometer von meiner Unterkunft entfernt gelegenen Werk in Oragadam waren dennoch überraschend. Es ging durch Chennai durch, vorbei an all dem Trubel. Um uns herum war nichts, außer wenige Werke neben DICV.

Dort angekommen, sah Indien ganz anders aus als das, was ich bisher von der Stadt gesehen hatte: sehr grün, sehr sauber, die Straßen und Wege intakt und die Gebäude wie wir sie aus Deutschland kennen. So konnte mein erster Arbeitstag bei DICV im Team „Project House India“ beginnen. Auch der sah ganz anders aus, als in Deutschland. Zwischen 7 Uhr und 7:30 Uhr sind die Firmenbusse eingetroffen und es gab dann erstmal Frühstück in der Kantine. Um 8 Uhr begann der normale Arbeitstag. Nach einem Mittagessen konnte die Arbeit dann bis 17:30 Uhr fortgesetzt werden, wobei hier natürlich nicht auf Kaffee- und Teepausen verzichtet werden musste.

Einmalige Chance und schneller Projektabschluss

Schnell konnte ich mich für ein Thema für meine Projektarbeit begeistern: Die Erstellung und Implementierung eines neuen Prozesses für die Produktplanung, basierend auf den Dokumenten des deutschen Projekthauses, welches das weltweite Projektmanagement bei Daimler Buses übernimmt. Hier ging es im Wesentlichen darum, einen Prozess aus Deutschland an die Lokalitäten in Chennai, sowie ein anderes Produktportfolio, anzupassen, sodass die Produktplanung in Indien einem ähnlichen Prozess wie in Deutschland folgen kann.

Dieses Projekt war für mich eine einmalige Chance, da das Unternehmen noch sehr jung ist und dadurch der Bedarf nach vielen Prozessen besteht. Durch diese Flexibilität war es möglich, alles bis zur Einführung des Prozesses umzusetzen, sodass das Projekt mit meiner Rückkehr nach Deutschland im Großen und Ganzen abgeschlossen war.

Nach den langen Arbeitstagen ging es dann wieder Richtung Innenstadt, wo mich der Firmenbus meist gegen 20 Uhr daheim absetzte. Damit blieb unter der Woche kaum Zeit für andere Dinge – vielleicht ab und an ein Abendessen, wenige Stunden in der Kletterhalle oder doch noch ein Film im Kino. Denn am nächsten Tag um fünf Uhr klingelte wieder der Wecker!

Was hat Indien sonst noch zu bieten?

So blieben mir nur noch die Wochenenden, um die Stadt und das Land – oder zumindest einen kleinen Teil davon – zu erkunden. Vor allem die ersten Wochenenden habe ich zum Reisen genutzt und so habe ich mir das moderne Mumbai, Bangalore und die Teeplantagen in Ooty auf einer Höhe von 2.200 Metern angeschaut. Dort war es zur Abwechslung etwas kühler. Außerdem habe ich noch eine Nacht auf einem Hausboot auf den Backwaters in Allepeye verbracht.

Es handelt sich hierbei um ein Wasserstraßennetz im südindischen Bundesstaat Kerala. Dort hat mich sogar der Monsun erwischt, was dazu geführt hat, dass mein ganzes Gepäck durchnässt war und ich mich sogar auf die gefühlten 45 Grad in Chennai gefreut habe. Egal, wo ich war, das Essen hat immer anders, aber immer gut geschmeckt, auch wenn es einige Zeit braucht, um sich daran zu gewöhnen. Auch anders als ich es bisher kannte, waren die unterschiedlichen Gerüche, die von Blumen und ähnlichen Düften, bis hin zu Kühen und dem Fischgeruch in der Nähe der Fischhalle in Mumbai reichen. Weiter ist es auch bunter als alles, was ich sonst bisher gesehen hatte.

Neue Freundschaften

Gegen Ende meines Aufenthalts in Indien habe ich mich die meiste Zeit in Chennai mit meinen neu gewonnenen Freunden aufgehalten.

An einem Samstag habe ich mir einen kleinen Ort namens Mamallapuram angeschaut, wo Krishnas Butterball, ein großer Stein, in der Luft zu schweben scheint. Bis auf den einen oder anderen Tempel bietet Chennai selbst nicht sonderlich viele Sehenswürdigkeiten. Man kann die Zeit aber auch am Strand, beim Surfen, oder einfach in einem netten Café bei einem kühlen indischen Bier verbringen.

Meine zehn Wochen in Indien waren eine unglaubliche Erfahrung. Nicht nur fachlich konnte ich viel lernen, auch persönlich bin ich an jedem Tag und an jeder neuen Erfahrung gewachsen. Es sind Freundschaften entstanden, bei denen ich mir sicher bin, dass sie sehr lange halten werden. Bilder und Emotionen haben sich mir eingeprägt, die niemals verloren gehen. Das eingangs genannte Zitat scheint mir mehr als angemessen und ich bin sehr dankbar, dass ich diese andere Welt kennen und lieben lernen durfte.

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