Sein Debüt hatte der EQC (Stromverbrauch kombiniert: 20,8 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km*) in Stockholm – jetzt wagte er für seine Pressefahrvorstellung den Sprung ins Land der Trolle, Fjorde, Berge und Seen. Dorthin, wo sich Naturgewalt, Mystik und Nachhaltigkeit auf einzigartige Art verbinden: Norwegen. Die Norweger haben Fabelwesen erfunden, um sich die Naturgewalt zu erklären und viele Wege gefunden, mit ihr statt gegen sie zu leben.
Das sieht man übrigens schon auf der Überlandfahrt von Oslo zu Station eins unserer Pressefahrvorstellung, zum Flughafen Hønefoss, wo der EQC rund zwei Wochen lang vor 400 internationalen Journalisten seine Fähigkeiten unter Beweis stellt. Holzhäuser und Bürogebäude sind regelrecht in den Wald „gepflanzt“. Die Landstraße selbst ist in den Fels gehauen, einspurig in jede Richtung – mehr gab das Gelände wohl nicht her. An den schwarzgrauen Felswänden bilden sich durch den Regen Rinnsale – und lassen erahnen, was Norwegen noch und nöcher hat: Wasserkraft.
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EQC 400 4MATIC: Stromverbrauch kombiniert: 20,8/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km*
Und so ist der Strom in Norwegen billiger als anderswo: Eine Kilowattstunde kostete im zweiten Halbjahr 2017 im Schnitt 16 Cent – in Deutschland lag der Preis im gleichen Zeitraum bei 30 Cent. Er ist also fast doppelt so teuer wie in Norwegen und liegt zudem ein ganzes Drittel über dem EU Durchschnitt. Die staatlichen Förderungen von Elektromobilität in Norwegen und das hohe Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Bevölkerung führen 2018 zu einem weltweit einmaligen Anteil an zugelassenen, elektrisch angetriebenen Pkw (inklusive Plug-in Hybride) von rund 50 Prozent (zum Vergleich: Schweden liegt bei 6 Prozent, China bei 4,5 Prozent und Deutschland bei 2 Prozent).
Der Staat Norwegen unterstützt die Elektromobilität mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen. So entfällt bei Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeugen nicht nur die hohe Einfuhrsteuer, sondern auch die Mehrwertsteuer, die in Norwegen satte 25 Prozent beträgt. Die Besitzer von E-Fahrzeugen müssen keine Maut bezahlen und können zudem Fähren und Busspuren in einigen Stadtzentren kostenlos nutzen.
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EQC 400 4MATIC: Stromverbrauch kombiniert: 20,8 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km*
In Oslo zum Beispiel fahren Elektroautos und Brennstoffzellenfahrzeuge kostenlos ins Stadtgebiet ein. Besitzer von Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb hingegen müssen in der Hauptverkehrszeit rund 6 Euro bezahlen. Diese Förderungen werden bis 2021 sukzessive auslaufen. Aber auch in Zukunft sollen E-Fahrzeug-Nutzer maximal die Hälfte der Kosten für Straßenmaut und Gebühren tragen müssen. „Es sollte immer billiger sein, ein alternativ angetriebenes Fahrzeug zu haben, als ein normales Auto“, sagte Norwegens Umweltminister Ola Elvestuen in einem Bericht der Nachrichtenagentur Associated Press. Eben jener hat auch dazu beigetragen, das Ziel durchzusetzen, dass in Norwegen ab 2025 nur noch lokal emissionsfreie Fahrzeuge verkauft werden sollen.
Nach diesem gedanklichen Ausflug in die Norwegische Förderung von Elektromobilität und über Norwegens Landstraßen erreichen wir knapp eine Stunde später den Flughafen Hønefoss.
Hønefoss – einmal abheben und zurück
Hier erwartet die Journalisten die Mercedes-Benz „Driving Dynamics“. Genau wie die Journalisten darf auch ich das Fahrpedal des EQC durchdrücken – an meiner Seite Jürgen Zachold von Mercedes-Benz Driving Events. Schon beim Einstieg ist klar: Der EQC ist nicht nur ein wahrer Mercedes, er fühlt sich auch so an. Das Interieur ist gewohnt hochwertig und wirkt in der Farb- und Materialwahl sportlich-elegant. Das große MBUX-Display zeigt schon auf den ersten Blick: Hier ist High-Tech mit an Bord – und zwar beim EQC sogar serienmäßig! Viel Anleitung durch meinen Beifahrer brauche ich zunächst nicht, der EQC startet wie ein Mercedes und der Drive-Modus lässt sich wie gewohnt betätigen.
Was mich aber überrascht: Es ist so schön leise in dem Auto. Wie das möglich wurde, erfahre ich später am Schnittmodell der Karosserie in unserer Ausstellung. Doch zunächst geht es weiter auf die Startbahn. „Wind Nord-Ost Startbahn Null drei“ – ist hier nicht, gibt nämlich nur eine, und „bis hier höre ich die Motoren“ schon gar nicht, denn außer einem leichten Surren höre ich nur mein eigenes „WOOOW“ als ich laut- und stufenlos in wenigen Sekunden auf 100 km/h beschleunigt habe. Fehlt nur noch das Abheben! Zugegeben: Das kann der EQC noch nicht, aber sonst jede Menge. Zum Beispiel besonders schlau elektrisch fahren.
Energetisch unterwegs
Auch das können unsere Gäste ausgiebig selbst ausprobieren. Im Gang D- mit maximaler Rekuperation wird der Fahrer durch das haptische Gaspedal so unterstützt, dass er die ideale Geschwindigkeit hält, bei der das Auto maximal rekuperiert. Damit wird das Ein-Pedal-Fahren möglich, denn in den meisten Situationen reicht die Rekuperationsverzögerung, um das Bremspedal nicht betätigen zu müssen. Und um möglichst wenig Energie beim „Segeln“ zu verlieren, wird die „Motor-Bremse“ ausgeschaltet, das heißt, das Auto nutzt – wenn die Straßenbedingungen es hergeben – alle Energie, die durch Beschleunigung und Gewicht zur Verfügung steht, um energiearm den Schwung möglichst lange beizubehalten.
So sicher wie jeder Mercedes
Dann geht es weiter zu den Fahrassistenzsystem – Intelligent Drive. Jochen Haab und seine Mannschaft empfangen die Gäste gemeinsam mit ihren „stillen Mitarbeitern“: „dem Kind“, „dem Fußgänger“ und „dem Radfahrer“ – alle drei ferngesteuerte Attrappen von Verkehrsteilnehmern – mit deren Hilfe die Mannschaft Funktionen des Fahrerassistenz-Pakets des EQC demonstriert. Ein bisschen wie in der Geisterbahn fühlt es sich an, wenn man genau weiß, da kommt was – aber nicht genau was und wann … Und dann geht es auch schon mit 50 km/h die Piste entlang, bis plötzlich „der Radfahrer“ ausschert und in unsere Fahrbahn fährt.
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Das Safety Team vor Ort: v.l. Matthias Kaiser, Jochen Haab, Stefan Rauh, Katharina Kupferschmid, Thomas Waldbüßer und Els Hentschel
Der EQC warnt und legt eine Notbremsung hin. Damit vermeidet er trotz der kritischen Situation einen Unfall. Danach fahren wir auf den „stehenden Fußgänger“ zu. Die Testingenieurin Els (Elisabeth) Hentschel entscheidet sich zu Demozwecken fürs Ausscheren statt Vollbremsen. Der Ausweich-Lenk-Assistent unterstützt ihre Lenkbewegung sichtbar sowohl beim Ausscheren als auch beim Geradestellen des Fahrzeugs.
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EQC 400 4MATIC: Stromverbrauch kombiniert: 20,8 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km*
Dann geht es wieder mit „ordentlich Speed“ geradeaus, bis plötzlich „das Kind“ die Fahrbahn kreuzt. Eine Situation, die keiner von uns erleben will. Hier im EQC geht sie gut aus. Das Auto warnt akustisch und legt eine autonome Vollbremsung hin, da Els nicht reagiert hat. Das Attrappen-Kind und ich kommen mit dem Schrecken davon und der Überzeugung, dass der EQC auch in Sachen Sicherheit ein echter Mercedes ist.
Nachdem wir und die Journalisten-Gruppe des Tages völlig sicher den „Hindernis-Parcours“ überstanden haben, geht es zum Hören, Sehen und Staunen in die Mercedes-Benz EQC Ausstellung im Hangar des Flughafens.
So schön leise: entkoppelt und gedämpft…
Die Macher des EQC erklären an ihren Exponaten mehrmals am Tag, was den EQC besonders macht. Dr. Achim Bauer zum Beispiel zeigt, was sein Team in Sachen Noise, Vibration, Harshness – zu Deutsch Geräusche, Vibrationen und Rauheit (z.B. von der Fahrbahnoberfläche) alles unternommen hat.
Das Schnittmodell der Karosserie eröffnet den Blick auf Materialien, die auf den ersten Blick nach Baumarkt aussehen. Grau-melierte Baustellenteppiche, viskoelastischer PUR-Schaum, der unter dem Bodenteppich verbaut wird, etwas, das aussieht wie Glaswolle – aber auf keinen Fall welche ist, wie Achim Bauer sehr deutlich erklärt, sondern ein akustisch hochwirksames Material (PES-Vlies), das sich angenehm und sicher verbauen lässt.
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Karosserie-Schnittmodell des EQC (Stromverbrauch kombiniert: 20,8 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km*)
Darüber hinaus sieht man Lüftungsdüsen, die Luft aus der Karosserie herausleiten, aber nicht wieder einströmen lassen – und die Geräusche von außen nach innen dämmen. Nicht auf den ersten Blick zu sehen ist die doppelte Entkoppelung des eATS. Dabei geht es um die Aufhängung des Elektroantriebs an die Karosserie: Der vordere E-Motor ist mit Gummilagern in einem Crash-Rahmen montiert und dieser Rahmen ist dann ebenfalls gummigelagert mit der Bodenplatte verbunden – dadurch „doppelt entkoppelt“. So wird verhindert, dass mechanische Geräusche auf die Karosserie übertragen werden. Das gleiche Prinzip wird auch beim hinteren E-Motor angewandt.
Ganz schön schnittig
Nachdem die Journalisten und ich nun die Geheimnisse der Ruhe im EQC kennen, erfahren wir, warum er ein so windschnittiger Typ ist. Als „deutscher Basistyp“ erreicht der EQC einen cw-Wert (Strömungswiderstandskoeffizient) von 0,29. Maurice Girod, unser Aerodynamik-Experte für den EQC vor Ort, erklärt an seinem Exponat mit einer speziellen Augmented Reality App die Luftströme um den EQC. Unter anderem auch, warum ein Auto mit Trittbrettern aerodynamischer ist, als eines ohne. In Verbindung mit der Sonderausstattung Trittbretter in Aluminium-Optik mit Gumminoppen und 19 Zoll aerodynamisch optimierten Leichtmetallrädern sinkt der cw-Wert sogar auf 0,28.
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Das Unsichtbare sichtbar gemacht: Mit einer speziellen AR App wird dargestellt, wie der Luftstrom um den EQC fließt
Maurice gibt auch einen Ausblick in die Zukunft: Ein noch niedrigerer cw-Wert von gerade einmal 0,27 wird für Kunden ab dem vierten Quartal 2019 in (West-) Europa verfügbar sein. Wie? Mit einer Kombination der AMG Line Exterieur mit AMG spezifischen, aerodynamisch optimierten 19 Zoll Leichtmetallrädern, den Trittbrettern mit Gumminoppen und dem Einsatz von zwei zusätzlichen aerodynamischen Maßnahmen am Unterboden des Fahrzeuges.
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Ein Stellhebel der Aerodynamiker: Alle Lufteinlässe, wo möglich und sinnvoll, schließen – z.B. mithilfe des serienmäßigen Luftregelsystems, das sich im Bereich der oberen und unteren Kühlluftöffnung befindet (Stromverbrauch kombiniert: 20,8 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km*)
Zu den weiteren Stationen gehören der Crash-Schutz der Batterie, die Materialien, die in unseren Batterien verbaut sind, und die EQC optimierte Navigation. Die Gäste zeigen sich überall sehr interessiert, selbst Lifestyle-Blogger lassen sich für die Tiefen des Thermomanagements begeistern.
Vom Flugfeld auf die Straße – kleiner Stopp, große Wirkung
Anschließend geht es nach Vik zur gerade erst neu eröffneten High-Power Schnellladestation unseres Joint Ventures IONITY. Hier konnten unsere Gäste zum einen die volle Ladeleistung unseres EQC – von 10 auf 80 Prozent in 40 Minuten – live erleben, und zum anderen selbst „aufladen“ – mit einem leckeren Kaffee und eine norwegische Wurst.
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07:30 Uhr, Programmstart: Das Charging-Team (Marc Bommer, Madeleine Herdlitschka, André Börold) (Stromverbrauch kombiniert: 20,8 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km*)
Und dabei unsere Experten mit Fragen zu den vielen Features des neuen Mercedes me Charge Services sowie weiteren MBUX Features löchern. Mein Highlight: der Start des Ladevorgangs direkt über das MBUX System im Fahrzeug – vor allem bei Regen ein komfortables Feature. Nach dem kurzen Ladestopp geht es für die Journalisten und mich noch zu einem letzten EQ Hub: einer privaten Villa mit außergewöhnlicher Aussicht und großer Garage, in der die Charging- und After-Sales Kollegen unter anderem das heimische Laden mit der Mercedes-Benz Wallbox demonstrieren und ausführlich über unsere neuen After-Sales Services informieren können.
Letzte Station: Oslo – Amerkalinjen
Die EQC Testfahrt endet für die Tages-Gruppe Journalisten direkt am Osloer Hauptbahnhof – und am Hotel Amerikalinjen – dem Vorzeigehotel der Stadt, das für die Norweger eine lange Tradition als „Tor zur Welt“ hatte. Die ehemaligen Zentrale der norwegischen Reederei Amerikalinie (NO: Amerikalinjen) hat zwischen 1910 und 1995 Passagier- und Frachtschiffe zwischen Norwegen und den USA betrieben.
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EQC Chief Engineer Michael Kelz erklärt Journalisten und Bloggern die technischen und strategischen Hintergründe zum EQC
Die nächste Überraschung wartet vor dem Hotel: Dort hat sich eine ganze Traube an Osloern um die parkenden EQC versammelt. Sie sagen, sie hätten den EQC schon „unbesehen“ bestellt und freuen sich riesig, ihn jetzt mal live zu sehen. So sieht gelebtes Vertrauen in die Marke mit dem Stern aus und eine hohe Affinität zur Elektromobilität. Letzter Programmpunkt des Abends ist im Hotel die Pressekonferenz mit Michael Kelz, Chefingenieur des EQC: Hier können die Journalisten und Blogger entweder direkt im Anschluss an den Vortrag oder im 1:1 Gespräch mit allen Experten offene Fragen klären.
Nach rund zwei Wochen Journalistenprogramm kann die EQC-Crew auf eine gelungene Veranstaltung und einen guten Austausch mit den Medienvertretern zufrieden zurückblicken.
* Stromverbrauch und Reichweite wurden auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Stromverbrauch und Reichweite sind abhängig von der Fahrzeugkonfiguration. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO₂-Emissionen und den Stromverbrauch“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.
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Der Beitrag „Abheben“ im EQC: Fahrvorstellung in Norwegen erschien zuerst auf Daimler-Blog.