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Persisch? Schwäbisch!

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Geboren in Teheran, bin ich heute so was von Schwäbisch – behaupten zumindest meine Kollegen und Freunde. Woran das wohl liegt? Bevor ich nach Deutschland kam, hab’  in Teheran mein Abitur in Mathe und Physik gemacht und angefangen dort zu studieren. In Deutschland angekommen, hieß es für mich erst einmal Deutsch zu lernen und einen Studienplatz zu ergattern – keine leichte Aufgabe, denn zunächst wurde mein Abschluss in Deutschland nicht anerkannt. Also ging ich zur Berufsschule in Esslingen. Im zweiten Jahr ging ich als Kommunikationsassistentin zur Steinbeis-Schule nach Stuttgart, dort bekam ich die Fachhochschulreife.

Allein unter “Nerds”

Ich durfte endlich in Deutschland studieren! Wissen die Deutschen eigentlich, was für eine Menge an Möglichkeiten und Fächern es in Deutschland zu studieren gibt? Davon konnte ich im Iran nur träumen!  Ich wollte natürlich etwas studieren,  was auch Zukunftsaussichten  versprach. Ich wollte mein Geld verdienen. Ok, also „Informatik“.  Auf der Berufsschule hatte ich geringe IT-Kenntnisse gesammelt,  ich dachte mir, „versuche es“.  Ab ging es an die Stuttgarter Hochschule für Technik  -als einzige Frau in dem Studiengang. Am ersten Tag im den Hörsaal waren um mich herum circa 40 Männer. Ist Informatik in Deutschland nichts für Frauen?  -Allein unter „Nerds“… nein, das wäre unfair. Die Studienkollegen waren alle sehr nett, und eigentlich war ich ja mit meinen Anfängerkenntnissen der „Nerd“. Wir haben uns beim Lernen gegenseitig viel geholfen. Mein Dekan an der Uni konnte sogar Persisch!

Dann kam “Der Daimler”

Ich konnte nebenher verschiedene Praktika belegen, zum Beispiel bei der Schweizer Post in der IT. Meine Bachelorarbeit schrieb ich bei einer Tochterfirma von Porsche. Thema: Ein IT-System zu entwickeln, das als interner Katalog von IT-Dienstleistungen fungiert.  In der Zeit, in der ich die Bachelorarbeit geschrieben habe, habe ich mich bei Daimler auf eine CAReer-Stelle beworben, wobei ich schon dachte, das wäre unerreichbar. Man hat mir dann von Daimler plötzlich einen Online-Test per Mail geschickt, den ich ohne Vorbereitung in einer vorgegebenen Zeit ausfüllen musste. Sehr spannend!  Es folgte danach ein zweitägiges Assessment-Center.  Mitten auf einer Zugfahrt erreichte mich der Anruf: „Sie haben die CAReer-Stelle!“ Ich musste erst mal auflegen und einfach schreien. Vor Freude:  IT- Enterprise-Architect- bei Daimler!

Das Team von Trainees und Praktikanten in China

Bei Daimler angekommen, musste ich mich orientieren, als „CAReerlerin“  mit meinen Vorgesetzten die  „Module“,  also in welchen Abteilungen ich stationär eingesetzt werden sollte,  festlegen. Ich arbeitete zunächst im Bereich „Business Innovation“,  als Nächstes im Cannstatter  Motorenwerk.  Im  Schichtbetrieb, das war echt interessant: Montage, Qualitätscheck, usw. Danach ging es zu den Trucks ins Werk nach Wörth. Dann folgte der Einsatz in einer Niederlassung in Rostock. Weil ich über Sales-Anwendungen IT-seitig schon ganz gut Bescheid wusste,  wurde ich von den Kollegen dort im Norden gleich als „IT-Sachverständige“ angesehen. Na gut, jedes Problem konnte ich leider nicht lösen.

Ab ins Ausland

Ein Auslandseinsatz stand danach auf dem Programm, ich wollte eigentlich nach Amerika, das wurde es auch fast-  China. Mir wurde mulmig. 16 Stunden Flug. Alles sah in Peking anders aus. So modern. So riesig. In dem Gebäude, das ich jeden Tag betrat, gab es sechs Fahrstühle mit sechs Menschenschlangen davor. Die Zeit zum 15. Stockwerk musste man einkalkulieren…

Ich in der Verbotenen Stadt in Peking

Ich traf in Peking  sofort viele Deutsche. Die Deutsche Community in Peking findet sich immer.  Dann ging es an die Arbeit. Meine Aufgabe im IT-Bereich: Die Sales- und Aftersales-Prozesse und  Systeme IT-seitig darzustellen, zum Beispiel was wird dort überhaupt produziert? was mit in China produzierten Fahrzeugen passiert?  wie kann man dort ein Auto bestellen?  und wie Importfahrzeuge aus Deutschland verwaltet werden.  Ich wusste zunächst gar nicht, wo ich anfangen sollte. Das Team bestand aus Deutschen und  Chinesen,  wir unterhielten uns auf Deutsch und Englisch. Aber wie fährt man eigentlich in Peking mit der Straßenbahn? Nicht an die Schrift, sondern an die Nummern der Bahnen halten!  Und wenn man die Schrift der Stadtpläne nicht lesen kann, dann die Strecken am besten als ganzes Bild merken. Die Taxifahrer konnten kein Englisch. Blieb auf den Wegen zwischen Hotel und Arbeitsplatz eben nur die Bahn. Das IT-Team von Daimler dort war klasse,  ich habe es echt ins Herz geschlossen.

China to Schwabenländle

Was habe ich von dort mitgenommen?  Die Menschen in meinem Arbeitsumfeld in China gingen sehr respektvoll miteinander um. Und ein „geht nicht“ „gibt’s nicht“.  Ich habe das auch zu meinem persönlichen Motto gemacht.  Jetzt arbeite ich nach Abschluss meines CAReer-Programms als Assistentin einer Führungskraft bei  IT „Sales und Marketing“. Ich habe einen weiten Weg, auch in der persönlichen Entwicklung, von Teheran bis ins Schwabenländle zurückgelegt. Ich habe Deutsch gelernt,  ich habe „den Daimler“ kennengelernt. Und bin angekommen.  Wenn man mich heute fragt, als was ich mich fühle, was ich als Person denn jetzt eher sei,  Persisch oder Deutsch, dann sage ich…. Ihr wisst schon.  Siehe oben!


Gastbeitrag: Mercedes-Benz rockt die Motor City USA

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Mit einem Roadtrip quer durch die vereinigten Staaten – von Los Angeles via Las Vegas und Chicago nach Detroit zur Detroit Auto Show – so begann das Jahr für viele Journalisten-Kollegen und Blogger. 4200 Kilometer quer durch die USA -ein spannendes Abenteuer. Genauso spannend erwartete man – und so auch ich als Redakteur des Online-Magazins www.Mercedes-Fans.de – den neuen Shooting-Star Mercedes-Benz CLA, der als ein Highlight am Vorabend der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit exklusiv vorgestellt wurde.

Das viertürige Coupe auf Basis der aktuellen A-Klasse übernimmt einige Teile der DNA der Basis , lehnt sich aber auch an den Namensgebenden CLS – der großen viertürigen Limousine – an. Bereits bei der Premiere der A-Klasse hatte Dr. Dieter Zetsche zum Angriff “geblasen” und viele neue Modelle in diesem Segment versprochen. Das junge Musiker-Duo “Karmin”, das sich durch Cover-Songs auf  “Youtube” einen Namen gemacht, sorgte für den musikalischen Rahmen bei der Präsentation. Der CLA – das neue “Baby” von Dr. Z – wie er hierzulande immer noch genannt wird – beeindruckte viele Kollegen und nicht nur die Generation Y – “Young at Heart” (frisch verliebt) – sondern auch mich! Ein mutiges Design – außen wie innen und dazu mit modernen Features wie der iPhone Integration und der Multimedia Activity – weiß zu begeistern!

Nachdem der auch “Neujahrsempfang” genannten Media-Preview Abend im “Westin Book Cadillac” Hotel in Detroit, der wegen der Zeitverschiebung für viele Kollegen viel zu früh endete, freute man sich schon auf die große Pressekonferenz am darauf folgenden Tag. Schon morgens früh standen die Shuttles zur Cobo-Hall – der mit fast 70.000 Quadratmeter wohl größten Auto Show mit einer durchgängigen Fläche in einer (!) Halle – bereit. Die Mercedes-Pressekonferenz ist immer für Überraschungen gut und bietet immer einen tollen Show-Act, so dass sie dieses Mal auch Live übertragen wurde.

So begann die Pressekonferenz mit einem Klavierspiel des bekannten Musikers Bruce Hornsby an einem Steinway-Flügel. “That’s the Way it is” – oh, Gänsehaut! Gleich fünf Versionen der modellgepflegten E-Klasse wurden schließlich hier – unter weiterer Live-Musik von Bruce Hornsby präsentiert – von der Limousine, die von den Schauspielern Diane Krüger und Joshua Jackson auf die Bühne gefahren wurde, über das T-Modell, Coupé und Cabrio bis zur E63 AMG Limousine als S-Modell mit 585 PS. Die Modelle fallen mit einem frischen neuen, fast schon für Mercedes polarisierenden Design und wertvollen Überarbeitungen im Innenraum auf, technisch kommen die Fahrzeuge mit vielen Sicherheits-Features aus der S-Klasse und der neuen iPhone-Integration.

Der CLA allerdings wurde bei der Mercedes-Pressekonferenz vermisst – seine offizielle Weltpremiere feiert das Coupé derweil auf der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin (15. bis 18. Januar 2013). Vielleicht wäre “der Kleine CLS” aber auch bei der Dominanz der modellgepflegten Mercedes-Benz E-Klasse untergegangen.

Thomas Frankenstein (42),
Redakteur bei Mercedes-Fans.de, dem aktuellen Online-Magazin für Mercedes-Fans

Fahren mit Biogas aus Marktabfällen

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Als Ingenieur in der Motoren-Entwicklungsabteilung  beschäftige ich mich beruflich schon lange mit Erdgasfahrzeugen. Beim Kunden in Deutschland führt die Technologie, Autos mit komprimiertem Erdgas zu betreiben, aktuell leider noch ein Nischendasein. Dies resultiert vor allem aus einem kleineren Tankstellennetzes im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen. Dabei fährt man mit Erdgas günstiger und umweltbewusster als mit Benzin oder Diesel.

Wenn man in die Zukunft schaut, dann wird aber auch klar, dass Erdgas genauso wie Erdöl als fossiler Brennstoff nicht ewig verfügbar sein wird. Es macht Sinn, schon heute nach Alternativen zu suchen, die Treibstoff aus Abfall und darüber hinaus CO₂-neutral, d.h. regenerativ gewinnen lässt: Das Zauberwort heißt Biogas. (oder; Der Treibstoff der Zukunft heißt Biogas)

Mercedes-Benz B200 NG BlueEFFICIENCY

Deshalb beteiligt sich Daimler indirekt als Treibstoffabnehmer mit Erdgasfahrzeugen an dem Verbundprojekt  „EtaMax“.  Worum geht es dabei? Die Bioabfälle des Stuttgarter Großmarktes sollen in Kraftstoff umgewandelt werden.

Faules Obst für den Tank?

Eine Zahl dazu: Deutschlandweit landen jährlich rund 770.000 Tonnen nicht mehr verwertbare Bioabfälle aus der Lebensmittelindustrie in der Abfalltonne oder in Kompostierungsanlagen. Die darin enthaltene Energie geht meist ungenutzt verloren. Vom Apfel bis zur faulen Melone wandern die Bioabfälle des Stuttgarter Großmarktes ab sofort in die neue Biogasanlage in Stuttgart-Gaisburg. Durch Vergärung dieser entsteht dort Biogas, das anschließend aufbereitet als Kraftstoff für Autos genutzt werden kann.

Die Demonstrationsanlage des Projektes EtaMax wurde Ende letzten Jahres vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB gemeinsam mit den Partnern aus der Wirtschaft und dem Umweltministerium Baden-Württemberg auf dem Gelände des EnBW-Heizkraftwerks in Betrieb genommen.

Daimler wird im Zuge seiner Entwicklungsaktivitäten für neue Erdgasfahrzeuge ein Abnehmer des Biogases sein, das mit unterschiedlichen Qualitäten in der Nachreinigung zur Verfügung gestellt wird. Ebenso sollen Dauerlauffahrzeuge damit betankt werden, die dann praktisch nahezu CO₂-neutral betrieben werden. Aus diesem zunächst auf fünf Jahre angelegten Versuch lassen sich für Daimler viele Erkenntnisse über regenerative Kraftstoffe und die Entwicklung neuer, gasgetriebener Fahrzeuge ziehen.

Mit Biogas sogar noch weniger CO2 als mit Erdgas

Wir finden über den Testbetrieb heraus, welche Begleitstoffe im Biogas stecken und wie ein Motor optimal konstruiert und eingestellt werden muss, um einen problemlosen Betrieb zu ermöglichen. Wir sammeln damit direkt vor unserer Haustür Erfahrungen für Märkte wie zum Beispiel die Schweiz und Schweden wo heute bereits an den Tankstellen, mit steigender Verbreitung, reines Biogas oder in Mischung mit Erdgas angeboten wird. Im Erdgasbetrieb verbraucht zum Beispiel der Mercedes-Benz B 200 Natural Gas Drive lediglich 4,2kg/100 km – das entspricht einer CO₂-Emission von 115g pro Kilometer. Damit liegen die Emissionen um rund 16 Prozent unter den Werten des leistungsgleichen B 200 BlueEFFICIENCY mit Benzinantrieb. Wenn wir zum Beispiel das Fahrzeug mit nachhaltig erzeugtem Biogas aus der EtaMax-Anlage betanken, können die Emissionswerte sogar noch um mehr als 80 Prozent gesenkt werden.

Mercedes-Benz B200 NG BlueEFFICIENCY Querschnitt

Schwäbischer Tüftlergeist

Wenn man jetzt mal die „Moral-Diskussion“ beiseitelässt, warum es denn überhaupt so viele Bioabfälle gibt (das Problem kann ich als Daimler Ingenieur nicht lösen), dann finde ich, dass die EtaMax-Anlage wiedermal ein gutes Beispiel für den „schwäbischen Tüftlergeist“ ist. Die Entwicklung von alternativen Antriebskonzepten und den Versuch nach alternativen Kraftstoffen zu suchen und zu kombinieren, lohnt jedenfalls immer (mehr)! Übrigends: Die B-Klasse 200 Natural Gas Drive wurde in der Kategorie Kompakt-Vans als Sieger mit dem Auto Test Öko Label ausgezeichnet.

Lewis Hamilton zu Gast in Stuttgart

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Heute besuchte Formel 1-Pilot Lewis Hamilton die AMG-Produktionsstätten in Affalterbach und die Mercedes-Benz Niederlassung in Stuttgart. Ich konnte bei der Interviewrunde in der Niederlassung dabei sein. Als Neuzugang beim Formel1-Team Mercedes AMG Petronas hat sich Hamilton viel vorgenommen, diese Sätze habe ich mir notiert:

• „Ich stehe im Moment jede Woche mit dem Team von Mercedes AMG Petronas in Kontakt und informiere mich über die Entwicklung des Autos.“

• „Ich habe mein neues Team schon kennengelernt, alle sind sehr enthusiastisch und hungrig auf Erfolg.“

• „Ich sehe mich als Teamplayer und glaube, dass Nico Rosberg und ich das Team voranbringen können. Es ist immer gut, wenn zwei Fahrer bei der Entwicklung eines Rennautos in dieselbe Richtung wollen.“

• „Ich will in dieser Saison für Mercedes AMG Petronas so viele Rennen wie möglich beenden, so viele Punkte wie möglich holen und dann auch Rennen gewinnen. Ich bin heute hier bewusst zurückhaltend, wir stehen erst am Anfang.“

• „Wir sind noch nicht in der Testphase. Für das neue Auto dieser Saison habe aber schon das Lenkrad mit allen Funktionen zu Hause und beschäftige mich damit.“

• „Für mich beginnt jetzt ein weiteres Kapitel meiner Karriere: Ich arbeite für ein Team, das wachsen und gewinnen kann. Wenn man dann Erfolg hat, dann ist es für einen Rennfahrer der ultimative Erfolg. So wie es Michael Schumacher damals bei Ferrari geschafft hat.“

• „Ich weiß, dass der Mercedes-Motor fantastisch ist. Jetzt wollen wir zusammen auch das ganze Auto an die Spitze bringen.“

Auf alle Fälle ist der Weltmeister von 2008 einer der schnellsten Männer im Feld der Formel 1 (20 Siege in 104 Rennen). Formel 1-Kenner sagen, er sei allein über zwei Zehntelsekunden pro Runde wert. Könnte also eine noch spannendere Formel 1-Saison in diesem Jahr werden. Hamilton „verleiht Flügel“…

Neben den Bildern noch zwei Videos vom Besuch von Lewis Hamilton. Video 1 zeigt seine Fahrt im neuen CLA inkl. Interview und Video 2 zeigt seinen Aufenthalt im Museum.

Big Brothers, Big Sisters – and me

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Die gemeinnützige Organisation „Big Brothers Big Sisters“ fördert gezielt und individuell mit einem Mentorenprogramm Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 16 Jahren, die aus ganz unterschiedlichen Lebensverhältnissen kommen.

Als Mutter von zwei Söhnen (22 und 23 Jahre alt) finde ich die Entwicklung von Jugendlichen faszinierend. Besonders herausfordernd ist aus meiner Sicht die Zeit zwischen 10 und 18 Jahren. Jugendliche in diesem Alter stellen sich oft Fragen wie: Wer bin ich? Was kann ich? Wo will ich überhaupt hin? Was will ich mal beruflich machen? Wie soll mein Leben später aussehen?

Als Mentorin bietet sich mir die Möglichkeit, Jugendliche auf ihrem Entwicklungsweg bei der Klärung der vielen Fragen zu begleiten. Ich darf ihnen Impulse geben, meine Sicht zur Verfügung stellen und das allerwichtigste – ich darf Ihnen zuhören und an ihren Gedanken teilhaben.

Auch in meinem Leben hatte ich sowohl privat als auch beruflich immer wieder „Wegbegleiter“, die mir ihre Erfahrungen zur Verfügung gestellt haben und das habe ich immer als hilfreich erlebt. Daher freue ich mich, im Rahmen des BBBS-Programms auch etwas von meinen Erfahrungen weiter zu geben. Allerdings gebe nicht nur ich meiner Mentee Impulse, sondern auch sie immer wieder mir (z. B. über ihre Sicht auf das Leben, über ihren Kulturkreis, etc.). Es ist also ein Geben und Nehmen von dem wir beide profitieren.

Seit April begleite ich Aycanur, sie ist 14 Jahre alt und Kurdin. Wir treffen uns einmal wöchentlich am Wochenende für ein bis eineinhalb Stunden – je nachdem was wir unternehmen. Durch das Auswahlverfahren von BBBS, welches im Vorfeld Interessenschwerpunkte des Mentors und die des Mentees abgleicht, war sichergestellt, dass Ayca und ich ähnliche Interessen  haben. Wir unternehmen viel in der Natur, spielen Minigolf, besuchen Museen, das Planetarium oder gehen ins Kino. Außerdem nutzen wir die Angebote von BBBS (z. B. gemeinsamer Kochkurs, Besuch in der Stuttgarter Wilhelma….).

Als Mentor sollte man sich auf die neue Rolle vorbereiten: Sehr wichtig für mich war die grundsätzliche Entscheidung, die Verpflichtung einzugehen mich mindestens ein Jahr lang regelmäßig einmal pro Woche mit einer Mentee zu treffen. Das ist eine zeitliche Herausforderung, die ich aber gerne meistere.

Big Brothers Big Sisters bietet selbstverständlich auch Kurse an, mit denen man  gut vorbereitet wird und wo geübt wird, wie man mit möglichen kritischen Situationen umgeht. Sollte man dennoch mal an Grenzen stoßen, bietet BBBS während des Programmes regelmäßig Unterstützung an.

Ich und Aycanur beim Klettern

Wichtig ist, dass Vertrauen entsteht. Schließlich kommt man nicht aus dem Umfeld des Mentees und muss sich erst einmal kennenlernen und eine Beziehung aufbauen.  Ich habe mir klar gemacht, dass man nur Unterstützung anbieten kann. Entscheiden muss die Mentee. Hier kann es zum Beispiel sein, dass die Mentee schulische Probleme hat und man gerne helfen möchte. Wenn man dann Hilfe anbietet und die Mentee diese nicht nutzen möchte – sollte man dies respektieren. Für mich ist es  wichtig, mich als Mentorin nicht aufzudrängen.

Gut ist es auch immer, eine gewisse Portion Geduld und Gelassenheit zu haben, wenn zum Beispiel für die Mentee auf einmal andere Themen wichtiger sind als die Einhaltung der gemeinsamen Termine oder die gemeinsamen Unternehmungen nicht mehr interessant scheinen.

Aber solche Situationen kenne ich auch von meinen Kindern. Hier gilt: „Dranbleiben“ und gegebenen falls gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Letztendlich sind es gerade auch die gemeinsam bewältigten kritischen Situationen, die die Rolle als Mentorin spannend und interessant machen.

Wenn Sie Freude an der Weitergabe Ihrer Erfahrungen haben und es Ihnen Spaß macht, Kinder und Jugendliche in Ihrer Entwicklung zu begleiten, überlegen Sie sich doch auch einmal,, ob Sie die Zeit aufbringen können, sich für diese tolle Initiative zu engagieren. Es macht eine Menge Freude und Spaß und ist auf jeden Fall spannend und herausfordernd.

Ganz besonders möchte ich auch Männern dieses Programm ans Herz legen. Es gibt noch sehr viele Jungs, die gerne am Programm teilnehmen möchten, so dass männliche Mentoren besonders gesucht werden.

Christel Götz ist leitende Führungskraft im Bereich Corporate Facility Management, die sich wie auch andere Daimler-Mitarbeiter in diesem Programm engagiert.

Mein Tag mit Lewis Hamilton

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Wie wahrscheinlich die meisten wissen, gibt es in diesem Jahr bei der Formel 1 eine große personelle Umstrukturierung für Mercedes-Benz. Michael Schumacher beendete seine Karriere. Auf ihn folgt ein mehr als vielversprechender Nachfolger: Lewis Hamilton.

Um den englischen Fahrer den deutschen Medien vorzustellen organisierte das Team der Motorsport-Kommunikation einen Begrüßungstag für Lewis in Stuttgart. Ich hatte das große Glück, diesen Tag hautnah miterleben zu dürfen. Mein unvergesslicher Tag an der Seite von Lewis Hamilton begann am Montag im Stuttgarter Nobelhotel „Le Méridien“. Nach einem kurzen Briefing sollte die Fahrt nach Affalterbach, zu unseren Kollegen von AMG, beginnen.

Begleitet von der Bild-Zeitung, einem Fotografen, einem Kamerateam und Redakteuren setzte sich die Kolonne in Bewegung. Lewis fuhr natürlich selbst – einen weiteren Neuzugang von Mercedes-Benz, den neuen CLA.

Nach der Ankunft bei AMG hatte Lewis trotz sehr straffem Zeitplan einen Moment Zeit für einen „Small-Talk“ und ein kleines „Fotoshooting“ mit mir. Leider ging es dann auch schon weiter. Unter tosendem Beifall wurde Lewis bereits erwartet und empfangen. Er begrüßte das AMG-Team und betonte sowohl sein Bestreben, als auch das des gesamten Motorsport-Teams, in gemeinsamer Zukunft erfolgreich zu sein. Er freue sich, nun für das Mercedes-Benz Werksteam fahren zu dürfen. Zur Auflockerung erzählte Lewis von seinem ersten eigenen Fahrzeug aus dem Hause Daimler, einem Smart Roadster BRABUS, was natürlich sofort für Gelächter sorgte. Doch der Wunsch eines SLS Black-Series, der ihm vom AMG-Betriebsleiter Ola Kaellenius bis Mitte des Jahres zugesichert wurde, beruhigte die Gemüter. Ein Shuttleservice brachte uns dann direkt zum Motorenbau, wo uns Herr Kaellenius einzelne Motorbauschritte erklärte und zeigte.

AMG Motorenproduktion

Nach einem kurzen Interview und Shooting mit RTL durfte Hamilton in einem SLS Black-Series des AMG-Showrooms Platz nehmen und diesen starten. Man glaubt es kaum, aber Lewis freute sich darüber wie ein kleines Kind auf Weihnachten. Mit einem breiten Grinsen drehte er den Schlüssel um und zauberte jedem der um das Fahrzeug herum stand, ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht. Schweren Herzens ging es für alle wieder weiter. Der nächste Halt war das
Mercedes-Benz-Museum in Untertürkheim.

Lewis fuhr wieder mit seinem CLA, aber diesmal hatte ich das Glück mitfahren zu dürfen. Während der Fahrt betonte er seinen großen Respekt gegenüber den Fahrern Sebastian Vettel und Fernando Alonso. Entgegen vieler Vorurteile, dass er „nur“ Autofahren könne, hob er sein ebenso großes technisches Wissen bezüglich seines Fahrzeugs, der Regeländerungen für die kommende Saison und der daraus resultierenden Konsequenzen für seine Aufgabe als Fahrer hervor.

Lewis Hamilton im Mercedes-Benz Museum

Im Mercedes-Benz-Museum bekamen wir eine kurze Einführung in die langjährige Silberpfeilgeschichte, die wie gewohnt auf Englisch war. Eine Pressekonferenz mit allen namhaften Motormagazinen kürte den Schluss.

Wie schon den gesamten Tag über, war Hamilton immer locker, freundlich und reagierte stets professionell. Nichtsdestotrotz zeigte Lewis bei jeder Gelegenheit im Umgang mit anderen Leuten, dass er trotz seiner Prominenz ein ganz „normaler“ Mensch ist. Ich denke, wir können alle stolz darauf sein, ihn als Kollege in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Und ich bin überzeugt, dass uns auf alle Fälle eine interessante und erfolgreiche Formel 1-Saison bevorsteht.

Face the challenge – Einblicke in unser Leben in China

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Wir, Jörn, 42 Jahre & Bianca, 37 Jahre, Beruf: Maschinenbauingenieur und Bauingenieurin, leben in Peking, China, seit 01.10.2007. Die Rückkehr ist datiert auf 09/2013. Wir sind unserem Traum gefolgt, in einem Land zu leben, mit ganz unterschiedlicher Kultur, Sprache, Denke, um uns weiterzuentwickeln. Über diesen Traum haben wir uns vor 15 Jahren kennengelernt. So sind wir 2007 in Peking ‚gelandet‘; hier ist man am Puls der Zeit; man ist Teil und mittendrin in der rasanten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Erlebt hautnah!

Die Sprache und Schrift sofort zu lernen ist wichtig, da sonst keine Verständigung möglich ist. Die Chinesen sprechen kaum Englisch, im Alltag ist Chinesisch zwingend notwendig! Die kulturellen und gesellschaftlichen Einflüsse, Zwänge und Traditionen im Alltag und Berufsleben sind sehr hoch und z. T. nicht zu vereinen mit der westlichen Herangehensweise und Abwicklung der Arbeit, d. h. es ist viel mehr Zeit notwendig, Geduld und Ruhe. Hinzu kommt, dass Chinesen zwar ja sagen, aber nein meinen und bei Problemen und Fragen nicht offen auf jemanden zugehen, sondern das aussitzen, bis man auf sie zugeht. Chinesen spucken und schmatzen laut in der Öffentlichkeit, daran muss man sich im Alltag gewöhnen. Man sollte auch seine eigene Sprachgewandtheit entsprechend anpassen und sich als Gast verhalten, damit die Chinesen ihr Gesicht nicht verlieren. Leider herrscht in Peking oft Dauersmog trotz darüber liegender Sonne. Zw. 1-2h dauert die Autofahrt zur Arbeit.

Leider herrscht in Peking oft Dauersmog

Festzustellen, was alles machbar ist, wie man an sich gewachsen ist, welche Freiheit und Luxus es bedeutet, diesen Schritt gemacht zu haben! Das war die schönste  Erfahrung seit der Auswanderung. Es war bereichernd, mich erfolgreich zweifach selbständig gemacht zu haben: als beratende Ingenieurin  sowie mit dem CoffeeArtCafé. Daneben spreche ich chinesisch, habe ein Buch geschrieben, bin als Autorin aktiv, berate und vernetze Firmen, die in China Fuß fassen und halte an Bildungseinrichtungen in China und Deutschland Vorträge. Es ist schön zu erleben, wie man mit chinesischen Freunden an den Punkt zu gelangt, an dem man sich nah ist, Hürden überwindet, über Heimat und Traditionen sprechen kann. Chinesische Freunde sind hier nicht nur unsere “Helfer in der Not” sondern zu wahren Familienmitgliedern geworden. Es ist hilfreich, dass durch das Internet, Facebook und Skype Nähe zur Heimat überall möglich ist (vorausgesetzt man kann die Zensur umgehen) und man manchmal der Familie und Freunden näher ist, als zuvor in Deutschland. Man erhält viele positive Reaktionen der zurückgebliebenen deutschen Freunde, die den Mut bewundern. Es ist herrlich zu erleben, wie unsere Familien bei Besuchen in unsere “neue Heimat” eintauchen können, gemeinsame Erlebnisse in der “neuen Heimat” schaffen, bei Gesprächen immer noch davon zehren und zuhause weitergeben. Gerne feiern wir auch Feste und Traditionen, z. B. an den Adventswochenenden mit Freunden mit einem typisch deutschen Essen mit Gans, Rotkohl und Kartoffelklößen. Wir backen Weihnachtsplätzchen, zelebrieren Glühwein-Partys.

China und Deutschland unterscheiden sich maßgeblich in Politik, 1-Kind-Politik, Gesellschaft, Bildungssystem, Kultur, Sprache, Denkweise, Einrichtungen für Pflege Älterer und Behinderter fehlen größtenteils, Hygiene-Standards bei den vorhandenen Einrichtungen mittelalterlich. Chinesische Frauen suchen sich ihre Männer zuerst aus nach: Was für ein Auto hast Du? Hast Du ein Appartement, ein Haus? Bist Du ein angesehener Geschäftsmann? Wie viel Geld hast Du? Am Erwartungsdruck zerbrechen manche chinesische Männer regelrecht. Um sein Einkommen zu steigern wird nicht selten die Arbeitsstelle gewechselt.

Wir mussten den Theorieteil des chinesischen Führerscheins bestehen, obwohl der Straßenverkehr in China weitaus heftiger ist als in D. Chinesische Fahrschüler aber erst nach Bestehen ihres Führerscheins zum ersten Mal im öffentlichen Verkehr teilhaben dürfen und deshalb chaotische Zustände herrschen. Das Lehrbuch: unlogische Multiple-Choice-Antworten auf Fragen lernen wie z.B. “Was machen Sie mit einem Schwerverletzten” Antwort: “Nehmen Sie Stroh, tun Sie heraushängende Gedärme zurück in den Bauch und decken alles mit einem Kochtopf ab”. Vieles kommt durch falsche Übersetzungen vom Chinesischen ins Deutsche oder Englische. Lustigster Moment: Bei Bestehen der Führerscheinprüfung erscheint allgemein ein Smiley auf dem Bildschirm, bei mir erschien ein weinender Smiley und der Prüfer gratulierte mir strahlend zum Bestehen. Also hat einer gestrahlt!

Was hat uns am stärksten negativ überrascht? Wie herablassend manche Ausländer sich verhalten und bewegen. Beängstigend ist die Heftigkeit der chinesischen Menschenmassen mit nationalistischen Parolen vor der japanischen Botschaft und in Internetforen im Streit um die Inselgruppen. Dass Ai Weiwei, chines. Nobelpreisträger+Schriftsteller uvm. der Mehrheit der Chinesen völlig unbekannt sind ließ uns staunen. Insbesondere jetzt, da wir Hintergründe kennen, tiefere Einblicke haben  – wenn wir die dt. Medien nach Chinathemen durchlesen und reflektieren, stellen wir fest, dass der Fokus auf hpts. negative Aspekte über China so dermaßen überzogen und unverrückbar ist. In China sind die Menschenrechte im Aufbau, der Luftverschmutzungsgrad heftig, Korruption Alltag, es gibt keine Wartung/Instandhaltung am Bau, sondern Bauen-Ende-Fertig!

Viele Ausländer, die man hier vor Ort trifft, gehen davon aus, dass der/die mitreisende EhepartnerIn ausschließlich „begleitet“ und nicht beruflich aktiv ist.  Überrascht deshalb, da a) viele Mitreisende nicht wissen, wie sie einer beruflichen Aktivität nachgehen können, b) nicht Fuß fassen und c) völlig hilflos gar überfordert sind und d) sich dies nicht gerade motivierend auf den arbeitenden Partner überträgt.

Fast 6 Asien-Jahren mit Daimler ‚verheiratet‘ überrascht es, wie das Unternehmen Daimler mitten in China weiter so schwäbisch denkt und arbeitet. Man sollte meinen, es wäre ein Weltunternehmen. Beispielsweise in Zügigkeit und Abwicklung der Reintegration sind andere Großfirmen weit überlegen.

Uns hat am stärksten positiv überrascht, wie offen, hilfsbereit und freundlich die Chinesen sind. Eine zunehmende Anzahl an Bürgern, die sich kritisch mit Politik, Gesellschaft, Umwelt, Bildung auseinandersetzt (wird reflektiert in Internetforen, TV Diskussionsrunden, weiteren Medien). In China, eeverything is possible! Eine Idee ist da, kann ohne langes Trara realisiert und eine sagenhafte Erfahrung gemacht werden. Unsere Hassliebe zu China, d.h. das sich bei uns entwickelte wellenförmige Gefühlsleben, hat uns viel gelehrt.

Was vermissen wir am meisten an Deutschland? Was machen wir gegen Heimweh? Die Jahreszeiten, die Natur, Landschaft, deutsche Produkte vom Bauernhof, echte Milchprodukte, Quark, kräftiges Grün in der Natur, Umweltschutz und Respekt vor der Natur. Der Vorsprung in Geschichte und Bildung und Bildungsstandards, die wir in D haben, machen uns stolz. Reiche Chinesen schicken gerade deshalb ihre Kinder zum Studieren ins Ausland.

Unser Ratschlag für zukünftige Expats: Mach es! Plane es gut und sei realistisch! Und genieße es mit allen Fasern Deines Körpers! Lass alle Empfindungen zu und sprich darüber! Es ist ein Geschenk!

Bilder (c): Bianca Weber-Lewerenz

Gastbeitrag: Guarding the new E-Class to Detroit

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Nein, zu schnell fahren sollte man in den USA nicht, auch wenn bei nur fünf Tagen für eine Strecke von mehr als 4.000km nicht unbedingt viel Zeit zum Ausruhen bleibt. Denn die Zwangspause auf dem Revier mit den humorlosen Sheriffs verhagelt allen Zeitbonus, den die Geschwindigkeitsüberschreitung gebracht hat.

Doch der Reihe nach: es waren zwölf Personen die sich auf sechs Autos aufgeteilt auf den Weg von Los Angeles nach Detroit gemacht haben. Darunter ein ML 350 4Matic als Kamerawagen, zwei E550- und zwei E350-Modelle aus der aktuellen Baureihe, sowie eine neue E-Klasse, die wir exklusiv vor der Weltpremiere auf der North American International Auto Show 2013 im Mercedes-Benz Design-Center in Carlsbad abholen durften. Denn die Idee der Reise entlang der Route 66 von LA über Las Vegas, Flagstaff, Albuquerque, Oklahoma, St. Louis und Chicago lautete: „Guarding the new Mercedes-Benz E-Class to Detroit“. Und das haben wir dann auch gemacht. Angehalten natürlich auch, etwa an der Cadillac Ranch, dem Grand Canyon, „the big Texan“, dem Hoover Dam und diversen Oldtimer-Museen unterwegs. Es war ein unvergesslicher Trip – anstrengend, beeindruckend, aufreibend, fantastisch. Und all das zugleich. Aber lassen wir die Bilder sprechen:

TEYMUR MADJDEREY, 34, ist Fotograf aus Leidenschaft. Er hat in London Kunstgeschichte und Archäologie studiert und lässt sich am liebsten durch Musik, Filme und Bücher inspirieren. Ob schöne Frauen, schöne Autos oder schöne Städte, was Teymur vor seine Kamera bekommt, wird zu einer Story. Teymurs Arbeiten erzählen immer ein Stück seiner eigenen Geschichte. Er ist auf allen sozialen Netzwerken sehr aktiv und er legt seine Kamera höchstens beim Schlafen zur Seite.

Heavy Metal: Arocs-Premiere in München

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In der Sandkiste lernt man fürs Leben, zum Beispiel, dass Autos mit zu kleinen Reifen immer im Sand versinken. Das Leben ist eine Baustelle. Gut, wenn man den richtigen Truck dafür hat. Daimler Trucks lud zur Premiere des Arocs nach München in die Filmstudios der Bavaria. Wo sonst Volksmusikanten für TV-Aufzeichnungen schunkeln, wurde an diesem Abend (mit) Heavy Metal gespielt. Zwei heraneilende Bagger lupften für geladene Journalisten die Abdeckung, darunter lauerte der neue Schwer-Lkw für Baustellen. „Solche Fahrzeuge wecken natürlich auch bei mir ‘das Kind im Manne’“ sagte mir der neue Leiter der Mercedes-Benz Lastwagensparte, Stefan Buchner. Und weiß, dass der Arocs in einer Branche Erfolg haben soll, die in Bezug auf Kraft, Robustheit und Effizienz der Fahrzeuge keinen Spaß versteht: „Die Kunden rechnen mit jedem Cent und verlangen maßgeschneiderte Fahrzeuge. Hohe Nutzlast und wenig Spritverbrauch sind enorm wichtig“ so Stefan Buchner. „TCO“ ist bei den Betrieben das geflügelte Wort. „Total cost of ownership“. Genauso wichtig ist die Robustheit der Arocs, die direkt auf der Baustelle, im Lieferverkehr oder als Betonmischer unterwegs sein werden.

Beim Arocs verspricht Daimler Trucks, dass Motor und Getriebe den Kunden noch 20 Prozent länger als  die Vorgängermodelle erhalten bleiben. Es gibt zwei-, drei- und vierachsige Fahrzeuge in 16 Leistungsstufen von 175 kW (238 PS) bis 460 kW (625 PS). Und alle Motoren sind für die künftige Abgasstufe Euro VI lieferbar. Die Reihensechszylinder mit Abgasturboaufladung und Ladeluftkühlung  besitzen enorm hohe Zugkraftwerte von 1.000 bis 3.000 Newtonmeter. Zum Vergleich: eine Mercedes-Benz C-Klasse 220 CDI mit 125 kW/170 PS nicht gerade schwächlich motorisiert, besitzt ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Nun muss eine C-Klasse ja auch nicht acht Kubikmeter Fertigbeton liefern oder 41 Tonnen Schutt transportieren.

Als Autofahrer sein Fahrzeug „abzuwürgen“, ist vielleicht peinlich. Für den Brummi-Fahrer am Hang der Kiesgruppe ist es brenzlig. Deshalb gibt es beim Arocs automatisierte Mercedes PowerShift 3-Getriebe. Speziell entwickelte Fahrprogramme sorgen dafür, dass es ohne Hängen und Würgen bergauf geht. Und genauso sicher auch wieder bergab: Die Sensorik erkennt den „Schubbetrieb“ im Gefälle und hält die Geschwindigkeit. Für Schlammschlachten im tiefsten Morast gibt es einen automatischen Freischaukel-Modus (ist vielleicht einigen GeländewagenfahrerInnen bekannt: „Vorwärts-rückwärts-vorwärts-rückwärts“…) für die Traktion beim Arocs sorgen drei unterschiedliche Arten des Allradantriebs: Permanent, zuschaltbar und den neuen „Hydraulic Auxiliary Drive“. Hydraulisch was? -Dieser Antrieb hilft Gewicht und Verbrauch zu sparen, weil dann vorne beim Arocs keine schwere Antriebsachse verbaut wird, sondern am Rad zwei Öldruckbetriebe Nabenmotoren arbeiten- für gelegentliche Allradeinsätze. Das spart bis zu einer halben Tonne Gewicht.

Gerd Müller und sein LP 2233K

Gerd Müller dagegen wirft die Gänge seines LP 2233K noch selbst ein, dass es kracht: Er brachte den Oldtimer aus den frühen Siebziger Jahren in knapp zehn Stunden Fahrt extra aus der Eifel nach München, um den „Arocs-Großvater“ bei der Premiere auszustellen. „2000 Arbeitsstunden haben wir gebraucht, um ihn wieder in einen Top-Zustand zu versetzen“ erzählen er und Mithelfer Peter Ferg stolz. Auf der Strecke nach München hätten viele Verkehrsteilnehmer „Daumen hoch“ gezeigt, das würde dann auch für die latente Taubheit durch den brüllenden Sechszylinder-Diesel entschädigen, so die beiden Oldie-Fahrer.

Im Jahr 2013 sind Trucker und Truckerinnen mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch keine „Softies“, aber das Leben ist einfach angenehmer: Für den Arocs gibt es sieben Fahrerhäuser in 14 Varianten  in S-, M- und L-Ausführungen und sogar geräumigere 2,5-Meter-Ausführungen mit ebenem Fahrerhausboden. Wahlweise mit Bett hinter den Sitzen.

Ich könnte mir den Arocs sehr gut in Berlin vorstellen. Als „Transformer“ fletscht er die Baggerzähne seines Kühlergrills und walzt Richtung Flughafen Schönefeld. Ich werde meinem Sohn vorschlagen, es in der Sandkiste schon mal durchzuspielen.

ProCent: Obdachlosen etwas Wärme (ab)geben

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Wie ich dazu kam, ein ProCent Projekt zu vermitteln?   Im September letzten Jahres bin ich mit meiner Frau durch die Stuttgarter Innenstadt gelaufen. Wir haben ein paar Einkäufe erledigt, einen Kaffee getrunken und es uns gut gehen lassen. Uns waren schon öfter Obdachlose aufgefallen, die in der Innenstadt in einer Unterführung oder an irgendeiner Häuserwand lagerten. An diesem Tag sahen wir eine Frau, so um die 50, die offensichtlich kein zu Hause mehr hatte. Sie saß an einer Ecke der oberen Königstraße auf einer Decke, eine Reisetasche und etliche andere Dinge um sich herum, und bat um Almosen.

Vielleicht waren wir besonders berührt, weil sie so „normal“ aussah. Sie konnte noch nicht lange auf der Straße leben, war vielleicht gerade erst in diese Situation gekommen.  Wir fragten Sie, ob Sie etwas essen möchte und  brachten ihr eine Pizza und Cola von einem Imbiss nebenan. Sie hat sich über diese Geste sehr gefreut.

Wir fuhren dann nach Haus, daran denkend, dass diese Frau kein zu Hause mehr hat und eine Pizza allein ihr da nicht wirklich hilft. Die Begegnung mit dieser Obdachlosen ließ meine Frau und mich erst mal nicht los. Wir fragten uns, wie es für sie weitergeht, wenn der Herbst und der Winter kommt. Im Februar gibt es die Vesperkirche, in der man sich aufwärmen und etwas essen kann. Aber die kalte Jahreszeit ist sehr lang, wenn man keine eigene Wohnung mehr hat.

So bin ich auf die Suche nach „Obdachlosenhilfe in Stuttgart“ im Internet gegangen und sofort auf den Verein „Helfende Hände e.V.“ gestoßen, der eine sehr informative Webseite hat. Der relativ kleine Verein arbeitet unabhängig von den Kirchen oder anderen großen Organisationen mit ehrenamtlichen Helfern, die regelmäßig durch das Stuttgarter Stadtgebiet zu den Betroffenen gehen und Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel ausgeben. Sie bemühen sich dauerhafte und kostengünstige Unterkünfte für möglichst viele Wohnungslose zu finden. Über einen ehrenamtlich tätigen Arzt werden auch Medikamente und medizinische Betreuung organisiert.

Ich war begeistert, die tun etwas!    Natürlich bittet der Verein auch um Unterstützung durch Mitarbeit oder Geld- und Sachspenden. Da viel mir unsere Daimler ProCent Initiative ein und die Idee war da, hier vielleicht etwas mehr als ein Abendessen oder eine gewöhnliche Spende organisieren zu können.

Zunächst habe ich mich dann über unser Intranet informiert, was die Anforderungen für ein ProCent Projekt sind, wie z.B. die Gemeinnützigkeit der Trägerorganisation des Projektes, wie man einen Antrag stellt, welche Informationen erforderlich sind usw.. Mit diesen Informationen in der Tasche wollte ich den Verein Helfende Hände nun persönlich kennenlernen und habe das Vereinsbüro im Generationenhaus in Heslach besucht. In einem sehr lebhaften Gespräch mit Frau Reinhardt, Mitarbeiterin im Förderverein  Helfende Hände, habe ich dann viele weitere Aspekte der Arbeit von Helfende Hände kennengelernt. Sie erklärte mir, dass gerade die Kälte in den Wintermonaten für Obdachlose eine der großen Gefahren ist. Die Kälte führt zu Erkrankungen, Erfrierungen bis hin zum Erfrierungstod.  Auf meine Frage, welches Projekt wir ggf. mit Unterstützung von ProCent organisieren könnten, war die Idee für „Obdachlosen etwas Wärme (ab)geben“  schnell gefunden. In den kommenden Wintermonaten sollten Schlafsäcke und Decken von den ehrenamtlichen Helfern an die Hilfsbedürftigen zum Schutz vor Kälte ausgegeben werden. Wir überlegten wie viele Schlafsäcke und Wolldecken über den Winter benötigt werden und auch von den Helfern sinnvoll an die Bedürftigen verteilt werden könnten. Mit der Recherche zu Preisen war klar, wie viel Geld benötigt würde: es waren 7.500 €  - eine ganz schön große Summe.

Ehrenamtliche Mitarbeiter liefern die Spenden aus

Der Antrag war schnell ausgefüllt, die Dokumente zum Nachweis der Gemeinnützigkeit sofort kopiert und so ging der Antrag an unser Betriebsratsbüro. Ich habe den Antrag persönlich vorbeigebracht, weil ich gerne wissen wollte, wie lange der Genehmigungsprozess dauert. Es war bereits Oktober, die Tage wurden kälter. Die erste Information, die ich erhielt, war ernüchternd: Die Prüfungskommission tagt 4 mal im Jahr und hatte ihren nächsten Termin bereits 2 Wochen später. Bis dahin wäre aber eine notwendige Vorprüfung nicht machbar. Der nächste Kommissionstermin war dann erst im Februar, auf jeden Fall zu spät für das Projekt in diesen Winter – wie dumm, schlechte Karten für das Projekt.

Nach kurzer Beratung über das Projekt und den Sachverhalt, dass es im Frühjahr nicht mehr relevant sei bzw. ein ganzes Jahr warten müsse, ist die Kollegin in die Sache eingestiegen und hat sich für eine beschleunigte Vorprüfung eingesetzt. Und – so hat es gerade noch geklappt. Das Projekt konnte noch im November in der ProCent Kommission beraten werden und wurde genehmigt.

Der Kältebus liefert die neuen Schlafsäcke und Decken aus

Ich habe mich riesig gefreut und wir alle, die sich an ProCent in Stuttgart beteiligen, können uns  freuen, dass es in diesem Winter in unserer Stadt etwas mehr Wärme gibt, dort wo es ganz besonders darauf ankommt. Einen herzlichen Gruß möchte ich noch von den Helfenden Händen ausrichten. Sie sagen allen ProCent-Spendern im Namen der Obdachlosen: „Danke!“

Anmerkungen der Redaktion

ProCent-Bilanz nach einem Jahr im Überblick
Von den über 300 eingereichten ProCent-Förderanträgen interessierter und engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnten bereits 117 in einem Förderumfang von 745.000 € genehmigt werden.

Unter Berücksichtigung der ProCent-Förderschwerpunkte gliedern sich die 117 bereits genehmigten
Projekte wie folgt auf:

Regionale Projekte
21 Aktivitäten in der Behindertenhilfe
25 karitative Projekte
56 Projekte der Kinder- und Jugendhilfe sowie
1 Engagement im Tierschutz

Überregionale/Internationale Projekte
Im Bereich des überregionalen und internationalen Engagements wurden hauptsächlich Projekte der Kinder- und Jugendhilfe unterstützt:

Europa
3 Projekte in Rumänien und überregional in Deutschland

Asien
4 Projekte in Nepal, Irak, Indien

Nord-und Südamerika
1 Projekt in Brasilien

Afrika
6 Projekte in Südafrika, Tansania, Ghana, Uganda, Kenia und Sierra Leone

PANGAEA Finale – Am Ende beginnt der Anfang

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Als ich im September 2012 mein Praktikum im Bereich Brand Communications/Trendmarketing und Projekte begann, war mir Mike Horn als Markenrepräsentant von Mercedes-Benz noch fremd. Doch dies sollte sich im Laufe der nächsten Monate schnell ändern. Mike Horn in wenigen Worten zu beschreiben ist bereits eine Herausforderung für einen Blogeintrag. Soviel sei jedoch zu seiner Persönlichkeit zu sagen: Er führte bei vollständiger Dunkelheit eine dreimonatige Expedition am Nordpol durch, umrundete die Erde am Äquator, schwamm den gesamten Amazonas hinunter und bezwang zahlreiche weitere Abenteuer.

Am 13. Dezember 2012 hatte ich die einmalige Gelegenheit im Rahmen des „PANGAEA Finales“ persönlich auf das Phänomen Mike Horn in Monaco, Monte Carlo zu treffen.

Über 4 Jahre lange segelte der Extremsportler und Abenteurer mit dem Segelschiff „PANGAEA“ im Zeichen des Umweltschutzes um die Welt. Jugendliche aus aller Welt konnte ihn auf seinen Expeditionen begleiten. Über die Homepage des PANGAEA Projektes konnte sich junge Erwachsene im Alter von 15 bis 20 Jahren für einen der begehrten Plätze als sogenannter „Young Explorer“ bewerben. Hatte man die erste Hürde der Bewerbung geschafft, so wurde man zu einem Auswahlcamp in Chateau-d’Oex eingeladen. Dort wurden die Bewerber auf Herz und Nieren geprüft und mussten sich sowohl physisch als auch psychisch unter Beweis stellen. Nur die Besten bekamen letztendlich die einzigartige Chance gemeinsam mit Mike Horn und der PANGAEA auf eine der 12 Expeditionen aufzubrechen. Das PANGAEA Projekt wurde von Mercedes-Benz als Hauptsponsor von Anfang an tatkräftig unterstützt.

Am 28. August 2008 wurde die „PANGAEA“ im Beisein von H.S.H Prinz Albert im Yacht Club von Monaco, Monte Carlo getauft und anschließend auf eine lange Reise geschickt. Nach über 4 Jahren Expedition rund um den Globus kehrte das Segelschiff am 13. Dezember 2012 zu seinem Startpunkt, dem Yachtclub von Monaco zurück. Mit an Bord war Mike Horn zusammen mit seiner Crew sowie 50 der 200 Young Explorer, welchen die Freude des Wiedersehens ins Gesicht geschrieben war.

Die Aufregung war groß als das riesige Segelschiff mit einem lauten Ertönen der Schiffshörner in den Hafen von Monaco einfuhr und H.S.H. Prinz Albert anschließend höchstpersönlich Mike Horn für sein Engagement gratulierte. Mehr als 200 Gäste, darunter Journalisten, Sponsoren, Young Explorer, Freunde und Familie durften dieses außergewöhnliche Ereignis miterleben.

Anschließend fand im Yacht Club von Monaco eine Pressekonferenz statt, welche die Ergebnisse der PANGAEA Expedition ausführlich darlegte. Auf Staffeleien wurde im Yacht Club je ein Bild der insgesamt 12. Expeditionen ausgestellt. Jedes dieser Bilder konnte seine ganz persönliche Geschichte erzählen. Im Rahmen der Malaysia Expedition wurde das Bild eines Young Explorer gezeigt, der in den Tiefen der Borneo Insel in Malaysia auf der Suche nach noch lebenden Korallen in den Riffen taucht, welche den Lebensraum für eine Vielzahl an Fischarten bilden. Was viele jedoch nicht wissen: Korallenriffe zählen heutzutage zu den seltensten Ökosystemen unseres Planeten.

Während der Pressekonferenz begeisterte Mike Horn trotz Krankheit mit heiser, kratziger Stimme die Massen. Er berichtete, wie er mit dem PANGAEA Projekt in den letzten 4 Jahren nicht nur sein Leben, sondern auch das vieler seiner Mitmenschen drastisch veränderte. Mit mehr als 200 sozialen und ökologischen Projekten setzten Jugendliche aus der ganzen Welt gemeinsam mit Mike Horn ein Zeichen. Mikhayla Bader, eine Young Explorer der 9. Nunavut Canada Expedition erzählte aus eigener Erfahrung, wie der Klimawandel und die daraus resultierende Gletscherschmelze unseren Planeten verändert. In Zukunft möchte Sie sich auch weiterhin für die Erhaltung unserer Erde engagieren und diese Botschaft weiter verbreiten.

Auch die Sponsoren bedankten sich für die einzigartige Gelegenheit, ein Teil des PANGAEA Projekts sein zu dürfen. Am Ende der Pressekonferenz erhielt Mike Horn für sein Engagement von Mercedes-Benz eine Überraschung, den neuen SMART ED Drive. Somit kann der Abenteurer nun nicht nur auf See, sondern auch auf den Straßen ökologisch mobil sein.

Für Mike Horn ist es stets eine Herausforderung, dass „unmögliche möglich zu machen – to make the impossible possible“. Das Ende des PANGAEA Projekte ist für Ihn keines Weges ein Ende. Ganz im Gegenteil, es ist für ihn erst der Anfang in eine bessere, nachhaltige Zukunft.

Jahrespressekonferenz: Auf dem richtigen Weg

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Zur Jahrespressekonferenz 2013 überzeugen die Zahlen – aber Daimler sieht noch Verbesserungspotential

Selbstbewusst blickten die neue E-Klasse sowie der CLA in die Objektive der Fotografen, deren Kameras sich in den auf Hochglanz polierten Karosserien widerspiegelten. Im Licht der Scheinwerfer warfen die Fahrzeuge ihre Schatten auf die Bühne des Carl-Benz Centers. Sie standen stellvertretend für die Innovationskraft  und die neuen Produkte, mit denen das Unternehmen in Zukunft die Kunden überzeugen möchte. Und so bildeten sie die perfekte Kulisse für die einleitenden Worte von Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter von Mercedes-Benz Cars, der zusammen mit Finanzvorstand Bodo Uebber, dem Leiter von Daimler-Trucks Andreas Rentschler, sowie Kommunikationschef Jörg Howe die Erfolge des vergangenen Jahres betonte.

Dr. Dieter Zetsche

Zusammengefasst wies das Geschäftsjahr 2012 neben neuen Umsatz- und Absatzrekorden bei Mercedes-Benz Cars vor allem stark nachgefragte Produktneuheiten und zukunftsweisende Investitionen auf. 2, 2 Millionen abgesetzte Fahrzeuge und ein Konzern-Umsatz von 114,3 Milliarden Euro sprechen für sich. Dass dabei der Konzern-EBIT von 8,6 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert lag, begründet sich vor allem in der schwierigen Situation der wichtigsten Absatzmärkte, dem damit einhergehenden Preisdruck sowie einer Vielzahl an aufwendigen Produktoffensiven bei Mercedes-Benz Cars und Daimler Trucks. Positiv verzeichnet wurde ein Ertrag von 709 Millionen Euro aus dem Verkauf eines 7,5 prozentigen Anteils an EADS-Aktien. Final stand Ende des vergangenen Geschäftsjahres ein Konzernergebnis von 6,5 Milliarden Euro zu Buche. Daher werden der Vorstand und der Aufsichtsrat zur Hauptversammlung am 10. April die Zahlung einer Dividende von 2,20 Euro pro Aktie vorschlagen. Wie jedes Jahr wird der Einsatz der Mitarbeiter für das Unternehmen honoriert werden. Derzeit laufen noch Gespräche über eine grundsätzliche Systematik zur Festlegung der Erfolgsbeteiligung und der konkreten Zahlung für 2012, die im April 2013 ausbezahlt wird.

Bei allen Erfolgen des vergangenen Jahres sprach Dieter Zetsche offen an, dass Daimler beim Ergebnis seinem eigenen Anspruch noch nicht gerecht wird. Deshalb rückte der Konzernchef eine noch effizientere Gestaltung des bisher größten Wachstumsprogramms in der Geschichte von Daimler in den Mittelpunkt. Auf Basis originärer Konzernstärken als Innovations- und Technologieführer mit einem hohem weltweiten Ansehen seiner Marken, einem hohem Marktgewicht bei PKW´s und Nutzfahrzeugen sowie umfassenden Finanzdienstleistungen habe man für alle Geschäftsfelder Wachstums- und Effizienzstrategien definiert, „mit denen wir unsere traditionellen Stärken weiter ausbauen, neue Segmente besetzen und gezielt auf regional unterschiedliche Marktanforderungen eingehen.“

Die Kernbotschaft des Tages war klar: „Wir sind noch nicht am Ziel, aber auf dem richtigen Weg. Denn wir haben viele Stärken und gehen unsere Aufgaben konsequent an.“

Klare Worte, die von den Journalisten im Anschluss mit vielen detaillierten Fragen unter die Lupe genommen wurden. Das Potpourri der Akteure und Fragen war breit gestreut. Vertreter der Regionalpresse wie Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter-Nachrichten, der Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutschen oder international der Financial Times und des Wall Street Journals gingen im Detail auf die im Vorfeld präsentierten Zahlen und Fakten ein. Vor allem das trotz der verzeichneten Umsatz- und Absatzrekorde leicht gesunkene EBIT interessierte die Pressevertreter. Nicht fehlen durften zudem Nachfragen zu Daimlers Pläne für China, zu Arbeitsplatzsicherungen an deutschen Standorten, Fragen zu neuen Produkten und Fertigungsstrategien, zukünftige Kooperationen sowie Nachfragen zum Wettbewerb mit Audi und BMW. Die Vorstandsmitglieder reagierten kompetent, so dass die Kulis der schreibenden Zunft über die Blöcke flogen und die Laptoptastaturen glühten.

Eine Auswahl erster Stimmen im Netz:

Alle Ergebnisse, Reden, weiterführende Unterlagen sowie die Videos zur Jahrespressekonferenz finden sich auf der Daimler-Website (http://www.daimler.com/ir/ergebnis2012).

How an internship became a lifetime experience

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The Daimler Internship Exchange Program – Arabia gives students from Arabic countries the opportunity to complete an internship in Germany. Daimler´s involvement in this program is aimed at promoting young, arabic junior talent and giving them an insight into the world of Daimler. Nasser Zalmout, the author of the following blog article was while making the internship with Daimler a student of Computer Engineering at An-Najah National University in Nablus, Palestine.

A wise man once said: “Experience tells you what to do; confidence allows you to do it”. Put together a group of talented people who knew very little about each other, a new fascinating country with a rich heritage, a vast international company, a well structured professional program, and most importantly an amazing staff: a recipe for a character building journey, and profound professional experience. Skills gained after the program cover many different levels; a set of skills to enrich the professional based knowledge, and international social communication skills to bridge the gaps of cultural differences. All combined to equip a group of 15 MENA region university students with the much needed professional expertise, and the confidence to dream big and aim high. No borders can limit ambition, and hard work does eventually yield in success.

It was fascinating how the program was able to mix the atmospheres of professional hands-on experience, within Daimler’s different departments, along with the atmosphere of intercultural exchange. Many of the participants, myself included, have had many exchange programs opportunities abroad before, but to mix this experience with professional exchange settings was rewarding on multiple aspects. For a given working day, the working hours were exclusive to work and productivity, whereas lunch breaks or the train rides back home were the daily periods to explore bits and pieces of each other’s culture and background, unraveling many interesting issues of totally new societies.

It was a pleasure getting to observe Germany’s rich heritage and beautiful country; the fascinating history, breathtaking nature, modern lifestyle and fine industry. Germany used to stand out in our minds as the destination of modern and efficient engineering, the heaven of the automation and automotive world as we would put it. Nevertheless, after the program, Germany now stands out on so many different levels with the title of engineering’s heaven even more enforced. Our German colleagues and acquaintances were also very welcoming and hospitable. They were open to new cultures and traditions, curious to find out more about our backgrounds and provided nice images of the German culture. A clear example was how receptive our colleagues were to the special nature of the holy month of Ramadan, they were quite understanding and helpful. This side of the program was one of the most important actually, as we had little knowledge of the German traditions, and it was quite suitable to also challenge misconceptions and stereotypes each side had about the other.

The program was also the venue for multi-sided cultural exchange. The internship was an extraordinary opportunity to explore the German culture on one fold, however, another interesting part of this program was to explore each of the participants’ own culture. Having so many things in common, one would assume that all arabian cultures would somewhat be similar, however, the program introduced us to the fine Moroccan cuisine, the Egyptian traditions and nice sense of humour, the Palestinian history and heritage, and the Emirate leaps into modernity and development; some shades of Arab cultures that we had very little knowledge about before. We began off as a group of 15 strangers, but ended up as a big family with everlasting bonds and friendships.

Impressions regarding the professional experience and work atmosphere varied amongst the participants. All participants, however, shared a common perception regarding Daimler’s huge size! The worksites and employees’ numbers, in addition to all the processes of financial, IT, marketing, managerial and all other processes that keep all of this going. Another common impression was regarding the type of hierarchy Daimler as a big company incurred, where the work breakdown and authorities delegation play a vital role in the success of the entire enterprise. It should be quite rewarding to acquire such hierarchical expertise for future career paths. Other interesting points of the program included the introduction of the Flextime work schedule. One would assume that having this kind of flexibility would somehow affect productivity and workflow, however, I believe this type of work structure is an integral component of the employees’ success and productivity, raising loyalty and job security.

Another interesting side of the internship included the research nature of some of the training positions, where the job’s nature wasn’t all about managing or operating daily activities and procedures, but was more about planning and designing futuristic schemes and processes. It’s worth mentioning here, however, that many participants expected a practical in-factory development work nature, as we lack lots of these skills in our part of the world to some extent. In contrast to the deep theoretical knowledge we gain throughout our academic lives. But ending up with research based positions was also quite rewarding.

Towards the end of this article, to the staff and program managers we say thank you! It has been such a life changing experience in so many different aspects to cover here, the experience, friendships and memories we made in Germany and Daimler will definitely be everlasting. A special word goes to lovely Christina Joos, who was a great asset at coordinating the different events and managing day to day issues. Our gratitude is also due here for Frau Dorota Zoch, our German language instructor. We appreciate her sense of consideration and we are grateful for her efforts throughout the program. It was quite beneficial to grasp the basics of such a hard language as German. To our fellow participants we say: it was a pleasure to have this experience with all of you, you made it very special. I am confident that a very bright future awaits each and every one of you. Finally, to any potential participants reading this article we say: fasten your seatbelts people, this will be a lifetime opportunity. Our final pieces of advice would be to make each and every second count, make sure to tackle any issues you face with an open mind, try to be involved with many Daimler departments and gain as many skills as possible, but also make sure to gain as many friends and acquaintances as you can, and most importantly, enjoy the wonderful Germany.

Carls Comic: So wird Geschichte lebendig

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Für meinen Blogbeitrag zum ersten Comic über das Leben von Carl Benz habe ich den Zeichner Willy Harold Williamson sowie den Journalisten und Autor Martin Grünewald getroffen. Damit die Zeichnungen optisch noch besser wirken, sieht auch der Beitrag heute wie eine Comic-Seite aus. Mehr zum Comic gibt es auf der Webseite des Mercedes-Benz Museums. Dort kann man es übrigens auch bestellen.

 

Gastbeitrag: Die Classic-Saison beginnt im Norden

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Seit vielen Jahren schon beginnt die neue Saison für Oldtimer und Youngtimer-Liebhaber nicht irgendwo, sondern in Bremen. Die Bremen Classic Motorshow (01.-03.Feb) läutet hierbei nicht nur den Start ein, sie ist gleichzeitig auch die größte Oldtimermesse Nordeuropas und mit über 40.000 Besuchern (2013) auch durchaus gut besucht.

Da man in den vergangenen Jahren immer mehr Berichte und Fotos mit hohem Mercedes-Anteil zu Gesicht bekam, musste es dieses Jahr einfach sein. Also kurzerhand mit Kollege Schlörb besprochen und die Sache war geritzt – was hat man auch schon an einem grauen Samstag im Winter (ja, so nennt man die derzeitige Jahreszeit eigentlich) besseres vor!?

Folge dem Stern!

Da waren wir also das erste Mal auf der Messe Bremen unterwegs – irgendwie fühlt es sich so an wie die Retro Classics in Stuttgart, mit dem Unterschied das hier nicht geschwäbelt wird. Die Messehallen sind zwar etwas kleiner, auch gedrungener – mag aber auch an der Tatsache gelegen haben, das Samstag sicher einer der Besucherstärksten Tage auf solch einer Messe ist.

Als Herausgeber von fuenfkommasechs.de interessieren uns natürlich alle ausgestellten Fahrzeuge mit Stern oder aber aber auch Fahrzeuge die in einem gewissen Kontext zu unserer verehrten S-Klasse stehen. Es wären da z.B. der Porsche 928 zu nennen – Viele werden nicht wissen, dass die hier auf Wunsch verbaute Getriebeautomatik aus dem Mercedes W126 stammte und in den 1970er Jahren als Lohnauftrag in Untertürkheim für die Zuffenhausener zur Serienreife entwickelt wurde!

Immer für einen Besuch gut sind die Clubstände der Mercedes-Clubs. Leider aufgrund der verfügbaren Ausstellungsfläche alles etwas chaotisch und kompakter in Bremen, dadurch aber vielleicht auch familiärer, ein richtiges Fazit habe ich noch nicht gefunden.

Beim S-Klasse Club war leider nicht wirklich was zu sehen, ausser einem W126 der als gutes 6.Hand-Exemplar mit Radlaufchrom und allerlei bereits sichtbaren Durchrostungen aufwartete. Man wollte damit zeigen, wie ein verbrauchter S-Klasse Wagen aussehen könnte und wo die Problemzonen liegen – Kollege Schlörb verglich es gleich mit einem eingesperrten Straßenhund, der etwas verwahrlost vor sich hin schluchzte und so für Tierschutz warb.

Ganz anders beim R129-SL-Club, hier gingen unsere Augen und Ohren gleich auf (meine ganz besonders) – man hatte eine weiße Rohkarosserie aus dem GLC Germersheim bekommen und diese wird nun Stück für Stück zu einem “gläsernen Automobil” komplettiert. Fertig ist das Projekt natürlich noch nicht – aber faszinierend auch schon im jetzigen Zustand – was sich darstellt wie ein teilweise seziertes Fahrzeug an dem aber dennoch sämtliche Funktionen funktionieren und demonstriert werden können. Im Gespräch mit den Beteiligten merkt man gleich deren Faszination und Hingabe für das Projekt – so sieht Clubarbeit für mich aus.

Neben den beiden angesprochen Clubs gab es natürlich noch den Stand des VdH mit Feuerwehr-Einsatzfahrzeug auf Basis der Baureihe 201, die im vergangenen Dezember ihr 30-jähriges gefeiert hat, der Strich-Acht-Club stellte ein schönes rotes Coupé aus und ließ bei vorgezogenem Karneval ein wenig die “70er” aufleben.
Ein ganz besonderer Wagen stand bei der Niederlassung Weser-Ems in der Ausstellung – ein 300SEL 6.3, jener legendärer Porsche-Schreck der späten 1960er Jahre. Er funkelte in einmaligem Byzanz Gold und sah wirklich toll aus!

Leider kann man hier nicht alle Clubs und Aussteller aufzählen die einem gefallen haben – der Platz hier würde nicht einmal ausreichen für die Stände, die einem weniger zugesagt haben.

Scheinbar immer gut ist ein Gang durch das an die Messehallen angrenzende Parkhaus, in dem die Privat-Börse für Autos abgehalten wird. Leider nur ist es dort sehr windig und eiskalt gewesen, nicht wirklich schön für unsere Schnupfnasen.

Fazit des Besuchs im Norden: Bremen ist eine Reise wert! Die Messe lohnt sich in jedem Fall – gerade für diejenigen unter uns die auch altes Blech in der Garage stehen haben und selig darauf warten dass das Streusalz endlich ein Ende hat und etwas mildere Temperaturen den Oldie wieder aus seinem Verließ vertreiben.

Im Anschluss an den Messebesuch gab es kein Geflügel, sondern passend zu einer Hansestadt vielmehr einen Ausklang in einem sehr authentischen Fischrestaurant in einer Straße namens Schlüsselkorb!

Für einen umfassenderen (Rück)Blick auf die Messe empfehle ich das Fotoalbum von Johannes Schlörb, eine Augenweide!


CLA Fotoshooting: Mehr als nur auf den Auslöser zu drücken

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Der neue Mercedes-Benz CLA wurde am 13. Januar 2013 der internationalen Presse vorgestellt. Die Berichterstattung in Produkt- und Lifestylemedien war dem kleinen CLS bereits im Vorfeld sicher. Doch damit gaben sich die Kommunikationsexperten in Stuttgart-Möhringen nicht zufrieden. Sie wollten den CLA auch neuen Zielgruppen nahebringen und stellten sich die Frage: Wie kann das attraktive Coupé auch in andere Medien vordringen und neue Zielgruppen erobern?

Aus den Überlegungen erwuchs eine Idee: Mercedes-Benz schrieb in der Fotografiezeitschrift fotoMAGAZIN einen Wettbewerb aus, in dem die kreativste Idee für die Inszenierung des CLAs von einer Fachjury gekürt und anschließend im Rahmen eines regulären CLA Presse Shootings umgesetzt wurde. Das Fotoshooting lieferte nicht nur ansprechendes Bildmaterial für das Magazin, sondern auch die eine oder andere Erkenntnis für mich.

Ein herbstlicher Montagnachmittag im November. In dem 900m2 großen Studio herrscht tiefe Dunkelheit. Was gerade nicht sichtbar ist: mehrere Menschen im Verborgenen. Und inmitten des Raumes: ein silberner, matt glänzender Mercedes – ein sportliches Coupé, dynamisch und provokant. Nicht viele Menschen hatten bisher das Vergnügen, den neuen CLA von Mercedes-Benz zu sehen. Noch weniger, ihn zu fotografieren.

Plötzlich ist der linke Frontscheinwerfer in Licht getaucht. Zu hören: ein leises „Klick“. Ein Lichtkegel scheint über das Fahrzeug hinweg zu gleiten. Das Licht spielt mit den markanten Seitenlinien des Fahrzeugs, fließt über die leichten Wölbungen und bricht sich an den harten Kanten. Und wieder ein „Klick“. Dann ist das Fahrzeug erneut in Dunkelheit getaucht. Als das Licht angeht, werden die Köpfe am PC-Bildschirm zusammengesteckt. Mit kritischen Blicken begutachten der Fotograf und die Assistenten im Studio die gerade geschossenen Fotos. „Das Heck braucht mehr Licht. Und stärker von unten.

Wir nehmen statt Lampe Drei die Vier”. Dann beginnt das Ganze von vorne. Seit dem frühen Morgen wird hier im Debeos Studio in Sindelfingen immer wieder neu mit Licht justiert und experimentiert. Alles wirkt professionell, ein eingespieltes Team – aber der Schein trügt. Hinter der Kamera steht Martin Koziel, Student aus Köln und Gewinner des Fotowettbewerbs zur Einführung des neuen Mercedes-Benz CLA. In der Ausschreibung zum Wettbewerb hieß es: „fotoMAGAZIN und Mercedes-Benz suchen einen ambitionierten Amateur oder Profi mit Herz für Autos und Autofotografie“. Zwar ist der 25-jährige Fotografie-Student längst kein Amateur mehr, aber die Dimensionen des Studios üben dennoch eine überwältigende Wirkung auf ihn aus. Es liegt eine positive Angespanntheit in der Luft. Seine Nervosität weiß Martin jedoch gekonnt in Energie umzuwandeln. Er genießt es sichtlich, heute einmal die Anweisungen zu geben und ein ganzes Team zu steuern. Er bestimmt Perspektive, Kameraeinstellung, Licht und den richtigen Moment für den Auslöser – eine Vielzahl an kleinen Entscheidungen, doch mit weitreichenden Auswirkungen auf das Endergebnis. Einzig und allein bei der technischen Umsetzung sind ihm Profis aus dem Studio zur Seite gestellt.

Auch Martins Auftraggeber, der stellvertretende Chefredakteur des fotoMAGAZINs, Manfred Zollner ist als stiller Beobachter an diesem Tag im Studio anwesend. Begleitet wird Martin außerdem von einem Freund aus Helsinki, der ihn bei der zeichnerischen und visuellen Umsetzung seiner Idee unterstützt hat und heute den Tag in Form eines privaten Making-offs genauestens dokumentiert. Die Tatsache, dass sich so viele Leute Zeit genommen haben, macht Martin stolz. Stolz ist er aber auch, sich mit seiner Idee gegen die Riege an Mitbewerbern durchgesetzt zu haben. „Als ich auf die Ausschreibung gestoßen bin, war mir gleich bewusst: Mercedes-Benz und fotoMAGAZIN, da musst du dir etwas Ordentliches einfallen lassen“, erinnert er sich.

Die nächste Aufnahme. Der Raum senkt sich wieder in vollkommene Dunkelheit. Drei feine Lichtstreifen schwingen in geschmeidigen Wellen um die Stelle, an der man den MB CLA vermutet. Erst bei Licht wird erkenntlich, dass es sich bei den Streifen um Leuchtstoff-Röhren handelt, die auf einem Gestell montiert, von einem Assistenten in Kurven um das Auto herum gefahren werden. Die Szenerie wirkt sehr elegant, aber auch spielerisch und experimentell.

Viel Zeit, ein Gefühl für dieses Lichtexperiment zu entwickeln, bleibt dem Fotografie-Student jedoch nicht. Neben all den Freiheiten, die er heute genießt, existiert doch eine Beschränkung: die Zeit. Denn nach einem Tag müssen alle Aufnahmen im Kasten sein. „Das übt schon einen gewissen Druck aus“, sagt Martin „doch das Foto entwickelt sich ohnehin zuerst im Kopf. Nur wenn man eine genaue Vorstellung davon hat, was man fotografieren will, entsteht am Ende auch ein gutes Bild“.

Das Bild existiert also bereits, bevor der Fotograf auf den Auslöser drückt. Eine Vorstellung des Bildes, das hier im Studio gerade entsteht, hat die Jury des Wettbewerbs bereits bei der Konzeptbewertung erhalten. „Martin hat uns überzeugt, da wir bei ihm eine klare Idee erkennen konnten“, erklären der stellvertretender Chefredakteur Manfred Zollner und Daimler Art Director Oliver Schwarz. Ich muss jedoch ehrlicherweise bekennen: ich sehe das Bild noch nicht.

Jetzt ist erst einmal eine kleine Pause nötig – ein kurzes Aufatmen und Krafttanken für das Team bevor es zur nächsten Einstellung übergeht und Gelegenheit für mich, einmal genauer nachzufragen. Ich erfahre, dass das mysteriöse Lichtsegel „Circulight“ genannt wird und eine Erfindung des Debeos Studioleiters Harry Ruckaberle ist. Martin gesteht: „Die Art und Weise der Ausleuchtung und Lichtführung mit dem ‚Circulight‘ ist eine völlig neue Erfahrung für mich“. Im Gegensatz zum Blitzlicht, bei dem aufwendig jede Lampe einzeln gesetzt und eingestellt wird, erzeuge das Circulight eine sehr naturgetreue Lichtcharakteristik und simuliere dadurch realistische Licht- und Schattenverläufe. Dieser Effekt könne durch die Steuerung der Zeit, der Intensität und des Winkels der Dauerlichter sehr individuell beeinflusst werden. So könne bei der Ausleuchtung sehr effektiv gearbeitet und einiges an Zeit gespart werden. In Langzeitbelichtungen sind auf diese Art bisher Aufnahmen von der Karosserie sowie von einzelnen Details wie den Felgen, den beiden Außenspiegeln und den Frontleuchten gemacht worden. Nach diesen Basisaufnahmen folgte der kreative Teil, die Lichtmalerei. Martin erklärt mir, dass die im Konzept vorgesehenen Lichtstreifen einen visuellen Raum erzeugen sollen, in dem der CLA steht: „Für mich ist ein Auto kein stehendes Kunstobjekt. Mit einem Auto verbindet man Bewegung, Fahrspaß und Dynamik. Eine solche Atmosphäre im Studio zu schaffen, ist eine große Herausforderung“.

So langsam beginnt das Bild auch in meinem Kopf zu entstehen. Das Spiel mit dem Licht eröffnet dem Betrachter eine Vielzahl möglicher Interpretationen. So können die Lichtstreifen beispielsweise Assoziationen an einen Spurenverlauf erzeugen oder sie erinnern an vorbeiziehende Lichter. Aber eine Sache ist mir noch nicht klar: Was haben diese Aufnahmen mit den vorherigen Aufnahmen mit dem „Circulight“ zu tun?

Als ich Martin diese Frage stelle, lächelt er. „Am Ende besteht ein Foto ja nicht aus einer einzigen Aufnahme, sondern aus 15 bis 20 Einzelaufnahmen. Alle zusammen genommen ergeben das Endresultat“, erläutert er. Jetzt kommt mir meine Frage ziemlich dumm vor. Ich verstehe, wieso zuvor jedes klitzekleine Detail des Autos abgelichtet wurde.

Das Bild, das in der März-Ausgabe des fotoMAGAZIN erscheint – der neue MB CLA inmitten eines filigranen Lichtspiels – habe ich nun vor Augen. Nach einem Tag im Studio habe ich aber auch ein Gefühl dafür bekommen, wie viel Arbeit letztendlich in einer Fotografie steckt.

Die Suche nach der richtigen Einstellung, dem optimalen Licht und dem perfekten Moment beginnt mit einer genauen Vorstellung. Und sie endet nach zahllosen Schüssen und einer Vielzahl unterschiedlichster Anläufe. Fotografieren ist eben mehr, als nur ein einziges Mal auf den Auslöser zu drücken.

AMG Winter Sporting in Arjeplog

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Eisige minus 30 Grad, wenig Tageslicht und Pisten voller Schnee und Eis – also keine alltäglichen Bedingungen, um mit einem AMG Mercedes seine Runden zu drehen. Genau wegen diesem einzigartigen Ambiente zieht es mich nun schon in der dritten Saison nach Arjeplog in Schweden zum AMG Winter Sporting der AMG Driving Academy (ADA).

Ich bin – wie alle anderen ADA-Instruktoren ebenfalls – ehemaliger Profi-Rennfahrer, der nach seiner aktiven Laufbahn seine Erfahrung als Instruktor weiter vermittelt. In den letzten vier Jahren habe ich ADA-Gästen auf Events in Nord- und Südamerika, in Europa, im Mittleren Osten bis nach Asien geholfen, die Marke AMG intensiv zu erleben und ihr persönliches Fahrkönnen zu optimieren. Trotz meiner Erfahrung mit Events rund um den Globus ist das AMG Winter Sporting für mich in jedem Jahr ein Einsatz, auf den die Vorfreude schon steigt, wenn kurz vor Weihnachten alle anderen ADA-Trainings dem Ende entgegen gehen.

Natürlich beginnt für mich als Instruktor das Event nicht mit der Fahrt zum Flughafen, sondern schon Tage vorher, wenn ich mich mit den Abläufen und Trainingseinheiten vertraut mache und mir warme Sachen für die kommenden minus 30 Grad Celsius besorge. Für mich war der Temperatursturz in diesem Jahr besonders groß, da ich kurz zuvor noch bei über 30°C beim Launch der AMG Driving Academy in der Wüste von Abu Dhabi war – aber auch rund 60°C Temperaturunterschied sind am Ende primär eine Frage der richtigen Kleidung und ein paar zusätzlicher Vitamine durch gesunde Ernährung.

Mit der Organisation des Events muss ich mich als Instruktor nicht so intensiv auseinandersetzen, da das Meiste auch in diesem Jahr wieder von Mercedes-AMG und den Agenturen Renger Racing und zet:project. großartig geplant und organisiert wurde. Für uns Instruktoren heißt es morgens um sieben Uhr aufstehen und beim gemeinsamen Frühstück die neuesten Informationen aus der Technik zum Zustand der Strecke und des Eises austauschen. Punkt neun Uhr sitzen wir dann alle im Sprinter auf dem Weg zur Garage, um dort unsere AMG Mercedes für den Tag in Empfang zu nehmen, damit wir gegen halb zehn startklar auf dem zugefrorenen See stehen. Mit verschiedenen Übungselementen, bis hin zu Einzelcoachings für unsere PRO-Gäste, verbringen wir den Tag bis 16 Uhr in den Fahrzeugen, nur unterbrochen von Theorieeinheiten und einer Mittagspause. Auf dem Rückweg bieten wir den Teilnehmern noch die Möglichkeit, auf unserem eigens gebauten Off-Road-Parcours das brandneue G 63 AMG-Modell zu erleben.

Zurück in unserer exklusiven AMG Lodge beginnt für die Teilnehmer der Abend mit der allseits beliebten Team Competition, bei der mehrere Teams in verschiedenen Herausforderungen gegeneinander antreten. Auch tagsüber ist diese Team Competition schon ein großes Thema: Sobald sich ein Fahrzeug in einer Snowbank festgefahren hat, müssen die Teilnehmer gemeinsam mit dem Instruktor das Fahrzeug eigenhändig befreien, um nicht durch einen Crash-Point ihre Gewinnchancen in der Competition zu gefährden. Es ist immer wieder begeisternd mit anzusehen, wie die Team Competition dazu beiträgt, dass sich fremde Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen verbünden und beeindruckende Leistungen vollbringen. Überhaupt ist der Teamgeist nicht nur unter den Teilnehmern jederzeit spürbar, sondern auch im ganzen großen Team mit Organisation, Ice Makern, Mechanikern und uns Instruktoren – denn uns alle verbindet das tägliche Ziel, den Gästen ein unvergessliches Erlebnis auf Spitzen-Niveau zu bereiten. Ein Highlight ist es, einen Trainingstag gemeinsam mit den Kunden an der Bar unserer AMG Lodge ausklingen zu lassen.

Am letzten Trainingstag steht für die Teilnehmer und uns Instruktoren eine weiteres Highlight auf dem Programm: Das AMG Ice Taxi. Mit bis zu 160 km/h Spitzengeschwindigkeit pilotieren wir die Gäste in einem C 63 AMG Performance Car um den Parcours. Der Kopf meldet während der Fahrt konstant, dass es eigentlich unmöglich ist, mit diesen Geschwindigkeiten über das Eis zu jagen – doch die 7mm Rallye Spikes, die am Fahrzeug montiert sind, beißen sich mit Vehemenz in das Eis und lassen die Fahrt zur reinen Adrenalin-Fabrik werden. Fahrerisch ist das Training auf Schnee und Eis nicht nur eine neue Erfahrung für die meisten Teilnehmer, sondern ein nachhaltiges Erlebnis, bei dem die Teilnehmer beim Rutschen und Driften konstant ihre Grenzen überschreiten und auch lernen, diese zu beherrschen. Uns Profi-Fahrern hilft auch auf Schnee und Eis unsere jahrelange Erfahrung im Motorsport, bei der wir das Verhalten des Fahrzeuges haargenau spüren und dies mit unserem Wissen um die Fahr-Physik ergänzen können.

Die größte Herausforderung für uns Instruktoren sind aber nicht die Fahrbedingen, die Eiseskälte oder die Reiseplanung, um überhaupt nach Arjeplog in Schwedisch Lappland zu kommen. Vielmehr sind es die gemischten Gruppen, in der jeder Kunde seine ganz eigenen Ansprüche hat, auf die wir uns als Instruktoren einstellen müssen: Die Einen kommen nach Schweden, um gezielt an ihrer Fahrtechnik zu arbeiten und um jene Sinne zu stärken, die man benötigt, um das Fahrzeug auch in Grenzsituationen zu fühlen. Andere Gäste wollen primär viel Spaß haben und an diesem magischen Ort ein paar schöne Tage zu verbringen, ohne aber das Lernen selbst gänzlich zu vernachlässigen. Hinzu kommt sicherlich der Aspekt, das wir mittlerweile Teilnehmer aus der ganzen Welt hier begrüßen dürfen, was natürlich nach sich zieht, dass man sich auf verscheiden Kulturen und Gewohnheiten einstellen muss und auch auf die ein oder andere Sprachbarriere trifft. Deshalb begegnen wir jedem Kunden mit Freude und lernen ihn erst einmal besser kennen, um herauszufinden, welche Ziele er hat und wie wir ihn beim Erreichen dieser Ziele unterstützen können.

Ich freue mich schon jetzt auf das kommende Jahr, wenn Mercedes-AMG wieder zum Winter Sporting nach Schweden lädt. Aber nicht nur die extremen äußeren Bedingungen machen das AMG Winter Sporting zu meinem persönlichen Highlight im Jahr. Auch sind es nicht Schnee und Eis alleine, die mich bei den Teilnehmern ein höchstes Maß an Befriedigung beim Perfektionieren der Fahrtechnik feststellen lassen. Vielmehr ist es die Kombination der traumhaften Natur, den mehrtägigen Events, und kleineren Teilnehmer-Gruppen, die ein ganz besonders exklusives Ambiente entstehen lassen. Ein Umfeld, in dem ich mich intensiver mit den Kunden beschäftigen kann, um ihnen das Fahren auf dem Eis und die dazugehörige Car-Control beizubringen und erlernte Fähigkeiten zu verfeinern. So entsteht auch eine viel engere Bindung zu den Teilnehmern, die uns Instruktoren mehr Einblick in deren Emotionen beim Fahren ermöglicht. Am Ende verbringen wir eine wunderbare Zeit mit Gleichgesinnten, die alle eine intensive Freude am Fahren mit unseren AMG Sportwagen auf Eis empfinden.

Anmerkungen der Redaktion

Auch die NTV-Redaktion von „PS – Das Automagazin“ war beim AMG Winter Sporting in Arjeplog zu Gast. Der Beitrag hierzu ist aktuell bis zum 13. März in der NTV-Mediathek verfügbar. Einfach auf den unten stehen Link klicken und Teil 2 auswählen.

Stern mit harter Schale

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Seit knapp zwei Jahren belege ich das berufsintegrierte Steinbeis-Studium im Hause Daimler bei Mercedes-Benz Guard. Für mich ist Mercedes-Benz Guard eine eigene Welt in der “Welt des Sonderschutzes”. Die Fahrzeuge haben neben einer besonderen Ausstattung auch eine sensible Klientel.

In Fallbeispielen, wissenschaftlichen Ausarbeitungen sowie der Masterthesis beschäftige ich mich mit internationalem Management.Thematische Schwerpunkte hierbei sind Markenaufbau, strategisches Marketing, internationale Kundenansprache und Vertriebskommunikation. Diese Schwerpunkte in meinem Studium helfen mir, auch konkrete Aufgaben bei Mercedes-Benz Guard direkt umzusetzen. So beispielsweise auch die Kundenanalyse, denn ein E-Guard Kunde in Mexiko hat völlig andere Ansprüche an den Produktnutzen als ein S-Guard Kunde in Deutschland. Mein persönlicher Favorit zur Klassifizierung der Kundengruppen und der Kommunikationsstrategie ist hierbei die Persona-Technik.

Die Kunden

Nehmen wir beispielhaft Herrn “Rodrigo Gonzales”, wohnhaft in Mexiko-Stadt, gehobener Lebensstandard, Familienvater von zwei Kindern. Neben dem Anspruch in einem angemessenen Fahrzeug mit einer Premiummarke aufzutreten, ist ihm der Schutz seiner Familie gegen die tägliche Straßenkriminalität das Wichtigste. Der E-Guard bietet ihm beides: Außen die schicke E-Klasse und innen der sichere Guard. Dann gibt es noch Herrn “Maximus Politikus”, der aufgrund seiner Stellung im öffentlichen Amt diesen Code-Namen gewählt hat. Ihm geht es darum, wichtige Gespräche und Entscheidungen auch im eigenen Fahrzeug fortsetzen bzw. treffen zu können – während sein Fahrer ihn und seinen Begleiter sicher ans Ziel bringt.

Jetzt wird deutlich, dass hier zwei völlig verschiedene Anspruchshaltungen existieren und die Nachfrage nach dem gewünschten Fahrzeugmodell sehr viel mit Vertrauen zu tun hat, um die gefühlte Sicherheit bereits beim Verkaufsgespräch zu vermitteln. An dieser Stelle geht es dann in die Detailplanung: Mediastrategie, sprich Auswahl der wirksamen Medien, der Ausgestaltung der Kommunikationsmittel, Einplanung der Kommunikationsmaßnahmen in den Zeitpunkt des Produktlebenszyklus und, und, und.

Die Technik

Die Umsetzung der Sicherheitsstufen für Herrn “Rodrigo Gonzales” oder “Maximus Politikus” wird durch verschiedene Bauelemente erreicht. Mercedes-Benz Guard bietet hierbei sieben unterschiedliche Sicherheitsstufen an, die sich in Hochschutz Hochschutz: Fahrzeuge, die der europäischen Widerstandsklasse VR4 entsprechen, halten großkalibriger Revolvermunition stand und schützen die Insassen zum Beispiel vor der wachsenden Gewaltbereitschaft von Straßenräubern. und Höchstschutz Höchstschutz: Automobile der Widerstandsklasse VR6/VR7 setzen der Bedrohung durch Terroranschläge eine wirkungsvolle Abwehr entgegen. Ihre Armierung ist gegen Gewehrprojektile aus militärischen Waffen konzipiert, die fast doppelt so schnell fliegen wie Revolvergeschosse. Außerdem leisten sie Widerstand gegen Splitter von Handgranaten und Sprengsätzen. gliedern. Je nach Stufe ist der Schutz bzw. die Panzerung höher. So ist bspw. für Herrn “Rodrigo Gonzales” ein Fahrzeug mit einer Sicherheitsstufe zwischen VR1 und VR4 ausreichend dimensioniert, ist für Herrn “Maximus Politikus” eine Sicherheitsstufe von VR5 bis VR7 ratsam.

Neben den baulichen Veränderungen an der Karosserie kommen auch noch weitere bauliche Veränderungen hinzu. Zu nennen wären hier die PAX Reifen mit Notlaufeigenschaften. Diese ermöglichen durch ihr komplexes Design noch eine weiterfahrt von bis zu 200 Kilometern.

Die Highlights meiner Aufgabenfelder sind neben dem aktuellen E-Guard Katalog, einer iPad-App, dem e-Learningprogramm vor allem die Fahrsicherheitstrainings und Messen wie die IAA. In den vergangenen zwei Jahren konnte ich dank meines Chefs und Business Mentors Markus Nast ein breites Spektrum an Marketing-Know-How aufnehmen und mir ein eigenes Bild über die Perspektiven des Sonderschutzes aus dem Hause Daimler in der Konzernwelt verschaffen.

Ein spannendes Aufgabenfeld mit einem hoch-spezifischem Produktportfolio, spezialisierten Mitarbeitern und noch spezielleren Zielgruppen werden mir auch nach meiner Tätigkeit in dieser Abteilung mit Sicherheit in wertvoller Erinnerung bleiben: Nicht nur einfach bloß Marketing für “Sonderschutzfahrzeuge”, sondern “The finest World of Protection”.

Gelbsucht, Teil 1: Ein Benz von 1902 wird restauriert

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Als Projektleiter im Mercedes-Benz Classic-Center in Fellbach kümmere ich mich seit vielen Jahren um die Reparatur oder Restaurierung von Klassikern.  Jetzt habe ich ein ganz besonderes Projekt bekommen, über das ich hier einmal im Blog berichten will. Es ist für mich eine Zweitreise 111 Jahre zurück…  Wir wollen mit meinen Kollegen einen Benz Phaeton von 1902 komplett auseinander nehmen und zum berühmten London-Brighton-Rennen im Herbst wieder fahrfertig haben. Kurz zum Fahrzeug:  Der Benz ist noch kein „Mercedes-Benz“, die Vereinigung der Marken Daimler und Benz erfolgte ja erst 1926. Also waren Benz und Daimler im Jahr 1902 noch Konkurrenten mit völlig unterschiedlichen Autos. Man begann um 1900 gerade, sich technisch und optisch von der Kutsche zu lösen. Es gab den Mercedes Simplex und den Benz Phaeton. Unser Phaeton hat einen Zweizylinder-Boxermotor. Man nennt das damals „Contra-Motor“.

Die Erfindung von Karl Benz war damals eine kleine Revolution: Das Aggregat besitzt mit zwei liegende Zylinder, die gegenläufig arbeitend auf eine gemeinsame Kurbelwelle wirken. Das Contra-Aggregat ist der erste Boxermotor der Automobilgeschichte und wird in Personenwagen, Nutzfahrzeugen sowie in Rennwagen eingesetzt.

Das neue Motorenkonzept bietet gegenüber Reihenmotoren mehrere Vorteile. Vor allem gleichen die um 180 Grad versetzten Zylinder die Massenbewegungen sehr gut aus. Dieser Aufbau erlaubt außerdem eine kompakte und flache Bauweise des Boxermotors. Die Leistung des Contra-Motors steigt nach seiner Premiere 1899 immer weiter. Nach anfänglich fünf und 8 PS  erreicht der Motor mit einer erhöhten Drehzahl von 980/min statt 920/min schließlich 12 PS. Und als neue Varianten kommen in den Benz-Modellen Tonneau und eben „unserem“ Phaeton der 2940-Kubikzentimeter-Motor mit 15 PS zum Einsatz. Das war 1902 schon ein Wort.  Er hatte bereits ein 4-Gang Wechselrad Getriebe mit Rückwärtsgang. Der Primärantrieb war jedoch noch klassisch mit Ledertreibriemen wie beim Benz Patent Motorwagen von 1886- Circa 15.000 Reichsmark kostete so ein Automobil  damals, für die meisten unerschwinglich.

Im hier und jetzt geht es an die (fachgerechte) Zerlegung unseres Benz. Zuerst fällt die Farbe auf, die abblättert. Das Gelb muss von den Holzteilen der Karosserie komplett abgebeizt werden. In den 70er Jahren wurde der  Phaeton schon einmal in England restauriert und mit Acryl-Lack besprüht. Nicht gerade gut. Original wurde der Wagen 1902 von den Benz-Werkern mit einem Pinsel sorgfältig gestrichen. Bei der Technik wird der Motor komplett zerlegt und gecheckt, je weniger repariert werden muss, umso besser, denn jedes Ersatzteil müsste von Hand nachgefertigt werden. Der Motor ist nach über einhundert Jahren noch erstaunlich gut in Schuss, lediglich die Lager der Pleuelstangen mussten erneuert werden. In frischem Gelb strahlen bereits schon die Felgen aus Holz, sie wurden handbemalt, genau wie damals. Mein Projektteam und ich sind jetzt gespannt, ob die anstehenden Arbeiten am Holz noch die eine oder andere (negative) Überraschung hervorbringen. Bis zum London-Brighton Rennen ist noch einiges zu tun…. Wir berichten!

Freiheit ist das Einzige, was zählt…

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[1] Marius Müller-Westernhagen könnte ein Bruder im Geiste des Reiseveranstalters Hans-Peter Christoph aus Freiburg sein. 52 000 Kilometer durch 26 Länder. Von Freiburg über Schanghai, Alaska bis nach Ushuaia in Feuerland – der südlichsten Stadt der Welt (sagen zumindest die Argentinier). Das sind die Eckdaten der neuen Mammut-Busreise, die von Avanti Busreisen angeboten wird. Ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer, wie es wahrscheinlich nicht mal der Vernes‘sche Phileas Fogg hatte.

„Am Berg Ararat, durch die Wüste Gobi, an Vulkanen und kanadischen Seen vorbei sowie durch die grünen Dschungel Mittelamerikas und hochmoderne Städte“, weckt „Mister Avanti“ das Interesse für diese gigantische Busreise voller Rauscherfahrungen für die Sinne. Seine Begeisterung ist hier in doppeltem Sinne grenzenlos.

Die gesamte Reise dauert neun Monate. Die künstlerische Neuentdeckung der Langsamkeit. Wie ein Arthouse-Film gewissermaßen.

Avanti Busreisen vertraut auf Setra Busse

Und das alles in einem 5-Sterne-Setra-Reisebus, dem Wellnesstempel unter den Bussen. Technisch ausgereift, mit herausragenden Fahreigenschaften, größtmöglichem Komfort und einer luxuriösen Ausstattung. Vis-à-vis –Bestuhlung und maximal 22 Teilnehmern trotz Platz für 40 Sitzplätzen. Übernachtet wird allerdings in Hotels. Sozusagen Entschleunigung für den modernen Zeitgenossen – der ayurvedische Wohlfühltee unter den Busreisen. Die Roadmovie-Version vom Julia Roberts‘schen „Eat, Pray & Love“ für den temporären Berufsaussteiger.

Zuerst die Seiden­straße und anschließend die Panamericana

Doch wie sieht’s mit der Sicherheit aus? Der frühere US-Präsident Benjamin Franklin meinte: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“ Hier irrt sich der gute Mann – hätte er damals schon den Reiseveranstalter Christoph kennengelernt, er hätte seine Weisheit revidiert: bei ihm gibt‘s beides: Freiheit und Sicherheit! Gereist wird in einem nagelneuen Setra ComfortClass 500-Euro VI – Reisebus, an Bord dabei ein zweiter Busfahrer, sowie ein Mechatroniker von EvoBus namens Anatoli Reklin (der seine jetzige Frau sogar auf einer der früheren Trips kennengelernt hat – wenn das mal in Zeiten von Internet-Flirtbörsen kein Anachronismus ist…).

Einer der Busfahrer ist überdies der studierte Islamwissenschaftler und Veranstalter Hans-Peter Christoph höchstpersönlich.

Eine Reise quasi exotisch im Geschmack, aber koffeinfrei, um Körper, Geist und Seele zu vereinen. Doch was treibt ihn an? „Handverlesene Ziele und schöne Strecken, die im Zeitalter des Fliegens gar nicht mehr entdeckt werden können – das will ich den Menschen näherbringen!“, meint der Organisator, der seit 35 Jahren „on the Road“ ist. Die summa summarum 215 Tage dauernde Reise „zu sich selbst“ lässt sich obendrein ökologisch schonend gestalten. Der „ökologische Fußabdruck“ der „Spritztour“ – die am 8. April 2013 startet –  entspricht gerade mal einer Flugreise von Deutschland nach Ägypten - (die Steaks auf der Reise ausgenommen…). Sogar der WWF müsste eigentlich seine Betriebsausflüge von solchen Busunternehmen organisieren lassen – es wurde für seine Nachhaltigkeitsleistungen bereits mit dem „CSR Tourism Award“ ausgezeichnet.

Einem (seit mehreren Jahren) End-Zwanziger wie ich (ähem), der voll im jungen Berufsleben steht, stellt sich da natürlich die Frage: wer kann sich so eine Fahrt leisten? Ein gewisses Zitat besagt: Wenn du jung bist, hast du Energie und Zeit aber kein Geld. Wenn Du erwachsen bist, hast Du Geld und Energie aber keine Zeit. Wenn Du alt bist, hast Du Geld und Zeit aber keine EnergieChristophs Kunden haben alles: Zeit, Geld, Energie – aber vor Allem ein bleibendes Erlebnis für ihr ganzes Leben!

1. Achtung, der Text kann Spuren von Marketingsprache enthalten

 

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