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Hilfe für die Menschen in Nepal

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„…und wie kommst du auf Nepal?“ Noch heute fällt es mir schwer in Worte zu fassen, was mich vom ersten Tag an in Nepal beeindruckt und berührt hat. Wie so viele brachte mich die Faszination der Berge, der berühmte Himalaya, nach Nepal. Aber waren es nur die Berge? Es ist die Natur, die Menschen, ihre Kulturen, wie sie leben und ihren Glauben pflegen und damit so sehr das Land prägen… das alles macht Nepal für mich zu etwas ganz Besonderen.

„Und, weißt du was Neues aus Nepal?!“ Das ist die Frage, die ich in den letzten Wochen täglich gestellt bekomme. Ein großer Teil meines geliebten Nepals liegt in Schutt und Asche und viele meiner langjährigen Freunde stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Alle unsere Projekte und Partner sind von den zwei starken Erdbeben betroffen. Uns fiel ein Stein vom Herzen, als wir nach tagelangen Kontaktversuchen endlich die Nachrichten bekamen, dass alle überlebt haben und es nur leichte Verletzungen gab.

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Dennoch sind die Ausmaße verheerend und wir standen hier erstmal völlig ohnmächtig vor diesen Neuigkeiten. Das Interesse, die große Anteilnahme und die Unterstützungen freuen mich sehr und ich bin froh, dass wir durch die mehr als fünf Jahre Vereinserfahrung die Möglichkeiten haben schnell Hilfe vor Ort in Nepal ankommen zu lassen.

Nepal und ich

Aber jetzt nochmal von vorne… Nachdem ich also als klassischer Tourist unterwegs war und mich aber vom ersten Tag an fast wie zu Hause gefühlt habe, hatte ich mich dazu entschieden, einen Teil meiner restlichen Daimler-Auszeit zu nutzen um in Nepal zu leben. So habe ich weitere sechs Monate in Nepal, in einem Kinderheim nahe Kathmandu gearbeitet. An das Kinderheim kam ich durch Sarah Klingenstein, eine langjährige Freundin, die selbst Jahre zuvor, im selben Heim gearbeitet hat. Sie hat mich und die Kinder in der Zeit besucht und alte Freunde wieder getroffen. In den Monaten hat sich mein Netzwerk ausgebaut und ich habe sehr engagierte und vertrauenswürdige Nepalesinnen und Nepalesen kennengelernt.

Vereinsgründung

Für mich war klar und offensichtlich, dass man mit wenigen finanziellen Mitteln in Nepal schon viel erreichen kann und noch offensichtlicher war und ist die große Armut und die extrem schwierigen Bedingungen, unter denen die Menschen leben müssen. So kam mir die Idee, nach meiner Rückkehr in Deutschland, einen Verein zu gründen. Sarah zu fragen war nur noch pro forma und so haben wir wenige Wochen nach meiner Rückkehr unseren gemeinnützigen Verein gegründet und uns im Vereinsregister eintragen lassen.

Sarah und ich bilden den Vorstand unseres Vereins. Wir organisieren und bearbeiten ehrenamtlich alle notwendigen Aufgaben. Inzwischen haben wir knapp über 100 Mitglieder, die alle einen Jahresbeitrag von EUR 24.- bezahlen. Zusätzlich erhalten wir Spenden von privaten Unterstützern und z. B. Weltläden im Umkreis. Weitere Unterstützung bekommen wir durch Spendenaufrufe in der Presse. Ich versuche 1-2 Mal im Jahr nach Nepal zu reisen um die Partner und Projekte zu besuchen (Sarah hat zwei kleine Kinder und war letztes Jahr im Herbst wieder in Nepal dabei). Die Projektreisen finanzieren wir privat, für unsere Flyer oder Poster finden wir immer wieder Sponsoren. So können wir garantieren, dass unsere Spendengelder zu 100% in Nepal bei unseren Projekten ankommen und eingesetzt werden.

Finanzierung von Medizin Camps

Hauptsächlich fokussieren wir unsere Projekte auf die Themen Gesundheit, Bildung und die Unterstützung benachteiligter Familien. Zu Beginn haben wir in der Langtang-Region Schulen gebaut, Schülerinnen und Schüler durch Lehrmaterial unterstützt, Solaranlagen installiert und verwitweten Familien geholfen. Nachdem die Projekte von nepalesischen Partnern selbst fortgeführt werden konnten, haben wir uns neuen Aufgaben/Projekten zugewandt. Seit mehreren Jahren arbeiten wir zusammen mit einem anderen Verein (LiScha-Himalaya e.V.) in einer Region südlich von Kathmandu. Seit drei Jahren finanzieren wir dort gemeinsam jährliche Medizin Camps.

Mit nepalesischen Teams gehen wir in die abgelegene Region, gestalten aus Klassenzimmern Behandlungszimmer und versorgen so an drei Tagen 1.500 Patienten. Die Menschen in der Region müssen unter den schwierigsten Bedingungen leben. Es gibt kein Strom, kein fließend Wasser, die Flüsse und Quellen dienen als Trinkwasser und sind mit langen Fußmärschen verbunden.

Die Menschen haben viel zu wenig Fläche zur Bewirtschaftung zur Verfügung, so dass sie selbst bei guter Ernte die Familie ca. fünf Monate von diesem Ertrag ernähren können. Um alles Weitere kaufen zu können, müssen die Männer oder größere Kinder als Erntehelfer in den Süden oder in die Golfstaaten ausreisen.

Schule und Kinder sind wichtig

Des Weiteren haben wir in der Region einen Schulbau mit finanziert und unterstützen das Projekt „Schulspeisung“ für alle 16 Schulen in der Region. Unsere Partner von LiScha-Himalaya e.V. und USD Nepal leisten beeindruckende Arbeit und ohne sie wäre all das nicht möglich. Wir sind glücklich über so tolle Projektpartner.

Ein weiteres Projekt, das uns sehr am Herzen liegt, befindet sich am Rande von Kathmandu. Seit 10 Jahren leitet Pushpa Basnet ihr Kinderheim. Sie ist eine sehr engagierte 30-jährige Nepalesin, die es sich zu ihrer Aufgabe gemacht hat, die Kinder, die mit Ihren Eltern im Gefängnis leben müssten, ein Heim und die Chance auf Bildung und ein gesundes Leben zu geben. Wir unterstützen Pushpas Organisation und finanzieren allen Kindern die gesamte medizinische Versorgung bereits seit sechs Jahren.

Viele Details und Hintergründe verbergen sich hinter unseren Projekten. Zum Großteil schlimme Einzelschicksale sind damit verbunden und erleben wir seit unserer Vereinsgründung immer wieder. Wenn Sie Interesse haben, freue ich mich, wenn Sie einen unserer Vorträge besuchen. Sollten Sie Fragen haben oder mehr erfahren möchten, können Sie mich auch jederzeit kontaktieren oder unsere Homepage besuchen.


Tandem mit Dieter Zetsche

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„Ein guter Anfang braucht Begeisterung, ein gutes Ende Disziplin“ – ich kann dem bekannten Zitat noch „Spaß“ hinzufügen, aber dazu später mehr. Mit Begeisterung fängt alles an: Begeisterung für die im Februar gestartete Aktion „Tandem mit Dieter Zetsche“ und Begeisterung unseres Teams, erstmalig in der Geschichte des Mercedes-Benz Werkes Kassel den Daimler-Chef zu uns ins Werk zu holen.

Wir hängen uns also rein: Erst der Dreh eines Bewerbungsvideos, dann unermüdliche Werbung dafür während der Voting-Phase, damit alle bekannten Kolleginnen und Kollegen konzernweit für Kassel stimmen. Und mit steigenden Votings für uns, steigt parallel die Ahnung, der Plan kann funktionieren: „Kassel holt den Zetsche“.

Part I – Kassel holt den Zetsche

Und wie wir ihn holen. Agenden werden ausgearbeitet, abgestimmt, umgeworfen – der Chef soll schließlich das kennenlernen, was wir sind: ein starkes Stück Daimler. Und dann ist er da. Am 3. Juni 2015, um 10:40 Uhr. Treffpunkt InfoCenter Achsen. Shakehands & very welcome, Dr. Zetsche!

Genauso wie beschrieben

Dieter Zetsche ist neben der Tatsache, dass er Chef von 280.000 Mitarbeitern ist, auch eine echt sympathische Person – das ist die öffentliche Wahrnehmung. Ich hatte mich im Vorfeld etwas über meinen Gast eingelesen und mich medial informiert, allerdings nach dem gefühlt 50zigsten Spot auf YouTube meine Recherche auch wieder eingestellt, wollte ich doch meine Erwartung nicht völlig überstrapazieren.

Die selbstgestellte Frage, wie er denn wohl wirklich sei, wird in den ersten Minuten unserer Begegnung auch direkt positiv beantwortet: exakt wie gemeinhin beschrieben. Freundlich, humorvoll, aufgeschlossen, interessiert.

Nach der Begrüßung folgt die Vorstellung meiner Kollegen in der Kommunikation. Es schließt sich ein Meeting zum Projekt „Familientag 2015“ an und dann das gemeinsame Mittagessen im Betriebsrestaurant. Meine innerliche Anspannung löst sich in dem Moment, als ich einem Kollegen meine volle Flasche Bionade vor die Füße knalle, mein Outfit wie durch ein Wunder völlig unversehrt bleibt und ich blind der Anweisung aus dem Off folge: „bitte weitergehen, es gibt hier nichts zu sehen.“

Kassel hat einiges zu bieten

Zu sehen bekommt hingegen Dr. Zetsche im Anschluss einiges: Rundgang durch unsere Achsenproduktion inklusive eigenem Montageeinsatz, das Redaktionsteam von unserer Vitalen Fabrik und ein gut funktionierendes Tandem, auf das ich mich abschließend mit ihm aufschwinge. Der Tag, in dessen Vorbereitung so viel Herzblut von uns allen steckt, vergeht erwartungsgemäß wie im Flug. Mit dem nordhessischen Kleinod, der „ahlen Wurscht“ als Wegzehrung, geht es für ihn Richtung Stuttgart und für uns direkt in die Bar Seibert. Mission accomplished! Und wie!

Part II – der Gegenbesuch

Seit „The Godfather Part II“ weiß jeder, dass Sequels durchaus noch besser sein können als das Original. Mein persönlicher Part II war ein großartiges, unvergessliches Erlebnis, ein großer Spaß, etwas, das bleibt und noch lange nachhallt.

Aber der Reihe nach: Los geht mein Gegenbesuch in Stuttgart bereits am Vorabend des eigentlichen Tandem-Tages mit einem gemeinsamen Abendessen als Auftakt zum bevorstehenden Capital Market Day. Im Vorstandsbereich von Dr. Zetsche angekommen, werde ich freundlich von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begrüßt und mit Infos zur Veranstaltung versorgt. Dann kurzes Warten auf den Chef. Plötzlich schnelle Schritte auf dem Gang, ein „es geht los!“ und schon bin ich mit Dr. Zetsche unterwegs – in den Fahrstuhl, in die S-Klasse und zum Abendessen. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich selten schneller zu einer Veranstaltung gekommen bin als an diesem Abend.

Alle am Start

Tandem-Tag, 11. Juni 2015, 8:00 Uhr in Affalterbach bei AMG. Capital Market Day 2015. Internationale Investoren, Analysten, Banker, die Mercedes-Benz Cars Führungsriege, der AMG-Chef, der Daimler-Finanzvorstand – alle am Start. Ich sitze direkt hinter Dr. Zetsche. Ein kühl durchgestyltes Setting und beeindruckende Präsentationen von ihm, Frank Lindenberg, Markus Schäfer, Dr. Klaus Zehender, Prof. Dr. Thomas Weber und Ola Källenius erwarten mich in den nächsten drei Stunden.

Ich denke: Wer bis dato noch nicht von Daimler überzeugt war, der muss es jetzt doch wohl sein! Wir verlassen die AMG Design-Halle und eilen zu einem schnellen Mittagessen. Dann geht alles wieder ganz zackig. Die S-Klasse steht bereits unten geparkt, Türen auf, ich sitze im Fond neben dem Chef, wir rauschen zum nächsten Termin.

Was kommt an in der Zentrale?

Präsentation IAA-Messekonzept inklusive Probeaufbau. Die fast 45minütige gemeinsame Autofahrt ist eine einmalige Gelegenheit, Dieter Zetsche alles zu fragen, was meine Kollegen und mich schon lange interessiert: Was kommt an beim Vorstand? Welche Informationen erreichen ihn überhaupt aus kleineren Standorten wie unserem?  Ab welchem Zeitpunkt klinkt er sich in die IAA-Vorbereitungen ein? Welche Markenbotschafter setzen wir wo und wie?

Was passiert im Werk?

Aber auch er hat Fragen: Was passiert gerade in Kassel? An welchen Projekten arbeiten wir? Wo liegt der Fokus in unserer Kommunikationsarbeit? Wie erreichen wir die Kollegen aus dem direkten Bereich? Und was halte ich wirklich von der Tandem-Aktion, wie kamen wir auf die Idee, einen Film zu drehen?

Cut. Wir stehen versammelt um die Frankfurter Festhalle. Von oben schauen wir ins Innere und diskutieren über Rolltreppen, Silver Flows und die bestmögliche Pkw-Präsentation anlässlich der IAA im September. Die „Festhalle“ ist in diesem Fall ein ziemlich cooles Modell, ich bin mal wieder beeindruckt. Das scheint meine Losung des Tages zu sein, ich spüre plötzlich ein gesteigertes Interesse an SUV’s oder dem F 015. AMG bin ich bereits seit dem Vormittag verfallen.

Das Oval-Office von Daimler

Danach geht’s zum Finale zurück nach Untertürkheim. Zugegeben, ich betrete Dr. Zetsches Büro anfangs fast ehrfürchtig. Immerhin ist das hier so eine Art Oval-Office vom Daimler. Und worauf fällt mein Blick? Auf seinem Schreibtisch steht unser Geschenk aus Kassel. Unser silberfarbenes Achsmodell. Meine Frage, ob er die Achse fünf Minuten vorher aus dem Schrank geholt hat, verneint er glaubwürdig. Ich bin stolz! Stehen daneben doch ein Modell des Fußball-WM-Pokals sowie ein Lenkrad und ein Helm von Formel 1-Weltmeister Lewis Hamilton. Und jetzt eben auch unsere Achse.

Bäm! Mehr geht nicht! Danke Dieter Zetsche! Danke an sein Team und die ganze Tandem-Familie. „You made my day!“


„Tandem mit Dieter Zetsche“ ist eine Aktion der Internen Kommunikation, die im Februar und März dieses Jahres erstmals im Daimler-Mitarbeiterportal (Intranet) stattfand. Dabei konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um einen Tag mit dem Vorstandsvorsitzenden sowie einen Gegenbesuch in Stuttgart bewerben.

Mehr als 250 Bewerbungen aus aller Welt gingen ein. Mit ihren Fotos und Videos gaben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur eine Visitenkarte ihrer Arbeit und ihres Bereichs ab, sie stellten sich auch dem Votum ihrer Kolleginnen und Kollegen, die aus allen Einsendungen ihre Favoriten wählten.  Die Bewerbung aus Kassel erhielt mehr als 2.300 Stimmen.

Weltpremiere GLC: Der neue Boss

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Kennen Sie das? Sie kommen auf ein Firmengelände und der Pförtner an der Schranke sieht aus wie ein Model und ist besser gekleidet als Sie. So zumindest mir geschehen, als ich in die Welt von HUGO BOSS in Metzingen eintrete – „there’s nothing wrong with my Kaufhaus-Anzug“, – in den Abend der Supermodelle. Fangen wir mal mit dem auf vier Rädern an: Dem neuen Mercedes-Benz GLC.

Wo ist das „K“ hin? GLK – der Vorgänger. „K“ stand auch für „kantig“. Der Neue GLC sieht ganz anders aus:  C ooler. C oupé-artiger. Besitzt in der Fachsprache unseres Chef-Designers Gorden Wagener „expressive Proportionen“, sowie „breite, muskulöse Schultern“ und eine „markentypische leicht abfallende Droppingline“.

Bleibt alles anders

Ich könnte mir vorstellen, dass das neue Design einige SUV-Puristen auf den Plan ruft. Aber es ist letztlich doch wie bei der Musik: Nach einem Erfolgsalbum (der GLK verkaufte sich seit 2008 mehr als 650.000 Mal) kann der Musiker versuchen, das mit einem ähnlichen Nachfolger zu wiederholen. Das klingt dann oft nach „Aufguss“. Um es mit Grönemeyer zu sagen, dann doch lieber „bleibt alles anders.“ Und mindestens genauso entscheidend, ob bei Mensch, Bekleidung oder Auto sind doch wohl auch die inneren Werte.

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Die Nähte der Hose

Daimler-Entwicklungs-Chef Thomas Weber sagt in seiner Rede vor den 500 geladenen Gästen und Journalisten dazu: Gutes Design ist immer und überall ein wichtiger Erfolgsfaktor. Aber klar ist auch: Gutes Aussehen alleine reicht nicht. Deshalb gilt für Autos wie für Anzüge: Sie sollten nicht gleich aus den Nähten platzen, wenn es mal etwas robuster zugeht.“

Das sorgt für Lacher im Event-Center, weil dazu ein Bild von Bayern-München-Trainer Pep Guardiola gezeigt wird. Samt seitlich gerissener Hose beim Champions League Spiel gegen Porto im Frühjahr. Hierbei wichtig, auch für den als Hausherr anwesenden HUGO BOSS CEO Claus-Dietrich Lahrs: Diese Hose stammte nicht aus Metzingen!

Matsch und Mühelosigkeit

Der GLC „reißt“ auch etwas abseits des Großstadt-Dschungels, denn er besitzt eine technisch sehr interessante Antriebs- und Fahrwerkskombination. Brauchte man früher, um sich effektiv durch den Matsch wühlen zu können, unbedingt zwei Starrachsen samt manueller Sperre, die dann zurück auf der Straße so schön polterten, so geht das heute alles ganz leise, komfortabel und scheinbar mühelos.

„AGILITY CONTOL“ heißt das Zauberwort. Ein Fahrwerk mit Stahlfederung und variablem Dämpfersystem. Die High-End-Variante bildet die neue Mehrkammer-Luftfederung „AIR BODY CONTROL“ mit fünf Fahrprogrammen. Wenn der Kunde zusätzlich noch das Offroad-Technik-Paket ordert, kann sich das GLC-Fahrwerk für mehr Bodenfreiheit im groben Terrain fünf Zentimeter in die Höhe strecken.

Mit Schaukelbewegung immer BOSS des Geschehens

Und wenn der Anzug tragende Offroad-Fahrer dann doch stecken bleibt? Muss er sich dann die gerade im Outlet erworbenen Schuhe versauen? No. Er wird durch eine elektronisch geregelte „Schaukelbewegung“ per Knopfdruck aus dem Schlamassel befreit. Eine geniale Technik, die sich bereits bei den Daimler-Baustellen-Trucks wie dem „AROCS“ bewährt hat und jetzt zum ersten Mal in einem Pkw zum Einsatz kommt.

Antriebsseitig bieten alle Modelle den permanenten Allradantrieb 4MATIC mit der Grundverteilung des Antriebsmomentes von 45 zu 55 Prozent zwischen Vorder und Hinterachse. Das sorgt in Kooperation mit den Fahrdynamikregelungen ESP, ASR und 4ETS für ein souveränes und eindeutig berechenbares Fahrverhalten. Die Lamellenkupplung im Zentraldifferenzial unterstützt das System auf Schnee oder Eis. Eine Grundsperrung von 50 Newtonmetern zwischen Vorder- und Hinterachse sorgt für die Erhöhung der Traktion.

Mit Sicherheit

Bei den Sicherheitssystemen besitzt der GLC fast alle Fahrassistenzsysteme aus der C-,E- und S-Klasse. In der Serie: COLLISION PREVENTION ASSIST PLUS, Seitenwindassistent, Fahrlichtassistent, sowie ATTENTION ASSIST. Das Fahrassistenz-Paket Plus bietet mit DISTRONIC PLUS mit Lenkassistent, Stop&Go Pilot, PRE-SAFE Bremse (mit Fußgängererkennung), BAS PLUS mit Kreuzungs-Assistent, aktivem Totwinkel-Assistenten, sowie aktivem Spurhalte-Assistent und PRE SAFE PLUS entsprechende Sicherheit. 360 Grad Kamera mit aktivem Park-Assistent (Einparken in Längs- und Querparklücken) bietet zusätzliche Bequemlichkeit, wie auch das HUD System, oder DISTRONIC PLUS.

„Wie in den Taschen der meisten Designeranzüge heute ein Smartphone steckt, so ist auch der GLC voll mit modernster Technik“ sagt Dieter Zetsche bei seiner Rede.

SUV und Nachhaltigkeit

Stimmt! Zurück als (neuer) guter Stern auf allen Straßen parkt der GLC auf Wunsch selbstständig ein und führt Technologien wie den Lenk-Assistenten mit Stop&Go-Pilot erstmals bei SUVs seiner Klasse ein. Damit ist  teilautonomes Fahren auf der Autobahn möglich.

In der Vergangenheit haben sich die Begriffe „SUV“ und „Nachhaltigkeit“ eher schlecht miteinander vertragen Der GLC dagegen wird als erstes SUV in seinem Segment auch als Plug-in Hybrid angeboten und kann bis zu 34 km rein elektrisch fahren. Alle Modelle erfüllen die Abgasnorm EU6 und bieten eine Start-Stopp-Funktion. Und seit das „K“ (für kantig) wegfällt kann Mercedes-Benz mit dem GLC ein geländegängiges Fahrzeug auf die Räder stellen, das einen cw-Wert von nur 0,31 besitzt. Sowohl Verbrauchs- wie CO2-Werte sinken bei den Diesel- und Benzinmodellen im Vergleich zum Vorgänger um bis zu 19 Prozent – bei gleicher Motorleistung und gestiegenen Fahrleistungen. Hier geht es zu allen Faktenund Leistungsdaten rund ums Fahrzeug.

Leicht gemacht

Und es ist bei der modernen Fahrzeugentwicklung erstaunlich, wie aus „mehr“ „weniger“ gemacht werden kann: Trotz vergrößerten Außenabmessungen, einem längeren Radstand und einer erweiterten Ausstattung konnten unsere Mercedes-Benz Ingenieure das Fahrzeuggewicht um 80 Kilogramm senken. Den größten Anteil daran hat die neu entwickelte Karosserie, die durch Materialmix aus Aluminium und hochfesten Stählen 50 Kilogramm leichter ist als das kleinere GLK-Vorgängermodell. Aluminiumkomponenten reduzieren auch das Gewicht des Fahrwerks, wovon auch der Fahrkomfort profitiert, Stichwort „Reduzierung der ungefederten Massen“.

Die Markenbotschafterin und der Massenansturm

Einen ungebremsten Fotografen-Massenansturm gibt es, als das zweites Supermodel des Abends die Bühne neben dem GLC betritt und im Fahrzeug sitzend speziell die größer gewordene „Beinfreiheit“ testet: Markenbotschafterin Petra Nemcova zieht im figurbetonten Lederdress alle Blicke und Objektive auf sich. Wenn ich jetzt ein „Selfie“ mit ihr machen wollte, dann bräuchte ich wohl einen dieser albernen neuartigen Stäbe „Sticks“, mit den Touristen jetzt durch die Gegend stolpern. Wegen der vielen Leute. Und der leicht unterschiedlichen Körpergrößen. Bei ihr und bei mir. Für die es ja, ob-groß-klein-breit-schmal, hier in Metzingen von Hand produzierte Designer-Bekleidung gibt – auf Maß gefertigt.

Ich spreche kurz mit HUGO BOSS CEO Claus Dietrich Lahrs, der den Abend mit einem leisen Lächeln zu genießen scheint:

„Wir haben hier ein formschönes neues Auto und die Einzigartigkeit der beiden Marken in schöner Atmosphäre präsentiert“

sagt Lahrs, der durch seinen Vater geprägt, seit Kindertagen ein Fan von Mercedes-Benz und speziell der S-Klasse ist.

Ich finde, Mercedes-Benz hat an seinem Designer-Anzug im SUV-Format so ziemlich jede Naht bedacht. Der neue GLC „ist Boss!“


Übrigens: HUGO BOSS und Mercedes-Benz- die Premiere des GLC in Metzingen hatte einen Hintergrund: Beide Marken arbeiten in einer engen Kooperation speziell beim Sportsponsoring (Golf, Segeln und Formel 1) und im Bereich „Fashion“ zusammen. Achten Sie mal auf die Bekleidung von z.B. Nico Rosberg und Lewis Hamilton.  

Zeichen setzen für Respekt und Toleranz

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Was für ein Wechsel: Eben noch im Urlaub, war ich gleich am ersten Arbeitstag danach zu Gast in Stuttgart bei der Pressekonferenz „Respekt und Toleranz.“ Was für ein hochkarätiges Podium:

Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, Vorstandsmitglied der Daimler AG für Integrität und Recht, Michael Brecht, Vorsitzender des Daimler-Gesamtbetriebsrats, Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, der bekannte Schauspieler Hardy Krüger, und Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung. Die Teilnehmer diskutierten unter Leitung von Jörg Howe (Leiter Kommunikation Daimler) darüber, was Unternehmen hier tun können. Was jeder Einzelne tun kann.

Daimler verstärkt sein Engagement bei der Flüchtlingshilfe

Respekt und Toleranz. Worum geht es dabei? Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen, ein klares Zeichen zu setzen und einen tätigen Beitrag zu leisten – das sind klare Ziele des Engagements des Unternehmens, für das ich arbeite. Ich finde das klasse: Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation verstärkt Daimler sein Engagement im Bereich Flüchtlingshilfe und stellt für die nächsten drei Jahre der Stadt Stuttgart jeweils 100.000 Euro für die Einrichtung eines Welcome-Fonds zur Verfügung.

Außerdem wird eine Personal-Stelle für die Koordination des Fonds unterstützt. Der Welcome Fonds soll Ausgaben in den Bereichen Lern-, Sport- und Freizeitaktivitäten und Schulungen von ehrenamtlichen Mitarbeitern finanzieren, die nicht über staatliche Mittel abgedeckt werden können. Und das ist noch nicht alles! Das Unternehmen spendet außerdem zwei Mercedes-Benz Transporter, die von Organisationen im Bereich Flüchtlingshilfe genutzt werden. Mit weiteren 100.000 Euro unterstützt Daimler die Bürgerstiftung Sindelfingen. Diese Summe fließt zum Beispiel in Projekte zur Integration von neu ankommenden Flüchtlingen.

Ehrenamtlich etwas tun

Wenn Daimler bei Respekt und Toleranz so powert, dann ist dies auch für mich eine zusätzliche Motivation bei meinem ehrenamtlichen Engagement. Denn es gibt eine Vielzahl von ehrenamtlich engagierten Mitarbeitern, die sich auch für Flüchtlingshilfe hier vor Ort einsetzen. So habe ich z.B. als Mitglied der Arbeitsgruppe Fahrradwerkstatt des Freundeskreises Flüchtlinge Plieningen und Birkach bei der Erstellung und dem Betrieb einer Fahrradwerkstatt mitgewirkt.

Die Idee zur Fahrradwerkstatt

Wie kommt man nun eigentlich dazu, eine Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge bauen zu wollen?

Die Idee zur Errichtung einer Fahrradwerkstatt entstand, wie so oft, bei einer gemütlichen Runde unter Freunden. Wir hatten mitbekommen, dass voraussichtlich im Herbst 2014 die ersten Flüchtlinge nach Plieningen kommen werden und hatten uns überlegt, ob wir hierzu nicht etwas beisteuern könnten. Thomas, ein guter Handwerker und erfahrener Fahrradreparateur, hatte schnell die Idee den Flüchtlingen mit der Erstellung und dem Betrieb einer Fahrradwerkstatt eine sinnvolle Aufgabe zu geben, die ihnen zusätzlich auf einfache und kostengünstige Weise die Nutzung eines Fortbewegungsmittels ermöglicht.

Ein Projekt als neue Perspektive

Konkreter wurde dieses Thema beim ersten Treffen des Freundeskreises im März 2014, an dem mehr als 100 interessierte Bewohner teilnahmen. Die ersten Pläne und Kalkulationen wurden erstellt, der Antrag für ProCent vorbereitet, Material besorgt, Kontakt zur Stadt aufgenommen, Aufgaben verteilt und eine etwa 10-köpfige Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Nach Abschluss der Vorbereitungen im August 2014 waren bereits die ersten der etwa 150 Flüchtlinge aus 16 verschiedenen Ländern wie Syrien, Serbien und Nigeria angekommen, so dass wir die Möglichkeit hatten erste Kontakte zu knüpfen. Dies war allerdings gar nicht so einfach wie ich mir dies vorgestellt hatte.

Sprachliche Hürden, Berührungsängste auf beiden Seiten und teilweise traumatisierte Flüchtlinge, die ihre Ruhe haben wollten, erschwerten dies. Wenn man hört, was diese Menschen teilweise durchmachen mussten, um nach Deutschland zu kommen, ist dies kaum zu glauben. Und mit einem solchen Projekt kann man versuchen, diesen Menschen eine neue Perspektive nach all dem Leid zu geben. Denn wie sollen die Menschen die Gegend kennenlernen, wenn sie nicht aus ihrer unmittelbaren Wohnumgebung herauskommen? Und wie soll jemand ein U-Bahn-Ticket lösen, wenn er aus einem anderen Land kommt, kein Deutsch spricht und noch nie U-Bahn gefahren ist?

Einfach mal anfangen: Kinder kennen keine Sprach- oder Berührungsängste

So haben wir einfach mal angefangen und uns ab sofort Samstags um 09:00 an der Flüchtlingsunterkunft getroffen. Und Gott sei Dank kennen Kinder keine Sprach- und Berührungsängste, so dass wir bei unseren Arbeitseinsätzen immer wieder interessierte Kinder begrüßen durften. Dies wiederum führte zwar dazu, dass wir nicht so zügig voran kamen wir wie uns dies gewünscht hatten, aber auch zu der ein oder anderen weiteren helfenden Hand aus der Unterkunft selbst. Und bei all unseren 15 Arbeitseinsätzen hatten wir nicht ein einziges Mal schlechtes Wetter und wurden jedes Mal mit einem wunderbaren Vesper versorgt. Schon alleine deshalb hat sich die Mitarbeit gelohnt und ich konnte zudem einem kostenlosen Heimwerkerkurs besuchen, denn ich hatte noch niemals zuvor Betonplatten gesägt, Holzbalken verzapft oder ein Dach eingedeckt.

Es war auch einfach schön zu sehen, dass wir kaum einen Samstag alleine gearbeitet hatten, da oft auch andere Arbeitsgruppen im Einsatz waren. Nach und nach konnte der Kontakt zu den Heimbewohnern durch gemeinsame Aktivitäten verbessert werden, so dass nun nach erfolgter Fertigstellung der Fahrradwerkstatt die eigentliche Arbeit ansteht: Die Einarbeitung der Flüchtlinge mit dem Ziel eines eigenständigen Betriebs der Werkstatt.

Treffpunkt zum Schrauben

Die Fahrräder, die jetzt auf dem Hof stehen, sind allesamt Spenden – teilweise in sehr gutem, teilweise in eher schlechtem Zustand. Es gibt also immer etwas zu tun, zu schrauben und zu schmieren. Gleichzeitig entsteht mit der Fahrradwerkstatt ein Treffpunkt für die großen und kleinen Heimbewohner. Wenn ich sehe, wie die Flüchtlinge hier in der Gemeinschaft um die Werkstatt herum aufleben, ist das wie Weihnachten und Ostern zusammen.

Hardy Krüger

Noch einmal zurück zur Pressekonferenz. Der Schauspieler Hardy Krüger hat mich beeindruckt. Was für eine Energie er bei diesem Thema besitzt. „Generation Y“ könnte sich von diesem 87 jährigen Mann „eine Scheibe abschneiden“. Er engagiert sich im In- und Ausland in Artikeln, Theaterauftritten, Büchern und Talkshows gegen Fremdenfeindlichkeit und rechte Gewalt. Die eigenen Erfahrungen sind der Grund, sich persönlich einzubringen. „In meiner Jugend habe ich Nazi-Deutschland erlebt. Gerade deshalb ist es mir so wichtig, dass so etwas nie wieder passieren kann.

Die demokratische Mehrheit muss aktiv werden und darf nicht zulassen, dass rechtes Gedankengut wieder salonfähig wird.“ Unter dem Motto „Gemeinsam gegen rechte Gewalt“ ist Hardy Krüger mit seiner „Rathaus-Tour“ in deutschen Städten unterwegs, berichtet als Zeitzeuge von seinen Erlebnissen während der NS-Gewaltherrschaft und weist auf die aktuelle Bedrohung durch Rechtsextreme hin. Daimler hat diese Veranstaltung als Sponsor unterstützt. Bei seiner Tour arbeitet der Schauspieler mit der Amadeu Antonio Stiftung zusammen, deren Ziel die Stärkung einer demokratischen Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus ist.

Und da der Zustrom an Flüchtlingen in den kommenden Monaten und Jahren noch eher zunehmen wird, finde ich deshalb das Zeichen, das die Daimler AG durch ihr starkes Engagement hier setzt, vorbildlich und hoffe, dass auch unser (kleines) ehrenamtliches Engagement viele Nachahmer findet. Wie sagte doch einst Erich Kästner? „Es gibt nix Gutes, außer man tut es.“

Kids, Karts und eine schöne Runden-Zeit

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Heute ist es endlich soweit: Unsere Kinder des Rallye Club Böblingen drehen zusammen mit den Mercedes-AMG DTM Fahrern Lucas Auer und Maximilian Götz und den Kindern der Käthe Kollwitz Schule schnelle Kart-Runden auf dem Slalom-Kurs. Im Rahmen unseres Inklusionsprojektes hatten wir einen Kartanhänger gebaut.

Inklusionstraining mit zwei DTM-Piloten

Nach dem Blogbeitrag war ich über die positive Resonanz echt überrascht. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Beitrag so oft gelesen wurde. Noch überraschter war ich, als der Motorsportbereich aufgrund meines Blogbeitrages Interesse an unserem Inklusionsprojekt zeigte. Ein Inklusionstraining mit Teilnahme zweier Mercedes-AMG DTM Fahrer. Eine Idee, bei der wir als Verein und ich als Daimler-Mitarbeiter sofort begeistert waren..

Wir haben mittlerweile ja schon Routine mit den Inklusionstrainings beim RCB, schließlich trainieren wir Kinder mit und ohne Handicap nicht zum ersten Mal im Kartslalom.

Highlight in unserem Vereinsleben

Aber dieses Mal ist trotzdem alles irgendwie anders. Denn zwei echte Rennprofis  haben sich zum Training angemeldet. Sie möchten auch gerne an diesem Inklusionstraining teilnehmen und das Kart-Gespann mit Anhänger fahren. Das ist natürlich ein echtes Highlight in unserem Vereinsleben.

Wann hat man schon mal die Gelegenheit, mit  Fahrern aus dem Profi-Rennsport hautnah in Kontakt zu kommen. Und das auch auf unserem Trainingsgelände,  als Gastgeber auf unserer „Homebase“. Unsere Kinder sind sehr aufgeregt. Der Event findet unter der Woche statt, sodass die Kinder sogar von der Schule beurlaubt werden. Schon alleine das ist ja für die Kids ein besonderer Genuss.

Lucas Auer (graue Jacke) und Maximilian Götz (Shirt mit BOSS-Logo) lassen sich den Kart-Anhänger zeigen

Alles schon aufgebaut, niemand drückt sich!

Ich selbst komme zur vereinbarten Zeit um 9:30 Uhr am Platz an und bin erstaunt, dass fast alle Vereinsmitglieder schon da sind und mit dem Aufbau begonnen haben. Das zeigt den Geist unseres Vereins: alle stehen zusammen, jeder bringt sich ein, niemand drückt sich vor dem Einsatz. Da ist der Parcours mit Pylonen und Absperrungen, unser Zelt, unsere Slalomkarts und der Kartanhänger schnell und sehr pünktlich aufgebaut und vorbereitet.

Die Spannung steigt. Jetzt fehlten nur noch Lucas, Maximilian und die Kinder der Käthe-Kollwitz Schule, eine Schule für Kinder, die aufgrund Entwicklungsverzögerungen oder geistigen Behinderung besondere Unterstützung beim Lernen benötigen. Der Kontakt zur Käthe-Kollwitz Schule kam über die Lebenshilfe Böblingen zustande, mit deren Hilfe wir schon einige Inklusionstrainings absolviert haben.

Die Kids und die „Jungs“

Und dann kommen zuerst Lucas Auer und dann Maximilian Götz. Natürlich mit standesgemäßem Dienstwagen, einem C 63 S AMG. Die beiden sind wirklich sehr sympathisch und so ist das Eis schnell gebrochen. Den beiden wird kurz gezeigt, wie das Fahren mit unserem Kartanhänger funktioniert. Verdrehte Welt: Wir erklären den Profis wie es geht. Wo gibt´s denn sowas? Der Rest geht eigentlich wie von selbst. Viele Erklärungen brauchten die beiden Profis natürlich nicht.

Spaß und Lachen & Pylonen in der Luft

Die Kinder der Käthe-Kollwitz Schule können mit den Rennfahrern zusammen im Kartanhänger mitfahren. Für alle ein besonderes Erlebnis. Viel Spaß und Lachen bei uns auf dem Trainingsgelände.

Auch die DTM-Fahrer fühlen sich sichtlich wohl bei uns. Lucas ist im Gegensatz zu Maximilian in seiner Jugend nicht Kartslalom gefahren. Deshalb sind bei ihm in den ersten Runden auch mehr Pylonen durch die Luft geflogen als bei Maximilian. Aber den Schülern der Käthe-Kollwitz Schule und uns ist das egal. Berührungsängste, Vorurteile oder Zurückhaltung – Fehlanzeige!

So vergeht die Zeit wie im Flug. Schade eigentlich, wir hätten die Gäste gerne noch länger bei uns gehabt. Aber wir schießen viele Erinnerungsfotos und bekommen Autogrammkarten (die Kinder sogar Mercedes-Caps).

Klein aber schnell, oho!

Nach dem gemeinsamen Fahren mit den Kindern mit Handicap nutzt unser Nachwuchs noch die Gelegenheit, unter Rennbedingungen gegen die DTM-Fahrer anzutreten. Eine ungleiche Challenge, Profis gegen Kinder. Aber wer jetzt denkt, dass unsere Kinder chancenlos sind, der irrt. Ganz im Gegenteil.

Lucas und Maximilian haben zwar alles gegeben, aber erstaunlicherweise sind unsere Kids einfach schneller und in dieser speziellen Disziplin Kartslalom routinierter. Die DTM-Fahrer wollen das nicht auf sich sitzen lassen und sind gleich nochmal gegen unsere Kids angetreten. Doch auch im zweiten Umlauf konnten sie nichts gegen die Böblinger ausrichten. Das ist für uns alle wirklich ein tolles Erlebnis.

Lucas Auer beim Start

Motorsport weckt Emotionen

„Das Ambiente hier auf dem Trainingsgelände des Rallye Clubs Böblingen ruft bei mir sofort Erinnerungen an meine eigene Zeit im Kartsport hervor“, sagt Lucas Auer. Der Österreicher legte zwischen 2001 und 2010 in verschiedenen Kart-Rennserien den Grundstock für seine Motorsport-Karriere.

„Es ist schön zu sehen, wie viel Spaß die Kids am Kartfahren haben. Motorsport weckt eben schon in jungen Jahren wunderbare Emotionen.“

Im Anschluss an diese Challenge nutzen wir noch die Chance, Lucas und Maximilian Fragen zu stellen.

Unsere Kinder haben keine Berührungsängste und fragen alles, was sie wissen wollen: Fragen zum Motorsport und dem Rennbetrieb, wie sie ich auf Rennen vorbereiten, aber auch zu deren privaten Situation und sogar, ob sie Haustiere haben.

Maximilian Götz vor dem Start

Jeder lernt vom anderen

Gelernt hat jeder vom anderen: Unsere Kinder sind  beeindruckt, wie unkompliziert und offen die Rennfahrer mit ihnen und auch den gehandicapten Kindern umgehen. Keine Starallüren, keine Extravaganzen. Und die Kids erfahren, dass man ohne regelmäßigen Ausgleichssport im Rennsport keine guten Leistungen erbringen kann.

Die Kinder mit Handicap haben heute erlebt, dass sie sich (egal wo) integrieren und dabei Spaß haben können- und so angenommen werden wie sie sind. Und die DTM-Fahrer? Sie haben gelernt, dass es in Böblingen Kinder gibt, die ziemlich schnell Kartslalom fahren…

„Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mit den Kindern um die Strecke zu fahren und ihnen einen kleinen Einblick in den Rennsport zu geben. Ich glaube, dass sie hinterher genauso glücklich waren wie Lucas und ich“

sagt Maximilian Götz. Wie die meisten Motorsportler begann auch er seine Karriere 1996 im Kart. Bleibt mir nur, allen Beteiligten für diesen besonderen Tag zu danken!

Von vielfältigen Menschen

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Ein ungläubiger bis belustigter Gesichtsausdruck meines_meiner Gesprächspartner_in, dann der Ausruf „… ach, die Quotenfrauen!“ – dieses Szenario ist mir nicht gänzlich unbekannt, wenn ich von meiner Arbeit als Praktikantin im Global Diversity Office (GDO) der Daimler AG erzähle.

Vor ein paar Tagen fand zum dritten Mal der Deutsche Diversity Tag der Unternehmensinitiative Charta der Vielfalt (die Daimler AG ist Mitinitiator und Erstunterzeichner), statt. Motivation war es, Vielfalt im (Arbeits-)Alltag zu zeigen und das Bewusstsein dafür zu stärken. Wenn man die vielen Aktionen betrachtet, die bei Daimler übrigens nicht nur in Deutschland, sondern, wie es sich für ein international agierendes Unternehmen gehört, weltweit und auch online stattfanden, eine gelungene Erinnerung an ein respektvolles Miteinander und interessante Einblicke in ein wahrlich diverses Unternehmen mit so unterschiedlichen Fahrzeugen wie Mitarbeiter_innen.

Testlauf im Alterssimulationsanzug

Theorie und Praxis

Als Studentin, die sich im Verlauf ihres Studiums (der Arabistik übrigens) auch mit theoretischen und praktischen Ausführungen der Gender Studies, also der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Geschlecht und dessen Verhältnis zu Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft, beschäftigt hat, interessiere ich mich auch sehr dafür, wie sich Strukturen – zum Beispiel Geschlecht, soziale Herkunft oder Ethnizität – im Arbeitsalltag auswirken und vor allem, was ein Unternehmen konkret tun kann, um ungleiche Startvoraussetzungen auszugleichen.

So klingt die offizielle Daimler-Version:

Unter der Maxime „Ich gehöre dazu“ schafft unser Diversity Management Rahmenbedingungen für eine Kultur der Vielfalt. Dazu gehören etwa die Absage an jede Form der Diskriminierung, die Gestaltung eines vorurteilsfreien Arbeitsumfeldes sowie die Bewusstseinsbildung und Schulung vor allem unserer Führungskräfte

und ich finde, das beschreibt sowohl unser Aufgabenfeld – Rahmenbedingungen schaffen – als auch, worin die Schwierigkeit – nämlich die Vorurteile und das zu stärkende Bewusstsein – liegt, sehr gut.

Oliver Bedow erzählte Stefanie Knecht von seinen Erfahrungen.

Das klingt eigentlich elementar und einfach und nach viel mehr als nur den Quotenfrauen, finde ich. Und natürlich geht es auch um Frauen – die machen immerhin die Hälfte der Weltbevölkerung aus – aber es geht auch um alte und junge Menschen, um Menschen mit Behinderung und ohne, um Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind, aber hier wohnen, oder doch in Deutschland geboren sind, aber anders aussehen als die gemeine Kartoffel. Die Variations- und Kombinationsmöglichkeiten sind, wie oben schon angesprochen, vielfältig (höhö).

Der Daimler Chor Stuttgart mit einem Flashmob vor dem Vorstandsgebäude

Da Veränderungen innerhalb der Gesellschaft an den Werkstoren keinen Halt machen, setzen wir neue Maßstäbe, sind wir alle Teilnehmer_innen eines beständig stattfindenden Kulturwandels und wo gestern ein schwarzer Präsident noch unmöglich schien, ist heute schon eine Frau Kanzlerin. Und es wird so viel über die Gleichberechtigung der Geschlechter geschrieben und gestritten, wie schon lange nicht mehr – selbst wenn die Zeitungsartikel und Debatten oft unsachlich, polemisierend und für mich persönlich manchmal schwer auszuhalten sind. “There is only one thing worse than being talked about and that is NOT being talked about.” Das hat Oscar Wilde gesagt und der hätte es als Homosexueller heute vermutlich auch einfacher gehabt.

Ins Gespräch kommen

Aber ich komme vom Thema ab: Zum Anlass habe ich mir persönlich den Diversity Tag genommen, um mal mit ein paar Mitarbeiter_innen bei Daimler persönlich ins Gespräch zu kommen und um zu erfahren, ob die Sachen, die meine Kolleg_innen und seit kurzem auch ich so initiieren, messen, beraten und predigen überhaupt irgendwo rezipiert werden. Und die Antworten sind… vielfältig, genau.

Martin Stahl

Da ist zum Beispiel Martin Stahl, der im Team Einbaubegutachtung Motoren von Mercedes-Benz Trucks arbeitet. Er hat von Diversity bei Daimler eigentlich noch nie was gehört hat, aber merkt doch, dass sich die Belegschaft ändert, dass sie weiblicher wird und er konstatiert, dass in gemischten Teams „der Umgang angenehmer wird, ganz klar“. In reinen Männerteams ist das Klima wohl rauer.

Rangordnung im Meeting

Dr.-Ing. Carola Otto, Ingenieurin bei Trucks, arbeitet in einer von Männern dominierten Umwelt. Wir quatschen über Rangordnungen, die bei männlich dominierten Meetings in den ersten Minuten festgelegt werden. Darüber, dass es wichtig ist, präsent zu sein und sich zum geeigneten Zeitpunkt am Gespräch zu beteiligen, um in der Rangordnung an die oberen Plätze zu gelangen. Ehrgeizige Bemühungen in Sachen Frauenanteil findet sie wichtig, bemerkt aber auch, dass es gerade in der Entwicklung schwierig sei, die freiwillige Selbstverpflichtung von Daimler, bis 2020 20% Frauen in leitenden Führungspositionen zu haben, zu erfüllen.

Dr.-Ing. Carola Otto ist Ingenieurin bei Trucks

Für genügend weiblichen Nachwuchs zu sorgen, der gerade in technischen Berufen arbeitet, ist eben nicht so einfach – damit müsse man eigentlich schon im Kindergarten anfangen. Eine zu starke und zu schnelle Einführung der Frauenquote lasse ihren Beobachtungen nach das Klima kippen – Förderung von Frauen dürfe nicht Diskriminierung von Männern bedeuten. Und was ist ihr sonst wichtig?

Als globalen Konzern sieht sie Daimler auch in der „ethischen und sozialen Verantwortung“, und dass „ethische Standards nicht nur gelebt, sondern auch gestärkt werden sollten“, trotz primär wirtschaftlicher Interessen – und zum Beispiel durch Unterstützung von Aktionen wie ProCent und Star Care auch realisiert werden.

Aytac Yakici und ich sehen uns die Einstiegshilfe an

Welche Rolle spielt die Herkunft?

Mit Aytac Yakici, der ebenfalls Praktikant ist, treffe ich mich auf einen Kaffee der Diversity Erlebniswelt, die vor dem Vorstandsgebäude aufgebaut ist. Wir schlendern an den Aïcha des Gazelles-Fahrzeugen (ganz schön dreckig) vorbei, sitzen im Aerodynamic Truck (gemütlich) und lassen uns den behindertengerecht umgebauten Van (immer maßgefertigt) zeigen. Und Aytac, der Economics of the Middle East studiert und im Projekt Algerien arbeitet, erzählt mir im Gespräch, dass er am liebsten Sprinter fährt – „die ziehen vernünftig“ – und das Gefühl hat, hier bei Daimler in einem so interkulturellen Projekt am richtigen Ort zu sein.

In der Vergangenheit hatte er trotzdem schon öfter den Eindruck, trotz sehr guter Noten und als Stipendiat mit reichlich Praxiserfahrung im direkten Vergleich zu seinen Kommiliton_innen schwerer an ein Praktikum oder einen Job zu kommen. Ob das an seiner Berliner Herkunft liegt?

Julia Salamon, Zweitplatzierte der Aïcha des Gazelles Ralley

Es geht also um mehr als nur Frauen bei Diversity – das wird mir bei meiner Arbeit klar, bei Gesprächen und Diskussionen mit Kolleg_innen, in den Gesprächen mit Carola, Martin und Aytac. Es geht um Menschen und wie sie zusammenarbeiten und miteinander umgehen wollen. Ich finde, diese Frage kann man sich nicht oft genug stellen!

Ab in den Ring – mit drei Boxlegenden

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KICK im Boxring, ein Projekt der Laureus Sport for Good Foundation, soll Kindern und Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten: Durch Sport lernen die Kinder und Jugendlichen, Disziplin, Fairness und Verantwortung zu übernehmen. Ich durfte bei einem exklusiven Training mit Axel Schulz, Arthur Abraham und Ulli Wegner dabei sein.

Für mich das ganz große Los! Als Fan des Boxsportes konnte ich den Tag kaum erwarten. Nachdem ich vor dem Trainingszentrum freundlich begrüßt wurde, bekam ich die nächste gute Botschaft – ich darf am Training teilnehmen.

Bevor es aber losging, stellte sich Laureus Botschafter Axel Schulz mir noch vor. Ich war überrascht, wie locker ich mit ihm sprechen konnte – Starallüren Fehlanzeige! Ich durfte ihm viele Fragen stellen und wir haben uns über seinen Werdegang und seine großen Kämpfe in Amerika unterhalten. Besonders spannend fand ich, wie er den deutschen Boxsport im Vergleich zum amerikanischen Boxsport sieht – besonders in Hinblick darauf, welche Dimensionen der Sport dort aktuell annimmt.

Ab geht’s in den Ring!

Die Kinder und Jugendlichen werden je nach Erfahrung in drei Gruppen eingeteilt: Beginner, Fortgeschrittene und Experten. Ich habe für jeweils zehn Minuten in jeder Gruppe mittrainiert. Ich fand es toll mitzuerleben, wie die Trainer mit den Kindern und Jugendlichen umgegangen sind. Sie gaben ihnen Tipps, wiesen sie auf Fehler hin und erinnerten sie, immer auf Disziplin und Fairness zu achten.

Während des Trainings kamen auch Arthur Abraham und Ulli Wegner dazu. Wie auch Axel Schulz machten sie sich zunächst einen Eindruck von den verschiedenen Trainingsgruppen. Ich durfte dabei stets nah dran sein und den Tipps und Ratschlägen der Fachmänner lauschen. Zwischendurch hatte ich die Möglichkeit, mich mit Arthur Abraham zu unterhalten. Er erzählte mir, wie er sich auf seinen nächsten Kampf gegen Robert Stieglitz im Juli vorbereitet – Insiderwissen direkt vom Profi!

Für mich als Box-Anfänger und eigentlichen Fußballspieler war das Training eine ganz neue Erfahrung – vor allem eine anstrengende.

Was wir schon immer mal wissen wollten…

Weiterer Höhepunkt für die Kinder und Jugendlichen war die Fragerunde im Anschluss. Sie waren sehr gut vorbereitet und löcherten die drei Boxexperten mit zahlreichen Fragen. Die Profisportler erzählten Geschichten aus ihrer Karrierelaufbahn und motivierten die Kinder und Jugendlichen auch mit ganz persönlichen Erlebnissen. Natürlich wollten wir alle auch ein Erinnerungsfoto von dem außergewöhnlichen Tag mitnehmen. Die Profis nahmen sich für alle Zeit und posierten für Bilder und schrieben fleißig Autogramme. Für mich als Sportfan war der Tag natürlich eine große Ehre und hat mir viel Spaß gemacht!


Im April konnten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Daimler AG bei einem Gewinnspiel im Mitarbeiter-Portal teilnehmen: Es ging darum, in den drei Kategorien, in denen deutsche Sportler für einen Laureus World Sports Award nominiert waren, auf den Gewinner zu tippen. Unter fast 1100 Tipps lagen 13 richtig – einer davon war ich. Als Preis erhielt ich eine Einladung zu einem Besuch beim Laureus Projekt „KICK im Boxring“ in Berlin – inklusive Meet&Greet mit den Boxlegenden Axel Schulz, Arthur Abraham und Ulli Wegner.

Bis zum Mond und noch viel weiter

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Vier Tage benötigten die Astronauten der Apollo 11 im Sommer 1969, um die knapp 400.000 Kilometer zum Mond zurück zu legen. Eine fast unvorstellbare Entfernung. Aber nur fast. Kürzlich tauchte auf dem Kilometerzähler meines 1992er Mercedes 190 E 2.0 eine fast magische Zahl auf: 500.000.

Eine Strecke, mit der mein Auto den Mond nicht nur erreicht hat. Es hat ihn auf seiner Oberfläche auch noch gut zehn Mal umrundet. Zugegeben, ganz so schnell wie bei den Jungs von der NASA ging das nicht: Statt vier Tage hat es ganze 23 Jahre gedauert.

Gekauft habe ich den Wagen vor 15 Jahren als Gebrauchtfahrzeug. Er war bereits damals mit acht Jahren ein etwas „älteres“ Modell und stand auf dem Parkplatz der Mercedes-Benz Niederlassung in Bremen mit vergleichsweise jungfräulichen 73.428 Kilometern zwischen lauter neueren Modellen. Kaufpreis damals: 12.900 D-Mark und einen Pfennig.

Ich war damals kurz davor, vom platten norddeutschen Oldenburg ins hügelige Sauerland umzuziehen. In Oldenburg braucht man eigentlich kein Auto. In der Studentenstadt sind die Fahrradwege breit und Berge kennt man da nur aus dem Fernsehen. Aber das Sauerland? Hier wird einem als Nordlicht ja schon beim Blick aus dem Wohnzimmerfenster schwindelig. Die Sache war klar: Ein Auto musste her.

Mercedes, was für Opas und Landwirte

Aber wieso ausgerechnet dieser Mercedes? Was habe ich noch die Sprüche im Ohr: „Damit fahren ja nur alte Opas oder Landwirte“, hat es geheißen. Zugegeben, so ganz falsch lagen meine Kritiker damit nicht. Der Vorbesitzer war ein älterer Herr Jahrgang 1929. Aber da es sich in der Regel bei dieser Altersgruppe selten um „rasende Rentner“ handelt, war das für mich eher ein Qualitätsmerkmal als Ausschlusskriterium.

Ein rollendes Eisenschwein; unkaputtbar und zuverlässig

Für einen Mercedes hatte ich außerdem noch ganz persönliche Gründe: Als Führerschein-Neuling verursachte ich mitte der 1990er Jahre in einem unachtsamen Moment einen Auffahrunfall. Der Wagen, den ich fuhr, war anschließend irgendwie kürzer. Mein „Gegner“ hingegen war ein Mercedes. An den Aufprall kann ich mich noch gut erinnern: Das Auto vor mir wippte leicht und neben einem Kratzer an der Stoßstange hatte er glaube ich noch ein kaputtes Hecklicht. Kinderkram. Mein Wagen hingegen hatte ein komplettes Facelift nötig. Seitdem war klar: So ein Auto will ich auch. So ein rollendes Eisenschwein. Unkaputtbar und zuverlässig. Mir doch egal wie viele Opas und Landwirte noch mit so einem Ding unterwegs sind. Die wissen schon was gut ist. Wer hätte gedacht, dass wir beide es bis zum Mond und noch viel weiter schaffen?

Aller Anfang ist schwer

Zugegeben, ich war nie großer Auto-Fan. Habe zwar mit 10 Jahren Computerprogramme geschrieben, aber Autos? Da klaffte eine echte Bildungslücke. Es war daher schon ein peinlicher Moment, als ich das erste Mal mit meinem neuen Gefährt Öl nachfüllen wollte. Ich wusste weder, welches Öl und wo zum Teufel man es in den Motor schütten muss. Diese Blicke des Tankwarts, als ich ihn darauf ansprach. Als wäre ich soeben nackt durch die Ladentür marschiert und hätte die anderen Kunden mit den Überraschungseiern in der Auslage beworfen.

Learning by doing

Das passierte mir nicht nochmal: Dank Internet kann man sich ja heutzutage selbst in Windeseile aufschlauen. Einschlägige Autoforen gibt es zu Hauf, und Tipps & Tricks für den W201 muss man dort nicht lange suchen. Das ist auch das Schöne an diesem Modell. „Learning by doing“ funktioniert wunderbar.

Vieles lässt sich selbst reparieren. Alles ist gut zu erreichen und ein vernünftiger „Ratschenkasten“ ist für die meisten kleineren Arbeiten vollkommen ausreichend. Luftfilter, Zündkerzen, Verteilerkappe? Nichts einfacher als das. Poti am Luftmengenmesser, Drosselklappe, Gaszugfeder? Auch dafür braucht es kein Diplom.

Okay, ich gebe zu, einmal musste ich den ADAC in meine Garage rufen. Ich wollte die Zündkabel austauschen. Dummerweise hatte ich mir die Reihenfolge nicht gemerkt, in der die Zündkabel von der Verteilerkappe auf die einzelnen Zylinder gehörten. War Nummer Eins nun oben oder unten? Wo ist hier überhaupt oben und wo unten? Mist. Da war er wieder dieser Blick. Wie gerne hätte ich jetzt ein paar Überraschungseier zur Hand gehabt.

Mit Flüssiggas in die zweite Halbzeit

Bei Kilometer 220.000 war es dann soweit: Eine größere Operation stand an. Der Spritpreis war nicht mehr das was er mal war, und ich hatte mittlerweile jeden Tag eine Strecke von 140 Kilometern vor mir. Autogas sollte her. Bei dem Modell keine ganz leichte Sache. Für moderne Gasanlagen war der Motor zu alt, aber eine alte Venturi, nach dem Vergaserprinzip, wollte ich auch nicht.

Ich fand einen Umrüster, der das Wunder vollbrachte und eine so genannte teilsequenzielle LPG-Anlage in dem Wagen verbaute. Okay, so hundertprozentig rund lief sie nie. Im Leerlauf neigt der Wagen an roten Ampeln manchmal aus zu gehen. Aber dafür gab es schließlich einen Umschalter auf Benzin, den ich nach ein paar Wochen wie automatisch im Stadtverkehr umlegte. Auf der Langstrecke fuhr der Wagen fortan unschlagbar günstig. Auch heute noch, neun Jahre und 280.000 Kilometer später.

Poti am Luftmengenmesser Umbau lpg Tank

Viele Freunde und Bekannte kennen mich gar nicht mit einem anderen Auto. Wann immer ich auch Jahre später mit dem 190er auftauche die gleichen erstaunten Blicke. „Was denn, den hast Du immer noch?“

Zugegeben, so langsam soll er sich etwas schonen. Nach einer vorläufig letzten großen Reise mit der ganzen Familie ins nördlichste Dänemark im Winter 2014 mache ich mir nun Gedanken, den treuen „Baby Benz“ in Teilzeit zu schicken. Nach einem Steinschlagschaden in der Frontscheibe traten Rostschäden in der A-Säule zu Tage. Auch die Seitenschweller vorne habe ich bereits vor zwei Jahren mit neuen Blechen versehen.

Plan für die Zukunft

Bis zum Herbst durch den TÜV und dann mit einem Saisonkennzeichen nur noch an sonnigen Tagen an die frische Luft. Wir wollen ja schließlich irgendwann auch den Mars erreichen.

Für den täglichen Einsatz ist nun ein junger Nachfolger da. Ein 220 C T-Modell, Baujahr 2011. Bequem, modern und ausreichend Platz. Aber bei allem Komfort, den der neue auch bietet: Der Erste wird immer der Beste bleiben.


Erlebnis Truck Grand Prix

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Welch ein grandioses Erlebnis für mich: Nach nur zwei Wochen Betriebszugehörigkeit als Werkstudentin im Bereich Marketing Kommunikation Lkw erhielt ich direkt die Chance zum Truck-Grand-Prix 2015 in die schöne Eifel auf den Nürburgring zu reisen. Als Konzernneuling mit Eventerfahrung fuhr ich mit voller Vorfreude zu dem 3-tägigen Erlebnis. Neben meiner Neugierde das Team kennen zu lernen, war ich sehr gespannt darauf, was mich vor Ort wohl erwarten wird.

Und dann ging es schon los: Nach einer ersten Standerkundung und einem motivierten Teambriefing in großer Runde öffneten sich die Tore für die zahlreichen begeisterten Truckerfans auf unserer Standfläche. Unser Mercedes-Fahrerlager lockte die Trucker mit einer großen Showfläche, auf dem unsere Fahrzeuge mehrmals täglich in spektakulären Shows präsentiert wurden.

Außerdem konnten die Besucher unsere Infostände besuchen und bei vielen Gewinnspielaktionen mitmachen. Und es gab so viele tolle Aktionen: Rodeo-Reiten, Trucker-Frühstück mit dem längsten Kuchen der Welt, Kinder-Bobbycar-Rennen u.v.m. .

Ich durfte das Team an einer großen Infotheke mitten auf der Aktionsfläche unterstützen. Dort verteilten wir Informationsbroschüren und tolle Give-aways wie Poster, Aufkleber oder auch Schlüsselbänder. Besonders schnell waren die Mercedes-Benz Caps und Ansteckpins vergriffen und zauberten zahlreiche Lächeln in die Gesichter der Fahrer und Lkw-Fans.

Überwältigende Freundlichkeit, hohe Motivation und grandioses Wetter

Ich war so überwältigt von der Freundlichkeit der Standbesucher, der Motivation unserer Crew sowie dem grandiosen Wetter. Die Arbeit hat mir – obwohl die Tage sehr anstrengend waren und meine Füße am Abend brannten – großen Spaß bereitet.

Dann habe ich mich auch selbst in die Menge gestürzt und habe ein paar Besucher interviewt. Dabei interessierten mich vor allem die Fragen, wie sie den Trucker-Treff finden, was sich denn von Jahr zu Jahr in ihren Augen verändert hat und mit wem sie den Tag auf dem Ring so verbringen.

Beispielsweise erzählte mir Gudrun, dass sie schon seit 15 Jahren mit Freunden zum Truck-Grand-Prix fährt.

Ich finde den Truck-Grand-Prix immer spitze. Besonders gefällt es mir, neue Leute kennen zu lernen. Wenn das Wetter mitspielt, so wie auch in diesem Jahr, macht es mir umso mehr Spaß.

Hingegen bekundete der Truckerfan Michael:

Seit 22 Jahren besuche ich die Veranstaltung und campe bereits Tage vorher in meinem schönen Wohnwagen direkt am Ring. Mir gefällt das Gesamtpaket und ich fühle mich hier sehr wohl.

Allgemein waren meine Interviewpartner mit glänzenden Augen dabei und gerne bereit, mir von ihren Erlebnissen und Erfahrungen zu berichten. Auf meine Nachfragen zu Verbesserungswünschen für die kommenden Jahre wurde ausschließlich der Wunsch nach gutem Wetter geäußert, sonst wäre alles wie immer prima und die Vorfreude auf nächstes Jahr sei bereits enorm.

Technik, die begeistert

Ich wurde von den positiven Emotionen der Trucker sichtlich mitgerissen und habe mir dann den Fuhrpark und einen ausgestellten Motor näher angeschaut. Technik, die mich sehr begeistert. Zu guter Letzt bin ich in den riesigen Actros geklettert und habe mit einem Profitrainer eine kleine Runde gedreht, zwar etwas ruckelig, aber aller Anfang ist bekanntlich schwer und dafür habe ich es gut gemeistert.

Truck-Rennen sind ein Erlebnis

Auch wenn ich bisher den Truck-Rennsport, also FIA-Europameisterschaft und Mittelrhein-Cup, gar nicht verfolgt habe, die Rennen sind ein Erlebnis. Reifen quietschen, wenn die Fahrer alles geben. Von unserem Fahrerlager hatten wir den besten Ausblick auf die Rennstrecke.

Neben den Truckrennen gehörten auch die waghalsigen Motorradstuntstars dazu, die ihre Kunststücke vor den begeisterten Besuchern auf der Mercedes-Arena aufführten. Und dabei war auch die Rennserie X-Bow, die erstmals auf dem Nürburgring gastierte und in der u.a. Smudo mitfuhr, der Sänger der Hip-Hop-Gruppe  „Die Fantastischen Vier“.

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Nach getaner Arbeit ging es zum gemütlichen Grillen und Kennenlernen mit der Crew in einen Mercedes-Bereich in die Müllenbachschleife. Vorbei an den zahlreichen blinkenden, hupenden imposant gestalteten Lkws, in denen die Trucker auch leben und schlafen, habe ich mit meinen Kollegen auch die tolle große Show-Bühne besucht, um dem Country-Gesang einiger Showacts zu lauschen.

You’ll never walk alone

Und der Höhepunkt jedes Trucker-Treffens ist das atemberaubende Feuerwerk. In diesem Jahr mit dem Motto aus Feuer „You’ll never walk alone“. Einfach nur zum Staunen. Wie auch das Motto empfand auch ich das positive Gefühl, Teil des Teams und Teil des Ganzen zu sein.

Dieses tolle Gefühl wurde am letzten Tag auch durch eine tolle Aktion verstärkt. An den drei Tagen zuvor hatte ein Graffiti-Sprayer-Team auf hunderten zusammen gesetzten Tafeln ein grandioses Gesamtkunstwerk mit Mercedes-Motiven gesprüht. Diese Schilder konnte ich mit den Sprayern an die Besucher verteilen, so dass jeder Trucker eine Erinnerung für Zuhause mitnehmen konnte.

Unvergessliches Teamerlebnis

Generell war die Zeit in der Eifel sehr schön für mich. Die Crew-Mitglieder haben mir durch ihre freundliche und hilfsbereite Art meinen Einstieg ins Unternehmen enorm erleichtert und ich habe mich durchweg sehr wohl gefühlt. Ich konnte einige Leute besser kennen lernen und bin mit unserem Team richtig zusammengewachsen. Für mich war der Event ein unvergessliches Erlebnis und ich würde mich freuen, das Team auch im nächsten Jahr wieder tatkräftig unter die Arme zu greifen.

Alles in allem: ein grandioses Erlebnis, das ich noch lange in Erinnerung behalten werde.


Mercedes-Benz beim 30jährigen Jubiläum des Truck Grand Prix 2015 auf dem Nürburgring vom 26. bis 28. Juni. Es ist die Mischung aus Motorsportrennen, Messe und Musik, die diese Veranstaltung seit Jahrzehnten ausmacht – und Trucker, Countryfans sowie Vertreter aus der Automobil- und Zuliefererbranche in die Eifel zieht.
D
ie Trucker kommen hier hautnah mit Fahrern und Fahrzeugen in Kontakt –anders als in der Formel 1. Mercedes-Benz engagiert sich seit vielen Jahren mit den Partnern Meiller, VOITH und Michelin mit einer eigenen Ausstellungsfläche, um mit Kunden, Fahrern und Nutzfahrzeugbegeisterten im Austausch zu bleiben. Auf 6.500 qm zeigt Mercedes-Benz die gesamte Nutzfahrzeugrange: Vom Vito über den Unimog bis zum SLT sowie dem gesamten Dienstleistungsangebot.
In diesem Jahr mit dem Highlight Arocs HAD, dem Fuel Duel Actros sowie dem Jubiläums-Sprinter sowie 17 fahraktive Shows. Einer der Höhepunkte des Truck-Grand-Prix ist der traditionelle Korso aller Herstellerfirmen, am Samstag und Sonntag über die Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings: Hier präsentieren sie ihre Trucks, Sattelschlepper, Campingfahrzeuge, Busse, Feuerwehr- und Polizeiautos und Co.

Let’s Benz bei Mercedes in Bremen

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Es ist fünf vor vier. Wir stehen in der lichtdurchfluteten Empfangshalle des Kundencenters und schauen gebannt zur geschlossenen Tür des Kinosaals. Wir, das sind eine Hand voll Mitarbeiter aus dem Team Ausbildung Werk Bremen, die gut 80 Lehrkräfte aus der Region für eine Infoveranstaltung im Kinosaal begrüßen möchten.

Gefühlte 60 Lehrkräfte flanieren bereits erwartungsfroh durch das Kundencenter. Mein Puls geht in Anbetracht der Zeitknappheit und der immer noch geschlossenen Tür ein bisschen in die Höhe. Doch dann ist es endlich soweit. Die Tür öffnet sich und die Gruppe vor uns verlässt den Saal. Endlich können wir in den Raum und alle notwendigen technischen Vorbereitungen treffen. Zeitgleich füllen sich die Stuhlreihen des Kinosaals mit den interessierten Gästen, sodass wir pünktlich um 16 Uhr mit unserer Präsentation beginnen können.

Innovativer Azubi-Auswahlprozess

Das Ziel der Infoveranstaltung ist es, die Lehrkräfte aus der Region über unseren innovativen Azubi-Auswahlprozess „Let’s Benz!“ zu informieren.

Die „Let’s Benz!“ -Veranstaltung findet dieses Jahr vom 11. bis 17. Juli statt und ermöglicht  Bewerbern innerhalb von sechs Tagen eine Zusage für einen Ausbildungsplatz im Mercedes-Benz Werk Bremen für 2016 zu bekommen. Neben dem Absolvieren verschiedener Tests, erwartet die Bewerber ein interessantes und mitreißendes Rahmenprogramm mit vielen verschiedenen Highlights. 

Nach einer kurzen Begrüßung meinerseits beginnt zunächst Harald Faltermann aus dem Ausbildungsbereich (zuständig für Technische Berufsausbildung) damit die wichtigsten Inhalte, Themen und Zielsetzungen unserer Ausbildung vorzustellen. Anschließend darf ich dann wiederum den Teil der Präsentation übernehmen, der zum Thema „Let’s Benz!“ informiert.

Einblicke in die Produktion

Nach der Präsentation bekommen die Lehrkräfte dann die Möglichkeit kurze aber sehr spannende Einblicke in unsere Produktion zu erlangen. Vier unserer Ausbildungsmeister haben sich dankenswerterweise dazu bereiterklärt die kleinen exklusiven Führungen zu übernehmen. Das Feedback der Lehrer spricht Bände.

Im Anschluss stehen wir den überaus interessierten und engagierten Lehrkräften für weitere Informationen in der Berufsausbildung zur Verfügung. Für das leibliche Wohl ist gesorgt, die Stimmung ist super und das Interesse der Lehrkräfte ist ungebrochen. Alles in allem ist die Veranstaltung, bis auf kleinere technische Pannen, ein voller Erfolg. Vielen Dank an alle Mitwirkenden an dieser Stelle.

„Let’s Benz“ allgegenwärtig in Bremen

Wer dieser Tage auf den Straßen um das Werk Bremen unterwegs ist, dem dürften die vielen großen Plakate von „Let´s Benz!“  mit der einprägsamen weißen Silhouette schon ins Auge gefallen sein. Selbstdrehende Litfaßsäulen und übergroße Megalights werden von jetzt an einige Wochen in unserem auffallenden Blau erstrahlen.

Aber nicht nur optisch, sondern auch akustisch soll für „Let´s Benz!“ geworben werden. Dazu dient unser lässiger Radiospot, der ab letzter Woche auf Bremen Vier und Bremen Eins zu hören ist. Also gerne mal das Radio lauter drehen und aufmerksam zuhören. Es lohnt sich.

Lehrerveranstaltungen, Großflächenplakate und Radiospots gehören zu einem bunten Blumenstrauß von Marketingaktivitäten, mit denen wir neue Auszubildenden für 2016 suchen und für unser Unternehmen begeistern möchten.

Instrument „Schulbesuch“

Ein weiteres Instrument stellen die Schulbesuche dar. Dafür wurden eigens zwei V-Klassen mit unserem weiß-blauen „Let´s Benz!“ Logo beklebt. Schulen in Bremen und im Umland haben die Chance, sich für einen der Termine anzumelden und erhalten dann von unseren Azubis einen Besuch. Neben einer spannenden Präsentation über das Werk und die Ausbildung bei Daimler werden den Schülern Informationen über das Bewerbungsverfahren und den Ablauf der Bewerberwoche präsentiert. In einem kurzen Quiz können sie dann ihr Wissen über den Konzern unter Beweis stellen und kleine Give-aways gewinnen.

Vergangene Woche hatte ich dann selbst die Chance mit zu einer Oberschule in Bremen zu fahren.  Nach anfänglicher Müdigkeit sind die Schüler am Ende unserer Präsentation wieder fitter und aufgeweckter geworden und haben uns mit Fragen gelöchert. Das „Wer wird Azubi?“-Quiz am Ende hat dann noch mal ihren Ehrgeiz geweckt und wir waren erstaunt, wie gut sich die Schüler die Fakten über unser Werk und unsere Ausbildung gemerkt hatten.

Projektarbeit von A-Z

Neben dem Initiieren der vielen verschiedenen Marketingaktionen besteht ein Großteil der Projektarbeit aber selbstverständlich aus dem Planen und Organisieren des eigentlichen Events. Tagesplanung, Werkstattumbau und Bühnenaufbau, Festlegen des Caterings, Sicherheitskonzept abstimmen und Rahmenprogramm organisieren sind nur einige Aufgaben, die in diesem Rahmen zu bewältigen sind.

Ein weiterer großer Themenblock, den ich persönlich sehr spannend finde, ist der Dreh eines neuen Imagefilms über „Let´s Benz!“. In Bezug auf die Bewerberwoche werden hier aus den verschiedenen  Standorten, die dieses Jahr Let´s Benz durchführen, besondere Marketingaktionen oder Highlights der Veranstaltungen sequentiell gefilmt und zu einem Film zusammengeschnitten.

Abschlussveranstaltung am 17. Juli 2015

Sehr eng mit diesem Themenblock verknüpft, ist auch die Planung der Abschlussveranstaltung, welche in Bremen am 17.07.2015 stattfinden wird. Nach sehr motivierenden und kreativen Gesprächen mit unserem Teamleiter der Berufsausbildung aus dem Werk Bremen, Uwe Oentrich, haben sich spannende Ideen entwickelt, die sich derzeit in der Planungs- und Umsetzungsphase befinden. Diese besonderen Highlights sollen allerdings noch nicht verraten werden. Es bleibt also spannend…

Vision vom unfallfreien Fahren

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„Der größte Sicherheitsfaktor ist der Fahrer“. Diesen Satz von meinem Vater habe ich immer noch im Ohr. Und einige Erinnerungen: Wie lustig das war, ohne Anschnallgurt auf der Kunstlederrücksitzbank von „rechts oben“ nach „links unten“ zu rutschen, derweil mein Vater bei der Landstraßen-Kurve den perfekten Scheitelpunkt suchte.

Ein ganz ähnliches Gefühl stellt sich gerade jetzt ein, als ich Bus fahre: Es ist ein beinahe zuglanger Mercedes-Benz Gelenkbus mit vier Achsen, der in hohem Tempo und unter massivem Reifengummi-Einsatz durch einen Pylonen-Kurs fetzt. Und dabei wie auf Schienen in der Spur bleibt.

Journalisten-Kollegen, haltet eure Haarteile fest, ihr seid beim „Safety Campus“ von Daimler Trucks! Und damit gibt sie schon, die (sinnvolle) Nutzung des Flughafens Schönefeld. Für zwei Tage sind Hangars und Startbahn der Öde entrissen und Teststrecke für die allerneuesten Sicherheits- und Assistenzsysteme bei Vans, Bussen und Trucks. Es ist ein Großeinsatz der Technik.

Wofür? Daimler hat sich der Vision „vom unfallfreien Fahren“ verschrieben. Da könnte jetzt gleich der ehrenwerte Helmut Schmidt um die Ecke biegen, paffen und meinen, „wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ Aber Daimler beschäftigt sich mit der Unfallforschung mindestens schon genauso lange, wie Schmidt Interviews gibt. (Gefühlte) 100 Jahre…

Sicher ist sicher

Sicher ist: Die Käufer von Pkw,Vans und Lkw wollen heute eine hohe aktive (und passive) Sicherheit ihrer Fahrzeuge. Und die ist nicht nur für sie selbst von Nutzen. Sondern gerade eben auch für andere Verkehrsteilnehmer. Ein Kurierdienst legt zum Beispiel pro Jahr etwa 150.000 km mit seinem Fahrzeug zurück. Ist es da nicht besser, wenn der Transporter keine 100 Meter Bremsweg hat, nicht schon bei „Fußgängergeschwindigkeiten“ ausbricht und bei Seitenwind auf der Autobahn nicht spontan die Spur wechselt? Dann reden wir hier über den Einsatz von Bremsassistent, ESP, Seitenwindassistent.

Fahrer, Verkehr und Fehler

Generell summieren sich Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und Anfahren zur Unfallursache Nummer eins in Deutschland. An zweiter Stelle steht Abkommen von der Fahrbahn vor zu geringem Abstand und überhöhter Geschwindigkeit.

Folgende Assistenzsysteme wurden beim Safety Campus gezeigt:

Die Mirror Cam

„Elefantenohren“ (große Außenspiegel) könnten bald der Vergangenheit angehören: Daimler arbeitet an der „Mirror Cam“. Rechts und links in der Fahrerkabine angebrachte Monitore in Verbindung mit Außenkameras verbessern die Sicht für den Fahrer deutlich. Außerdem sinkt durch die Mirror Cams natürlich der Kraftstoffverbrauch, weil Außenspiegel einen wesentlich höheren Luftwiderstand besitzen. Rennen indische Elefanten eigentlich schneller als afrikanische bei weniger Blätter-Verbrauch?

Der Abbiegeassistent

Zur Mirror Cam passt der Abbiegeassistent, den Daimler Trucks in absehbarer Zeit als weltweit erster Hersteller in Serie bringen wird. Dieses System schützt Verkehrsteilnehmer vor einem der schrecklichsten Unfälle überhaupt: Ein Lkw-Fahrer will rechts abbiegen, übersieht an der Ampel den Radfahrer, der neben ihm fährt. Verflixter „toter Winkel“! Der Abiegeassistent warnt den Fahrer zuerst akustisch, fährt der Trucker trotzdem weiter und nähert sich dem anderen Verkehrsteilnehmer, leitet das System eine radikale Vollbremsung ein.

Ich fahre auf einer Demonstrationsrunde mit einem Mercedes-Benz Actros mit – beeindruckend, wie sich das Fahrzeug in den Asphalt krallt und steht, wenn neben den Rädern etwas erkannt wurde und der Fahrer Kurs darauf nimmt. Nach Expertenschätzungen kann ein solches System die Hälfte aller Lkw-Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern verhindern.

Der Notbremsassistent

Wenn es darum geht, zu erkennen, ob sich der Fahrer gefährlich schnell z.B. einem Stauende nähert, dann kommt der Notbremsassistent „AEBS“ (Advanced Emergency Braking System) ins Spiel. Mehr als die Hälfte aller Auffahrunfälle mit schweren Nutzfahrzeugen lassen sich so vermeiden. Das AEBS erfasst über Radar vorausfahrende wie stehende Fahrzeuge und ermittelt fortlaufend die Differenzgeschwindigkeit zum eigenen Fahrzeug. Hält das Fahrzeug unvermindert auf das Hindernis zu und scheint deshalb eine Kollision unvermeidbar, wird der Fahrer zunächst durch einen Ton gewarnt und der Truck oder Van nimmt automatisch eine erste Teilbremsung vor (auch um das Fading der Bremsen zu vermeiden). Reagiert der Fahrer immer noch nicht und droht der Aufprall, nimmt das Fahrzeug automatisch eine Vollbremsung vor.

Nikon trifft Nase. Auch hier kann ich mitfahren: der Fahrer warnt noch den Fotografen neben mir, dass durch die anstehende Vollbremsung die Kamera ihm möglicherweise eine verpassen wird („Rückschlag auf die Nase“) und dann halten wir auf der Startbahn mit 80 Sachen und 32 Tonnen auf die geparkte C-Klasse zu. Der Bauch meldet nur noch „oh-oh, das wird nix mehr“ und dann wirft das AEBS den Anker: Reifen jaulen, es riecht nach Bremstaub, die gefederte Fahrerkabine des Actros Sattelzugs bockt erst nach unten und dann himmelwärts. Wir stehen sichere 10 Meter vor dem geparkten Auto. „Aua“ sagt der Fotograf. Nikon trifft Nase.

AEBS ist bereits jetzt leistungsfähiger, als es der Gesetzgeber in drei Jahren vorschreibt. Noch leistungsstärker ist der Active Brake Assist 3 (ABA 3). Reduziert AEBS in einer Gefahrensituation die Geschwindigkeit drastisch, so bremst ABA 3 das Fahrzeug bei stehenden Hindernissen durch eine Vollbremsung bis zum Stand ab. In einer nächsten Stufe wird der Notbremsassistent auch Fußgänger und Radfahrer erkennen können.

Halten Sie Abstand oder die Kunst von „ART“

Der Abstandsregeltempomat ART ist Voraussetzung für den Active Brake Assist 3. Er hilft dem Trucker auf Fernstraßen und Autobahnen. Denn erkennt der ART ein langsameres Fahrzeug vor sich, verzögert das System automatisch, bis ein vom Fahrer vorgewählter geschwindigkeitsabhängiger Sicherheitsabstand erreicht ist. Zu diesem Zweck tastet ein Radarsensor fortlaufend die Fahrbahn vor dem Fahrzeug ab. Er misst Abstand und Relativgeschwindigkeit vorausfahrender Fahrzeuge und registriert ebenfalls eventuelle Hindernisse. Fährt kein Fahrzeug voraus, arbeitet der ART wie ein Tempomat.

Die Spur der (Rand)-Steine

Weiterentwicklungen kommen von Daimler für Pkw, Transporter und Lkw auch beim Spurhalteassistenten. Heute schon warnt er optisch und akustisch, wenn der Lkw von der Fahrbahn abzukommen droht. Im nächsten Schritt soll das System sogar aktiv die Spur halten und gegenlenken, wenn es gefährlich wird.

Der Knick im Bus

Um die extralangen Gelenkbusse, wie den Mercedes-Benz CapaCity L auch in schwierigen Situationen beherrschbar zu halten, wurde eine Knickwinkelsteuerung entwickelt, die ähnlich wirkt wie ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) und die es nur in Mercedes-Benz-Bussen gibt. Mein Eindruck von der Testfahrt: Siehe oben!

Der Zwischenschritt zum autonomen Fahren

Die neuen Assistenz- und Sicherheitssysteme sollen die Zahl der Unfälle verringern. Aber der Durchbruch in Richtung unfallfreies Fahren wird nach Überzeugung der Daimler-Ingenieure durch ihre intelligente Kombination stattfinden.

Wenn wir alle Sensorsysteme eines Lkws für Längs- und Quer-Dynamik kombinieren, steigern wir die Sicherheit unserer Fahrzeuge noch einmal erheblich – denn dann wird autonomes Fahren möglich,

so Dr. Wolfgang Bernhard, Chef bei Daimler Trucks. „Lkw sind dafür prädestiniert: Pkw legen im Schnitt pro Jahr knapp 12.000 Kilometer zurück – bei Lkw im Fernverkehr sind es 130.000 Kilometer, auf oftmals monotonen Strecken.“

Im Juli 2014 hatte der mit dem intelligenten Highway Pilot System ausgerüstete Mercedes-Benz Future Truck 2025 auf einem Autobahnteilabschnitt bei Magdeburg seine autonome Jungfernfahrt absolviert.

Im Mai 2015 erhielt Daimler im US-Bundesstaat Nevada die weltweit erste Straßenzulassung für den ebenfalls mit dem Highway Pilot ausgestatteten Freightliner Inspiration Truck. Hier in Schönefeld zählt eine Mitfahrt im autonomen Future Truck 2025  natürlich auch zu den Hauptattraktionen.

Autonomes Fahren: Politik gefordert

Auf dem Weg zur Markteinführung dieser Technologie ist das Testen auf öffentlichen Straßen unabdingbar. Daimler Trucks wird deshalb schon demnächst die Erprobung auf deutschen Straßen starten.

Unser Antrieb ist die Vision vom unfallfreien Fahren. Deshalb entwickeln wir kontinuierlich neue Sicherheitssysteme und bringen diese in den Markt. Wie schnell wir sie einsetzen können, hängt dabei auch maßgeblich davon ab, wie zügig der notwendige rechtliche Rahmen geschaffen wird. Hier ist die Politik gefordert,

so Bernhard.

Campus Efficiency

Tag zwei der Campus-Veranstaltung: „Campus Efficiency“ wartet nicht mit vielen Fahrzeugen, sondern „nur“ mit einem Motor auf. Der ist für die 300 anwesenden Fachjournalisten aber Attraktion genug. Denn die neueste Generation des Schwer-Lkw-Motors OM 471 ist schon ein Meisterstück (Schwabenstreich) der Ingenieure.

Der Motor spart im Vergleich zu seinem Vorgänger drei Prozent Kraftstoff, reduziert die Betriebskosten und senkt die CO2-Emissionen. Der OM 471 ist Teil einer Plattform für schwere Lkw Motoren von Daimler Trucks. Er erfüllt sowohl die strengen Abgasnormen in Europa, Nordamerika als auch in Japan. Denn die Aggregate arbeiten sowohl in den Schwer-Lkw von Mercedes-Benz als auch in den Trucks von Freightliner und Western Star in Nordamerika sowie von FUSO in Asien.

Die Effizienzfortschritte der neuen Generation OM 471 ergeben sich aus Verbesserungen der Kraftstoffeinspritzung, einer höheren Verdichtung, einem neuen Abgasturbolader sowie einer reduzierten Rate der Abgasrückführung. Heißt: Bei einem durchschnittlichen Einsatzprofil mit einer Laufleistung von etwa 130 000 km im Jahr verbraucht ein Mercedes-Benz Actros mit dem neuen Motor im Jahr etwa 1100 Liter Diesel weniger und stößt etwa drei Tonnen weniger CO2 aus.

„One man, one (big) engine”

Ich treffe den Mann, der mit seinem Team die Entwicklung des Motors vorangetrieben hat: Dr. Andreas Gorbach, leitender Ingenieur bei Daimler Trucks. Was ist sein persönlicher Antrieb?

Bei mir entstand die Begeisterung für Trucks und insbesondere Motoren, als ich begriff, welch großen Einfluss das Thema Transport auf die Veränderung der Welt und damit der Umwelt hat und wie viel positive Veränderung wir mit einem modernen, verbrauchs- und abgasarmen Aggregat bewirken können,

sagt Gorbach. Worauf ist er besonders stolz? „Ich habe zwei Lieblingsdetails am neuen OM 471: Die Eigenentwicklung des Turboladers und natürlich die „versetzte AGR-Klappe.“ „Versetzte AGR-Klappe“. Ich nicke wissend und habe gerade keine Ahnung.

Aber für mich und Sie recherchiert: AGR steht für Abgasrückführung. Die Rückführung von sauerstoffarmem und kohlendioxidhaltigem Abgas verdrängt die Frischluft im Ansaugrohr und senkt den Sauerstoffanteil, wodurch die Verbrennungsgeschwindigkeit abnimmt. Das Abgas nimmt über das CO2 mehr Wärme auf als die Frischluft. Das senkt die wiederum Verbrennungstemperatur. Verbrennungstemperatur und damit die Abgastemperatur sinken in Folge von den üblichen 700°C bis auf 400°C. Durch die Absenkung der Verbrennungstemperatur entsteht ein großer Teil der Stickoxide erst gar nicht mehr. Also weniger CO2 durch Rückführung eines Teils der Abgase. Genial!

Andreas Gorbach ist sichtlich stolz auf seinen monolithischen Alleskönner, verweist aber bescheiden auf sein Team: „Die Mitarbeiter sind bei der Entwicklung des neuen Motors viele Extrameilen gegangen, der neue OM 471 steht für eine Super-Teamleistung.“

Das Herzblut für das Produkt ist das Entscheidende.

Und dieses Herzblut kann ich an den zwei Campus-Tagen trotz 40 Grad Hitze bei allen Campus-Daimler-Schaffenden feststellen. Während zum Ende des Events die Fahrzeuge bei abgestellten Motoren leise knistern, sind die Journalisten einfach platt. So oder so….

Der nächste Umzug? Auf jeden Fall mit dem LP 911!

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Nicht nur junge Leute in meinem Alter kennen die prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt. Gerade in und um Stuttgart herum muss man lange suchen, bis man endlich ein ansprechendes Zimmer oder eine WG findet. Hat man seine neuen vier Wände erstmal schick eingerichtet und sich so richtig eingelebt, ist die große Freude manchmal schon nach kurzer Zeit wieder vorbei.

Sei es der Arbeitsplatz, der einen örtlichen Wechsel verlangt, sei es ein Praktikum während des Studiums, der den Mieter zur befristeten Untervermietung zwingt oder sei es einfach der unsoziale Mitbewohner der WG, der einen so stark auf die Palme bringt, dass man einfach nur noch raus möchte. Und in allen Fällen steht eines bevor: Der lästige Umzug! So oder so ähnlich erging es mir schon das ein oder andere Mal.

Umzug als Erlebnis

Aber zurück zur Sache. Muss ein Umzug immer nervig, stressig und zeitraubend sein? Gibt es da nichts, was einen Tapetenwechsel zu einer freudigen Angelegenheit machen könnte? Lange konnte ich mir das nicht vorstellen.

Doch seit einem Termin für eine Kundengeschichte über Oldtimer-Lkw hat sich meine Meinung geändert. Die Rede ist von der Möbelspedition Auracher im Stuttgarter Stadtteil Heslach. Hier hat Seniorchef Oswald Auracher seine wohl einzigartige Möbelspedition. Einzigartig? Möbelspedition? Schwer vorstellbar! Und meinen Umzugskram mach ich doch lieber am besten alleine. Aber nein, hier ist doch irgendwie alles anders. Doch warum sollte eine Möbelspedition einzigartig sein?

Fuhrparkfahrzeuge aus den 60er und 70er

Die Antwort ist ganz einfach. Der Fuhrpark ist ausgestattet mit Fahrzeugen aus den 60er oder auch 70er Jahren. Wer immer schon einmal ein solches Fahrzeug von innen sehen wollte und sogar davon träumt, einmal in einem solchen Fahrzeug mitzufahren, wird hier die Gelegenheit bekommen. Die Lkw sind bestens gewartet und laufen noch so zuverlässig wie damals. Man kann die Vergangenheit in diesen Modellen noch regelrecht spüren.

Faszination LP 911

Ein Modell fasziniert mich ganz besonders: Der Mercedes-Benz LP 911 aus dem Jahr 1965. Die Sitze sind nicht mehr die jüngsten und längst durchgesessen, das ist klar. Aber das macht mir gar nichts, nachdem ich erst einmal im Wagen sitze und die Unterschiede zu den modernen Fahrzeugen feststellen kann. Schon die kleinsten Accessoires machen den LP 911 zu dem, was er ist, ein wahres Schätzchen.

Motor im Führerhaus

Ob der verchromte Fensterheber, das Lenkrad oder der Motor, der sich im Führerhaus befindet – alles scheint besonders. Die Auracher erlauben mir sogar, ein paar Meter damit zu fahren. Ich, der bislang nur mit Fahrzeugen der Neuzeit vertraut ist, hab sichtlich Probleme mit dem Rückwärtsgang. Doch Oswald Auracher kommt mir zu Hilfe und betätigt mit ganzer Kraft die Schaltung.

Ich kann mir nun vorstellen, wie schwer das früher gewesen sein muss. Im Gegensatz zu damals ist das Führen eines Lkw heute ja fast schon eine Leichtigkeit. Oswald Auracher stimmt mir zu:

„So einfach wie heute war es damals sicherlich nicht“.

Nichtsdestotrotz denkt er gerne an die schöne Zeit mit seinem Oldtimer zurück, und auch heute noch fährt er am liebsten mit seinem LP 911, den er seit jeher hegt und pflegt.

Und ich habe mir fest vorgenommen: Den nächsten Umzug mache ich mir zum Erlebnis. Der findet ganz sicher mit dem alten LP 911 von der Spedition Auracher statt. Vielleicht komme ich ja dann sogar in den Genuss, das Schmuckstück etwas länger fahren zu dürfen?

Vom GTI zum GT: Mein Weg als Ingenieur

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Wenn man so wie ich im Ruhrgebiet aufwächst, dann kommt man eigentlich automatisch früher oder später dazu, über Autos und deren Antriebe nachzudenken. Ich bin mir gar nicht sicher, ob das an den vielen Autobahnen liegt, die die großen Städte miteinander verknüpfen, oder vielleicht auch an den Industriestandorten und der Nähe zu den Produktionswerken der Automobilhersteller.

Das Automobil ist hier aus dem Alltag nicht wegzudenken – und so kam es, dass es auch für mich ein Bestandteil meiner Kindheit war und schon früh mein Interesse weckte. Als Jugendlicher habe ich bereits an allem, was vier Räder besaß, geschraubt – auch an den Auspuffanlagen: Denn „laut“ galt damals gleichbedeutend mit „schnell“. Ich war ziemlich stolz auf meinen „Einser“ – einen Golf GTI mit 180 km/h Spitzengeschwindigkeit, was in den 70er Jahren wirklich schnell war.

Vom Panzerfahrer zum Ingenieur

Bevor ich nach dem Abitur mit meinem Maschinenbaustudium begann, absolvierte ich zuerst meinen Wehrdienst: Bei der Bundeswehr wurde ich zum Panzerfahrer ausgebildet und beschäftigte mich dadurch auch eingängig mit der Technik des schweren Geräts.

Meine Ausrichtung, beruflich etwas mit Fahrzeugen zu machen, stand spätestens nach dieser Zeit eindeutig fest! Deshalb führte mein Weg mich nach dem Wehrdienst an die Technische Uni in Aachen – dort gab es schon damals ein großes Angebot zu Studiengängen im Bereich Maschinenbau. So begann ich im Jahr 1978, Maschinenbau zu studieren, als Basis für mein Ingenieurwissen.

Unter den acht Vertiefungsrichtungen (darunter zum Beispiel auch Textil- und Produktionstechnik) wählte ich Verbrennungsmotoren und Fertigungstechnik aus – und fand am „VKA“, dem Lehrstuhl für Verbrennungskraftmaschinen, meinen persönlichen Lehrmeister: Prof. Pischinger, der bis heute in Fachkreisen sehr bekannt ist. Pischinger hat mir damals die Motoren im Detail näher gebracht und hatte als Wissenschaftler viele Freiheiten am damaligen Lehrstuhl für „angewandte Thermodynamik“.

Von ihm habe ich damals gelernt, dass ein „feiner“ Motor mehr als vier Zylinder haben sollte…

Faszination Motoren

Je mehr ich lernte, desto größer wurde die Faszination, denn: Aus Sicht eines Ingenieurs sind Motoren ein ideales und sehr faszinierendes Feld für die Entwicklung neuer Ideen. Hier ist wirkliche Kreativarbeit gefragt – und man muss die gesamte Bandbreite der Ingenieurswissenschaften einsetzen.

Bereits in den 80er Jahren beschäftigten sich die Entwickler immer stärker damit, wie der Kraftstoffverbrauch gesenkt und gleichzeitig die Leistung der Motoren gesteigert werden könnte. Das erklärte Ziel war es, die Verbrennung des Kraftstoffs im Motor effizienter zu machen.

Bei mir reifte die Idee von sportlichen Mehrventilmotoren mit mindestens vier Ventilen pro Zylinder. Oder sollten es besser gleich fünf Ventile sein? Kombiniert mit elektromagnetischer Steuerung? Und einer Direkt-Einspritzung? Leichter gezeichnet, als getan: Denn die Haltbarkeit der Motoren war damals ein „Pferdefuß“. Wir lernten aus den technischen Fehlern und konstruierten danach neu. Heute gestaltet sich der Entwicklungsprozess bei Motoren viel schneller und effizienter, auch durch gezielte Versuche und die Möglichkeit, fast alles vorab simulieren zu können.

Diplomarbeit: direkteinspritzender Dieselmotor

Am Ende meines Studiums schrieb ich meine Diplomarbeit bei Mercedes-Benz, mit dem Thema „der direkteinspritzende Dieselmotor mit sensationellem 2000 bar Einspritzdruck“. Zu meiner großen Freude durfte ich anschließend gleich in der Dieselmotorenentwicklung anfangen!

In meiner Anfangszeit wurde bei Mercedes-Benz der Vorentwicklungsbereich für Motoren erheblich aufgestockt – Ingenieure waren gefragt, und das Unternehmen war schon damals sehr innovativ. Eine tolle Zeit, vor allem auch für einen damaligen Berufseinsteiger! Und schließlich gingen bei Mercedes-Benz auch die Vielventil-Motoren und die Direkteinspritzung in Serie… ein kleiner Erfolg auch für mich.

Über Nacht zum Leiter Motorenentwicklung

Ich mache jetzt an dieser Stelle einen Zeitsprung, in das Jahr 2012, als ein Anruf mich zu AMG lockte. Am anderen Ende der Leitung war Ola Källenius, der damalige AMG-Chef – er fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, Leiter der Motoren- und Triebstrang-Entwicklung bei AMG zu werden. Für meine Antwort gab er mir genau eine Nacht Bedenkzeit.

In dieser Nacht habe ich natürlich viel überlegt: Ich wusste nicht genau, was mich in dieser Position alles erwartet – aber die Faszination für AMG wischte alle Bedenken beiseite. Ich sagte zu!

Kaum bei AMG angekommen, übernahm ich gleich das erste spannende Projekt: Auch AMG arbeitete gerade an einer neuen sehr innovativen V8-Motorenfamilie – dem M177/M178, der inzwischen im AMG GT mit Trockensumpfschmierung und im neuen C 63 mit Nasssumpf zum Einsatz kommt. Für mich eine tolle Chance, diese spannende Entwicklung direkt von Anfang an zu begleiten!

Affalterbacher Entwicklungsgeist

Wenn wir einen neuen AMG-Motor wie den M177/M78 entwickeln, schauen wir uns zunächst die Vorgänger-Motoren an und erstellen eine Analyse der Eigenschaften. Wir schauen aber natürlich auch nach links und rechts: Was machen die anderen Hersteller, was können die Mitbewerber?

Für uns ist klar: AMG muss technisch ganz vorne sein, etwas anderes kommt nicht in Frage. Wir suchen immer nach einer Lösung, die noch besser ist, noch schneller, noch effizienter, und geben uns mit dem Status Quo nicht zufrieden – das zeichnet die Arbeit mit der AMG-Entwicklungsmannschaft prinzipiell aus.

Im Team entscheiden wir auch, was das neue Aggregat können und noch besser machen soll als der Vorgänger. Die Nachhaltigkeit ist bei der Entwicklung für uns enorm wichtig – aber eben auch eine Herausforderung für unsere Ingenieure. Gemeinsam diskutieren wir, wie wir mit einem neuen Motor noch effizienter, noch verbrauchsärmer werden können.

8,2 Liter – ein Spitzenwert im NEFZ-Zyklus

Und das mit Erfolg: Der C 63 fährt den NEFZ-Zyklus mit 8,2 Litern – ein Spitzenwert in diesem Segment, der für uns Entwickler ein kleiner Sieg bedeutet und uns stolz macht. Bis zu diesem Ergebnis ist es aber ein langer Weg, auf dem wir auch mal Rückschläge einstecken müssen. Die Simulationsmöglichkeiten und die vielen digitalen Werkzeuge, die es heute gibt, helfen uns aber, die Komponenten für die Motoren zu entwickeln – das alles sind Möglichkeiten, von denen ich in meiner Studienzeit nur träumen konnte!

Heute können wir bereits während der Konzeptphase das mögliche Ergebnis simulieren und damit die Grundauslegung des Motors und seiner Leistungsdaten erarbeiten. Ganz besonders freut mich, wenn ich junge Ingenieure mit meiner Begeisterung anstecken kann: Wer weiß, was die nächste Generation der Motoreningenieure so konstruiert. Vielleicht etwas, was es bisher weder bei Mercedes-Benz noch bei AMG gegeben hat – es müssen ja nicht immer fünf Ventile pro Zylinder sein…

Motorensound: Das i-Tüpfelchen bei AMG

Der AMG-Sound eines Motors steht bei jedem Modell mit im Lastenheft: Jeder AMG muss den unverwechselbaren, sonoren Motorensound erzeugen, der uns Entwicklern trotz unserer täglichen Arbeit an den Fahrzeugen immer noch eine Gänsehaut beschert. Doch auch beim Thema Sound gibt es viele gesetzliche Vorschriften, die wir berücksichtigen müssen und die auch die Rahmenbedingungen für unser Soundengineering stellen.

Wir wollen aber keine künstlichen Geräuschquellen, der Motor soll den Sound „natürlich“ produzieren und auch so klingen. Deshalb erzeugen wir den AMG-Sound über bis zu drei Klappen, einer Kombination von Auspuff und seiner Grundauslegung, und natürlich dem Motor selber.

Am Ende entscheidet aber das Bauchgefühl: Wie bei einer Komposition eines Musikstückes entscheidet schlussendlich das menschliche Gehör, wann der Sound zum Auto passt.

Das „heiße Innen-V“

Der 4,0-Liter-V8-Biturbomotor M177, für den AMG C 63 ist ein enger Verwandter des M178, dem Sportwagenherz des neuen Mercedes-AMG GT. Es kommt bei beiden Motoren eine Biturboaufladung zum Einsatz, bei der die beiden Lader nicht außen an den Zylinderbänken, sondern dazwischen im Zylinder-V angeordnet sind – Fachleute sprechen vom „heißen Innen-V“. Das hat Vorteile: kompakte Motor-Bauweise, optimales Ansprechverhalten und geringe Abgasemissionen.

Die Gemischaufbereitung übernimmt eine Piezo-Benzin-Direkteinspritzung. Davon träumte ich als junger Ingenieur vor 30 Jahren. Der 4,0-Liter-V8-Biturbomotor erfüllt dabei auch die Euro-6-Abgasnorm inklusive der erst ab 2016 geltenden Regelung für den maximalen Partikelausstoß – „sauber“ und „sportlich“ sind also heute kein Widerspruch mehr!

Wichtiges Detail: Dynamische Motorenlager

Ein anderes wichtiges Detail sind für mich die dynamischen Motorlager: Der neue C 63 S – wie auch der Mercedes-AMG GT S – sind damit ausgestattet. Sie lösen den uralten technischen Zielkonflikt zwischen Komfort und Fahrdynamik, indem sie Schwingungen der Motor/Getriebe-Einheit reduzieren. Die dynamischen Lager können ihre Steifigkeit stufenlos und blitzschnell an die jeweiligen Fahrbedingungen und das Fahrverhalten anpassen.

Weiche Motorlager verbessern den Komfort, da sie Geräusche und Schwingungen besser entkoppeln. Handling und Agilität profitieren hingegen von tendenziell steifer ausgelegten Lagern. Der Fahrer fühlt sich bei dynamischer Fahrweise besser ans Fahrzeug angebunden, denn er erhält mehr Rückmeldung, zudem ist die Lenkansprache direkter. Insgesamt profitiert er von einem präziseren Fahrgefühl: Durch minimierte Bewegungen der Aggregatmasse entsteht dem Fahrer weniger Korrekturaufwand beim Einlenken. Ich denke, wir können auf diese beiden (Motoren)-Brüder stolz sein!

100 Jahre stolze Arbeitswelt

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„100 Jahre Mercedes-Benz Werk Sindelfingen – Mitarbeiter feiern Standortjubiläum am Familientag.“ Inmitten weltweiter Feierlichkeiten, zwischen Independence Day und französischem Nationalfeiertag, fand am Sonnentag, 5. Juli 2015 das 100jährige Standortjubiläum im Werk Sindelfingen mit dem Familientag statt.

Das Motto? Menschen, die Zukunft schaffen. 100 volle, reife und ausgefüllte Jahre. 100 Jahre gelebte Automobilgeschichte Sindelfingen.

Eintauchen in die Arbeitswelt meines Mannes

Ein grandioser Anlass, um endlich in die Arbeitswelt meines Mannes vor Ort einzutauchen und die Eindrücke auf sich wirken zu lassen und aufzusaugen. Mein Mann, der dort als Maschinenbauingenieur in der Qualität arbeitet, führte mich mit detaillierten Erklärungen über das riesengroße Gelände, zu dem die Öffentlichkeit normalerweise keinen Zutritt hat. Was für ein unendliches Gelände, zum Verirren groß,  aber mit guter Massenbesuchsverteilung trotz gefühlten 50.000 BesucherInnen.

Zugang zur Designhalle!

Wann hat man schon so eine Gelegenheit! Wie gelangt man sonst hinein! Nicht einmal der normale Mitarbeiter hat Zugang zur Designhalle! Bei dieser Gelegenheit packte ich sofort zu. Wer erklärt einen sonst vor Ort, was man(n) tagtäglich erlebt und die meiste Zeit verbringt! Und endlich ergibt sich die Chance, durch das Tor zu marschieren, welches wie eine unsichtbare Wand kein Einlass gewährt. Das Kribbeln wächst ins Unendliche beim Anblick der ellenlangen Straßen, diesmal umgeben mit Brezelständen, weit geöffneten und mit bunten Luftballons dekorierten Hallentoren und anlockenden Maschinengeräuschen….

100 Jahre Automobilstandort Sindelfingen

Der Standort Sindelfingen, so habe ich mir sagen lassen, ist im Automobilbau eines der weltweit führenden Kompetenzzentren für Sicherheit, Innovation und Design. Meine tiefere Recherche zeigte auf, dass sich im Mercedes-Benz Technology Center der Bereich Forschung & Entwicklung neuer Mercedes-Benz Modelle befindet. Ich habe auch erfahren, dass der Standort Sindelfingen heute eine Fläche von 2.955.944 Quadratmetern umfasst. Man muss sich vorstellen, dass das Werk Sindelfingen somit das weltweit größte Produktionswerk der Daimler AG und größter Arbeitgeber der Region ist. Mit rund 37.000 MitarbeiterInnen produzieren hier Mercedes-Benz Fahrzeuge der Ober- und Luxusklasse.

Der Standort ist im Automobilbau eines der weltweit führenden Kompetenzzentren für Sicherheit, Innovation und Design. Im vergangenen Jahr liefen dort 367.313 Pkw der Mercedes-Benz C-, E-, S-Klasse sowie des CLS, des CLS Shooting Brake, des SLS AMG und des Mercedes-AMG GT vom Band. Zum 100-jährigen Jubiläum des Standorts im Jahr 2015 läuft übrigens das 20-millionste Fahrzeug seit Gründung vom Band.

Stolz auf vieles

Wie erfüllt mich dies mit Stolz, hier im Süden Deutschlands und genau in dieser Ecke zu leben! Deutsche Traditions- und Handwerksarbeit, auf die wir stolz sind und auch in Zukunft sein werden – es basiert auf vielerlei Generationen, auf die tatkräftige Arbeit der Gastarbeiter, auf den Mut und die Motivation, nachhaltige Qualität zu bauen. Übrigens ein Faktor, der im Globalisierungsprozess immer im Augen-Blick sein muss!

Programm-Highlights

Erlebbar zwischen den Maschinen, Zischen und Klänge von Schweißgeräten und Roboterhydraulik, Augenfunkeln der BesucherInnen, strahlende Gesichter, Kinderlachen, Erwachsenenstaunen, Begeisterungsmomente … die Highlights des umfangreichen Programms:

  • Halle 7: Betriebsmittelfertigung (BMF) – dort packt das Gefühl des Ursprungs zu. Halle 7 ist die älteste Halle und sorgt für Staunen an alten Pressen, riesigen Werkzeugmaschinen unter hundertjährigen Dachträgern. Der älteste Mitarbeiter feierte hier kürzlich seine 50-jährige Betriebszugehörigkeit ! Nirgendwo sonst ist Authentizität so spürbar nah wie in Halle 7!
  • Dort auch: Historisches Bildmaterial ab den Jahren 1915/1918. Ein Zeitreisepfad, der tief in die Werksgeschichte blicken lässt.
  • Erstmalig öffentlicher Zugang zu Bereichen der „Halle Design“ mit besonderen Überraschungsmomenten: Erlebbarkeit der Entwicklung des Automobildesigns über die Jahrzehnte und der Designphilosophie von Mercedes-Benz.
  • Hautnahe Darstellung der Gesamtfahrzeugentwicklung: Rohbau-Produktionsplanung-Logistik-Technischer Service-Presswerk-Lackierung-Montagestationen-Verfahrensentwicklung mit vielen Mitmach-Simulatoren
  • Fachkundige Führungen und Ansprechpartner an allen Stationen für den lebendigen Austausch
  • Historische Meile mit Fahrzeugen und Kunst zum Anfassen!
  • Ausstellung „Menschen aus allen Herren Länder“ und „Gastarbeiter
  • Daimler-Orchester und -Chor mit sagenhaften Klängen und fetzigem Schwung
  • Daimler Clubmitglieder als Teil der „Werksfamilie“ stellten auf dem Werksgelände ihre Oldtimer zur Schau
  • Einfahrbahn-Event zum Mitreißen
  • Action im CrashCenter mit -Kino, Fahrsimulatoren, Windkanal
  • Spektakuläres in Halle 36 mit Fahrzeugmontage

Chronik „JahrHundertWerk – 100 Jahre Standort Sindelfingen“

Übrigens gab die Daimler AG zum Jubiläum die Chronik mit dem Titel „JahrHundertWerk“ heraus. Auf 240 Seiten wird die Geschichte des Standorts Sindelfingen mit bisher unveröffentlichten Bildern, exklusiven Reportagen und überraschenden Fakten erzählt. Ich konnte bei einem Besuch bei Freunden bereits reinschnuppern und entdeckte, dass die Chronik in drei Teile gegliedert ist:

Das „Nachschlagewerk“ mit Stichworten von A bis Z wie zum Beispiel „Anlaufunterstützungsteam“, „Bierstraße“ oder „Hochzeit“. Das „Menschenwerk“ mit historischen sowie aktuellen Fotografien und das „Zahlenwerk“, das wichtige Zahlen, Daten, Fakten und Ereignisse des Standorts auflistet. Für Interessierte teile ich deshalb die Bezugsquelle: das aufwendig verarbeitete und im Vierfarbdruck hergestellte Buch zum 100-jährigen Jubiläum des größten Standorts der Daimler AG wird für 29,80 Euro im Buchhandel vertrieben. ISBN 978-3-7757-3909-2.

Resume: Menschen – die Zukunft schaffen!

Wir sollten dieses Motto nachhaltig leben, auf die gute, alte, deutsche Handwerksqualität, auf die die Welt schaut und andere Länder voller Bewunderung blicken, stolz sein, das Eigene und Nachhaltige schätzen und pflegen, der Mensch mit Maschine im Einklang – nicht anders herum, Kernkompetenzen schützen und pflegen, im weltweiten Geflecht und Austausch, immer wieder der Blick zum Ursprung, wenn es um die Zukunftsgestaltung geht, Stolz auf Made in Germany!

Denn: wir sind Menschen – die Zukunft schaffen!

Auf die Bälle? Fertig? Los!

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One, two, ready, go! Charles Moulton´s Precision Ball Passing gilt inzwischen als Kult unter den weltweit gefeierten Choreographien, die für Laientänzer und Profis gleichermaßen geeignet sind. Die Idee: Ball Passing funktioniert nur durch das perfekte Zusammenspiel in der Gruppe. Durch nur einen kleinen Fehler, kann die gesamte Gruppe aus dem Gleichgewicht geraten.

Seit über dreißig Jahren reist der amerikanische Choreograph – mit der Überzeugungskraft eines Missionars – um die Welt, um Ball Passing einzustudieren, ob mit Schülern, Inhaftierten oder Flüchtlingen. Funktioniert Ball Passing auch mit Bankmitarbeitern? Genau das galt es herauszufinden.

Dance Festival COLOURS

Auch Eric Gauthier, der künstlerische Leiter des International Dance Festival COLOURS, hat einst Seite an Seite mit seinen Klassenkameraden das Ballübergabe-Spiel von Charles Moulton erlernt. Drei Jahrzehnte später holt er nun als Festivalmacher den Choreographen nach Stuttgart. In die Rolle der Ball Passer schlüpfen diesmal die Förderer des Festivals.

Als Hauptsponsor von COLOURS nehmen die Mercedes-Benz Bank und Daimler Financial Services die Challenge an, in Stuttgart ein 36-köpfiges Team zusammenzustellen. Ihre Mission: drei Wochen diszipliniertes Training. Das Ziel: ein Auftritt auf der COLOURS Bühne beim Open-Air-Event „COLOURS in the City“ am 19. Juni vor 3.000 Zuschauern.

In einem Mercedes-Benz Bank Townhallmeeting am 9. April stellte Eric Gauthier gemeinsam mit Bank-Chef Franz Reiner erstmals Ball Passing vor – spontane live Performance inklusive. Auf diesen unkonventionellen Aufruf meldeten sich gleich dreißig enthusiastische Mitarbeiter. Die letzten Anmeldungen ließen bis kurz vor Trainingsbeginn auf sich warten.

Ball Passing = Teambuilding

War es die Furcht vor dem Bühnenauftritt? Die Befürchtung nicht geschickt und sportlich genug zu sein? Oder etwa Berührungsängste gegenüber den Kollegen? Doch ob im Großraumbüro, der Kantine oder auf den Fluren, da sprach es sich rum, dass es noch freie Plätze für ein abteilungsübergreifendes Teambuildingevent in englischer Sprache mit sportlichen Elementen gibt.

Mutige Freiwillige meldeten sich bei mir. Schließlich war es meine Aufgabe als Mitarbeiterin von Corporate Communications auf Unternehmensseite gemeinsam mit Charles die Gruppe zu koordinieren. Sei es Schicksal oder Zufall. Platz 36 blieb trotz aller Bemühungen unbesetzt. Und so kam es, dass ich mich selbst – gepackt von der Neugier – auf dieses Experiment einließ und zur Ball Passerin wurde.

Balls up in the air

Frei nach dem Motto: „Wer nach dem Stern greift, muss erst am Boden turnen.“ führte der Weg zum Bühnenauftritt über zwölf gemeinsame Trainings á eine Stunde. Am 1. Juni um 12.05 Uhr war der offizielle Auftakt.

Lektion Nummer 1: Ball Passing funktioniert nur, wenn alle am gleichen Strang ziehen. Dass ein Amerikaner uns Deutschen die Pünktlichkeit lehrt, spornte uns umso mehr an bei den darauffolgenden elf Sessions zu zeigen, was in uns steckt.

Lektion Nummer 2: (one, two, three, four, five, six, seven, eight, one, two,…) Im Tanz wird im Allgemeinen nur bis acht gezählt, dann kommt die nächste Achterformation. Für Bänker kein Problem. Dafür muss weder eine komplizierte Formel her noch ein leistungsstarker Rechner.

Lektion Nummer 3: Wer mit Konzentration und Spaß am Ball bleibt, der wird mit neuen Erfahrungen belohnt und entdeckt, wie 36 Mitarbeiter zu einem großartigen Team zusammenfinden. Gemeinsam aus Fehlern lernen, immer wieder neu anfangen, im Rhythmus die Bälle zupassen, sich auf den Moment konzentrieren…

Der Tag des Auftritts

Und dann kam der Tag des Auftritts. Groß ist die Bühne, noch größer die Aufregung, am größten die eigenen Erwartungen. Im Backstage Bereich rein ins Kostüm, schnelle Bühnenprobe vor den ersten neugierigen Blicken der Passanten, Wiederholung um Wiederholung der Choreographie, kurze Verschnaufpause und dann gaben Eric Gauthier und Franz Reiner die Bühne frei.

Drei Wochen lang probten wir für knapp drei Minuten Auftritt und fierberten auf diesen Augenblick hin. Die Musik startet und wie von selbst passen wir uns die Bälle zu. Es gelingt! Noch bevor die Musik erlischt, fliegen die Bälle hoch in die Luft. Mission erfüllt. Die Belohnung: der rauschende Applaus einer tobenden Menge, Bodenhaftung ade – Höhenflüge juhe. Manch ein Ball Passing Star ward geboren.

Und weil der Bühnenauftritt auf dem Marktplatz rund lief, folgte sogleich das Angebot zur zweiten Mission: Ball Passer als Eröffnungsakt der Generalprobe der Eröffnungsgala „Night of the COLOURS“ am 24. Juni im Theaterhaus. Die Begeisterung der 36 Teilnehmer war groß. Wer erfolgsverwöhnt die Bretter dieser Welt betreten hat, der möchte wiederkehren. Ball Passing II war ebenfalls eine Erfolgsstory, aber keine, auf die an dieser Stelle eingegangen werden soll.

Who needs balls?

Wenn inmitten der Proben alle Bälle vor lauter Schusseligkeit zu Boden fielen und unser wichtigstes Arbeitsmittel nicht mehr in unseren Händen lag, fragte uns Charles „Who needs balls?“ Alle sammelten andächtig die Bälle auf und dann ging´s weiter – mit Motivation und Willensstärke. Immer seltener waren Bälle am Boden zu sehen.

Who needs Ball Passing?

Auch ich fragte mich „Who needs Ball Passing?“. Und warum stellt ein Unternehmen 36 Mitarbeiter für solche eine Aktion im Rahmen eines Kultursponsorings für 12 Sessions frei?

  • Weil die Vielfalt des Tanzes Hand in Hand geht mit der Unternehmensvielfalt?
  • Weil man etwas Anderes tun muss, um das, was man immer macht, mit anderen Augen sehen zu können?
  • Weil in einem bewegten Körper auch ein bewegter Geist steckt?
  • Weil es eine Ehre ist, sich mit einer herausragenden Persönlichkeiten wie Charles Moulton jenseits der sprachlichen Barrieren auszutauschen?
  • Weil das Intermezzo vom Büroalltag und die Möglichkeit die Lackschuhe gegen Turnschuhe auszutauschen einfach nur gut tut?
  • Weil man seine Kollegen von einer neuen Seite kennenlernt?

Die Antworten sind: ja, ja, ja, ja, ja und ja. Und natürlich weil es Spaß macht.


Ball Passing war nur eine von vielen Mitmach-Aktionen beim Mercedes-Benz Bank und Daimler Financial Services Sponsoring von COLOURS. Die innovative Spendenkampagne „Dance for Good“ ragt hervor mit einer Eventinstallation auf dem Rotebühlplatz, in der jeder seinen Move eintanzen könnte. Für jeden Tanz spendet die Mercedes-Benz Bank 6 Euro an ein integratives Tanzprojekt mit Flüchtlingskindern. Neugierig geworden? Bilder sagen mehr als 1000 Worte; zum „Dance fo Good“ Video geht´s hier entlang.


Ironman als (wunderbares) Erlebnis

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Der Ironman-Wettkampf ist ein wunderbares Erlebnis. Wenn früh morgens vor dem Start alle Teilnehmer konzentriert am Wasser stehen und jeder weiß welche Leistungen alle heute absolvieren müssen. Je länger der Wettkampf geht, desto mehr wachsen die Teilnehmer zusammen. Ein Konkurrenzdenken gibt es kaum.

Komm, auf, weiter!

4 km vor meinem Zieleinlauf, also nach 38 km Laufen habe ich einen Französischen Teilnehmer, der nicht mehr konnte, mit „Komm, auf, weiter“ angesprochen. Und dadurch konnte er sich wieder zusammenreißen, ist losgelaufen und hat sich bei mir bedankt. Weil er eben auch sah, das ich gleichauf mit ihm bin. Es hat mir ebenfalls richtig gut getan, ihn zu motivieren, und ich finde, es verdeutlicht, wie alle gleich gelitten haben.

Bei 37°C Sport zu machen, hört sich wirklich grausam an. Aber im Wettkampf geht’s dann doch irgendwie, halt ein bisschen langsamer. 5 Tage danach hab ich schon wieder alle Schmerzen vergessen. Das Gefühl gekämpft und alles rausgeholt zu haben, das bleibt und macht mich voll zufrieden.

Sport & Tagesablauf

Der Sport ist bei mir fast automatisch in den Tagesablauf eingebaut: Ich genieße es sehr, wenn ich morgens noch keine Termine in der Arbeit habe und ich mir mit dem Fahrrad auf dem Weg ins Büro Zeit lassen kann. Mit dem Rennradsport bin ich eigentlich groß geworden. Schon mit meinem Konfirmationsgeld habe ich mir mein erstes Rennrad gekauft und bin dann bis spät abends unterwegs gewesen, ohne das meine Eltern wussten, wo ich bin.

Bei meiner ersten Stelle bei Daimler im MTC (Mercedes-Benz Technologie Center) in Sindelfingen im PKW-Crashversuch bin ich die 35 km Arbeitsweg von Waiblingen nach Sindelfingen oft mit dem Fahrrad gefahren. Durch die vielen Jahre Sport habe ich nun eine Grundlage, die mir den Ausdauersport leichter macht.

Das Schwimm- und das Lauftraining mache ich bei festen Trainingseinheiten mit Freunden im Verein im Schwimmbad bzw. auf der Bahn auf dem Sportplatz, wo wir uns gegenseitig messen können und zusammen Spaß haben am Sport.

Jürgen Bäumer beim Zieleinlauf Jürgen Häußermann im Zieleinlauf Sebastian Kienle, Ironman Weltmeister auf der Strecke Jan Frodeno, Ironman Europameister

Triathlon & Trucks

Triathlon passt auch sehr gut zu meinem Job, besonders weil der Sport meistens draußen und ein guter Ausgleich ist. Als Messingenieur im „Truck“-Bereich arbeite ich an Versuchsauswertungen am PC und bei der Ausrüstung der Versuchsfahrzeuge in der Werkstatt. Es tut gut, wenn ich den ganzen Tag hier in der trockenen Büroluft oder in der Werkstatt schwitze, dann noch draußen in der Natur Sport zu machen oder im Schwimmbad die Knochen wieder „grad rücken“.

Für spezielle Versuchsanforderungen wie zum Beispiel Bremsentests, Höhen- und Klimaprobungen bin ich beruflich weltweit unterwegs. Aber auch auf diesen Reisen kann ich in der Freizeit durch den Sport noch was von der Gegend erleben und so die Zeit, die ich von Zuhause weg bin, gut nutzen. So bin ich zum Beispiel bei einer Tätigkeit in Celle vor der Arbeit in der Aller geschwommen und nach der Arbeit durch die Lüneburger Heide geradelt oder im Kaunertal auf 1.800 m um den See gejoggt.

Anmerkung der Redaktion:

Jürgen Häußermann ist einer von zwei Mitarbeitern, die im Rahmen der Partnerschaft IRONMAN European Tour 2015 und der Mercedes-Benz V-Klasse Startertickets für Frankfurt gewonnen haben. 

Syrien in Not – Konvoi of Hope

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Ein Konvoi der Hoffnung – Das war das Motto unseres dritten Hilfskonvois. Ich erinnere mich noch gut, wie meine Unterstützung von syrischen Flüchtlingen angefangen hat und ich weiß auch, dass wir Ende 2013 davon ausgegangen sind, dass der Bürgerkrieg in Syrien bald zu Ende sein wird.

Nach dem ersten Konvoi im September 2013 haben viele Kolleginnen und Kollegen darum gebeten, weitere Hilfe nach Syrien zu schicken. Die Aktion hat mich beeindruckt und mir war klar, dass wir weitere Hilfe schicken sollten. Ich habe kurzerhand Herrn Dr. Bernhard eine Mail geschrieben und erklärt, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Geld spenden und einen weiteren Transport auf den Weg bringen wollen.

Unsere Geschäftsleitung hat sich nicht lange bitten lassen. Viele sind dem Spendenaufruf gefolgt und so habe auch ich im Dezember 2013 an der Verabschiedung des zweiten Konvois teilgenommen. Es war kurz vor Weihnachten und ich wusste, ich würde in Kürze im Kreise meiner Familie ein üppiges Weihnachtsmal verspeisen und mich über Geschenke freuen, die ein Zeichen von Überfluss sind.

Während der Weihnachtsfeiertage habe ich überlegt, wie wir weiter helfen können. Mir ist klar geworden, dass ich die Welt nicht retten kann, aber in meinem unmittelbaren Umfeld kann ich mich einbringen und so entstand die Idee, Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, zu helfen. Ein Aufruf im Intranet von vier Kolleginnnen und Kollegen (Bettina Agosthinho; Günther Mack; Havva Tetik und mir) die die gleiche Idee hatten, hat dann zur Gründung der Daimler-Syrienhilfe geführt. Inzwischen sind es über 40 Kolleginnen und Kollegen, die sich in unterschiedlichen Projekten einbringen. Mike Oliver Lorenz hat in seinem Blogbeitrag darüber berichtet, was viele Helfer für Flüchtlinge tun.

Ja, ich bin dabei!

Neben diesem Engagement war immer klar, dass wir weitere Hilfe an die syrische Grenze schicken wollen. Aber der Bürgerkrieg und die sich ständig verschiebenden Fronten, machten einen Transport bislang unmöglich. Als es vor 6 Wochen hieß, wir machen uns wieder auf den Weg, um Menschen in Not zu helfen und ich gefragt wurde, ob ich mitfahre, konnte die Antwort nur ja lauten.

Als Hauptkoordinatorin unserer Tätigkeiten in Deutschland sollte ich die Möglichkeit erhalten, zu sehen, was mit unseren Hilfsgütern passiert und wie die Lage in der unmittelbaren Nähe der Grenze ist.

Am Sonntag vor dem Start des Konvois haben wir (Claws Tohsche, er schrieb über den letzen Syrien-Hilfskonvoi, Johannes Behringer und ich) uns mit den Fahrern getroffen. Wir haben uns auf die Reise, die keine Reise, sondern eine Mission war, eingestimmt. Trucker sind harte Kerle, aber das Schicksal der Flüchtlinge unten denen viele Kinder sind, lässt auch diese harten Jungs nicht kalt.

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Die Fahrt über Österreich, Ungarn, Rumänien und Bulgarien bis in die Türkei war anstrengend. Aber was bedeutet anstrengend für eine Wohlstandseuropäerin wie mich, die in einem Vito quer durch Europa gefahren wurde? Wie beschwerlich ist der Weg für die Flüchtlinge, die teilweise zu Fuß zu uns nach Deutschland kommen?

Eine ganz besondere Tour

Stolz trugen die Fahrer die schwarzen Polo-Shirts mit dem Schriftzug Mercedes-Benz. Einer von ihnen erklärte, dass er schon lange auf den Straßen unterwegs ist. Aber diese Tour, mit dieser Fracht ist etwas Besonders. Auch mich hat der Anblick von acht großen LKW im Konvoi immer wieder beeindruckt, umso mehr, da ich unsere Mission kannte. Entlang des Weges an den Raststätten sind wir immer wieder angesprochen worden. Immer wieder lautete die Frage: „Was transportiert ihr in euren Trucks? Wohin fahrt ihr?“. Überall wurden wir mit Neugier und Respekt empfangen. Viele Menschen entlang unserer Reiseroute haben unser Engagement begrüßt.

„Diesmal bringen die Mercedes-Benz Trucks von LOG gesammelte Hilfsgüter für etwa 30.000 syrische Flüchtlinge in die türkischen Lager Gaziantep und Suruc – von Stuttgart knapp 4.000 Kilometer entfernt. Ihre 120 Tonnen schwere Ladung besteht aus Kindernahrung, Windeln, Kleidern und Schuhe sowie Decken und Zelte. Diese Hilfsgüter im Wert von über 1 Mio. Euro werden dort dringend benötigt.“

Bulgarien: Wartezeiten bis zu einer Woche

Schwierig wurde es an den Grenzen. Hilfsgüter haben Vorrang, das ist fast allen Fahrern bekannt. Viele hatten Einsicht aber an der Grenze zwischen Bulgarien und der Türkei hielt sich das Verständnis einzelner Trucker in Grenzen. Angesichts von Wartezeiten von bis zu einer Woche, kann ich das nachvollziehen. Aber im Ende haben auch Trucker ein großes Herz für Kinder, so dass wir uns auch hier vorn anstellen durften.

Beeindruckend war die Überquerung des Bosporus. So atemberaubend wie der Anblick der Stadt, ist auch der Verkehr in der Stadt. Schwache Nerven kann man sich dort nicht leisten. Aber unser junger Kollege, hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und uns sicher durch die Stadt chauffiert.

In Istanbul hatten wir die Gelegenheit mit Vertretern einer türkischen Hilfsorganisation zu sprechen und deren Räumlichkeiten zu besuchen. Uns wurde berichtet, dass schätzungsweise 300.000 syrische Flüchtlinge in der Stadt sind. Nicht alle lassen sich registrieren, so dass niemand genau sagen kann, wie viele Flüchtlinge wirklich in der Stadt sind.

Türkei: Flüchtlinge sind Gäste

Die Türken leisten Unmenschliches bei der Betreuung von so vielen Flüchtlingen, die sie, als Gäste bezeichnen. Die Gäste erhalten kostenlose medizinische Versorgung und es wird, soweit möglich, Wohnraum zur Verfügung gestellt. Daneben gibt es ebenfalls Sammelunterkünfte. In einer Metropole wie Istanbul, keine einfache Aufgabe. Im Rahmen der Möglichkeiten erfolgt in dieser Einrichtung eine Betreuung der Kinder und Erwachsenen durch Lern- und Spielangebote. Ziel ist ein normaler Tagesablauf, so weit man unter diesen Bedingungen überhaupt von Normalität sprechen kann.

In Istanbul haben wir viele syrische Flüchtlingsfamilien in den Parks der Stadt gesehen. An den Straßen sind uns unzählige bettelnde Kinder begegnet. Mir ist der Anblick von Bettlern in der Stuttgarter Innenstadt geläufig, aber Kleinkinder, die mitten auf einer Schnellstraße sitzen, ein Baby, das in Decken gehüllt neben der kleinen Schwester liegt, die die Hand aufhält, das ist etwas anderes.

Türkische Gastfreundschaft

Von Istanbul aus sind wir nach Aksaray gefahren. Die Türkei ist ein wunderschönes Land. Das Land ist gerade im Süden agrarisch geprägt und gemessen an unserem Wohlstand, recht ärmlich. Ihre bescheidenen Mittel hindern die Menschen aber nicht daran, gastfreundlich zu sein. So viel Tee, wie uns von gastfreundlichen Türken angeboten wurde, konnten wir gar nicht trinken.

Gaziantep war das Ziel unserer Reise. Die letzte große Stadt in der Türkei, dicht an der syrischen Grenze. Eine große Stadt, in der wir wieder viele Flüchtlinge gesehen haben. Etwa 15 % der Gesamtbevölkerung sind syrische Flüchtlinge. Mir wurde klar, dass der Krieg nicht weit weg ist. Es war heiß und im Ramadan spielt sich das Leben auf den Straßen nach dem Sonnenuntergang ab. Der Anblick von spielenden Kindern auf den beleuchteten Spielplätzen in den Parks um 23:00 Uhr war außergewöhnlich.

Nach unserer Ankunft sind wir am Abend mit den Fahrern Essen gegangen. Hatte ich bis zum Zeitpunkt dieser Reise das Truckerleben für romantisch gehalten, so muss ich heute sagen: Es ist anstrengend. Ich habe großen Respekt vor allen, die diese Arbeit erledigen! Und dann hat mich die türkische Gastfreundschaft eingeholt.

Die Fahrer haben uns Mitreisenden ein Geschenk überreicht, während ich daran überhaupt nicht gedacht habe. Ich hätte vor Scham in den Erdboden versinken können. Das werde ich aber noch nachholen. Versprochen!

Zollfreigabe

Am nächsten Morgen erfolgte die Entzollung der Hilfsgüter. Unsere acht Trucks warteten nach der Freigabe durch den Zoll darauf, dass sie entladen werden konnten. Die Hilfsgüter werden nicht direkt in die Flüchtlingslager gebracht, sondern in zentralen Lagerhallen für verschiedene Güter verwahrt. Bei Bedarf werden dann beispielsweise die notwendigen Decken oder Medikamente aus dem Vorratslager geholt. Auch unsere Hilfsgüter wurden in eine dieser Lagerhallen gebracht.

Alle Hilfslieferungen die in der Türkei ankommen, werden von AFAD, der Behörde für Katastrophenmanagement der Türkei verwaltet. AFAD betreibt insgesamt 25 Lager für Flüchtlinge. Wir haben das Größte dieser Lager, in Suruç, besucht.

Leben in der Zeltstadt

Dort ist in einer großen, aus weißen Zelten, bestehenden Stadt, Platz für 35.000 Flüchtlinge. Derzeit leben 25.000 Menschen in dieser Flüchtlingsunterkunft. Die Hälfte der Bewohner sind Kinder. Verständlich, denn 70% der Syrer sind unter 30 Jahren.

Die Gäste in der Zeltstadt leben in Gemeinden von rund 3.000 Einwohnern zusammen. Ziel ist ein möglichst menschenwürdiges, selbstbestimmtes Leben. Es gibt jeweils einen Ortsvorsteher, der mit dem Leiter des Lagers Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner abstimmen kann.

In der Zeltstadt gibt es nur zwei Schulen, mehrere Supermärkte und ein Krankenhaus. Wenn man an diese Unterkunft heranfährt fallen die bunten Spielplätze auf, die sich auf dem Gelände befinden. Bunte Spielgeräte zum Klettern und Toben für die Kleinen, so wie wir sie auch kennen.

Arbeit, Ausbildung und Unterricht

Neben der allgemeinen Schulbildung bietet AFAD die Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu absolvieren. Es werden unter anderem Schneider, Friseure und Mechaniker aber auch IT-Fachleute ausgebildet.

Wie in jeder anderen Gemeinde haben die Bewohner Ausweise und können das Lager tagsüber verlassen. Uns wurde berichtet, dass einige Flüchtlinge arbeiten. Wenn immer möglich, werden die Flüchtlinge auch in die Arbeit im Lager integriert. So sind die Lehrkräfte der Kinder überwiegend Syrer, so dass der Unterricht in der Muttersprache erfolgen kann. Der Alltag soll so normal als irgend möglich für die Bewohner verlaufen. Soweit das unter den Bedingungen eben möglich ist.

Neben diesen von AFAD betreuten Unterkünften gibt es Dutzende kleiner Lager, die entweder von der Stadt, dem türkischen Halbmond oder anderen Organisationen betrieben werden. Wir haben uns auch diese Lager angesehen. Überall konnte man Euro-Paletten liegen sehen, die als Matratzenersatz genutzt werden. Anders als in den AFAD-Lagern waren die Zelte einfach und es fehlte an sanitären Einrichtungen.

Kampf um Süßigkeiten

Es war erschreckend. Verschmutze Kinder haben uns aus großen, traurigen Augen angesehen. Die Süßigkeiten, die ich mitgenommen hatte, wurden uns förmlich aus der Hand gerissen. Ich hatte sie mitgenommen, um nicht mit leeren Händen zu kommen und um zu zeigen, dass wir helfen möchten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass uns Süßigkeiten in Bedrängnis bringen könnten. Aber genau das ist passiert. Umringt von Dutzenden Kindern, die an mir zerrten, war es mir nicht möglich, die Leckereien gerecht zu verteilen. Wir groß muss das Elend sein, dass man einen wildfremden Menschen wegen ein paar Süßigkeiten bedrängt?

Ein türkischer Kollege, der uns ab Istanbul begleitet hat, hat es treffend ausgedrückt, als er sagte:

Diese Kinder, sind eine verlorene Generation. Sie haben Ihre Heimat verloren und sehen keine Zukunft.

Nach mehr als 4 Jahren Krieg in Syrien, wissen wir, dass es nicht mehr nur darum geht, die größte Not mit Kleidern und Nahrungsmitteln zu bekämpfen. Es geht darum, den Kindern eine Zukunft zu bieten. Eine Zukunft wird es für sie nur geben, wenn sie Bildung erhalten und wir sie in die Lage versetzen, hoffentlich bald, ihre Heimat wieder aufzubauen.

Bildung ist Zukunft

Wir haben einen Botschaftsmitarbeiter kennen gelernt und er hat von einer syrischen Schule berichtet, die in Gaziantep betrieben wird. Die Initiatoren sind syrische Flüchtlinge, die erkannt haben, dass die Bildung ihrer Kinder sehr wichtig ist. Derzeit werden nach Aussage von ASAM in Istanbul nur ca. 37% der syrischen Kinder beschult. Jedes Kind sollte zur Schule gehen können und nach Möglichkeit in der eigenen Muttersprache unterrichtet werden.

Unser Konvoi of Hope ist angekommen mit all den Hilfsgütern die dort benötigt werden. DANKE, an alle die dies ermöglicht haben!

Wunschprojekt: Schule der Hoffnung

Er hat mich aber auch mit der Botschaft zurück nach Hause geschickt, dass wir diese Kinder nicht vergessen dürfen! Ich möchte gerne, dass wir eine Schule der Hoffnung auf den Weg bringen. Die Schule, die in Gaziantep betrieben wird, sollten wir unterstützen. Es wird Geld benötigt, um die Miete für das Schulgebäude zu bezahlen und natürlich wird auch Lehrmaterial und vieles mehr benötigt.

An dieses neue Wunschprojekt dachte ich, als ich am Flughafen auf meinen Flug in Richtung Heimat gewartet habe. Mir wurde klar, dass ich auf den Weg zurück in den Wohlstand bin. Es ist so unwirklich für mich, vor ein paar Tagen an der Grenze zu einem Land zu stehen, in dem Krieg herrscht und kurze Zeit später wieder den Luxus der westlichen Welt zu genießen.

Ich musste an ein Lied von Udo Lindenberg denken, dass er, wenn ich mich richtig erinnere, in den 80er Jahren mit einem kleinen Mädchen gesungen hat. In diesem Lied fragt das Mädchen: „Sag mal, wozu sind Kriege da?“ Damals war Krieg für mich weit weg. Heute habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie eine zerstörte Stadt aussieht und was Krieg für Menschen bedeutet. Ich habe auf die Reste von Kobane geschaut.

Wozu sind Kriege da?

Wozu Kriege da sind, weiß ich auch nicht. Aber ich weiß, dass wir Menschen sind, die alle das gleiche Ziel haben: Wir wollen in Frieden leben. Erleben, wie unsere Kinder groß werden und im Alter unseren Enkeln von den Abenteuern unserer Jugend berichten. Uns verbindet mehr als uns trennt und deshalb sollten wir einander helfen!

Helfen Sie um diesen zwei kleinen Jungs und möglichst vielen anderen Flüchtlingskindern eine Zukunft zu geben.

Copyright © Fotos: Richard Kienberger ,Claws Tohsche und Daimler AG

Achtung Lebenserfahrung!

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Allgäu-Orient Rallye – Unbeding nachmachen! Ein leerer Koffer der in Frankfurt einen Bombenalarm ausgelöst hat, worauf das Gepäckband gesperrt wurde und die Erkenntnis, dass die Alubox mit der technischen Ausrüstung nicht aufzufinden war – so ging das automobile Abenteuer unseres Lebens am 30.05.2015 zu Ende.

Begonnen hat alles im Mai 2014 mit dem Aufbau von drei S124, über die ich im ersten Teil der Geschichte berichtete (Vom Allgäu in den Orient? – Mit drei T!).

Start im Wurfzelt

Am 09.05.2015 um 08:00h war es endlich soweit. Claudia, Ivanka, Maik, Lars, Sebastian und ich verstauten die letzten Ausrüstungsgegenstände in den Fahrzeugen und machten uns auf den Weg nach Oberstaufen zum Start der Allgäu-Orient Rallye 2015. Dort angekommen wurden die Rallye-Teilnehmer von den Bewohnern mit einem großen Fest begrüßt. Nach und nach kamen Freunde und Verwandte zur Verabschiedung hinzu. Auch unser Car Guy Jens B., Geschäftsleiter Vertrieb & Marketing, ließ es sich nebst Frau nicht nehmen, uns bereits am Vortag zu besuchen. Nach einem stimmungsvollen Abend im Festzelt, begann für uns die erste Nacht im Freien in unseren Wurfzelten neben den Autos – ein erster Vorgeschmack auf das was kommen sollte.

Der eigentliche Starttag begann, so wie die folgenden Tage, mit einer kleinen Geduldsprobe. Dann war es endlich soweit! Der große emotionale Augenblick: Bei schönstem Wetter unter wehenden Fahnen und begeisternden Zurufen des Publikums, rollten wir mit unseren Rallye-Cars als 43. Team über die Startrampe.

Im Tretboot zum Roadbook

Der Alpsee war unser erstes Zwischenziel. Dort angekommen, hieß es für uns die erste Aufgabe zu erfüllen. Das Roadbook musste erarbeitet werden. Es galt ein Rätsel zu lösen, bei dem das Ergebnis entscheidet, mit welchem Hilfsmittel man die Insel im See erreicht, auf der die Roadbooks für die Teilnehmer bereitlagen. Entsprechend dem Ergebnis stand hierfür eine Tür, ein Ruderboot oder ein Tretboot zur Verfügung.

Wir hatten Glück beim Rätseln und gewannen das Tretboot, mit dem Claudia und Ivanka das Roadbook bequem für unser Team ergattern konnten. Das Roadbook bestimmte fortan unseren Zeitplan und Tagesablauf. So mussten wir beispielsweise jeden Grenzübertritt dokumentieren, bestimmte Wegpunkte anfahren, sowie verschiedene spannende Aufgabe erfüllen. Die Aufgaben hatten alle das Ziel, möglichst viel Kontakt mit der Bevölkerung der zu durchfahrenden Länder zu bekommen.

Über Südtirol in die Türkei

Der Weg in die Türkei führte zuerst durch Österreich über atemberaubende Pässe und traumhafte Landschaften in Südtirol und endete am ersten Tag in Dölsach. Das Rallyeteam „Krapfenschnaggler“ hatte dort eine Wiese als kostenlose Übernachtungsmöglichkeit angeboten. Der Empfang der örtlichen Bevölkerung war grandios und sehr freundlich. Das kostenlose Frühstück am folgenden Tag, welches der Marinelli-Wirt spendierte, war vom feinsten und vor allem das letzte echte Frühstück in den nächsten drei Wochen.

Frisch gestärkt galt es nun die erste große Transit-Etappe zur eigentlichen Rallye in der Türkei zu bewältigen. Ca. 780 Km lagen vor uns – ausschließlich auf Landstraßen und nur mit einer Straßenkarte in der Hand, durchfuhren wir weitere wunderschöne Landschaften in Österreich um über Slowenien an die ungarische Grenze zu gelangen.

Sechs im Auto, Nacht im Freibad

Stunden später – die erste verdiente Pause am Plattensee. Nach gefühlt endlosen weiteren Stunden auf den Landstraßen Ungarns, erreichten wir mitten in der Nacht unser Etappenziel, einen Campingplatz in Szeged. Dort sollten wir unser „Schicksalsteam“ kennenlernen, welches wir im Verlauf der Rallye immer wieder treffen sollten. „Sechs-im-Auto“ hatten sich die drei Pärchen aus Aachen genannt. Der folgende Sonnenaufgang war für uns auch zugleich Zeit aufzubrechen und festzustellen, dass wir eigentlich in einem stillgelegten Freibad übernachtet hatten – nicht das letzte Kuriosum.

Über die Karpaten nach Alexandria

Weitere 750 km führten uns durch die Karpaten nach Alexandria, dem nächsten Etappenziel in Rumänien. Geplant war eine Ankunftszeit gegen 20h, die wir jedoch nicht halten konnten. Die vermeintliche Abkürzung über einen Pass stellte sich als eine abenteuerliche Baustelle über 30km Länge heraus, die uns mindestens 4 Stunden Zeit kostete. Schlaglöcher – bis zu 50 cm Tiefe in übermüdetem Zustand. Dazu leichter Regen. Diese Mischung machte aus der Tour eher eine Tortur, die für uns um 2 Uhr in der Nacht zu Ende ging. Da die Zeit unser Handeln bestimmte, mussten wir dennoch 4h später das Hotelbett in Alexandria verlassen, um in der letzten Transit-Etappe über Bulgarien nach Istanbul zu kommen.

Übernachtung vor der Blauen Mosche

Gegen Nachmittag erreichten wir die türkische Grenze und gegen Abend nach insgesamt 15h Fahrt, baute sich Istanbul vor uns auf. Istanbul – die geschichtsträchtige Stadt am Bospurus beeindruckte uns mit seiner schieren Größe und dem Straßennetz, welches zu einer zweistündigen Irrfahrt führte.

Für die Teams der Allgäu-Orient-Rallye wurde eine Sondergenehmigung zur Übernachtung auf dem Platz vor der blauen Moschee erteilt, auf dem wir am Tag darauf von vielen Touristen und Einheimischen begrüßt wurden. Vor allem unsere S124 wurden mit Begeisterung bestaunt!

Über den Boporus ans Schwarze Meer

Auch hier erwarteten uns weitere Rallyeaufgaben über die wir in unserem Blog berichteten. Nach einer Ansprache des Tourismusministers, wurde der Le Mans Start zum Hafen eröffnet und wir konnten uns ohne Beschädigung der Fahrzeuge eine Platzierung im vorderen Drittel auf dem Fährverladeplatz sichern. Die Fähre brachte uns anschließend auf den asiatischen Teil mit dem Anschlussziel Riva.

Zelt auf, Meer vor Augen

Riva bot uns eine Übernachtung am Strand des Schwarzen Meeres mit fantastischer Aussicht – wo hat man das schon mal? Zelt auf und das Meer vor Augen! Leider blieb nicht allzu viel Zeit zum genießen, dafür gab es wieder umso mehr Fahr-Erfahrung. Mit recht sportlicher Fahrweise ging es nun zurück über Istanbul nach Ylgaz, einem kleinen Ort im Osten der Türkei, der uns stark an den Schwarzwald inklusive Skilifte erinnerte.

Es folgten nach teilweise endlosen Asphalt-Etappen und einigen Aufgaben aus dem Roadbook, Offroad-Pisten bis Corum und über Ankara nach Ulubey.

Gastfreundliche Ordnungshüter mit Humor

Ulubey – für uns bis dahin völlig unbekannt, beindruckte nicht nur mit dem größten Canyon der eurasischen Platte, auch die Ordnungshüter bewiesen großen Humor. Nachdem wir uns etwas verfahren hatten, erkundigten wir uns bei der Polizei nach dem Weg, die uns daraufhin kurzerhand zum Tee trinken „festsetzte“. Es stellte sich heraus, dass der Sohn des Polizeichefs großer Mercedes-Fan war.

So tauschten wir die türkischen Flaggen der Polizeiautos gegen deutsche Flaggen aus, dekorierten die unsrigen Fahrzeuge mit türkischen Flaggen und wurden anschließend in einem Konvoi, bestehend aus drei Polizeiautos in das Fahrerlager geleitet. Diese Gastfreundschaft in der Türkei, die Begeisterung für den Motorsport und insbesondere für unsere Mercedes-Benz S124 die uns immer wieder begegnet ist, werden wir nicht vergessen.

Mit Niederquerschnittsreifen durch den Canyon

Den beeindruckenden Canyon in Ulubey mit seinen Geröllpisten und Wasserdurchfahrten werden wir ebenfalls nicht vergessen. Auch deswegen nicht, da es sich kein anderes Team vorstellen konnte, dass unsere 19-Zoll Räder der BR212 mit 35er Reifenquerschnitt diese extreme Belastung überstehen würden. Die Räder haben es trotz zügiger Geschwindigkeit unbeschadet überstanden!

Dalyan im Rallyefieber

Es folgten im Anschluss die Stadt Alasehir, wieder begleitet von verschiedenen Aufgaben des Roadbooks bis nach Dalyan. Dalyan bot uns Rallye-Teams einen kleinen Eindruck davon, was die Teams bei der Rallye Monte Carlo vermutlich erleben dürfen. Am Straßenrand fahnenschwenkendes Publikum und die ganze Stadt im Rallyefieber, sowie ein Empfang türkischer Beamter unter Begleitung des Fernsehsenders CNN Turk, der immer wieder über die Rallye berichtete.

Spende für Kinderheim

Dalyan bot uns dazu eine Verschnaufpause am Strand, bevor wir weitere 780 km nach Mersin bewältigen mussten. In Mersin angekommen gab es eine Verzögerung beim Beladen der Fähre nach Haifa. Dies führte dazu, dass wir unsere Mercedes-Benz-Accessories-Belegschafts-Spendenaktion für ein Kinderheim in Adana nicht persönlich beenden konnten. Die Spende wurde durch unsere Kollegin Serap Coskun, die Ihren Urlaub zu dieser Zeit dort verbrachte, in Stellvertretung für das Team Wüstensterne übergeben.

Nach drei Stunden Schlaf auf dem Hafengelände in Mersin, konnten die Fahrzeuge am Tag darauf endlich verladen werden und wir unseren Flug von Adana nach Tel-Aviv in Israel antreten. Die weitere Strecke bis nach Haifa bewältigten wir mit Shuttle-Bussen. In Haifa angekommen, wurden wir überall von freundlichen Menschen empfangen. Besonders lohnenswert ist ebenfalls das geschichtsträchtige Palästina und dessen Menschen hinter den israelischen Schutzwällen. Beide Länder sind eine Reise wert.

Langeweile, aber nur fast

Aus Rallye-Sicht heraus war die Fahrt durch Israel bis dahin verhältnismäßig ruhig und unspektakulär. Die Autos liefen problemlos und ohne Auffälligkeiten. Aus Mechaniker-Sicht wäre es ja fast langweilig geworden. Aber nur fast. Sebastian und ich erhielten einen Funkspruch von Claudia und Ivanka: Das Kupplungspedal des 300er kam nicht mehr heraus und die Temperaturanzeige zeigte einen Wert von über 120°C. Mitten in der Rushhour, dazu kaum eine Haltemöglichkeit, da wir uns ausgerechnet hier in einem Baustellenabschnitt kurz vor Jerusalem befanden. Vermutlich war es Glück, dass das Kupplungspedal sich wieder löste und wir eine Tankstelle ansteuern konnten um den guten alten 300er abkühlen zu lassen.

Defekte Viscokupplung

Diagnose: Viscokupplung des Lüfterrades defekt. Nach kurzer Beratschlagung entschlossen wir uns die Fahrt durch Jerusalem fortzusetzen und bei Gelegenheit die Reparatur auszuführen. Kurz vor der jordanischen Grenze machte uns der 300er erneut Sorgen. An einem Checkpoint stellte Claudia Benzingeruch fest, der sich in einer undichten Kraftstoffleitung begründete. Die Kraftstoffleitung konnte ich an der jordanischen Grenze provisorisch instandsetzen, sodass wir das Wüstencamp in Jordanien erreichen konnten. Spätestens jetzt galt es den 300er für die Wüste zu reparieren, Außentemperaturen über 45°C verlangen schließlich nach einer funktionierenden Motorkühlung!

Wissen vorhanden, Werkzeug nicht

Das Wissen wie man eine solche Behelfsreparatur ausführt war vorhanden, das erforderliche Werkzeug dafür jedoch nicht. Es war bereits spät in der Nacht, ca. gegen 23h als die Hilfe ins Camp rollte: Tobias Ostertag aus dem Mercedes Technology Center in Sindelfingen der mit dem Team „Sternensammler“ ebenfalls an der Rallye teilnahm. Er konnte mit einer Bohrmaschine aushelfen, sodass ich mit Unterstützung von Sebastian die Viscokupplung durch das Durchbohren und anschließende Fixieren mit einer Schraube reparieren konnte. Die Kraftstoffleitung konnte ebenfalls mit Spezialklebeband dauerhaft instandgesetzt werden. Gegen 3h morgens war die Operation endlich abgeschlossen, sodass wir nach drei Stunden Schlaf die Wüstenrallye antreten konnten, bei der die Temperaturanzeige des 300er konstant bei 80°C verharrte.

Mit dem Kronprinz durch die Wüste

Es folgte eine sportliche Fahrt durch die Wüste in der Nähe von Amman, die vom Kronprinz Jordaniens begleitet wurde. Das letzte Etappenziel am Toten Meer im Blick, führte uns die Rallye direkt an das Ressort, welches für uns auch gleichzeitig das Ende der Rallye bedeutete.

Kaltes Bier am Toten Meer

Der erste Luxus den wir uns gönnten war ein kaltes Bier – nach den Wüstenetappen ein unvergleichliches Erlebnis. Unvergleichlich auch das Bad im Toten Meer und die Erkenntnis es geschafft zu haben! Hinter uns liegen exakt 6715 Km, 11 Länder, Übernachtungen neben dem Auto auf unterschiedlichsten Plätzen, unzählige Erfahrungen während der Fahrt und am Rand der Strecke, sowie einige neue Bekanntschaften.

Das Ziel hieß für uns jedoch auch Abschied von unseren treuen Rallye-Cars, die wir mit viel Aufwand in der Freizeit innerhalb von 10 Monaten aufgebaut hatten. Wir sind sicher, dass wir mit den Fahrzeugen durch die Übergabe an die jordanische Wohltätigkeitsorganisation einen Beitrag zur Verbesserung eines sozialen Hilfsprojekts leisten konnten.

Zwei Tage hatten wir Zeit uns im Ressort am Toten Meer zu erholen, bis wir uns im Flugzeug mit dem vierten Platz im Gepäck zurück nach Deutschland befanden. Ich hatte einen Fensterplatz auf der rechten Seite und konnte beim Ausparken des Flugzeuges meine Alubox mit der technischen Ausrüstung sehen – wie sich diese auf einem Kofferkuli vom Flugzeug entfernte. Damit endete vier Stunden später unsere automobile Lebenserfahrung in Frankfurt am Main.

Mercedes-Benz: jeder Herausforderung gewachsen

Es bleiben unvergessliche Eindrücke von Menschen und Plätzen, die wir anderweitig nie kennengelernt hätten, sowie die Bestätigung, dass unsere Produkte jeder Herausforderung gewachsen sind.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, die dieses Erlebnis zur einer wertvollen Lebenserfahrung gemacht haben! Euer Peter Wilde und das Team 43 Wüstensterne

PS: Die Alubox wurde einen Tag später per Kurier daheim abgeliefert.

Weitere Infos zu uns, unserem Sponsor, den Aufgaben aus dem Roadbook und der Rallye im Allgemeinen gibt es auf unserer Website, Facebookseite und der Website der Rallye.

LKW-Reifen, nicht nur groß, rund und schwarz

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Chassisentwicklung bei Daimler-Trucks. In diesen Bereich gehören viele Baugruppen. Der Rahmen, die Kühlung, die Achsen, die Luft- und Stahlfedern, die Tanks, die Luftansaugung und die Lenkung, um die wichtigsten zu nennen. Aber was wäre das Chassis ohne die Räder und Reifen?

Der Truck könnte gar nicht fahren und im Gegensatz zum Pkw hat ein Truck mindestens 6 Reifen. Auf der Hinterachse wird in der Regel ein Zwillingsreifen gefahren. Als Leiter dieses Bereichs möchte ich hier einen kleinen Einblick geben.

Reifen von 17,5“ bis 22,5“

Was stellt man sich gemeinläufig unter einem LKW-Reifen vor? „Groß, rund und schwarz“. Das passt schon auf den ersten Ansatz, aber am Ende steckt mehr dahinter. Der Reifen ist das Schuhwerk des Autos. Ohne den Reifen kommt keine Kraft auf die Straße und damit nicht genug: Für jeden Einsatzfall gibt es spezielle Reifen. Gemeint sind damit nicht nur die üblichen Unterscheidungen zwischen Sommer- und Winterreifen.

Man unterscheidet für LKW drei gängige Reifengrößen. 17,5“ und 19,5“ Reifen für das Medium Duty Segment, also z. B. den Atego, sowie 22,5“ Reifen für das Heavy Duty Segment, also z.B. Actros und Antos.

Lenkreifen und Traktionsreifen

Bei einem LKW unterscheidet man generell zwischen Lenkreifen auf der Vorderachse und Traktionsreifen auf der Hinterachse. Selbst für Trailer gibt es eigene Reifen. Auf der Lenkachse wird ein spezielles Profil verwendet, welches sich im Gegensatz zu einem Traktionsprofil auf der Hinterachse deutlich unterscheidet. Am Ende gibt es diese sowohl für Sommerreifen wie auch für Winterreifen.

Lenkreifen Lenkreifen Traktionsreifen Traktionsreifen Baustellenreifen

Baustellen- und Allradfahrzeuge

Eine besondere Rolle nehmen noch die Baustellen- und die Allradfahrzeuge ein. Für Baustellenfahrzeuge gibt es spezielle Baustellenreifen mit eigenem Profil. Bei den Allradfahrzeugen werden alle Achsen mit einem einheitlichen Profil (Traktionsprofil) ausgestattet.

Das richtige „Schuhwerk“ für jeden Anlass

Somit ergibt sich eine deutlich höhere Varianz als im PKW-Bereich. Für Daimler-Trucks in Europa haben wir aktuell über 600 verschieden Reifen freigegeben. Kurz gesagt, Sie ziehen ja auch nicht immer die gleichen Schuhe an. Je nach Wetter und Anlass nehmen Sie das passende Paar Schuhe aus dem Schrank. Der LKW ist da nicht anders. Er will auch die richtigen Schuhe anhaben.

Heutzutage spielt die richtige Bereifung für den LKW eine mehr und mehr wichtige Rolle. Der Spediteur kann viel falsch machen, wenn er den falschen Reifen aufzieht. Jede Transportaufgabe braucht eine optimale Fahrzeugkonfiguration, damit am Ende auch Geld verdient wird. Ein LKW ist ein Investitionsgut und damit nicht nur zum Spaß da, auch wenn das LKW-Fahren riesig Spaß macht.

Ofen um Reifen auf Temperatur zu bringen. (lässt sich im Truck unterbringen) Fahrer und Beifahrer können während der Fahrt die Messung am PC beobachten Monitor im Fahrerhaus um den Reifen zu beobachten

Wie kann der Spediteur aber genau herausfinden, welcher Reifen am besten passt? Klar, er fragt seinen Reifenhändler, aber der kennt ja nicht das gesamte Fahrzeug. Jetzt kommen wir Chassisentwickler ins Spiel. Wir haben in der Chassisentwicklung ein Team von Spezialisten, die sich nur mit Reifen beschäftigen. Durch umfangreiche Reifentests und Messungen entsteht bei uns eine neutrale Datenbank über alle Reifenfabrikate, aus der heraus wir Empfehlungen abgeben können.

Insbesondere für den Fernverkehr spielt der Rollwiderstand eine bedeutende Rolle. Er wirkt unmittelbar auf den Kraftstoffverbrauch und damit auf die Wirtschaftlichkeit des LKW. Auch beim Rollwiderstand hat sich in den letzten Jahren viel getan.

Rollwiderstand wichtiger als Luftwiderstand

Betrachtet man die Verlustleistungen eines LKW, so spielt der Rollwiderstand mit ca. 15 % Anteil an der Gesamtbilanz eine bedeutende Rolle. Die Grafik zeigt eine Übersicht der Verlustleistungen. An Nr. 1 stehen die motorseitigen thermodynamischen Verluste. Dann kommt schon an Nr. 2 der Rollwiderstand des Reifens und erst an dritter Stelle der Luftwiderstand.

Der Reifen-Mess-LKW

Es liegt also nahe, dass wir uns in der Entwicklung intensiv mit diesem Thema beschäftigen. Dazu nutzen wir ein spezielles Messfahrzeug, mit dem wir den Rollwiderstand sehr exakt messen können. Dieser Reifen-Mess-LKW ist aktuell der Modernste in Europa und er gibt uns die Möglichkeit, die Angaben der Reifenhersteller unter Fahrzeugbedingungen zu überprüfen. Diese Möglichkeit hat nicht jeder Fahrzeughersteller. Wir haben sie und setzen das Fahrzeug dafür intensiv ein.

Der Reifen-Mess-LKW hat 4 angetriebene Achsen. Zusätzlich haben wir hinten eine spezielle Messachse eingebaut, auf die wir alle gängigen Reifengrößen montieren können. Diese Meßachse ist Hightech pur. Sie kann die unterschiedlichsten Radlasten simulieren und wir können auch sämtliche Sturz- und Spurwinkel einstellen.

Durch eine aufwändige Sensorik in der Messnabe kann nun der Rollwiderstand gemessen werden und das auch auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen. Das führt zu exakteren Ergebnissen als auf einer Messrolle.

Was hat nun der Spediteur davon? Ziemlich viel!

Wir können unseren Kunden sagen, welcher Fernverkehrsreifen aktuell den besten Rollwiderstand hat und somit ihm bares Geld bietet, weil er damit den Kraftstoffverbrauch entscheidend optimieren kann.

Dazu eine Beispielrechnung: Fährt ein 40-t-Sattelzug in Mitteleuropa ca. 150.000 km im Jahr, so kann er mit einem um 30 % rollwiderstandsoptimierten Reifen bis zu 2.000,- EUR im Jahr an Kraftstoff sparen. Das ist eine Menge Geld.

Stellen Sie sich eine größere Flotte von 100 oder mehr LKW vor. Der Spediteur ist ein Glückskind, wenn bei uns kauft und uns fragt, welcher Reifen aktuell den besten Rollwiderstand hat. Wir beraten ihn gerne und freuen uns, wenn sein Geschäft noch erfolgreicher wird. Das ist unser Auftrag und dem widmen wir Chassisentwickler uns jeden Tag.

Die beiden Chassisentwickler Michael Spellmeyer und Heiko Faller

So, ich hoffe Sie haben nach meinen Zeilen verstanden, warum ein LKW Reifen nicht nur groß, schwarz und rund ist. :-)  Für uns ist er mehr. Er ist das Schuhwerk des Autos. Und wie bei Menschen: Wer möchte nicht immer richtig angezogen sein…

Reifeprüfung für den Mercedes-AMG GT3

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Es wird ernst! Nach mehr als 12.000 zurückgelegten Testkilometern im Vorfeld absolvierte der neuentwickelte Mercedes-AMG GT3 am 4. Juli endlich das erste Rennen auf dem Nürburgring. Ein unbeschreiblicher Moment für uns alle. Bevor es zu diesem Rennen kam, stand natürlich eine Menge Entwicklungsarbeit auf dem Programm.

Aber ich fange mal ganz vorne an: Mein Name ist Stefan Wendl und ich bin bei Mercedes-AMG als Projektleiter für die Entwicklung des neuen Mercedes-AMG GT3 zuständig. Für mich ein absoluter Traumjob – denn schnelle Autos faszinieren mich schon seit meiner Kindheit, und Motorsport spielte schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben.

Bereits während meines Maschinenbau-Studiums bekam ich die Chance, für ein Rennteam in meiner Heimatstadt Magdeburg zu arbeiten. Seit Anfang 2015 bin ich nun bei Mercedes-AMG tätig, um den Mercedes-AMG GT3 für den Einsatz auf den Rennstrecken dieser Welt vorzubereiten.

Großer Bruder, leichtes Baby

Bei dem Mercedes-AMG GT3 handelt es sich um den „großen Bruder“ der Straßenversion, also des Mercedes AMG GT S. Der neuentwickelte Rennwagen basiert auf dem GT3-Reglement und wird ab Jahresende an die zahlreichen AMG Kundenteams weltweit ausgeliefert. Diese setzen das Auto dann bei Rennen rund um den Globus ein – zum Beispiel bei den 24 Stunden von Dubai oder den 12 Stunden von Bathurst in Australien.

Doch bis es soweit ist, sind mein Team und ich gefragt: Unzählige Wochen und Monate liegen bereits hinter uns, um aus dem Straßenfahrzeug dieses einzigartige Rennauto zu konzipieren und zu entwickeln.

Für die Entwicklung des neuen Rennwagens haben wir uns so nah wie möglich an die Straßenversion des Mercedes-AMG GT gehalten und diese zum Beispiel in puncto Sicherheit und Gewicht auf den Renneinsatz optimiert. So erreicht der GT3 im Gegensatz zum Serienfahrzeug ein noch geringeres Gewicht. Die Fahrzeugstruktur des GT3 besteht wie auch bei der Straßenversion aus einem ebenfalls sehr leichten und extrem steifen Aluminium-Spaceframe – hier bringt der Serien-Sportwagen schon optimale Voraussetzungen mit. Für die GT3-Rennversion sind zusätzlich Motorhaube, Türen, die vorderen Kotflügel, Front- und Heckschürze, Seitenwand, Seitenschweller, Diffusor, Heckdeckel und Heckflügel vollständig aus Carbon gefertigt, was eine zusätzliche Gewichtseinsparung bedeutet.

Sicherheit hat höchsten Stellenwert

Da die Sicherheit unserer Kunden den höchsten Stellenwert bei der Entwicklung unserer Fahrzeuge einnimmt, haben wir für die Rennversion außerdem das weitreichendste Sicherheitskonzept seiner Klasse entwickelt. Und auch der Innenraum des GT ist nun auf den Renneinsatz ausgerichtet: Damit die Fahrer während dem Rennen optimal alle Einstellungen vornehmen können, haben wir das Interieur mit einem neuen Ergonomie-Konzept gestaltet. Das Herzstück des Rennwagens bildet der 6,3-Liter-V8 Hochdrehzahl-Saugmotor. Die Laufzeiten und die Effizienz des Motors wurden durch kontinuierliche Weiterentwicklung nochmals gesteigert.

So wurde Dank des technischem Know-Hows und der unermüdlichen Leidenschaft aller Beteiligten ein Rennwagen geboren, der nur darauf wartet, die Rennstrecken dieser Welt zu erobern. Bei verschiedenen Testfahrten, unter anderem auch auf dem Lausitzring, wurde der neuentwickelte Mercedes-AMG GT3 auf Herz und Nieren geprüft. Mit jedem zurückgelegten Kilometer sammeln wir weitere Erkenntnisse, die uns bei der Verbesserung helfen.

Rennpremiere auf der Nordschleife

Der Höhepunkt unserer bisherigen Entwicklungsarbeit erwartete uns Anfang Juli. Zum ersten Mal wurde das Auto in einem Rennen und damit unter realen Wettbewerbsbedingungen getestet. Als Einsatzort haben wir die Nürburgring-Nordschleife gewählt, auf der die VLN Langstreckenmeisterschaft ihren vierten Saisonlauf austrug.

Die VLN ist eine der härtesten Rennserien der Welt, mit mehr als 130 Fahrzeugen im Starterfeld. Hinzu kommt, dass die Nordschleife mit über 20 Kilometern Länge als gefährlichste Rennstrecke der Welt gilt. Für Mercedes-AMG spielt die „Grüne Hölle“, wie der Kurs auch gern genannt wird, schon lange eine wichtige Rolle: Alle Straßenfahrzeuge von uns werden hier getestet und entwickelt.

Um uns optimal auf die Rennpremiere vorzubereiten, sind wir bereits zwei Tage vorher angereist. Wir haben die Zeit genutzt, damit sich unsere Fahrer Thomas Jäger, Bernd Schneider und Jan Seyffarth bestmöglich auf die Bedingungen einstellen konnten.

Zu den größten Herausforderungen während des Rennwochenendes zählte allerdings nicht der Renneinsatz selbst, sondern das Wetter: Das Thermometer kletterte weit über 30 Grad Celsius und machte den Teams und Fahrern entsprechend zu schaffen. Im Vorfeld hatten wir zwar rund 12.000 Kilometer zurückgelegt, meistens jedoch bei milden Temperaturen…

Tag der Wahrheit

Am Samstag, den 4. Juli, war er dann endlich da: Der erste Renntag. Der Tag, auf den die gesamte Crew so lange hingearbeitet hatte. Nach einem Teamfoto am frühen Morgen wurde es um 8:30 Uhr mit dem Start des Qualifyings ernst. Beim ersten Aufeinandertreffen mit der Konkurrenz machten unsere Piloten einen super Job und zeigten, was mit dem Mercedes-AMG GT3 möglich ist. Vor allem Bernd versetzte alle ins Staunen, als er mit 8:02,897 Minuten überraschend die schnellste Zeit fuhr und damit die Pole-Position eroberte. Die Qualifying-Premiere war ein voller Erfolg und brachte die Erkenntnis: An Schnelligkeit mangelte es unserem „Baby“ nicht!

Nach dem Erfolg im Qualifying war das gesamte Team für das Rennen hochmotiviert. Zur brütenden Hitze der Mittagszeit fiel der Startschuss für das vierstündige Rennen. Über 100 Rennwagen bretterten mit mehr als 200 km/h auf die erste Kurve zu – unser Thomas allen voran. Er hielt sich im Getümmel aus allem heraus und lieferte sich im Anschluss einen fesselnden Kampf um die Spitzenpositionen.

Nun würde sich zeigen, ob sich das Auto im Renneinsatz bewährt, die richtige Abstimmung getroffen wurde, das Material zuverlässig ist und sich die harte Arbeit der letzten Monate bezahlt macht.

Reifeprüfung geglückt

Auf der Strecke hat unser neuer Rennwagen dann eine gute Performance gezeigt. Allerdings mussten wir – typisch für einen ersten Praxistest – einen längeren Boxenstopp einplanen, ein Spitzenresultat blieb deshalb am Ende leider aus.

Trotzdem fällt mein Resümee sehr gut aus: Wir haben gezeigt, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt der Entwicklung auf einem sehr guten Stand sind. Die Reifeprüfung ist aus Entwicklungssicht also geglückt, und der erste Renneinsatz wird allen Beteiligten noch lang in Erinnerung bleiben. Und mein Dank gilt der gesamten Mannschaft, die täglich so hart an der Entwicklung des Mercedes-AMG GT3 arbeitet!

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