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Als Servicetechniker auf Weltreise mit dem Bus

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Als Servicetechniker auf Weltreise

Vom Okzident in den Orient – Ich bin „Bus-Fan“ und zwar Bekennender. „In Ulm, um Ulm und Ulm herum“ kommt man eben nicht „drum herum“ sich mit Setra-Bussen zu befassen- weil sie hier gebaut und verkauft werden. Für mich sind sie wie S-Klassen im großen Maßstab. Das Reisen mit ihnen ist schon etwas Besonderes. Ich hatte in diesem Jahr die Gelegenheit, als Service-Techniker an Bord des brandneuen Setra Comfort-Class 500 zu reisen.

Die Bus-Weltreise war eine Idee des Unternehmens Avanti, Chef Hans-Peter Christoph ist ein leidenschaftlicher Busfahrer und Weltenbummler zugleich. Wir fuhren, eingeteilt in fünf Etappen, vom Okzident in den Orient – die gesamte Seidenstraße entlang – von Freiburg bis nach Shanghai, dann über Anchorage bis nach Feuerland (Ushuaia), insgesamt 52.000 km in 215 Tagen. Wie würde sich unser Fahrzeug, voll mit Elektronik und den neuesten Sicherheitsfeatures auf den schweren Andenpässen und den endlosen Wüstenetappen bewähren? Es war der erste Setra 500 ComfortClass, der von der Produktionslinie gerollt ist. Ein Wagnis? Vielleicht. Aber ich hatte vollstes Vertrauen in die Technik, und die Kollegen aus dem Bereich Entwicklung auch. Während der Reise hielt ich mit Ihnen ständigen Kontakt und tauschte mich über technische Details aus.

Ein Herz für SETRA

Was musste für mich als Techniker mit an Bord? Ein Diagnosecomputer, Standardwerkzeug (beim Bus alles ein bisschen größer) und für alle Fälle Ersatzteile „Elektrik“ wie Steuergeräte, Sicherungen, Kabel zum Überbrücken, Scheinwerfer plus ein Reserverad.

Ich reise gerne. Ich mag das Ungewisse, wenn ich nicht weiß, was genau mich in fernen Ländern erwartet… das gibt mir schon einen Kick, und bei der Weltreise durfte ich ja auch als Fahrer mit ins Steuer greifen. Es war eine der besten Erfahrungen meines Lebens.

Eine Liebe, die schon in den 90ern begann…

Ich wurde in Odessa geboren, und kam als Kind nach Deutschland. Als meine Familie nach Ulm zog, absolvierte ich eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugelektriker (Fehlersuche, Reparieren, Bauen) sowie als Servicetechniker (Mechanik, Elektrik). Bei Setra begann ich 1998 in der Produktion. Ich hatte schon immer ein Faible für große Fahrzeuge und  im Jahr 2001 habe ich dann (mit großem Stolz) den Führerschein für den Bus gemacht. Ich werde manchmal gefragt: Wie fährt sich eigentlich ein Bus im Unterschied zum  PKW? Nun ja ein Bus schert aus, das Gefährt ist sehr lang, und wenn man nicht aufpasst nimmt man mit dem Heck alles mit: Schilder, Autos, etc…

Eine Welt-Busreise? Wer macht denn sowas?

Aber wie kam Reise eigentlich für mich zustande? Ich arbeite regelmäßig im Ausland (z.B. Türkei, USA, Schweden) und Avanti-Busreisen suchte einen Mechniker für die Weltreise. Da meinten meine Chefs in Ulm, Anatoli, das wäre doch etwas für Dich“ und fragten mich, ob ich 72 Tage bei der Weltreise mitfahren wollte. Na klar wollte ich!

Hier fühlt Man(n) sich wohl.

Auf der Reise war ich Ansprechpartner für Probleme, gehörte zum Team, und schloss viele Bekanntschaften mit den Reisenden. Alle wussten ja, es ist der ganz neue Setra 500 ComfortClass Nr.1 und deshalb wurde ich manchmal angesprochen „Du Anatoli, ist dieses Geräusch normal?“ oder „verträgt der Bus diese schlechte Wegstrecke überhaupt?“. Na und ob! Reisende und Organisatoren waren ein tolles Team und das Einzige, was ich regelmäßig durchführen musste, war eine Reinigung des Partikelfilters vom Abgassystem – das lag aber am extrem schlechten Kraftstoff gerade im Iran und in China.

Zu „China“ fällt mir eine Anekdote ein: Am Grenzübergang musste ich viele Ersatzteile aus dem Bus nehmen und vorzeigen. Ich musste alle Steuergeräte des Motors erklären. Die Grenzer hatten keine Ahnung, was es für technische Teile waren. Gar etwas „Militärisches“ das geschmuggelt werden sollte? Und wie erklärt man einem Grenzer, dass man jetzt mit dem Bus durch ganz China will…? Unser Dolmetscher half, so gut er konnte. Da muss man ganz, ganz ruhig bleiben.

Auch in Peru wurden meine Koffer komplett leergeräumt und gecheckt und es war zunächst nicht ganz klar, ob ich den Inhalt behalten durfte. Am meisten faszinierte mich Chile bei der Reise: Diese Wüsten und Berge im Wechsel! Erst kommen 300 km Wüste, dann Regenwald, und nach weiteren 500 km erreicht man eine Höhe von 4000 Meter.

Hinterm Steuer: Abeitsplatz und Hobbyraum zugleich.

Für unsere Nummer 1 war übrigens nach der Weltreise noch lange nicht Schluss: Vor kurzem erhielt ich von Avanti die Information, dass der Setra gerade erst in Griechenland und jetzt im Iran unterwegs sei, problemlos und bei konstantem Verbrauch von 19 Liter Diesel auf 100 km. Das macht mich dann stolz. Aber ich vermisse „meinen Bus“. Und ich bin sicher, der ComfortClass 500 vermisst „seinen Techniker“. Bei der nächsten großen Reise wäre ich schon wieder gern dabei … vielleicht auf Achse nach Peking?

Wen jetzt das Reisefieber gepackt hat, der kann sich meine Aufnahmen von der Bus-Weltreise auf dem tumblr-Blog ansehen.


“Sommerpause” statt “Sommerloch”

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Sommerpause, statt Sommerloch

Endlich ist er da! Der Sommerurlaub! Büros und Hallen sind deutlich leerer und viele unserer Autoren lümmeln sich an Strand, erklimmen die Bergen oder werkeln im heimischen Garten – so auch viele unserer Leser. Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Tradition auch im siebten Jahr fortzuführen; nämlich eine kurze Sommerpause einzulegen. Deshalb werden in den nächsten zwei Wochen keine neuen Beiträge erscheinen. Um die Wartezeit zu überbrücken haben wir die schönsten, interessantesten oder unterhaltsamsten Beiträge (aus unserer Sicht natürlich) der vergangenen Monate als kleine Urlaubslektüre zusammengestellt:

WM-Liner: Fertigstellung just in time“WM-Liner”: Fertigstellung just in time”
Unsere Jungs haben es geschafft – 4 Sterne für Deutschland, und so wurde das Sommermärchen endlich wahr. Journalist Richard Kienberger schreibt über die Wahnsinnsstimmung in Berlin und über die Entstehung des WM-Trucks, dessen Anhänger von der Firma Krone in einer in Rekordzeit aufgebaut wurde.

Gemeinsam nach vorn: Mein Job als Renningenieur bei der DTM“Gemeinsam nach vorn: Mein Job als Renningenieur bei der DTM”
Heiße Reifen, sexy Motorensound und rauschende Siegesfeiern – Renningenieur Jürgen Eberhart erzählt wie er zum Motorsport kam und was uns in der Saison noch erwartet.

 

Wiener Schnitzel made in China“Wiener Schnitzel made in China“
Eine Bejing-Messe-Nachlese von Thomas Curtius - Er beschreibt darin auf humorvolle Art die Menschen und Begleitumstände der Messe und lässt alle wichtigen automobilen Neuheiten Revue passieren. dabei im Fokus: die neue verlängerte C-Klasse.

 

Parfüm im Auto – Wie geht das denn?Parfüm im Auto – Wie geht das denn?”
Sabine Engelhardt, Futurologin und Duftexpertin bei Mercedes-Benz, schreibt über die Entwicklung und Entstehung der Beduftungssysteme der S-Klasse, sowie der neuen C-Klasse.

 

Good horns, good brakes, good luck!“Good horns, good brakes, good luck!”
So das Motto der indischen Verkehrsteilnehmer. Im Rahmen eines Berichts zur Grundsteinlegung des Buswerks in Chennai, schreibt Björn Grözinger mit viel Witz und Charme über indischen Verkehrs-Wahnsinn, überladene Rikschas und schnaubende Kühe.


Theo und sein T-Modell“Theo und sein T-Modell“

Theo Manolaras war lange auf der Suche nach einem perfekten Familien-Oldtimer, dann fand er ein Mercedes W123 T-Modell. Doch die Freude hielt nicht allzu lange, weil Theo und sein T in einen Unfall verwickelt wurden. Doch der Familienrat beschloss: „Der T wird restauriert!“. Der Beginn einer besonderen Geschichte.

Future Truck: On the highway to....safety!“Future Truck: On the highway to….safety!”
Daimler Trucks präsentierte den Mercedes-Benz „Future Truck 2025“ mit dem Assistenz-System „Highway Pilot“ und Dan von Appen war live dabei, er schreibt: “Der Truck fährt mit 80 Kilometern in der Stunde über die Autobahn, der Fahrer hat die Hände nicht am Lenkrad, guckt nicht auf die Straße und tippt stattdessen auch noch in sein iPad. Gruselig? Genial!”

Am 25.August melden wir uns dann mit neuen Beiträgen aus der Sommerpause zurück, bis dahin wünschen wir allen eine schöne Zeit mit viel Sonne und Erholung.

Das Daimler-Blog-Team!
Domenique Liebe, Dan von Appen & Uwe Knaus

Sommerpause, statt Sommerloch

 

Warum sammelt Daimler Kunst?

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Warum sammelt Daimler Kunst?

Warum sammelt Daimler Kunst? Oder: Warum sammelt überhaupt ein Automobilunternehmen Kunst? Welche Ziele verfolgt die Daimler Art Collection? Das sind Fragen, die mir immer wieder gestellt werden: von Kollegen und Kolleginnen, von Besucher/innen unserer Ausstellungen in Deutschland und in aller Welt. Für mich ist das natürlich ganz klar: wir – wir die Mitarbeiter von Daimler/Mercedes-Benz – sind Teil einer Gesellschaft, in der Kunst und Kultur seit Jahrhunderten und auch heute eine wichtige Rolle spielen, sie prägen, wenn auch nicht immer bewusst, unser Denken und Handeln. Und in unserem Unternehmen gibt es alles, was unsere Zeit und unsere Gesellschaft ausmacht: tolles Design für tolle Produkte, state of the art Technologie, die innovativsten Lösungen zu Mobilität und Sicherheit, Architektur und Jugendförderung, Forschung und Fortbildung - und eben auch Kunst. Und das seit mehr als 35 Jahren. Und auf höchstem musealem Niveau.

Dabei bin ich selbst keine „geborene Künstlerin“ oder stamme aus einer Familie, die dazu einen großen Hang hatte. Gemalt habe ich nur als Kind, wie alle. Wahrscheinlich also ist der Kieler Uniprofessor Schuld, dessen höfliche Einladung zu einem Besuch im Emil Nolde Museum im norddeutschen Seebüll ich nicht ausschlagen konnte. Oder es waren die ersten Dali-Poster, die ich geschenkt bekam. Vielleicht auch die Klassenfahrt nach Paris, die mich, die ich keine Ahnung von Kunst hatte, plötzlich vor die riesigen Ausmaße der Seerosenbilder von Monet führte.

Wie auch immer, irgendwann hat es mich gepackt, ich fühlte zunächst, wusste später, dass ich mit Kunst und Literatur auf andere, tiefer gehende Weise etwas lernen und verstehen kann über Traditionen, kulturelle Prägungen, Zeitgeschichte, die meine Gegenwart ausmachen. Darüber nachzudenken, warum Andy Warhol 1963 das Motiv der „Marilyn“ hundertfach, wie ein Fließbandprodukt malt, oder warum Joseph Beuys 1982 in Kassel zur documenta Ausstellung 7000 Eichen pflanzen lässt, als künstlerisch-politische Skulptur, als „soziale Plastik“! – das hat mir mehr eröffnet, als viele theoretische Bücher.

Andy Warhols Serie Cars von 1986/87

Nun aber zu den Zielen der Daimler Art Collection…

Hier unterscheiden wir zwischen inhaltlichen und kuratorischen Zielen auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite zwischen kommunikativen und bildungsbezogenen Zielen.

Inhaltlich und kuratorisch versuchen wir, der Sammlung eine klare, erkennbare kunsthistorische Ausrichtung zu geben, ohne den Bestand der rund 2.000 Kunstwerke stilistisch zu sehr einzuengen. Unser Schwerpunkt liegt im Bereich der abstrakten Avantgarden des 20. Jahrhunderts bis in die aktuelle Kunst. Von den frühen Schülern Adolf Hölzels in Stuttgart um 1910, unter anderem Willi Baumeister oder Oskar Schlemmer, über Bauhaus, konstruktive und konkrete Tendenzen, europäische Nachkriegsabstraktion und Zero Avantgarde, gefolgt von Kunstentwicklungen der 1960er bis 80er Jahre: Minimal und Conceptual Art sowie Neo Geo und deren Nachfolger bis in die Gegenwart hinein.

Bei den kommunikativen beziehungsweise „Bildungs-Zielen“ der Sammlung haben wir unser Angebot an verschiedenen Ausstellungs- und Informationsformaten seit 2001 kontinuierlich ausgebaut: alle Ausstellungen im Unternehmen und extern werden begleitet von erläuternden Texten, Katalogen, Führungen, Künstlergesprächen, Workshops für Kinder und Jugendliche etc. Mit mir arbeitet ein kleines festes Team: zwei organisatorische Assistentinnen in Stuttgart sowie eine Sekretärin, in Berlin leitet eine Kunsthistorikerin unseren öffentlichen Ausstellungsraum, den „Daimler Contemporary“ im Haus Huth am Potsdamer Platz Berlin.

Neben den thematischen Wechselausstellungen und Kunstkonzepten im Unternehmen sowie öffentlichen Ausstellungen in Berlin haben wir parallel auf Anfrage auch Ausstellungen in verschiedenen deutschen Museen organisiert, wie etwa in Sindelfingen, Würzburg oder Kiel.

Im Jahr 2003 startete dann die Welttournee der Daimler Art Collection. Mit einem ersten Überblick im Museum für Neue Kunst/ZKM Karlsruhe, gefolgt von großen Ausstellungen in Detroit, Singapur, Tokyo, Südafrika, Südamerika oder Wien.

Surfaces and Pattern, Daimler Contemporary Berlin: bis 2. November 2014

Die Daimler Kunst-Sammlung sollte sich nach thematischen Richtungen weiterentwickeln

Zunächst einmal habe ich die Sammlung von einer europäischen Unternehmenssammlung mit Schwerpunkt im Bereich der Süddeutschen Avantgarden und der Konkreten Kunst zu einer Sammlung internationaler Gegenwartskunst erweitert. Mit Werkgruppen amerikanischer, südamerikanischer, asiatischer, australischer, südafrikanischer Kunst, aber auch mit neuen Werkgruppen von europäischen Künstlern, von den 1960er Jahren bis heute. Aktuell bauen wir einen neuen Sammlungskomplex chinesischer Gegenwartskunst auf, den wir 2015 zunächst in Berlin und dann in Stuttgart vorstellen werden.

Die sogenannte „Erweiterung“ der Sammlung betrifft auch die Ergänzung des Schwerpunktes Malerei, wie er bis 2001 vorherrschend war, durch die verstärkte Einbeziehung von Fotografie, Video sowie Mixed Media. Diese Erweiterung ging einher mit der Einbeziehung politischer und gesellschaftskritischer Aspekte der Gegenwartskunst. Nur auf dieser breiteren Basis war es möglich, Ausstellungskonzepte zu entwickeln, die im Kontext unseres öffentlichen Ausstellungsraumes, des Daimler Contemporary am Potsdamer Platz in Berlin, mit zweimal jährlich wechselnden Themenausstellungen einen inhaltlichen Spielraum bieten und nationale sowie internationale Besucherinnen und Besucher an das Haus binden.

Surfaces and Pattern, Daimler Contemporary Berlin: bis 2. November 2014

Auf Welttournee

Die thematische und mediale Stärkung der Sammlung bot dann auch für die von mir 2003 gestartete Welttournee der Daimler Art Collection die materiale Basis, um für ganz unterschiedliche Besucherstrukturen in den verschiedenen Metropolen der Welt jeweils spezifische Ausstellungen anzubieten: mal mit mehr figurativem, mal mit medialem Schwerpunkt. Wie beispielsweise in Südafrika und Tokyo oder mit einem Fokus auf die abstrakten Nachkriegsavantgarden für Madrid, Buenos Aires oder Sao Paulo.

Ein wesentlicher Teil der Welttournee ist dabei das Education Programm. Vor Ausstellungsbeginn kontaktieren wir Schulen, Universitäten und Kulturministerien, um sogenannte „Vermittler“ auf die Inhalte der Ausstellung und die damit verbundenen, möglichen Bildungsziele vorzubereiten. Das alles wird von spezifischen Publikationen mit je 300 bis 400 Seiten zu den Sammlungsschwerpunkten begleitet. Darin erfährt man viel über Themen und künstlerische Entwicklungen, über Education Programm, oder bekommt biographische und inhaltliche Erläuterungen zu Künstlern und Künstlerinnen, die mit größeren Werkgruppen bzw. Auftragswerken in unserer Sammlung vertreten sind.

„Das Beste“, und das für alle

Wir wollen durch Kontinuität, Qualität, ein eigenständiges Profil, Innovation und Kommunikation eine führende Position unter deutschen und internationalen Unternehmenssammlungen einnehmen. Dazu zählen die Umsetzung einer Ausstellungsplanung der Daimler Art Collection für Baden-Württemberg, Deutschland, national und international sowie einer langfristigen Ausstellungs-, Publikations- und Erwerbungsstrategie.

Mir ganz wichtig: Die Ausstellungen und Kunstkonzepte, die wir im Haus für die Daimler AG durchführen, aber auch die Ausstellungen in unserem öffentlichen Ausstellungsraum in Berlin, dem Daimler Contemporary, sowie in internationalen Museen, sind immer verbunden mit einem kulturellen Bildungsangebot für Daimler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Kinder an den jeweiligen Standorten.

Sämtliche Ausstellungen werden von mir, bis in Details der Hängung hinein, selbst kuratiert. Das hängt unter anderem mit meinem Selbstverständnis als Kuratorin zusammen: Dass eben jede Ausstellung immer auch für einen bestimmten Ort und Kontext entsteht und dafür eine bestimmte ästhetische Sprache der Präsentation entwickelt werden muss.

Eine grundlegende Verantwortung meiner Aufgabe bei Daimler ist der Erhalt und Ausbau sowie die Kommunikation der Daimler Art Collection – dazu braucht es langfristige Planungen, sowohl hinsichtlich einer substantiellen Erwerbungspraxis, aber natürlich auch schlicht logistisch und restauratorisch: verbunden mit den rund sechs bis acht Ausstellungen pro Jahr, die zum Teil parallel laufen, ist die ständige Rotation der rund 2.000 Werke unserer Sammlung.

Nicht unbedingt selbstverständlich für das Tätigkeitsfeld von Unternehmenssammlungen, bei uns jedoch ein zentraler Aspekt meiner Tätigkeit ist es, zu allen Ausstellungen wissenschaftlich erarbeitete Publikationen zu umgrenzten Sammlungskomplexen und Themen, aber auch Künstlermonographien vorzulegen.

Surfaces and Pattern, Daimler Contemporary Berlin: bis 2. November 2014

Die Rolle von Konzernsammlungen in der heutigen Kunstlandschaft

Die zentrale Aufgabe und Chance einer lebendig und mutig geführten Unternehmenssammlung sehe ich darin, dass mit Ausstellungs- und Führungsangeboten Menschen angesprochen und für den Umgang mit Kunst und Kultur gewonnen werden können, die sonst vielleicht nicht in Museen gehen. Wir wollen die Neugier der Kolleginnen und Kollegen wecken, über „den Tellerrand“ ihres Arbeitsgebietes hinauszublicken, vielleicht auch Toleranz einzuüben gegenüber Phänomen unserer Zeit, die sich auch kritisch und provokativ in der Kunst äußern können. Wenn dann noch hier und da zu eigenem kreativem Tun angeregt wird durch die Präsenz und den Umgang mit der Kunst am Arbeitsplatz – dann freuen wir uns.

Das ist der eine Aspekt. Der andere ist der, dass wir unsere Aufgabe auch darin sehen, dass Feld der Corporate Social Responsibility, der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens mitzugestalten. Wir erwerben Kunst von zeitgenössischen, deutschen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern und fördern gezielt die junge Kunst. Wir arbeiten mit Galerien in Deutschland, national und international zusammen. Wir kuratieren und co-finanzieren Ausstellungen aus der Daimler Art Collection für Museen und engagieren uns dann in dem jeweiligen kulturellen Umfeld für Kommunikation und Bildung – das alles sind immer auch gesellschaftliche Aufgaben.

Konzernsammlungen und die heutige Kunstlandschaft

Wenn ich einmal nur, der konkreten und nachvollziehbaren Einschätzungen halber, auf den süddeutschen Raum und die Entwicklungen der letzten 20 Jahre schaue, dann konnte ich beobachten, dass viele Kunstinteressierte mit Vorliebe Privat- und Unternehmenssammlungen besuchen, da diese eine fassbare, biografische Story und ein nachvollziehbares, umgrenztes Sammlungsfeld haben. Denken Sie nur an den Erfolg von öffentlichen Privat- und Unternehmenssammlungen im Raum Stuttgart wie Würth, Ritter Sport, Schaufler, Burda usw. Anders gesagt, die großen Sammlungen der öffentlichen Museen, etwa der Staatsgalerie, verursachen vielen Besuchern eine gewisse Scheu, da sie nicht wissen, wie sie sich in der überbordenden Fülle bewegen, wie sie auswählen sollen.

Der positive Effekt einer Unternehmenssammlung kann also zum Beispiel darin liegen, dass wir Kuratoren den Vertrauensvorschuss nutzen, den die Beschäftigten ihrem Unternehmen entgegenbringen. Die 1977 gegründete Daimler Art Collection ist mit der jüngeren Geschichte des Unternehmens eng verbunden. Sie zeigt Kunst der Region, aber auch Kunst aus den Ländern, in denen das Unternehmen aktiv ist. Man begegnet der Kunst jeden Tag im Arbeitsumfeld, man kann an speziellen Mitarbeiterführungen teilnehmen, und so weiter. Das alles kann helfen, Barrieren gegenüber zeitgenössischer Kunst und Kultur abzubauen – und im nächsten Schritt die Kolleginnen und Kollegen animieren, aktiv am kulturellen Leben ihrer Stadt und Region teilzunehmen.

Welche Möglichkeiten Kuratoren innerhalb einer Konzernsammlung im Vergleich zu öffentlichen Einrichtungen haben

Das ist sicher in jedem einzelnen Fall sehr verschiedenen, da viele Firmen beispielsweise mit externen Agenturen, Beratern, Jurys arbeiten. Das ist bei Daimler nicht der Fall: als Leiterin der Sammlung bin ich für alle inhaltlichen Entscheidungen verantwortlich, von der Gesamtplanung über die Erwerbungen bis zur thematischen und kuratorischen Betreuung jeder einzelnen Ausstellung sowie dem Verfassen und Korrigieren aller begleitenden Texte. Das gibt mir einen Gestaltungsspielraum, der sicher umfassender ist, als es für viele Kuratoren großer Museen heute der Fall ist. Und ist andererseits mit einer sehr großen Verantwortung verbunden, da Unternehmenssammlungen heute von vielen Seiten genau beobachtet werden.

„Ist das Kunst oder kann das…“ veräußert werden?

Die Daimler Art Collection bietet ein kulturelles Bildungsangebot, das eine breite interne und externe Öffentlichkeit anspricht – wenn die Besucher unserer Ausstellungen die Werke gelegentlich auch einfach dekorativ finden, habe ich damit kein Problem. Und natürlich kann und darf eine Unternehmenssammlung auch Kapitalanlage sein, allerdings gilt für uns prinzipiell, dass wir die Sammlung kontinuierlich erweitern und an aktuelle Entwicklungen der Kunst anbinden. Seit 2000 haben wir einige Werke veräußert, die nicht mehr zur Sammlung passten, 2008/2013 haben wir zwei prominentere Werke der Sammlung von Jeff Koons und Andy Warhol verkauft, um Teile der Neuerwerbungen damit budgetär abzusichern.

Wir können selbstbewusst sagen: der größte Teil der für Daimler erworbenen Kunstwerke hat seinen Marktwert kontinuierlich gesteigert, teils um mehrere hundert Prozent, und das gilt nicht nur für Stars des Kunstmarkts in unserer Sammlung wie Frank Stella oder Robert Rauschenberg, sondern auch für um 1940 geborenen Künstler/innen wie Charlotte Posenenske, Heinz Mack, Franz Erhard Walther oder Werke der nächstjüngeren Generation wie etwa John M. Armleder, Sylvie Fleury, Andrea Zittel und viele andere, die ich seit 2001 erworben habe.

Wichtig aber ist: Daimler „investiert“ in Kunst als geistiges und kulturelles Kapital, in die Innovationskraft der Kunst und in eine ideenreiche Kommunikation der Kunst – danach richtet sich unsere tägliche Praxis aus. Rund 1,5 Millionen Menschen – Mitarbeiter wie auch Kunden, Geschäftspartner, Ausstellungsbesucher in aller Welt – haben in den letzten etwa zehn Jahren unsere Ausstellungen besucht, an Führungen, Künstlergesprächen und -workshops teilgenommen – und dadurch für sich vielleicht eine „Tür geöffnet“ zu einer Welt, die ihnen vorher fremd war. Das ist doch ein tolles Ergebnis. Wann kommen Sie uns besuchen?

Weltpremiere: Mercedes-Benz Marco Polo

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Mercedes-Benz Marco Polo Weltpremiere in Düsseldorf

Gedanken eines Bürohengstes und die fahrende Work-Life-Balance 

Düsseldorf. Lofthaus. Eine Automobilpremiere. „Raum für Gefühl“ steht auf der Internetseite des Veranstaltungs-Ortes (Neudeutsch: Location). Aha! Die Show beginnt. Es wird dunkel. Meine Gedanken schweifen ab….

Schön, mal wieder aus dem Büro herauszukommen. Normalerweise: Alltag! Man sitzt im Büro, arbeitet tagein-tagaus und der letzte Urlaub ist gefühlt so weit weg wie die eigene Körpermitte vom Sixpack. Die Arbeit macht an sich Spaß, aber die Freizeit kommt zu kurz – die Balance fehlt.Man ist unausgeglichen. Sucht Abwechslung zum Alltag.

Mercedes-Benz Marco Polo Weltpremiere in Düsseldorf

Sport? Im Fitnessstudio ist man zwar angemeldet, um sich der Vergänglichkeit des Lebens entgegenzustemmen, aber eigentlich will man lieber zum Surfen an die Küste oder zum Biken in die Natur.

Vielleicht ein Chopper? Hm, der unpraktische Libido-Ersatz in der Garage ist auch nicht die Erlösung – das Wetter und gegebenenfalls die Familie spielen zu oft nicht mit.

Ein Sportwagen? Kommt schon gar nicht in Frage - bei dem Verbrauch sind das ökologische und ökonomische Gewissen im Weg. Von der ”Alltagstauglichkeit” erst gar nicht zu sprechen.

Man träumt von Freiheit! Von Abenteuer! Von Unabhängigkeit!

Häufigere Wochenendtrips? Kurzurlaube für die Entschleunigung der Seele? Andererseits: wer bezahlt die ganzen Übernachtungskosten. Und überhaupt: wohin mit den Fahrrädern, dem Surfbrett oder dem ganzen anderen Gepäck… Flexibler und preiswerter müsste es sein!

Ein Wohnmobil? Aber was macht man dann im Alltag der Städte mit den niedrigen Tiefgaragen und Parkhäusern – bei der Deckenhöhe passt das Fahrzeug nirgends rein! Vom Anschaffungs-Preis des Wohnmobils ganz zu schweigen. Ach müssen sich denn Freizeit und Alltag immer ausschließen?

Während man dahinsinniert und sich desillusioniert fühlt wie der Protagonist von American Beauty, kommt einem spontan die Frage des Philosophen Adorno in den Sinn, ob es ein “richtiges Leben im falschen gibt”. Seine Antwort lautete: „Einzig listige Verschränkung von Glück und Arbeit lässt unterm Druck der Gesellschaft eigentliche Erfahrung noch offen.” Übersetzt in unseren heutigen Alltag: Work-Life Balance!

Ich wache allmählich wieder aus meinem Tagtraum auf und höre gerade noch die Worte „Der Marco Polo – die perfekte Verbindung von Freizeit und Alltag“ von Bertrand Janssen, Senior Manager Creation Brands (niederländischer Abstammung und überraschenderweise auch ein großer Fan von Reisemobilen).

Eckdaten zum neuen Marco Polo und Marco Polo ACTIVITY

  • Unterhalt? Effizienz? Verbrauch: 5,8 l/100km.
  • Tiefgaragen-, Parkhaus- und Strandeinfahrten? Höhe: 1,98m.
  • Hotelkosten? Schlafplätze bis zu fünf Personen.
  • Alltagstauglichkeit? Außenmaße: Höhe 1,98m. Länge 5,14m. Breite 1,93m.
  • Anschaffungspreis? Ab 38.960€.

Mit der verlängerten C-Klasse nach China

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Als ich Ende 2012 die Stelle in der Rohbau- bzw. Karosserieplanung China annahm, hatte ich nur eine vage Vorstellung darüber, was mich in China erwarten wird – denn ich war bis dahin noch nie in Asien gewesen.

Dazu sollte man wissen, dass in Peking, zusammen mit dem Joint Venture Partner BAIC die verlängerte Version der C-Klasse rein für den chinesischen Markt gebaut wird. Diese chinaspezifische C-Klasse ist 80 mm länger als die Standardversion, die zum Beispiel in Bremen vom Band läuft. Darauf basierend entstand eine komplett neue Karosseriefertigung im Werk von Beijing Benz Automotive Co (BBAC).

Der Mix zwischen einem manuellen Fertigungsumfang und gleichzeitig einem viel höheren, bisher noch nicht bekannten Automatisierungsgrad, für das chinesische Werk war eine große Herausforderung für alle Beteiligten im Projekt.

Hier sieht man die C-Klasse im Rohbau.

Rohbauplanung und vielseitige Aufgaben

Für die, die sich fragen, was man unter Rohbauplanung versteht, versuche ich meinen Aufgabenbereich zu beschreiben. Grundsätzlich wird der Rohbau in drei Bereiche aufgeteilt: den Unterbau samt Hauptboden, Vorder- und Heckwagen, dem Aufbau mit Seitenwänden und Dach sowie meinen Zuständigkeitsbereich – den Anbauteilen wie Heckdeckel, Türen, Motorhaube und Kotflügel.

Dieser Job in der Planung ist sehr vielseitig. Angefangen von Lieferantenauswahl, Angebotsauswertungen, Vergabeverhandlungen, Termin- und Layoutplanung bis hin zu Konstruktionsgesprächen für die einzelnen Vorrichtungen der Produktionszellen wird alles geboten. Nachdem die Planung, Anlagenkonstruktion und -bau abgeschlossen sind, kommt im Anschluss die Aufbauphase der Rohbauanlagen, und das war genau der Zeitpunkt als ich neu in das China Projekt kam.

Die Luft war nicht immer so gut...

Abflug in eine neue Welt: auf geht’s nach Peking

Recht schnell nach meinem Einstieg in der Rohbauplanung durfte ich zum ersten Mal nach Peking fliegen, denn der Aufbau der Anlagen mit den ersten Robotern und Zellen sowie die Vorbereitung für die Nullserie im Frühjahr 2013 waren schon voll im Gange. Ab diesem Zeitpunkt waren Equipment-Tracking, Lieferantenabstimmungen und vor allem die enge Zusammenarbeit mit den chinesischen Partnern gefragt.

Beziehung aufbauen

Nur was ich natürlich erst lernen musste, war – vor allem wenn man zum ersten Mal nach China kommt – dass man mehr als nur eine geschäftliche Beziehung zu allen chinesischen Ansprechpartnern aufbauen sollte. Warum? Dadurch, dass das Arbeitsverhältnis zwischen den Chinesen untereinander sehr persönlich geprägt ist und über den Feierabend hinaus besteht, basiert vieles im Berufsleben auf Beziehungen.

Ich muss schon sagen, dass diese Arbeitsweise für mich anfangs sehr gewöhnungsbedürftig war. Wenn ich mich aber jetzt zurück erinnere, dann muss ich doch manchmal schmunzeln. Mittlerweile habe ich ein sehr gutes und vor allem freundschaftliches Verhältnis zu meinen chinesischen Kollegen aufgebaut und die Zusammenarbeit funktioniert wie ein Geben und Nehmen.

Nur musste ich mich erst, wie jeder andere hier auch, an zwei Extreme gewöhnen: Manchmal reicht sogar nur ein Anruf oder auch eine WeChat-Nachricht um eine Fragestellung zu klären. Das ist natürlich klasse. Teilweise sind die Prozesse jedoch viel langwieriger und schwieriger als ich sie aus Deutschland kenne, so dass man sich in Geduld üben muss.

Das Ziel: „Start of Production“

Nach der Nullserie kamen weitere Meilensteine, gefolgt von Anlagenoptimierungen, Änderungsprozessen, Produktionstests und Qualitätsschleifen, die notwendig waren, um die Rohbauanlagen auf volle Leistung und Qualität zu bringen. Als Planer ist man immer die Schnittstelle zu allen Gewerken und man steht in der Verantwortung über das gesamte geplante und jetzt installierte Equipment.

Das Ziel, worauf alle hingearbeitet haben, war „Start of Production“, der Mitte Juli diesen Jahres stattfand. Die erste offizielle Karosse, die den Rohbau in Richtung Oberfläche verlassen hatte wurde mit einer Zeremonie gefeiert. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen chinesischen und deutschen Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen war es möglich ein so gutes Ergebnis zu erzielen. Ich muss gestehen, zu sehen wie ein komplettes Fahrzeug Schritt für Schritt aufgebaut wird, begeistert.

Mercedes Benz, das sind wir.

Meine erste Weltpremiere

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„Guten Tag Herr Müller, Sie haben beim Gewinnspiel zur Marco Polo Weltpremiere teilgenommen?“, so oder so ähnlich fing alles an. Ich war der glückliche Gewinner beim Gewinnspiel der internen Kommunikation zur Weltpremiere des neuen Marco Polos. Diese fand am Vorabend des Caravan Salons im Düsseldorfer Lofthaus statt.

Da ich in der Fahrzeug-Entwicklung tätig bin und sonst nur von Weltpremieren in der Zeitung lese, interessierte es mich sehr, wie eine solche wirklich vonstatten geht. Als ich am Tag der Weltpremiere um 13 Uhr am Düsseldorfer Lofthaus ankam, wurde noch ordentlich gewerkelt. Der gesamte Boden der Halle war noch mit Plastikfolien abgedeckt, es wurden noch Möbel verschoben und die Autos geputzt. Mein erster Gedanke war: „hier soll in 2 Stunden eine Weltpremiere stattfinden?“

Svenja Beck und ich im Gespräch

Nach einem netten Empfang durch Svenja Beck von der internen Kommunikation, wurden mir ihre Kollegen vorgestellt. Anschließend haben wir für das Mitarbeitermagazin Daimler Inside Aufnahmen an den Fahrzeugen gemacht. Der große Vorteil war, dass sich jetzt noch keiner für die Fahrzeuge interessiert hat, da wahrscheinlich alle mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt waren.

Also Zeit für mich, den neuen, luxuriösen Marco Polo und den Marco Polo ACTIVITY, der eher auf die Bedürfnisse von Sport- und Freizeitaktiven ausgerichtet ist, genauer unter die Lupe zu nehmen. Der neue Marco Polo – welcher auf der V-Klasse basiert – wirkt schon auf den ersten Blick sehr edel. Ausgestellt war das Fahrzeug mit einer wohl eher Camper-untypischen hellbeigen Leder-Ausstattung. Der Boden in Holzoptik lässt dazu noch richtiges Yachtfeeling aufkommen. Insgesamt ein sehr schönes Fahrzeug, welches sich Mercedes aber natürlich auch dementsprechend bezahlen lässt.

Ich nehme den Marco Polo unter die Lupe

Für meine Generation wird wohl eher der Marco Polo ACTIVITY interessant sein, welcher mit dem Design und der Funktionalität auf dem neuen Mercedes-Benz Vito basiert. Durch seinen attraktiven Preis und ausreichend vollständige Ausstattung ist dieser eine gute Option zum normalen Marco Polo. Es fehlen zwar die Küchenausstattung und weitere Camper-typischen Merkmale, aber im Urlaub geht man vielleicht sowieso lieber Essen. Von beiden Fahrzeugen war ich zumindest sehr positiv überrascht.

Nach einer kleinen Stärkung trudelten auch schon die ersten Journalisten ein. Natürlich wurden diese mit einem V-Klasse-Shuttle zum Lofthaus gebracht. Und erstaunlicherweise haben es alle Mitarbeiter gemeinsam geschafft, das Lofthaus mit einem schönen Ambiente zu versehen. Alle Fahrzeuge waren hinter Vorhängen oder Leinwänden versteckt, sodass die Journalisten bis zur offiziellen Weltpremiere warten mussten, bis sie den neuen Marco Polo zu Gesicht bekamen. Auch die Plastikfolien und Aufbauutensilien waren verschwunden.

Ich kann alles ausprobieren

Nach einem kleinen Begrüßungsdrink ging es dann auch schon los mit der Weltpremiere. Alle Plätze waren besetzt und die Spannung stieg an. Nach einem kurzen Intro-Video kam der Moderator auf die Bühne. Nach diversen Gesprächspartnern war es endlich soweit, der neue Marco Polo wurde der Welt vorgestellt. Nun wurden noch die größten Vorteile des neuen Modells erklärt und ein Designer erklärte, was man sich beim Design gedacht hat. Anschließend wurden auch die Vorhänge zu den anderen Fahrzeugen im Raum geöffnet und die Journalisten durften sich selbst ein Bild vom Marco Polo machen.

Ich hatte den Eindruck, dass die Journalisten durchaus positiv überrascht waren. Sie probierten natürlich gleich alles aus, einige ließen es sich auch nicht nehmen, das Ausstellbett im Dach auszuprobieren. Als ich zur späteren Stunde einen älteren Journalisten mit seinem Rotweinglas im Marco Polo gesehen habe, wie er entspannt dort saß und die Eindrücke auf sich wirken ließ, dachte ich mir, das ist „willkommen zu Hause“ in Reinform.

Am nächsten Tag ging es für mich noch auf den Caravan Salon. Dort konnte ich mir die Fahrzeuge nochmal auf dem Mercedes-Stand ansehen und auch direkt mit ihren Wettbewerbern vergleichen. Danach bestätigte sich auch mein erster Eindruck, dass wir in Sachen Wertanmutung, Optik und Infotainment momentan weit vor den Wettbewerbern liegen. Nun ist zu hoffen, dass die Kunden am Ende die Arbeit schätzen, die in dieses schöne Produkt geflossen ist. Und vielleicht sieht man sich ja eines Tages auf einem Campingplatz in Süd-Frankreich mit einem Marco Polo.

Schon gesehen? Weltpremiere des Mercedes-AMG GT

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Der erste Mercedes war ein Rennwagen, sein jüngster Nachfolger trägt dessen Erbe weiter: Der neue Mercedes-AMG GT ist der zweite von Mercedes-AMG komplett in Eigenregie entwickelte Sportwagen. [Kraftstoffverbrauch kombiniert: 9,6-9,3 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 224-216 g/km]*

Für Rennstrecken-Performance sorgt die Kombination aus Aluminium-Spaceframe, V8-Biturbomotor mit Trockensumpfschmierung, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in Transaxle-Anordnung an der Hinterachse, Sperrdifferenzial, Sportfahrwerk mit Aluminium-Doppelquerlenkerachsen und das niedrige Leergewicht von 1540 Kilogramm.

Sein Frontmittelmotorkonzept und der Aluminium-Leichtbau bilden die Grundlage der optimalen Gewichtsverteilung (47 zu 53 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse) und sind gleichzeitig die wichtigsten Hauptzutaten.

Hinzu kommt ein ebenfalls neu entwickelter AMG 4,0-Liter-V8-Biturbomotor. Das Triebwerk mit innen montierten Turboladern und Trockensumpfschmierung wird in zwei Leistungsstufen angeboten: als GT mit 340 kW (462 PS) und als GT S mit 375 kW (510 PS).Der Kraftstoffverbrauch liegt bei 9,3 Litern je 100 Kilometer (NEFZ gesamt).

Gebaut wird der Sportwagen in Affalterbach, ganz nach der Devise “Handcrafted By Racers”. Die Motorenproduktion erfolgt wie gewohnt in Handarbeit, nach dem Prinzip “One man, one engine“ - was durch die Unterschrift des Monteurs auf der AMG Motorplakette dokumentiert wird.

Ein ausführlicher Bericht zur Veranstaltung folgt in Kürze…..

Mercedes-AMG GT

Front rot

Front silber

Heck gelb

Heck rot detail

Heck rot

Heck silber

Innenraum

Motor

Bilder: Mercedes-Benz Passion Blog

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*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem ‚Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.

Der Serengeti-Löwe

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Affalterbach. AMG. Weltpremiere Mercedes-AMG GT. Um mich herum: 300 Medienvertreter, 200 Mitarbeiter, 73 Shuttles, drei Spiel-Sitzkonsolen, mehrere Kamerateams und irgendein undefinierbares Geräusch (röhrend-blubbernd) aus der Ferne. Ein Zoo in Affalterbach?

Gemurmel: „Der Star des Abends…“! Star? Ich sehe diverse Herrschaften: Rennfahrer (Nico Rosberg, Bernd Schneider), Größen aus der Daimler-Welt (Dieter Zetsche, Thomas Weber, Ola Källenius, Tobias Moers) und lese gleichzeitig in der Presse-Information:

„Emotionale Gesamterscheinung.
Kraftvoll-herausmodellierte Muskeln.
Breite Schultern. Breit wirkendes Heck.
Optische Leichtigkeit im unteren Bereich durch die gestreckten Linien.
Atemberaubende Proportionen. Sportlich, sinnlich klar.
Spannungsvoll, ja sogar skulptural,
… und eine optimale Gewichtsverteilung”.

Bin ich hier wirklich auf einer Automobil-Weltpremiere?

Die Betriebsamkeit wird größer, es wird hektisch unter den Fotografen und Kameramännern. Plötzlich wieder dieses undefinierbare Röhren – eine Mischung zwischen Wasserfall, hungrig-knurrendem Serengeti-Löwen und einem Düsenjet. Die Herrschaften stehen jedoch immer noch relativ entspannt da.

Ich lese weiter: 4,0-Liter-V8-Biturbomotor. Leistung: 510 PS. Max. Drehmoment: 650 Nm. Beschleunigung: 0-100 km/h in 3,8 Sekunden. V-Max: 310km/h. Verbrauch: 9,4 l/100 km. Devise: ‚Driving Performance‘.

Der Serengeti-Löwe scheint näher zu kommen. So ein Hungergefühl kann aber auch wirklich unangenehm sein! Gibt’s hier für das arme Tier nicht irgendwo eine „leckere“ Daimler-Kantine?!

Plötzlich: Feuerwerk! Nebel! Unerwartet steht er auf der Bühne. Ein solarbeam-gelber Mercedes-AMG GT!

Der Mercedes-AMG GT feierte seine Weltpremiere mit viel Applaus und einem Feuerwerk in Affalterbach.

Hier bin ich tatsächlich richtig!

Premieren können wahrlich mannigfaltig sein; ebenso wie die Produkte der Daimler AG auch: Vom Pedelec bis zum Actros-Truck, von den Mobilitäts- bis zu den Finanzdienstleistungen, vom smart ed bis zur S-Klasse.

Von der heterogenen Belegschaft eines solchen Global-Players mit den unterschiedlichsten Vorstellungen, Ideologien, Werten, Einstellungen und Sozialisationen erst gar nicht zu sprechen.

Den ökologischen Überzeugungstätern, denen die Effizienz der Fahrzeuge wichtig ist, umweltbewusst und grün. Den pragmatisch Orientierten, welche die Vehikel lediglich als Fortbewegungsmittel betrachten. Den Hedonisten, die es lieben, Ihr Cabriolet spazieren zu fahren oder aber den „Technik-Nerds”, die mit Passion und Detailverliebtheit an den Produkten arbeiten. Aber allen ist – unabhängig von Ihrer Prägung – etwas gemein (Zumindest glaube ich dies als Pedelec-fahrender-Actros-Bewunderer, von einem smart mit S-Klasse-Ausstattung träumend, der ökologisch-bewusst denkend, gerne pragmatische Fahrzeuge mit einem hedonistischen Touch finanzieren und fahren würde und außerdem Passion und Detailverliebtheit – jedoch leider ohne jegliche, technische Kenntnisse – besitzt):

Nämlich die Faszination für solch’ Produkte, wenn man lebendig und wahrhaftig wie bei der Weltpremiere des Mercedes-AMG GT in Affalterbach davor steht, sie in Natura erlebt und Formulierungen wie ‚One Man-One Engine’ und ‚Handcrafted By Racers‘ sich dann nolens-volens mit Leben füllen.

Stichwort „Star des Abends“: Geile Karre!

Dieter Zetsche, Ola Källenius, Nico Rosberg, Thomas Weber, Tobias Moers stellen Journalisten aus der ganzen Welt den Mercedes-AMG GT in Affalterbach vor.


Tote Winkel erkennen: Blind-Spot-Assist

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Die tödliche Gefahr des Übersehens von Radfahrern oder Fußgängern bei Rechtsabbiegevorgängen ist permanent vorhanden. Obwohl die zahlreichen, an der Beifahrertür montierten, Spiegel Überblick und eine gewisse Sicherheit versprechen, ist der Trucker hinter dem Lenkrad häufig nicht in der Lage, den Bereich rechts neben seinem Lastwagen zu überblicken – und dabei noch gleichzeitig nach vorne und nach links zur Fahrerseite, den Überblick zu behalten.

Dazu stellten wir gerade einen neu entwickelten Abbiegesensor für Lastkraftwagen vor: Der sogenannte Blind-Spot-Assist (BSA) wird Leben retten.

Im Entwicklungs- und Versuchszentrum nahe dem Daimler-Lkw-Werk Wörth, konnten sich zwei Tage lang Journalisten aus dem In- und Ausland über die Wirkungsweise des Blind-Spot-Assist informieren.

Mit dem neu entwickelten System wollen wir nun diesen Gefahrenpunkt entschärfen. Die Unfallstatistik spricht eine deutliche Sprache: Kollisionen beim Abbiegen gehören zu den häufigsten und schwerwiegendsten Unfallarten in Verbindung mit Lkw und ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Fahrradfahrer und Fußgänger können in Gefahr geraten, falls Lkw-Fahrer sie nicht bemerkt haben.

Unfallstatistik
Immerhin fällt in Deutschland jeder fünfte in der Stadt tödlich verunglückte Radfahrer oder Fußgänger einer Kollision mit einem Lastwagen zum Opfer, rund 100 Menschen kommen so jedes Jahr ums Leben. Außerorts beläuft sich der Anteil der Verunglückten auf 10 bis 15 Prozent. Der neue Blind-Spot-Assist von Mercedes-Benz warnt nun den Fahrer zuverlässig vor Gefahren beim Abbiegen in kritischen Situationen mit eingeschränkter Sicht.

Zusätzliches Paar Augen
Vom neuen Blind-Spot-Assist versprechen wir uns daher einen deutlichen Rückgang solcher Todesfälle. Da es vor allem beim Rechtsabbiegen immer wieder zu diesen fatalen Kontakten kommt, überwacht der neue elektronische Helfer diesen Bereich und wird so zu einer Art zusätzlichem Paar Augen für den Lkw-Fahrer.

Technologie
Im Zentrum des Systems überwacht eine Radarsensorik auf der Beifahrerseite vor der Hinterachse des Lastwagens über die gesamte Länge des Lastzuges und meldet dem Fahrer entsprechend, wenn sich eine Person im toten Winkel verbirgt. Der Blind-Spot-Assistent erkennt automatisch über den aktivierten Blinker oder die Lenkbewegungen sowie die Informationen der Spurkamera, dass der Trucker abbiegen will.

Wenn die Sensorik nun einen Radfahrer oder Fußgänger ermittelt, wird der Fahrer zunächst optisch über ein dreieckiges LED-Zeichen in gelber Farbe an der rechten A-Säule (also in Blickrichtung des rechten Rückspiegels, informiert). Fährt er weiter, kommt die zweite Stufe ins Spiel: Das LED-Zeichen wechselt die Farbe auf Rot und zusätzlich warnt ein akustisches Signal, dass sich im toten Winkel etwas bewegt. Die Radartechnik ist so ausgelegt, dass sie in allen Geschwindigkeitsbereichen den Trucker unterstützt. Dazu gehört auch eine Kollisionswarnung, die dem Fahrer hilft, wenn er zum Beispiel einen Radfahrer überholt hat und wieder einscheren will.

Gelbes dreieckiges LED-Zeichen warnt vor Radfahrern oder Fußgängern

Gelbes dreieckiges LED-Zeichen warnt vor Radfahrern oder Fußgängern

Außerdem werden mithilfe der zu berechnenden Schleppkurve auch Ampeln und Verkehrszeichen und andere Hindernisse erkannt und so vor der Zerstörung geschützt. Auf der Autobahn schließlich wird der Spurwechsel nach einem Überholmanöver vom Totwinkel-Assistenten unterstützt.

Aktuell hat die Technik die Phase der Vorentwicklung verlassen und wird nun für die Serie vorbereitet.

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Transportleistung des Straßengüterverkehrs deutlich zu­genommen. Gleichzeitig ist die Zahl der verletzten oder getöteten Verkehrsteilnehmer im Zusammenhang mit Lkw-Unfällen stark rückläufig. Auffällig ist ein verstärkter Rückgang dieser Zahlen ab dem Jahr 2000, parallel zur beginnenden Ausstattung der Lkw mit Assistenzsystemen, die vor allem Mercedes-Benz stark vorangetrieben hat.

Nachdem moderne Assistenzsysteme typische Lkw-Unfälle wie das Abkommen von der Fahrbahn und Auffahrunfälle inzwischen verhindern, rücken im nächsten Schritt Abbiegeunfälle in den Mittelpunkt. Auch der beste Lkw-Fahrer kann beim Abbiegen Fußgänger oder Radfahrer übersehen, wenn sie in seine Fahrspur geraten.

Der neue Blind Spot Assist von Mercedes-Benz wird Leben retten. Fachleute der Versicherungswirtschaft gehen davon aus, dass mit dem Blind Spot Assist rund die Hälfte aller Unfälle zwischen Lkw und Fußgängern bzw. Radfahrern vermieden werden können. Die Zahl der damit verbundenen Todesfälle könnte sich um fast ein Drittel reduzieren.

Bislang eingeführte Assistenzsysteme
Traditionell ist Mercedes-Benz führend bei der Einführung von Sicherheits- und Assistenzsystemen bei Lkw. Das gilt für das Antiblockiersystem ABS (1981), die Antriebs-Schlupfregelung ASR (1985), das elektronische Bremssystem EBS und Wankregelung (beide 1996), für Abstands-Regeltempomat und Spurassistent (jeweils 2000), die Stabilitätsregelung (2001), den Bremsassistenten (2002), sowie für Active Brake Assist (2006) und seine Weiter­entwicklungen. Unsere Trucks mit dem Stern hatten hierbei stets die Nase vorn: Alle wesentlichen Sicherheitssysteme brachte Mercedes-Benz Trucks bereits Jahre vor einer gesetzlichen Verpflichtung auf den Markt.

Unfallforschung
Zum Abschluss stellte Kay Morschheuser sein Fachgebiet der Unfallforschung vor. Seit 1970 betreibt Daimler mit der Lkw-Unfallforschung eine einzigartige Institution. Bei Lkw-Unfällen in Verbindung mit einem Mercedes-Benz-Produkt rücken Spezialisten mit einem speziellen Unfallaufnahmefahrzeug aus und analysieren jedes Detail. Die aufwendigen Untersuchungen sind eine Basis für die Sicherheitstechnik von morgen, zum Beispiel den Blind-Spot-Assist.

Mit ProCent zu Gast im Schloss Bellevue

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Reinhard Feider, Vorsitzender des Betriebsrates des Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland, im Gespräch mit einem Besucher des Bürgerfests des Bundespräsidenten über die ProCent-Initiative von Daimler.

Der Bundespräsident lässt bitten
„Was für eine Ehre! Werde ich wohl kurz mit dem Bundespräsidenten sprechen können? Soll ich überhaupt den Kollegen davon erzählen oder gelte ich dann als Wichtigtuer? Was soll ich anziehen?…“ Viele Fragen gehen mir durch den Kopf, als ich im August mit den Fingern über den goldenen Deutschland-Adler streiche, der leicht erhaben die Mitte der Einladung zum Bürgerfest des Bundespräsidenten ziert.

An erster Stelle freue ich mich einfach, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen anderer Werke an diesem „Fest der freien Bürgergesellschaft“ teilzunehmen, um dort als ProCent-Koordinator unsere Spendeninitiative ProCent den vielen Ehrenamtlichen vorzustellen, die mit diesem Fest geehrt werden.

Berlin, Berlin, ich fahre nach Berlin
Nach einem hochspannenden Flug (neben mir saß zufällig der Sprecher aller deutschen smart-Händler und hinter mir die Leiterin des Diversity Managements bei Daimler) lande ich gut gelaunt im sonnigen (!) Berlin und fahre ins Hotel nach Köpenick(!). Die Entfernungen in dieser Stadt mit 892 Quadratkilometern habe ich allerdings „leicht“ unterschätzt. Dabei präsentiert sich mir Berlin vielfältig, riesig, schmutzig (für einen Schwaben), schrill, wild – und natürlich arm und sexy. Nach einem Rundgang durch Köpenick (empfehlenswert!) werfe ich mich in Schale und los geht’s.

Für mein „zum Schloss Bellevue bitte“ werde ich vom Taxifahrer mit einem anerkennenden Nicken belohnt. Im folgenden Gespräch schwanke ich zwischen Dankbarkeit, Stolz und der demütigen Erkenntnis, dass ich lediglich als Firmenrepräsentant geladen bin – und nicht aufgrund persönlicher Leistungen. Der Taxifahrer erläutert mir währenddessen ausführlich, dass er mit seinem Verdienst von 42% der Tageseinnahmen kaum leben kann und signalisiert mir unterschwellig, dass ein Besucher von Schloss Bellevue sicherlich auch ein gutes Trinkgeld gibt – da komme ich wohl nicht mehr (günstig) raus…

Ein Fest zum Mitmachen, Promis, Speis und Trank
Nach dem Sicherheitscheck bin ich endlich am Ziel: willkommen im Garten des Schloss Bellevue! Ich bin beeindruckt von der Weite des Parks, den vielen Ständen, der großen Bühne, dem prunkvollen Schloss und den vielen festlich gekleideten Menschen, die hereinströmen – viele davon in Tracht.

Da ich vor meinem Standdienst noch etwas Zeit habe, sehe ich mich noch ein wenig um. Neben uns entdecke ich Götz Werner (Gründer der Drogerie dm), der sein Projekt „HelferHerzen – der dm-Preis für Engagement“ engagiert vorstellt. Gleich daneben bekomme ich eine rote Clown-Nase verpasst von der Stiftung „Humor hilft heilen“, die Clowns engagiert, um kranke Kinder und Senioren zum Lachen zu bringen. Das deutsche Jugendherbergswerk präsentiert sich mit einem Umweltlabor, in dem jeder seinen Forschergeist ausprobieren kann. Das ganze Fest scheint ein einziges „Mitmach-Event“ zu sein für Groß und Klein.

Langeweile kommt nie auf – und Hunger auch nicht, da alle Speisen und Getränke „aufs Haus“ gehen. Darunter auch Maultäschle vom „Wir können alles..“-Stand der Schwaben, Curry-Wurst mit Pommes (Klassiker in Berlin) und diverse Grillstände. In der Schlange am Stand trifft man dann auch gleich einige Promis, die bei so einem Fest natürlich nicht fehlen dürfen. Man erkennt sie spätestens an der großen Traube von Menschen, die engagiert „Selfies“ machen. Ich habe mich dabei brav zurückgehalten – nur bei Winfried Kretschmann konnte ich mich nicht zurückhalten. Dafür habe ich die gesichteten Peter Maffay, Frank Zander, Klaus Wowereit und Ulrich Deppendorf verschont.

Breites Interesse für ProCent
Dank unserer Mercedes-Benz Vertriebsgesellschaft für den deutschen Markt mit Sitz in Berlin, die sich schon seit vielen Jahren im Rahmen des Bürgerfestes engagiert, hatte unser Stand eine Top-Lage mit viel Publikumsverkehr. Unser „give-away“ in Form von 1-Cent Stücken mit der Überschrift „das Glück kann auch klein sein“ wurde gerne genommen und bat zusammen mit der Schätzaufgabe: wieviel Cent-Stücke bilden den Satz „Jeder ist wichtig!“ einen guten Einstieg in das persönliche Gespräch.

procent-bellevue-a2

Den meisten Gästen war Daimler ProCent zunächst kein Begriff. Anhand der im Stand dargestellten drei Projektbeispiele sowie des extra für diesen Tag angefertigten ProCent Info-Films konnten wir die Systematik hinter ProCent aber gut vermitteln. Hilfreich dabei war, dass wir am Stand immer als Team tätig waren – jeweils der Einreicher eines der drei Beispiel-Projekte zusammen mit dem dazugehörigen ProCent Koordinator des Betriebsrates. (Projekt “Odachlosen Wärme geben” und “Ein Zaun für mehr Freiheit”)

Die Gäste beeindruckte insbesondere die hohe Beteiligungsquote der Mitarbeiter von ca. 80%, die Verdopplung der Mitarbeiterspenden durch das Unternehmen sowie der Fokus auf lokale Projekte am jeweiligen Standort. Einige der besonders Engagierten wollten dann am liebsten direkt selbst Anträge einreichen. Hier blieb uns aber leider nur der Hinweis, sich ggf. im Bekanntenkreis nach jemandem umzusehen, der bei Daimler tätig ist – denn nur interne Mitarbeiter können Projekte einreichen.

Ein Bundespräsident zum Anfassen
Gleich zu Beginn des Festes bildete sich eine Traube von Pressefotografen. Wie vermutet kamen kurze Zeit später ein gut gelaunter Joachim Gauck und eine strahlende Daniela Schadt die Treppen des Schloss Bellevue herunter. Beim folgenden Blitzlichtgewitter fand ich besonders sympathisch, dass dieser hohe Grad an Aufmerksamkeit den Beiden eher unangenehm zu sein schien. Entsprechend rasch gingen sie direkt zur Bühne, um die etwa 4.500 geladenen Gäste zu begrüßen und ihnen ein hohes Maß an Wertschätzung für ihre Arbeit entgegen zu bringen.

Die anschließende mehrstündige Runde entlang der Infostände, während der die Beiden viele, viele Gespräche führten, bekräftigte den (persönlichen!) Eindruck: das ist ein guter Bundespräsident, der meint was er sagt, mit dem kann ich mich identifizieren. Entsprechend möchte ich ihn abschließend noch selbst zu Wort kommen lassen – denn dieser Dank gilt auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei uns im Hause, die sich ehrenamtlich engagieren – sei dies nun im Rahmen von ProCent durch Spenden, Mitarbeit, Anträge einreichen oder auch durch anderweitiges Bürgerengagement.

„Daniela Schadt und ich haben Sie eingeladen, um “Danke” zu sagen. Danke für die unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, die Sie unserem Land schenken! Danke für Ihre Entschlossenheit und Ihre Ausdauer, für Ihre Fantasie und Ihr Einfühlungsvermögen, für all Ihre Talente und Fähigkeiten, die Sie in Ihre freiwilligen Aufgaben einbringen. Danke vor allem dafür, dass Sie Ihr Bürgersein nicht nur als Katalog von Rechten und Ansprüchen verstehen, sondern auch als Aufforderung – manche würden sogar sagen: als Verpflichtung –, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Und nicht zuletzt danke dafür, dass Ihre Familien Sie dabei unterstützen, dass Partner und Kinder nicht murren, wenn Zeit und Kraft in ein Ehrenamt fließen.“

Dual down under

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Mein Auslandspraxissemester bei Mercedes-Benz Australia

Mein Auslandspraxissemester in Australien. Schon seit Beginn meines Dualen Studiums als Wirtschaftsingenieur wusste ich, dass ich eine Praxisphase – anstelle bei der EvoBus GmbH in Neu-Ulm – auch im Ausland absolvieren kann. Klar, dass ich diese Möglichkeit auch nutzen wollte, um Daimler Buses noch von einer anderen Seite zu sehen, und natürlich auch um neue Kulturen kennenzulernen. Da Australien für mich schon von klein auf ein Kontinent war, der mich sehr begeisterte, wollte ich genau dort auch mein Auslandspraxissemester machen. Melbourne schien mir die perfekte Stadt dafür.

Die Organisation der Praxisphase war einfacher, als ich dachte. Ein für die Markbetreuung Australiens zuständiger Kollege aus meiner letzten Praxisphase im After Sales Bereich der EvoBus GmbH, stellte den Kontakt zum australischen Vertriebsleiter her.Nachdem wir in einigen E-Mails die Rahmendaten geklärt hatten, bekam ich auch prompt die Zusage.

Der Ausblick vom Eureka Building

Mit dem Flug von Frankfurt nach Singapur begann der Einsatz bei Mercedes-Benz Australia/Pacific Pty. Ltd. in Australien. Nach 12 Stunden Flugzeit Richtung Singapur in einem A380, dem zurzeit größten Passagierflugzeug der Welt, ging es auch gleich weiter nach Australien; genauer gesagt ins neun Stunden entfernte Melbourne. Viel Zeit zum Umsteigen blieb mir nicht, denn mit der Landung begann zugleich das Boarding des Anschlussfluges. Erst einmal musste ich mich auf dem riesigen Flughafen in Singapur zurechtfinden und dann schnellstmöglich zum richtigen Abflug-Gate gelangen. Es stellte sich heraus, dass dieses etwa drei Kilometer vom Ankunftsterminal entfernt ist. Da hieß es  “schnell laufen”, um nicht noch den Flug nach Melbourne zu verpassen.

Glücklicherweise ist alles gut gegangen, sodass ich nun Abends um etwa 21 Uhr total geschafft und müde bei meiner Gastfamilie angekommen bin. Das Gute daran: meine Gastfamilie wohnte in Beaumaris, einem Stadtteil direkt an der Port Philipp Bay, ca. zwei Minuten zu Fuß vom Strand entfernt, was sich in den folgenden drei Monaten nach der Arbeit als schöner Abendspaziergang bei Sonnenuntergang herausstellte.

Am Tag darauf stand auch schon der erste Arbeitstag an, glücklicherweise ohne Jetlag. Dort wurde ich superfreundlich von meinen zukünftigen Kollegen empfangen und gleich im ganzen Werk herumgeführt und gefühlten 1000 Leuten vorgestellt.

Mercedes-Benz Australia/Pacific Pty Ltd am Standort Mulgrave, Melbourne

Gegen Ende des Tages wartete dann auch gleich die erste große Herausforderung auf mich: Mit dem Erhalt eines Leasing-Autos muss ich nun bei Linksverkehr, in einer riesigen Stadt, zur Rush-Hour, alleine nach Hause zu Gastfamilie fahren. Zum Glück kam ich dort heil an.

Die Menschen in Melbourne bzw. in ganz Australien sind sehr offen und freundlich. Das merkt man vor allem im täglichen Leben, in dem man schnell mit allen Leuten ins Gespräch kommt – besonders, wenn diese merken, dass man aus dem fernen Deutschland ist. Spannend war für mich auch, dass so viele verschiedene Kulturen fröhlich miteinander leben. Dies konnte ich beim wöchentlichen Fußballspielen mit Kollegen am eigenen Leib erfahren, denn dort standen „Deutschland“, „Australien“, „Spanien“, „Argentinien“ oder auch „Japan“ zusammen auf dem Platz oder spielten sogar im gleichen Team. Trotz des Kampfgeistes eines jeden „Landes“, den Titel für sich zu holen, saß man nach dem Spiel noch friedlich zusammen und hat sich über das heiß umkämpfte Spiel ausgelassen.

Eine starke Mannschaft :)

Vor allem an Wochenenden oder an Feiertagen nutzte ich die Gelegenheit, Melbourne und Umgebung zu erkunden. Mit anderen Praktikanten, neuen Bekannten oder auch mit meiner Gastfamilie machten wir viele Tagesausflüge oder kleinere Touren rund um Melbourne oder sogar durch halb Australien.

Die Arbeit bei Mercedes-Benz Australia/Pacific war für mich eine ganz besondere Erfahrung. Nicht nur die Arbeitsweise in diesem fremden Land, sondern auch die verschiedenen Herangehensweisen an Aufgaben haben mich sehr begeistert. Vor allem die Zusammenarbeit mit Menschen verschiedenster Kulturen hat mich fasziniert. Es war wichtig und gut für mich, viele interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und eine komplett andere Sicht in das bevorstehende Arbeitsleben zu bekommen.

Känguru-und Koala Fütterung auf Philipp Island Whitehaven Beach auf Whitsunday Island Jetski-Tour zu Daydream Island Bootstour mit Delfinen zu Besuch Sydney Opera House

Aber nicht nur die Arbeit in Australien, sondern auch Australien als Kontinent zu erleben, war eine außergewöhnliche Erfahrung. Durch viele Ausflüge und kleinere Reisen durch das Land habe ich noch viele weitere Menschen und Kulturen kennengelernt und vor allem viele atemberaubend schöne Plätze gesehen.

So kann ich auf eine unglaublich spannende und sehr lehrreiche Zeit in Australien zurückblicken und hoffe, dass ich eines Tages wieder die Möglichkeit habe, nach Australien zu gehen. Und wann fahrt ihr ? :-)

Auslandspraktikum Türkei – Hoş Geldiniz Istanbul’a

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Nach einer langen Planungsphase startete Ende Juli 2014 mein Flugzeug Richtung Türkei. Mein Ziel, nicht etwa ein Strand an der türkischen Riviera, sondern der Daimler Buses Standort, Mercedes-Benz Türk A.Ş. in Istanbul. Mein Name ist Lukas Haas. Im Rahmen meines Dualen Studiums bei der EvoBus GmbH in Neu-Ulm hatte ich die Möglichkeit einen Praxiseinsatz an einem ausländischen Standort zu absolvieren. Ich musste nicht lange überlegen. Eine andere Kultur, einen anderen Tagesablauf und einen anderen Standort kennenlernen, diese Erfahrung möchte ich unbedingt machen.

Hinzu kommt die Möglichkeit die Stadt zu besichtigen, neue Bekanntschaften zu machen, sowie meine Sprachkenntnisse in Englisch zu verbessern und ein wenig Türkisch zu lernen. Ich studiere nach dem sog. “Ulmer-Modell“, wobei ich in 4,5 Jahren Ausbildungszeit die Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker, sowie ein Studium an der Hochschule Ulm, Fachrichtung Fahrzeugelektronik absolvieren werde.

Mercedes-Benz Türk

Im Vorfeld machte ich mir einige Gedanken dazu, wie mein neues Arbeitsumfeld wohl so sein könnte. Wie wird mein Arbeitsplatz aussehen? Sprechen die Kollegen nur türkisch? Und das Wichtigste: Wie schmeckt das Essen?
Bei meinem ersten türkischen Çay (Tee) lernte ich meinen Teamleiter Thomas Bäro kennen. Für die nächsten Wochen konnte ich in der Abteilung DB/S-EAK (Daimler Buses/Systeme – Elektrik-Aufbau / Komfort) mitarbeiten.

Das Team arbeitet hauptsächlich im Rahmen von Serienbetreuung und der Bearbeitungen von Kundensonderwünschen und besteht aus 8 internen, sowie  4 externen Mitarbeitern. Ich wurde schnell bei meinen neuen Kollegen integriert und so konnte ich bereits nach der ersten Mittagspause meine ersten türkischen Wörter: “Merhaba”, “Afiyet Olsun” & “Teşekkürler”.

Ich bekam einen eigenen Schreibtisch mit Telefon, PC mit türkischer Tastatur und sogar einen Service, den ich aus deutschen Abteilungen nicht kannte. Hier servieren zwei Kellner über den ganzen Tag verteilt den türkischen Çay oder Türk Kavesi (türkischer Mokka).Zu meinen Aufgaben gehörte das Einarbeiten in ein bestehendes Projekt bezgl. Elektronikarchitekturen, bei dem ich einen Kollegen unterstützen konnte. Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit anderen Kollegen über die Schulter zu schauen, z.B. bei der Erstellung eines Lastenheftes oder der Programmierung einer kundenspezifischen Software.

Hier am Standort werden hauptsächlich 3 Sprachen gesprochen: Türkisch, Englisch und Deutsch. Mit Kollegen redete ich Englisch, was mich innerhalb der 3 Monate sprachlich sehr viel weitergebracht hat.

Das faszinierende am Standort Istanbul ist, dass die Fertigungstiefe in der Produktion extrem hoch ist. Die Fabrik verfügt über eine Teilefertigung, Karosseriebau, Lackierung mit KTL (Kathodische-Tauch-Lackierung), Montage, Stuhlbau und Finish. Da ich bereits in Neu-Ulm in der Produktion meine Ausbildung gemacht habe, fielen mir hier in der Türkei sehr viele Parallelen in der Fertigung auf. Vor Allem die Stationen in der Montagehalle sind sehr ähnlich. Die Modelle die hier gefertigt werden, sind u.a. der Mercedes-Benz Travego, Tourismo, Intouro, Citaro & Conecto, sowie der Setra UL Buisness.

Mercedes-Benz Travego

Gleich zu Beginn des Praktikums wurde mir bei der Suche nach dem richtigen Shuttle-Bus für den Transport zur und von der Arbeit geholfen. Auch bei allen anderen Fragen rund um meinen Aufenthalt unterstützten die Kollegen mich, wie beim stundenlangen Studieren des Fahrplans für U-Bahn und Busverbindungen.

Das Arbeitsklima unter den Kollegen ist super.
In den Pausen sitzt man zusammen im Innenhof des Entwicklungsgebäudes, welcher eigentlich kein richtiger Hof ist, sondern eher einer kleinen “Oase” mit Palmen und Blumen gleicht. Dabei unterhält man sich über alles Mögliche. Hierbei stand mein Türkisch-Unterricht immer an erster Stelle.

Nicht nur der Innenhof, sondern der komplette Standort wird aufwändig gepflegt. Man sieht hier jeden Tag die Jungs vom Gärtnerteam die Hecke schneiden oder den Rasen mähen und bewässern. Die Grünflächen gleichen einer Parkanlage, in welcher immer zahlreiche Mitarbeiter unter Palmen ihre Pausen verbringen. 

Innenhof Mercedes-Benz Türk Gruppenbild Entwicklungsgebäude Mercedes-Benz Türk Stadtteil Taksim Mercedes-Benz Türk Werksgelände

Generell wird in der Türkei sehr viel Wert auf das Wohl der Mitarbeiter gelegt, so wird ihnen z.B. kostenfrei ein Sportzentrum für den Feierabend zur Verfügung gestellt, wie auch das Mittagessen in der Kantine. In der Türkei ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass größere Firmen einen kostenlosen Shuttle-Bus für ihre Mitarbeiter anbieten. Diese Busse (MB Sprinter & Reisebusse) stehen nach Feierabend an der Pforte und fahren um Punkt 17:30 (keine Sekunde früher oder später) in die verschiedenen Stadtteile von Istanbul.

Für einige Kollegen, die im asiatischen Teil der Stadt wohnen, sind Fahrtzeiten von 1-2h, je nach Verkehr, vollkommen normal. Ich wohnte in einem Hotel im Stadtteil Beylikdüzü. Dadurch war ich zwar unter der Woche nach 20min. zu Hause, benötigte aber am Wochenende ca.1,5h bis ins Zentrum. Morgens hatte ich das Glück, dass mein Service-Bus direkt durch meine Straße gefahren ist und ich nur noch aufspringen musste.

Die Fahrt ins Zentrum mit dem Metrobus war aber immer sehr interessant, da ich oft mit anderen Fahrgästen ins Gespräch kam. Eine für mich persönlich wertvolle Erfahrung konnte ich in einem Gespräch mit einem Mann aus Syrien machen. Er erklärte mir, warum er hier sei und dass er wegen des Krieges nicht zurück in sein Heimatland könne.

Metrobus-Station

Nicht nur in Alltagssituationen, sondern auch im Arbeitsleben der Türken sammelte ich Eindrücke & Erfahrungen:
So konnte ich in einem Team-Meeting teilnehmen, das auf Deutsch begonnen wurde, zwischenzeitlich des Öfteren ins Englische wechselte und zum Schluss auf Türkisch beendet wurde. Für mich als „Kulturfremder“ erschien das Gespräch zunächst wie bei einem Verhandlungsgespräch auf dem Basar: alle redeten gleichzeitig und sehr laut, aber am Ende konnte man das Gespräch erfolgreich abschließen.Das witzige hierbei war, dass während der türkischen Unterhaltung immer wieder deutsche Wörter, wie “Nebelschlussleuchte”, “Blinker”, “Steckverbinder” oder “Kundensonderwunsch” zu vernehmen waren.

Außerhalb der Arbeitszeiten hat die 15-Millionen Metropole natürlich noch viele Dinge, die nur darauf warten erlebt zu werden.
An den Wochenenden war ich selten alleine unterwegs. Meine Kollegen, die ziemlich schnell zu guten Freunden wurden, zeigten mir jedes Wochenende die schönsten Seiten von Istanbul.

Zu meinen Highlights gehörte ein Ausflug auf die Prinzen Inseln. Dort sind Autos verboten, man sieht hier nur Elektroroller und Pferdekutschen. Ja, ich war durchaus selbst von mir überrascht, dass ich mich irgendwann einmal mehr auf Kutschen freuen würde, als auf Autos. Das war zum gewohnten Stadtbild sehr angenehm, da nicht ständig Gefahr im Verzug, in Form von gestressten Autofahrern, war.

Ortaköy Moschee Gruppenbild Prinzeninseln Blick über Bosporus Kutsche Prinzeninseln Kebap

Während meines Praktikums hatte ich mir zur Aufgabe gemacht, so viele neue, unbekannte Gerichte wie möglich auszuprobieren.
Dazu gehörte das absolute Muss bei jedem Istanbul Besuch, der Balık Ekmek (gegrillter Fisch im Brot). Weitere kulinarische Highlights wie Iskender, Börek, Pide, Dürüm und das türkische Eis habe ich ausgiebig getestet.

Dann waren da auch noch sehr leckere Gerichte, deren Namen ich weder aussprechen, noch mir merken konnte. Am Abend ging ich häufig in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum. Dort hatte ich die Möglichkeit ins Kino zu gehen, zu shoppen und den gesamten Food-Court im obersten Stock auszuprobieren. Regelmäßig besuchte ich auch meinen Fitnesscoach im Gym.

Vielen Dank an das gesamte Team/Freunde für diese Zeit.
Leider vergingen die Wochen in Istanbul wie im Flug. Für mich persönlich nehme ich aus dieser Zeit viele neue Freundschaften, Erfahrungen und Einblicke in die türkische Kultur mit nach Hause. Ich habe die Türken als sehr gastfreundlich, hilfsbereit und aufgeschlossen kennengelernt.

Ausblick vom Galata Turm

Amerika Road Trip mit dem Mercedes-Benz 190D

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2014 – Alte Liebe rostet nicht: Mir fällt ein Stein vom Herzen, der Wagen ist noch da. Er steht genau dort vor der Garage, wo ich ihn damals abgestellt habe. Mir kommt es vor, als wäre die Zeit stehen geblieben. Doch tatsächlich sind schon neun lange Jahre vergangen, seit wir beide die letzte Tour zusammen gemacht haben. Aber jetzt bin ich ja wieder da. Back in California.

Der dunkelblaue Mercedes-Benz 190D, Baujahr 1984 tut so, als würde er mich nicht bemerken. Er parkt auf seinen schmalen Reifen mit den Alufelgen, die wir damals tatsächlich „Gully-Deckel“ genannt haben und rührt sich nicht. Mensch, äh Auto, denke ich, nun freu dich doch, es geht wieder los. So wie früher. Nur wir zwei und der einsame, endlos lange Highway vor uns.

Wo sind wir nicht schon überall zusammen gewesen? San Francisco, Highway #1, Los Angeles, Route 66, Las Vegas, und dann auch noch im mörderisch heißen Death Valley.Mann, das waren noch Zeiten. Ich schaue ihn nochmal an, den alten Haudegen, aber er zeigt keine Reaktion. Gut, wenn ich ehrlich bin, habe ich auch nicht wirklich erwartet, dass der Wagen vor Freude anfängt zu Blinken und zu hupen, nur weil ich wieder da bin. Aber für mich ist es doch schon ein richtig emotionaler Moment.

Natürlich ist der 190er in den letzten Jahren noch viele Meilen gefahren und hat nicht vor der Garage auf mich gewartet. Er steht nur heute dort, wo er immer steht, wenn sein Besitzer nicht mit ihm über irgendwelche kalifornischen Highways oder Freeways rollt.

Das Auto gehört meinem Onkel Georg, seit wir es vor 30 Jahren bei uns im Werk Bremen gebaut und nach Amerika verschifft haben. Er hat den Wagen damals in Kalifornien beim Mercedes-Dealer gekauft (an einem Sonntag!) und fährt ihn bis heute. Allerdings stellt Frieda, Georg seine Lebensgefährtin, diese stolze Zahl ganz locker in den Schatten. Sie hat mal zu mir gesagt: „HD, meinen ersten Mercedes habe ich 1968 gekauft, und das kannst Du auch ruhig schreiben“. Unnötig zu erwähnen, dass Frieda dem Stern immer noch treu ist. Ich finde das einfach klasse.

In Kalifornien: E430 aus Sindelfingen und 190D aus Bremen

1987 – First Time on the Road: Ich weiß noch, wie ich mich damals gefühlt habe, als wir zum ersten Mal mit dem 190er in Amerika unterwegs waren. Ich war gerade erst seit anderthalb Jahren beim Daimler, als meine Frau und ich unserem USA Urlaub gebucht hatten. Wir waren damals erstmalig in den Staaten und wollten Land und Leute kennenlernen.

Und so fuhr Georg mit uns von San José, das liegt südlich von San Francisco im s.g. Silicon Valley, zum Lake Tahoe und weiter nach Reno. Sein Mercedes war seinerzeit noch so gut wie neu und der dunkelblaue Metallic-Lack glänzte erst mit der kalifornischen und dann mit der heißen Sonne von Nevada um die Wette. Ich war mächtig stolz, in diesem Auto zu sitzen. Schließlich hatten wir den Diesel ja in Bremen gebaut.

Auf unserer Fahrt über die Highways, habe ich mich immer mal wieder dabei erwischt, wie ich bestimmte Passungen im Fahrzeug begutachtet habe, statt aus dem Fenster zu sehen und mir Amerika anzuschauen. Es war einfach toll, viele tausend Kilometer von zuhause entfernt, in diesem Wagen zu fahren.

Zubehör oder Serienausstattung
Auf unserer Tour war es sehr heiß, aber bei unseren USA-Fahrzeugen gehörte die Klimaanlage glücklicherweise bereits zur Serienausstattung. Die Mercedes-Benz für den amerikanischen Markt sind ja traditionell sehr gut ausgestattet. Davon konnten wir in Deutschland nur träumen. In der Liste der Sonderausstattungen für meinen ersten Daimler, einem 124er, gab es so tolle Extras wie den 2. Außenspiegel, den Drehzahlmesser, die Kopfstützen hinten, das 5-Gang Getriebe, oder auch das ABS. Aber das war einmal. Heute gehören diese Dinge (und noch viel, viel mehr) natürlich längst zur Serienausstattung.

Meine Frau und ich hatten damals einen tollen Urlaub und besonders für mich war es der Beginn einer, ja was denn jetzt? Soll ich etwa schreiben einer großen Liebe zu diesem Land? Na egal, wie wir es nennen, auf jeden Fall bin ich danach noch viele Male nach Amerika zurückgekommen, um auf den (fast) unendlich langen Highways der Sonne entgegen zu cruisen.

Irgendwann habe ich mir dann vorgenommen, alle amerikanischen Bundesstaaten einmal zu besuchen. Aber das ist eine andere Geschichte. Auch wenn diese kleine Story natürlich das Fundament dessen ist. Denn Kalifornien, Nevada und Arizona waren die ersten der insgesamt 50 US-Staaten, in die ich meine Füße gesetzt habe.

Golden Gate Bridge Golden Gate Bridge Unterwegs in San Francisco

2005 – All the leaves are brown…: Etliche Jahre und auch einige Reisen später, saß ich an einem grauen Novembertag zuhause und der Winterblues hatte mich schon voll im Griff. Ich hörte meine Lieblings CD (ich hatte nur eine) und die Mamas and the Papas sangen „California Dreamin´“.

Meine Hand wurde, wie von einer unsichtbaren Kraft geleitet, zum Telefon gezogen und ich rief meinen Onkel Georg in Amerika an. Lange Rede, kurzer Sinn: Natürlich kann ich mir seinen 190er ausleihen! Das Novembergrau war schlagartig verschwunden und ich suchte mir einen Flug.

Im Frühjahr 2005 war es dann soweit. Ich war nach vielen Jahren wieder in California und stand vor dem dunkelblauen Mercedes-Benz aus Deutschland. Irre!  Georg hatte ihn extra noch kurz vorher zur Inspektion gebracht und auf Hochglanz poliert.

Highway #1
Eigentlich wollte ich den Highway #1 nach Norden, in Richtung Seattle, hochfahren. Ich war schon unterwegs, aber das Wetter spielte nicht so richtig mit und Regen hatte ich zuhause schon genug gehabt. Ja, es regnet auch in Kalifornien, allerdings nicht zu oft und dann auch mehr im Norden. Aber das nur nebenbei.

Ich bin irgendwann kurzerhand wieder umgedreht und zurück über die Golden Gate Bridge nach Süden, in Richtung Los Angeles, gefahren. Als ich wieder durch San Francisco kam, konnte ich noch nicht ahnen, was für eine tolle Tour ich noch vor mir hatte.

Das Leben ist schön
Der 2.2 Liter Dieselmotor, mit seinen 75 PS (oder waren es doch nur 72?), schnurrte nur so vor sich hin, die Sonne brannte durch das offene Schiebedach und ich habe mir erst mal einen Sonnenhut gekauft, weil mein eines Ohr schon arg rot war. Ach, was kann das Leben doch schön sein. Nein falsch, das Leben ist schön!

Für die ganze Tour reicht so ein Blog natürlich nicht aus und selbst die Highlights kriege ich hier nicht mehr unter, ohne Ärger mit den Kollegen in der Redaktion zu bekommen. Also mache ich mal folgendes: Eine kleine Episode aus der 2005er Tour gebe ich noch zum Besten und dann sehen wir mal weiter. Eventuell schreibe ich noch eine Fortsetzung…

Ein Zimmer für die Nacht

2005 – Wo Männer noch Männer sind: Es ist sehr warm, manche Menschen würden es schon heiß nennen, und ich stehe an einer Tankstelle mitten im Nirgendwo. In der Hand halte ich eine Dose Ice cold (nein kein Beer) sondern Coke. Ich habe es nicht eilig, weil ich keine Hotels im Voraus gebucht habe. Ich fahre und halte, wie und wo es mir gerade so passt.

Gerade als ich wieder in „meinen“ 190er steigen will, hält neben mir an der Zapfsäule ein großer Dodge Pick Up Truck. Das ist heutzutage selbst in Deutschland ja nicht mehr unbedingt etwas Besonderes und in den USA erst recht nicht. Aber aus diesem Truck steigen zwei richtige Typen aus, anscheinend echte Cowboys.

Stilecht in Jeans mit dicker Gürtelschnalle, kariertem Hemd, Boots und Stetson gekleidet. Offenbar sind es Vater und Sohn und mit der Stimmung scheint es nicht zum Besten zu sein. Während der eine den Verschluss aufdreht und mit dem Tanken beginnt, ist der ältere nur am Mosern.

Irgendwann stehen sie sich dann vor dem Truck gegenüber, wie bei einem Duell. Da sie aber glücklicherweise keine Revolver haben, begnügen sie sich damit, sich gegenseitig anzuschreien. Der jüngere schmeißt schließlich sogar seinen schönen, großen, weißen Cowboyhut auf den Asphalt und die Brüllerei geht weiter.

Wer in diesem Wüstenkaff nichts Besseres zu tun hat, kommt neugierig näher. Schon bald hat sich eine ansehnliche Menschenmenge gebildet. Irgendwann merken auch die beiden streitenden Cowboys, dass sie unfreiwillig zur Attraktion geworden sind.

Schlagartig wird es ruhig und die beiden Männer springen in ihren Truck und brausen los. Allerdings nicht sehr weit. In der ganzen Aufregung haben sie vergessen, dass die Zapfpistole noch im Tank hängt. Und da ist es auch schon zu spät. Der Truck reißt, mit einem lauten Knall, die Pistole samt Schlauch aus der Zapfsäule! Die umstehende Menge grölt.

Viel mehr Action kann man beim Tankstopp in der Wüste wohl kaum erwarten. Das ist Entertainment pur. Für die beiden Cowboys allerdings nicht. Ganz bedröppelt steigen sie aus ihrem Truck und vergessen sogar sich zu streiten. Währenddessen kommt der Tankstellenbesitzer aus seinem Häuschen gestürmt, um den Schaden zu begutachten.

Ich habe genug gesehen und mache mich auf den Weg. Vor mir liegt der schwarze Highway und die rote Sonne im Westen sagt mir, dass es doch langsam Zeit wird, ein Bett für die Nacht zu suchen. I´m a poor lonesome Cowboy and a long way from home.

Nutzfahrzeug IAA: Der Future Truck ist der Star

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Der Truck blinkt mich an, in coolem LED-Blau aus dem Kühlergrill heraus, als wollte die Maschine mit mir sprechen. Wie aus einem Science-Fiction-Film. Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 ist ja auch jede Menge „Science“, aber ohne „Fiction“. Denn der Truck ist keine Design-Studie, die man vorsichtig auf die Bühne schiebt, oder ein gerade eben fahrfähiger Prototyp. Er kann unglaublich viel – und das alleine. Autonom. Autonomes Fahren ist auf der Nutzfahrzeug IAA ein großes Thema, und das ausgelöst vom Future-Truck 2025.

Rückblende: Im Juli war der autonom fahrende „Future Truck 2025“ auf der (gesperrten) A14 bei Magdeburg zum ersten Mal öffentlich gefahren. Mit Daimler-Initiative „Shaping Future Transportation“ sollen Ressourcen geschont, Emissionen aller Art reduziert und gleichzeitig für höchstmögliche Verkehrssicherheit gesorgt werden.

Damals fuhr ein noch in „Camouflage“ getarnter Truck. Aber zeigte schon, dass er unter realen Verkehrsbedingung mit dem Highway-Piloten bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h vollautonom fahren kann.

Am Vorabend sollte der IAA fuhr der Future Truck nun ungetarnt vorfahren: In einem Hangar auf dem Flugfeld des Hannoveraner Flughafens warteten dreihundert Journalisten gespannt auf den Auftritt. Spekulationen schossen ins Kraut: „Will it look like a space ship?“ hörte ich einen Journalisten einen Kollegen fragen. Der wiederum spekulierte eher auf ein Aussehen wie bei „Transformers“, dem Film, bei dem sich Fahrzeuge in Roboter verwandeln. Das kann Daimler auch, mit seiner Marke Western Star, aber dazu später.

Und dann war es endlich soweit: Der Future Truck 2025 rollte an und am Steuer saß Daimler Truck Chef Wolfgang Bernhard. -Falsch, er saß die meiste Zeit ja eben nicht am Steuer, sondern hatte den Fahrersitz zu Seite gedreht und ließ sich per Highway Pilot vom Truck zum Tor des Hangars chauffieren.

Wir Zuschauer konnten das per Live-Übertragung verfolgen, es sah so ungewohnt, fast wie ein Stuntversuch aus, als Bernhard das Lenkrad des Trucks losließ und der Sattelzug autonom der Straße auf dem Flugfeld folgte. Der fehlerfreien Einfahrt in die Halle folgte großer Applaus. Wir waren Zeugen eines besonderen Augenblicks. “Dieser Truck zeigt die Zukunft des Transports und läutet eine neue Ära im Fernverkehr ein”, sagte Wolfgang Bernhard.

Endlich konnte ich ‘ran an das Fahrzeug. Der Truck wirkt wie ein beeindruckender Monolith. Im Stand mit abgeschaltetem Motor erscheint die Frontmaske geschlossen. Es gibt keine klassischen Elemente wie zum Beispiel Scheinwerfer. Zumindest auf den ersten Blick. Denn nach dem Motorstart erwacht der Future Truck 2025 zum Leben.

Aus Lackflächen werden Beleuchtungen: LEDs verwandeln Flächen in Leuchten. Der Bug schimmert, LED-Einheiten leuchten anstelle der herkömmlichen Scheinwerfer links und rechts im Stoßfänger auf. Die Blinker fungieren als orangefarbene Lauflichter für Richtungswechsel des Trucks.

Wird der Truck vom Fahrer gesteuert, ist er mit weißem Licht unterwegs. Fährt aber der Truck autonom, wechselt die Farbe des Lichts ins Blau. Die LED-Leuchten pulsieren dann, gleich einem Herzschlag des Trucks. So wird anderen Verkehrsteilnehmern (des Jahres 2025) der Fahrzustand des Trucks mitgeteilt.

Die Front des Future Trucks 2025 mit LED-Beleuchtung Dichte Gedränge der Medien am Vorabend Wolfgang Bernhard (Vorstand Daimler Trucks) ließ sich im Future Truck zum Hangar chauffieren Das Cockpit des Future Trucks 2025 Autonomes Fahren: Der Highway Pilot macht es möglich

Aber was genau hat es mit dem autonomen Fahren auf sich, welche Vorteile hat es? In den kommenden Jahren werden zusätzliche und weiter verbesserte Assistenzsysteme Einzug im Lkw halten. Die Daimler Trucks sind dabei technische Vorreiter mit z.B. Bremsassistent, Spurassistent und dem kürzlich präsentierten Totwinkel Assistent. Miteinander kommunizierend, versetzen die Assistenzsysteme den Future Truck 2025 in die Lage, künftig insbesondere auf Autobahnen und Fernstraßen ohne Fahrereingriff zu fahren. Damit ist„Highway Pilot“ ist mit einem Autopiloten vergleichbar – und damit der heute wohl am weitesten entwickelten Form autonomer Mobilität.

Weiter gedacht: Durch Optimierte Beschleunigungs- und Bremsphasen gibt es einen ruhigen und konstanten Verkehrsfluss. So werden Verbrauch und Emissionen des Future Truck 2025 und aller anderen Verkehrsteilnehmer gesenkt. Transportzeiten werden kalkulierbarer. Die Staugefahr sinkt, die staubedingten Kosten damit ebenfalls.

Und der Fahrer? Der Lkw regelt im autonomen Modus seine Geschwindigkeit selbst und sucht sich per Navigations-App den optimalen Weg. Und weil Spedition, Verlader und Ladungsempfänger fortlaufend in Echtzeit über Standort, Fahrtverlauf und die voraussichtliche Ankunftszeit informiert sind, wird der Fahrer vom Zeitdruck entlastet. Denn das macht heute einen großen Teil seiner Arbeitsbelastung aus.

Der Fahrer gewinnt gleichzeitig Zeit für andere Aufgaben und die Kommunikation mit seiner Umwelt. Der Trucker der Zukunft ist also vielleicht eher Logistikmanager, denn reiner Fahrer und Verlader. Und seine Arbeitsumgebung könnte kaum angenehmer sein. Die Fahrerkabine sieht wie eine Lounge aus. Der Fahrersitz dreht sich zum autonomen Fahren 45 Grad weg vom Lenkrad, und statt Tacho und Drehzahlmesser sind im Cockpit digitale Displays, Monitore und Tablets angeordnet. Der Trucker von morgen ist also “always on”.

Der neue Mercedes-Benz Econic NGT 2630 betrieben mit Erdgas Setra ComfortClass S 511 HD Der neue Fuso Canter E-Cell Mercedes-Benz Travego Coach Mercedes-Benz Arocs

Damit es aber der autonom fahrende Truck auf den Straßen Realität werden kann, sind geänderte rechtliche Rahmenbedingungen nötig. In Deutschland gilt die Regelung, dass ein autonomes Fahrzeug darf bis maximal 10 km/h fahren darf, was maximal für Park- oder maximal für Stauassistenten geeignet ist. Diese Gesetzeslage, so sagt Wolfgang Bernhard, behindere heute die Entwicklung, eine Erweiterung sei die Grundlage für den Einsatz des autonomen Fahrens im Straßenverkehr. Doch bisher seien diese Tests nur in den USA möglich.

Für Daimler genauso wichtig: Technisch als auch rechtlich muss die Datensicherheit gegeben sein, vor allem im Bereich der Vernetzung der Fahrzeuge. Bleibt also abzuwarten, ob die Gesetzgebung mit der technischen Entwicklung Schritt halten kann. Und will.

Vom Future Truck in die Gegenwart, denn die ist auch nicht zu verachten: Auf rund 10.000 Quadratmetern stehen Daimler Trucks, Fuso, Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses. Macht 70 eindrucksvolle Exponate. Für mich ein absoluter Hingucker in der Ausstellung “Trucks for the World” im Eingangsbereich der Halle 14/15 ist der Western Star “Optimus Prime” aus dem Film “Transformers Age of Extinction”. Der Film ist Geschmackssache, aber der Truck ist so unvernünftig-auffällig-unkorrekt mit seinen mindestens sechs „Ofenrohren“, dass der Fachbesucher mal eine Minute nicht an das Mantra „TCO“ (Total Cost of Ownwerhip) denkt…

Auch vor Ort sind ein Bharat-Benz-Kipper 3143 sowie ein Fuso FJ 2528BR LHD. Sie transportieren nicht nur Tonnen, sondern für den Besucher in Hannover mit ihrer Robustheit im Design und den groben Reifen auch eine Vorstellung ihrer fernen Welt, in der sie eingesetzt werden.

Western Star "Optimus Prime"

Bei Mercedes-Benz Vans steht der neue Vito. Er wird mit samt eigener Bühnenshow zusammen mit den Varianten Kastenwagen, Mixto und Tourer präsentiert. Auch die V-Klasse und der neue Marco Polo sind im Außenbereich zu sehen. Highlights bei Mercedes-Benz Omnibusse: Der Reisebus Travego als “Safety Coach” und ein Citaro G – Stadtlinien-Gelenkbus. Von den Mercedes-Benz Omnibussen ist es zu Setra nicht weit: Bei der Daimler Konzernmarke mit langer Tradition wird die Weltpremiere des ComfortClass MD gezeigt, und als weiteres Modell steht ein neue Längenvariante des ComfortClass S 511 HD als Clubbus – und ein ComfortCLass S 519 HD – ein Reisehochdecker mit maximaler Sitzplatzkapazität – am Stand.

Und dann ist da noch der lautlose Alleskönner: Der Fuso Canter E-Cell. Der elektrisch fahrende Lkw verfügt über ein zulässiges Gesamtgewicht von sechs Tonnen und eine Nutzlast des Fahrgestells von rund drei Tonnen. Die Reichweite des Fuso Canter E-CELL beträgt mehr als 100 Kilometer. Beachtlich. Ein “kleiner Future Truck” für sich…

Zusammen mit meiner Kollegin Simonette Illi habe ich noch einen kleinen Videorundgang gemacht und einige interessante Statements von Fachexperten zu ihren „Babies“ eingefangen.

Ich sollte zum Ende kommen, was bei so vielen Eindrücken schwer fällt… wenn Sie sich für Nutzfahrzeuge interessieren, solltenSie die IAA in Hannover nicht verpassen. Die Messe ist für Besucher vom 25. September bis zum zweiten Oktober geöffnet – wobei die interessantesten Fahrzeuge natürlich in Halle 14 und 15 stehen. Da finden Sie ganz autonom hin, da bin ich sicher…

Best of Mercedes-Benz Future Truck 2025

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Ein Fahrzeug wie eine Skulptur. Unter dem glatten Blechkeid neueste Technologien. Und “es” fährt autonom. Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 (zu sehen auf der Nutzfahrzeug IAA in Hannover) ist eine faszinierende Kombination von Design und Technik. Selten versprach eine „Verpackung“ so viel. Und der Inhalt hält das Versprechen. Der Future Truck zeigt, und das voll funktionsfähig,  wie sich die Entwickler und Designer die Mobilität der nächsten Jahrzehnte beim Transportgewerbe vorstellen.

Der Future Truck 2025 vermittelt auch durch sein Design den großen Schritt vom klassischen Lkw zum autonomen Transportfahrzeug. Im Exterieur ersetzen unter anderem Kameras die klassischen Außenspiegel. Das verbessert die Aerodynamik und steigert so die Effizienz. Die Innenausstattung des Mercedes-Benz Future Truck 2025 folgt der Maßgabe, dem Fahrer dieses selbst fahrenden Lkw einen Arbeits- und Ruheraum zu bieten, der optimal auf seine neuen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Foto: Philipp Deppe / Mercedes-Benz Passion Blog Foto: Philipp Deppe / Mercedes-Benz Passion Blog Foto: Philipp Deppe / Mercedes-Benz Passion Blog Foto: Philipp Deppe / Mercedes-Benz Passion Blog Foto: Philipp Deppe / Mercedes-Benz Passion Blog

Displays lösen Instrumente ab, ein Touchpad herkömmliche Schalterleisten. Der um 45 Grad drehbare Fahrersitz wird in Phasen autonomen Fahrens zum Bürostuhl oder aber auch zum Lounge-Sessel, von dem aus sowohl zusätzliche Aufgaben erfüllt werden können oder aber auch der Kontakt mit Freunden oder Familie gehalten werden kann.

An seinem künftigen Arbeitsplatz kommuniziert der Fahrer während der autonomen Fahrt per Tablet-Rechner. Statt Lenkrad und Pedalerie wird das Tablet künftig das entscheidende Arbeitsmedium auf langen und autonom gefahrenen Strecken. Hier bearbeitet der Fahrer Unterlagen, disponiert seine weiteren Fahrziele, kann zusätzliche Aufträge entgegennehmen und organisiert seine nächste Pause. Der Bildschirm des Rechners ist frei konfigurierbar. So kann der Fahrer auf Wunsch ebenfalls alle wesentlichen Fahrdaten abrufen.

Es ist eine gar nicht so weit entfernte Zukunft, in gerade mal 10 Jahren könnte der Truck ganz normal zusammen mit anderen Lkw autonom über die Fernstraßen fahren, sich selbst vernetzend, den Fahrer entlastend, Resourcen schonend.

Aber welche technischen Voraussetzungen sind dafür nötig, welche Assistenzsysteme sind zum Beispiel beim Future Truck 2025 an Bord? Wie funktioniert der sogenannte Highway-Pilot? Wie geht man als Designer an einen Arbeitsplatz der Zukunft heran? Was wird dann die Arbeit  des Fahrers sein? Und wie steht es um die rechtlichen Voraussetzungen, die geschaffen werden müssen, damit Fahrzeuge selbststeuernd mit „Autopilot“ fahren können?

Dazu konnte Dan von Appen beim Expert Talk zwei der „Väter“ des Future Trucks 2025 interviewen: Den Design-Chef von Daimler Trucks, Prof. Gorden Wagener und Sven Ennerst, Entwicklungs-Chef bei Daimler Trucks (Video oben).

Hier der Kurzfilm zum Future Truck 2025.


Gastbeitrag: Aus Stilistik wurde Design – die Kunst der Formgebung

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Design [dɪˈzaɪn] – bedeutet Gestaltung oder auch Formgebung. Es ist ein Lehnwort aus dem Englischen, das wiederum aus dem lateinischen designare [dt.:"(be)zeichnen] abgeleitet ist und in viele Sprachen Eingang gefunden hat.

Ohne eine gestalterische Formgebung hätte nichts Künstliches (vom Menschen Erschaffenes) auf der Welt eine Anziehungskraft. Der Mensch möchte gerne getäuscht bzw. angezogen werden und es liegt in seiner Natur sich besondere Formen, Farbgebungen und ein Spiel aus Konturen, Schatten- und Lichtverläufen ansehen zu wollen.

Nicht ohne Grund muss (!) ein jeder eine Mattlackierung anfassen, auch jene Menschen die normalerweise keine so innige Beziehung zum Automobil pflegen. – wer jetzt nein sagt, der ist unehrlich mit sich selbst!

Es liegt in unserer Natur und genau aus jenem Grund werden seit jeher künstliche, vom Menschen erschaffene Güter auch darauf abgestimmt eine besondere Erscheinung darzustellen, eben dadurch auf sich aufmerksam zu machen.

Und nein, das liegt nicht daran weil der Inhalt nicht überzeugen kann und man deshalb auf eine Show setzen muss. Das mag sicherlich für manche Produkte zutreffend sein, aber im Idealfall ist der Inhalt bereits überzeugend und wird nurmehr attraktiv verpackt.

Bei Daimler hieß der Bereich Design bis Anfang der 1990er Jahre noch Stilistik und war anfänglich (bis in die 1970er hinein) auch noch im Bereich Karosserie und Aufbauentwicklung angegliedert. Man kann sich so vielleicht schon vorstellen welch untergeordnete Rolle das Design des Fahrzeugs seinerzeit gespielt hatte und dennoch kommen mit die schönsten Fahrzeuge mit dem Stern aus der Epoche 1950 bis 1980.

Design ist unerlässlich wenn man ein Industriegut verkaufen möchte und hat im Automobilbau eine sehr lange Tradition die bereits auf den Kutschenbau vor vielen hundert Jahren zurückzuführen ist. So waren die ersten Designer so genannte Karossiers die ursprünglich Kutschen bauten und die Fahrgestelle der ersten Automobilhersteller mit Karosserien bestückten.

Besonders herausragende Persönlichkeiten waren bei Daimler-Benz u.a. Friedrich Geiger der neben dem legendären 300SL Flügeltürer (W198) später auch den W116 maßgeblich gestaltet hat – hätten Sie jetzt nicht gedacht oder? Oder aber Paul Bracq, ohne jenen jungen Franzosen gäbe es heute keine große Staatslimousine wie den 600 (W100) oder den wunderschönen S-Klasse Vorläufer 250S-300SEL 6.3 (W108/109) und auch nicht den Mercedes, der das Image der unerschütterlichen Qualität so sehr in aller Welt prägte wie der /8 genannte Mittelklassetyp (W114/115).

Aber an dieser Stelle darf genauso wenig jener Bruno Sacco fehlen der für das Erscheinungsbild des legendären Forschungsauto C111 verantwortlich war und später so erfolgreiche, weil harmonisch auf einander abgestimmte, Fahrzeugtypen der Baureihen BR 126, BR 201, BR 124 und R129 entwarf. Sein letzter großer Wurf war die BR 220.

Heute wird der Bereich Design seit vielen Jahren von Gorden Wageners Handschrift geprägt. Und mittlerweile erkennt man auch sehr deutlich, was ursprünglich mit SLS AMG, der neuen A-Klasse und dem CLA auf die Straße gelassen wurde.

Es entsteht eine erkennbare, weil bewusst so gestaltete, Verwandtschaft unter den einzelnen Baureihen. Das stimmige Gesamtkonzept einer einheitlichen Designsprache die dennoch sichtbare Unterschiede in den verschiedenen Karosseriekonzepten und Klassen zulässt.

Doch nicht nur die Gestaltung der Karosserie ist wichtig für ein schönes Automobil – seine inneren Werte sind ebenfalls wichtig. Sogar wichtiger denn je und heute meist noch mehr kaufentscheidend als die äußerliche Entscheidung.

Als bestes Beispiel kann man an dieser Stelle wohl die neue C-Klasse, die BR 205 anführen. Der Pressetext sagt an dieser Stelle man habe “zwei Generationen übersprungen” und wer einmal in einem Exclusive oder AMG Line Fahrzeug gesessen oder noch besser gefahren ist, der weiß sofort was gemeint ist.

Alle Materialien sind sorgfältig auf einander abgestimmt, der sportliche und edle Look der aluminisierten Oberflächen (Alubeamlack) spielt mit dem unterschiedlichen Lichteinfall. Die Kunststoffe sind alle vollständig mit weicher, weil hinterschäumter Folie, überzogen und sind so in Griff und Optik (der sogenannten Haptik) höchster Güte entsprechend.

Man merkt, neben der gestalterischen Erscheinung vermischt sich in diesem Bereich schnell das Design mit der Materialgüte, denn nur wenn eine Form etwas verspricht und deren Material es auch hält, fühlt der Kunde sich wohl und bestätigt in seinem Gefühl etwas preiswertes (eben seinen Preis wert sein) erworben zu haben.

Mercedes-Benz C-Klasse Limousine (W205) 2013

Wie groß die Überlegungen bei Mercedes in diesem Bereich sind, sieht man an so feinen Details wie dem “Designer-Klick” der runden Lüftungsdüsen der C- und S-Klasse wenn man diese verstellt. Eine hochwertige Kugelgelagerte Mimik sorgt für diesen wertvollen Griff mit akustischer Rückmeldung. Auch bei so feinen Details wie dem aus echtem Metall gefertigten COMAND Dreh-Drücksteller oder dem fein geschwungenen Touchpad-Sockel.

Seit einigen Jahren widmet sich auch – endlich – ein Team um Designer und Konstrukteure um den Bereich des Lichtdesigns. Lange Zeit musste man den Eindruck haben dieser Bereich der Wiedererkennung und des heute auch sehr wichtigen Nachtdesigns des fahrenden Autos sei bei Mercedes nicht von sonderlich großem Interesse. Heute wird man eines besseren belehrt!
Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Welcome-Home Funktion in der neuen C-Klasse (BR 205) mit ILS Scheinwerfer (auch im neuen CLS und der neuen B-Klasse erhältlich und nach und nach auch in weiteren Baureihen), der Wagen empfängt mit einer blauen Lichtinszenierung seinen Besitzer. So etwas sucht seines Gleichen!

Genau wie die fein geschwungenen Lichtschlangen mit 3D-Effekt der Heckleuchten. Gewiss, Erfinder der Lichtelemente die durch LED gespeist war kein Schwabe, aber die konsequente Umsetzung über sämtliche Baureihen hinweg, das zeigt wieder diese Homogenität. Man erkennt nachts bereits von weitem ob vor einem ein Mercedes fährt oder nicht.

Gorden Wagener, Leiter Design Mercedes-Benz, mit der neuen S-Klasse  Gorden Wagener, Head of Design Daimler AG, with the new S-Class Robert Lesnik, Leiter Design Exterieur Mercedes-Benz C-Klasse Designprozess (W 205) 2013

Last but not least muss an dieser Stelle der noch der neue Swarovski-Scheinwerfer des S-Klasse Coupés (BR 217) genannt werden. Hier werden echte Glas-Kristalle der weltbekannten Marke als Optikelemente über den LEDs platziert und sorgen so einerseits für die vom Gesetzgeber geforderten Abstrahlwinkel, aber eben auch für ein ganz besonderes Funkeln der Scheinwerfer an sich – egal ob nun die Funktion eingeschaltet ist oder Wagen bloss parkiert irgendwo steht.

Ein fester Bestandteil dieses tollen und wertvollen Designs der neuen Mercedes Modelle ist auch die Integration der weltweit verteilten Advanced Design Centers.

Gerade bei der neuen C-Klasse haben die Kollegen im Center Como maßgeblichen Anteil gehabt, nicht zuletzt bei der Entscheidung der Materialauswahl und deren Form- und Farbgebung. Bleibt zu hoffen das diese Zusammenarbeit weitere Früchte trägt!

Hätten Sie zum Beispiel gewusst, dass bei der Sonderausführung des Zierteils Esche schwarz offenporig zunächst ein weisser Lack unter hohem Druck in das Furnier gepresst wird, dieses danach abgeschliffen wird und erst im Anschluss die schwarze Beize aufgebracht wird? Dies hat den einfachen Sinn und Zweck die feine Maserung der Esche bei dem dunklen Farbton brillanter in Erscheinung treten zu lassen – welch Aufwand doch hinter manch kleinem Detail steckt.
Weiter so!

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Über den Autor

Mehr zu lesen von Marc J. Christiansen gibt es auf seinem Blog http://www.fuenfkommasechs.de, oder unter http://www.facebook.com/fuenfkommasechs auf dem er sich unter anderem den allerschönsten Seiten der S-Klassiker widmet.

Der Weg vom Ruhrgebiet bis zum Werk Vitoria

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Mercedes-Benz hat mich immer schon begeistert. Als Promoter durfte ich schon bei diversen Automessen für Mercedes arbeiten und es war echt eine einzigartige Erfahrung für mich.

Mir war von Anfang an klar, dass ich meine Ausbildung bei der Daimler AG machen möchte. Nach meinem Zivildienst in einem Pflegeheim hatte ich mich dann bei der Daimler AG beworben. Ich war schon 23 Jahre alt und hatte Bedenken, ob ich überhaupt eine Chance auf eine Ausbildung hätte – ich wurde eines Besseren belehrt.

Ich bekam schnell die Zusage zu einem Einstellungstest. Der anschließende Bewerbungsprozess verlief super für mich und schließlich konnte ich eine Ausbildung als Elektroniker für Automatisierungstechnik in Düsseldorf beginnen.

Ich wollte immer schon im technischen Bereich arbeiten: Mit den Händen etwas zu schaffen und dabei mein „Köpfchen“ zu benutzen, das war mein Ding. Planen, Verantwortung übernehmen und Problemstellungen lösen, in Kombination mit allem, was “elektrisch” ist…

Ich ging eigentlich davon aus, dass die Ausbildung sehr theorielastig ist. Stattdessen haben wir dort schon sehr früh die Theorie mit der Praxis verbunden, was mir sehr entgegenkam.

Zu Beginn der Ausbildung sind wir mit dem Ausbildungsjahr zu einem Entwicklungsworkshop, über eine Woche, in die Eifel gefahren. Dort erhielten wir eine erste Grundausbildung zu Elektrik und Elektronik. Es ging um Schalter, Tasten, wie man Leitungen korrekt verdrahtet und vieles mehr. Durch Gruppenaufgaben (zum Beispiel Personen mit verbundenen Augen führen, kniffliche Aufgaben in bestimmter Zeit lösen, aber auch gemeinsamer Fußball) wurde unser „Wir-Gefühl“ gestärkt.

Zurück im Betrieb ging die Ausbildung gleich interessant weiter: Es galt jetzt, mehr als nur eine Leitung zu verlegen, oder eine Leuchte zu verkabeln. Ich kam mit den komplizierten elektronischen Systemen, Anlagen, oder Automatisierungssystemen in Kontakt. Die Robotertechnik und die Programmierung durfte ich ebenfalls kennenlernen.

Durch Übungsaufgaben im Ausbildungszentrum und mit der Anleitung des Ausbilders konnten wir in die verschiedensten Aufgabenbereiche “hineinschnuppern”: Installation von Bauteilen, analysieren von defekten Geräten oder programmieren von Steuerungen… und dies war nur ein kleiner Teilbereich.

So umfangreich und ausführlich hatte ich mir die Ausbildung gar nicht vorgestellt! Es ist wirklich ein Privileg!

Dann kam die Zeit der Versetzung: Ich konnte die beinahe unendlichen Systeme und Strukturen eines Werkes kennenlernen. Ich war mit einem Facharbeiter unterwegs und kümmerte mich um die Instandhaltung der Systeme, Roboter, und Bandproduktion.

Dort durfte ich das erste Mal das erlernte Wissen selbstständig anwenden und mich in meiner fachlichen Kompetenz „stärken“. Zwischendurch gab es daneben auch kleine Projekte, die umgesetzt werden mussten. Ich fand es super, dass ich ein elektronisches Bauteil selbstständig planen, aufbauen und prüfen konnte. Und ich bin stolz darauf, dass mein Bauteil heute in der Produktion aktiv in Benutzung ist.

Dann wurde mir ein Ausbildungsaustausch vorgeschlagen. Anfang Januar 2014 kam mein Ausbildungsmeister zu mir und stellte mir den Ausbildungsaustausch vor. Es wurde vereinbart, dass ich nach Spanien zu Mercedes-Benz Vitoria fliegen würde.

Vor der Fahrt nach Spanien gab es einen Informationstag in Berlin, organisiert von Arbeit und Leben e.V. Ich bin für den Informationstag extra nach Berlin geflogen. Neben unseren Aufgaben wurden auch kulturelle Aspekte angesprochen. Durch Gruppenaufgaben und spielerische, aktive Mitarbeit wurden uns Informationen übermittelt.

Kurz vor der Reise gab es noch ein Gruppengespräch mit meinem Ausbildungsleiter und Meister. Dort wurden mir allgemeine Informationen zur Fahrt mitgeteilt. Die Adresse des Apartments, die Flugdaten, die Aufenthaltszeit wurden mir anhand von Informationsblättern ausgehändigt. Alle offenen Fragen konnte ich dort klären. Zum Abschluss bekam ich die Daten von der Kontaktperson in Spanien.

Vom Institut Arbeit und Leben e.V. bekamen wir für die sprachliche Vorbereitung ein Passwort für ein Sprachprogramm im Internet. Wir konnten uns zwei Monate vor der Reise auf der Sprachseite vorbereiten. Da ich in der Schule eine gewisse Zeit Spanischunterricht hatte, konnte ich mit dem Programm mein Wissen auffrischen.

Es war Ende Mai und der Tag der Abreise stand vor der Tür. Ich ging mit vollem Koffer los um eine neue Lebenserfahrung zu erleben. Für 3 Wochen war der Austausch ausgelegt.

Gegen Mittag bin ich in Bilbao gelandet. Dort wartete ein Taxi auf mich. Die Fahrt von Bilbao bis Vitoria dauerte 1 Stunde. Ich wurde zu meinem Apartment gefahren. Die 2 ½ Zimmer Wohnung war sehr geräumig und modern ausgestattet. Der Weg zur Arbeit betrug mit dem Bus nur 5 Minuten. In der hauseigenen Rezeption konnte man sich ein Fahrrad ausleihen. Mit dem Fahrrad konnte man problemlos überall hinkommen.

Daimler bietet dort für seine Mitarbeiter einen Busservice an. Vor Beginn der Schicht gab es Busse, die eine Route abgefahren sind. Es gab einen Zeitplan und Halteorte für die Busse. Man konnte diesen Service als Mitarbeiter kostenlos nutzen.

Ich arbeitete im Lackbereich, in der Instandhaltung. Mir wurde eine Kollegin vorgestellt, die mich drei Wochen begleitete. Da sie deutsch sprechen konnte, hatte ich es leichter, alles zu verstehen. Ich konnte mich besser in die Gruppe eingliedern. Mir wurden die ganzen Produktionsprozesse gezeigt und die Systeme erklärt.

Zur täglichen Arbeit gehörte die Präventivarbeit, d.h. Arbeit zur Vorsorge, damit ein Stromausfall im Voraus verhindert werden kann. Jeden Tag mussten wir andere Präventivarbeiten erledigen, z.B. Strom und Wärme. Die verschiedensten Programme, wie z.B. wurden mir erklärt, die für die Produktion von Bedeutung sind. Bei Störungen im Betrieb durfte ich mitgehen und mir die Problematik am Ort anschauen.

Daneben kümmerte ich mich um die Reparaturarbeiten defekter Bauteile und Geräte. Es waren z.B. Spritzpistolen für Farbaufträge in Lackiererei zu reparieren, Leitungen auszutauschen, Touchpads zu verkabeln, oder Temperatursensoren zu reparieren und nachzujustieren.

Es war eine spannende Erfahrung, in einem anderen Land arbeiten zu können. Ich konnte sogar auch die Kultur der Basken kennenlernen und mir wurde die Unternehmenskultur in Vitoria vertraut gemacht.

Es hat wirklich Spaß gemacht und ich konnte viele Erfahrungen aus Vitoria mitnehmen. Es hat mich auch als Person weiter gebracht. Die Zeit hat mich positiv geprägt. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich diese einzigartigen Erfahrungen sammeln konnte. Ein Teil von Daimler zu sein, erfüllt mich mit Stolz!

Der Pariser Autosalon: Merci pour ce moment

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Ihr Buch begegnet mir als Besucher von Paris ziemlich häufig, an Kiosken, an Ständern von Geschäften: Valérie Trierweiler hat abgerechnet. Mit ihrem Ex-Partner, dem französischen Staatspräsidenten, Francois Hollande. Er hat eine Affäre mit einer Schauspielerin und für sie Trierweiler kurzerhand verlassen. Dies alles kann man nun en Detail nachlesen. Eine Affäre als Staatsaffäre: Frankreich ist erregt.

Aber es gibt auch strategische Partnerschaften, die funktionieren. Bei Daimler und Renault werden Verkaufszahlen statt Abrechnungs-Büchern geschrieben. Und die Kinder sind wohlgeraten: Bei Daimler feiern zum Beispiel der smart fortwo und der smart forfour Europa-Premiere.

Die Kleinen zählen zu den größten Stars des Salons. Die neue Generation des Kult- Stadtautos ist jetzt noch französischer, noch smarter: Der mit 2,69 Meter unverändert ultrakompakte smart fortwo entsteht im Werk in Hambach. Und der neue smart forfour wird in Kooperation mit Renault gebaut.

Dort, auf dem Gelände Porte de Versailles ist Frankreich jedenfalls noch „la Grande Nation“: Der Autosalon ist eine der besucherstärksten Messen der Welt. Funkelnd präsentieren sich auf 96.000 Quadratmetern Fläche 250 Aussteller aus 20 Ländern. Mehr als 100 Weltpremieren werden gezeigt. Man kann sich also komplett der Liebe hingeben. Zum Blech. Und sei es auch unvernünftig (wer will schon für immer eine Vernunftbeziehung? -Fragen Sie den französischen Präsidenten).

In Paris geht jedenfalls die stärkste Version der neuen Mercedes C-Klasse an den Start- der Mercedes-AMG C 63. Unter der Haube des stärksten C blubbert und faucht ein vier Liter großer V8-Biturbo mit 476 PS bzw. 510 PS in der potentesten Ausbaustufe „C 63 S“. Der Motor ist eng verwandt mit dem Aggregat aus dem Mercedes AMG GT, der seinerseits in Paris Frauen, Männer und Foto-Objektive anzieht, wie Motten das Licht. Dass Probesitzer am Stand nicht mehr aussteigen, ja, dafür kann er nicht…

Wer von den Besuchern etwas von Technik versteht, erzählt beim Anblick des Motors etwas von „Trockensumpfschmierung“ (ein solches Wort muss ich einfach bei der Suchmaschine eingeben, es heißt auf Französisch „graissage à carter sec“, oh-lala) und „heißem Innen-V“, (das sind erstmals innenliegend am Motor verbaute Abgasturbolader).

Das Wort „Porsche-Jäger“ macht die Runde. Aber wie kann man etwas jagen, das (vom GT) schon überholt ist? Also zur Strecke gebracht? Da muss doch auch dem französischsten Politiker der Jagdtrieb abhandenkommen. “Je suis venu te dire que je m’en vais” hat der französische Chansonnier Serge Gainsbourg mal gesungen. „Ich bin gekommen, um zu Dir sagen, dass ich gehe“… der konnte wirklich romantisch Schluss machen. Adieu „911“ !

Überholt und vergangen ist ja angeblich, wenn man einigen Journalisten glaubt, auch der Trend der Autohersteller zum Elektrofahrzeug. In Paris zeigt Mercedes-Benz gleich zwei neue Stromer: Die B-Klasse Electric Drive und die S-Klasse 500 Plug-in Hybrid.

Die elektrische B-Klasse verfügt über einen doppelten Boden. Darin ist mittig der 28-kWh-Lithium-Ionen-Akku verbaut, vorne sitzt anstelle eines Verbrennungsmotors der 132 kW/180 PS starke Elektromotor.Die Reichweite der B-Klasse Electric Drive beträgt rund 200 Kilometer, ist also für nächtliche (elektrisierende) Fahrten durch Paris oder zu einsamen Chalets außerhalb völlig ausreichend. Nur eine gepanzerte Version für Politiker und Präsidenten und Freundinnen und Schauspielerinnen gibt es nicht. Aber deswegen gleich Motorroller fahren?

Acht, vier, null. Dies kennzeichnet die S-Klasse 500 Plug-in Hybrid in drei Zahlen:

Diese S-Klasse bietet die Fahrleistungen eines Achtzylinders beim Verbrauch eines Vierzylinders und erzeugt über weite Strecken null Emissionen. Anders ausgedrückt: Es ist sparsamste Luxuslimousine der Welt. Weniger ist mehr? Aus Freude am Sparen? Nein, dieses Auto ist der interessanteste Technologie-Träger des Autosalons.

Ein 3,0 Liter großer V6-Benziner, der 333 PS leistet, wird von einem ins Getriebe integriertem E-Motor unterstützt. Dieser kann mit 116 PS die S-Klasse auch allein bewegen -bis zu 140 km/h schnell. Den Strom liefert ein Lithium-Ionen-Akku im Kofferraum, mit einer Kapazität von 8,7 kWh.

Laufen beide Motoren gleichzeitig, schafft der S500 442 PS bei 650 Nm. Drehmoment und fühlt sich dabei wie ein bäriger V8-Motor an. Spannend: Das Laden an der Steckdose oder an der Wallbox könnte bald der Vergangenheit angehören. Denn die Ingenieure bei Mercedes-Benz entwickeln das „induktive“ Laden.

Von den Assistenzsystemen unterstützt, rangiert der zukünftige S-Klasse-Fahrer auf zehn Zentimeter genau über eine Ladespule auf dem Boden. Dann wird aufgeladen. Der Strom fließt kabellos. Laut Entwicklungsvorstand Thomas Weber könnte das induktive Laden noch in dieser Modellgeneration in Serie gehen. „Ach, die Deutschen sind immer so technikverliebt“ könnten unsere französischen Nachbarn jetzt einwenden. Natürlich kommt es auch auf die Technik an. En generalement.

Familie B-Loic Sandra Seitz aus dem Com Bereich Vans

Aber was lieben die Franzosen eigentlich am Auto, will ich wissen und finde am Mercedes-Benz Stand Familie Loic-Bourguignon, die sich halb als Unternehmer, halb privat für ein familientaugliches Auto interessieren. „Bei uns ist das ganz klassisch“, sagt Familien-Vater Ferriere Loic und lächelt verschmitzt, „Ich interessiere mich für PS und Verbrauch, meine Frau für Design und Farben. Und unsere Kleine will natürlich gut rausgucken können.“ Na das klingt doch sehr nach „vereintem Europa“. Sympathisch!

Nicht unterschlagen will ich, dass Mercedes-Benz in Paris beim Automotive Brand Contest für die Gestaltung der C-Klasse, S-Klasse Coupés (jeweils Auszeichnung Exterieur) und der V-Klasse (Interieur) viermal die Auszeichnung Best of Best gewonnen hat. Darauf ein warmes Getränk aus pürierten Möhren samt Strohhalm, wurde am smart-Stand gereicht. Schmeckt nachhaltig!

Mein Tag in Paris ist viel zu schnell vorbei, es geht zum Flughafen Charles de Gaulle. Vor rund 50 Jahren, als de Gaulle Präsident war, feierte in Paris der Mercedes 600 seine Premiere. Fahrzeug und Präsident sind bis heute unvergessen. Ich winke dem Foto von Madame Trierweiler neben ihrem Titel im Büchershop zum Abschied zu: Merci Paris, merci Autosalon, „merci pour ce moment“…

Der Pariser Autosalon ist bis zum Freitag nur für Fachbesucher und die mehr als 13 000 akkreditierten Journalisten geöffnet. Von Samstag an bis zum 19. Oktober steht die Messe dann allen Auto-Interessierten offen.

Filmstars, Trucks und unvergessliche Erlebnisse

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Ich gehe einen langen, dunklen Tunnel entlang. Beleuchtet nur von einem gedämpften, blauen Licht. An der Wand sind einzelne Worte angestrahlt: „Kraftstoff sparen. Gewusst wie.“ fällt mir direkt ins Auge. Ein leichtes Summen von vielen verschiedenen Stimmen liegt in der Luft. Langsam gehe ich weiter, biege einmal nach rechts und bin fast ein bisschen geblendet, von dem hellen Licht, das mir plötzlich entgegenstrahlt.

Ich stehe in der Messehalle 14 auf der Nutzfahrzeug-IAA in Hannover – die Halle von Daimler. Insgesamt gibt es hier knapp 70 Exponate zu bewundern. Kein anderer Hersteller präsentiert sich in diesem Umfang in einer eigenen Halle. Auf den ersten Blick stechen mir natürlich die Fahrzeuge ins Auge. Lkws reihen sich an Busse, daneben stehen die Vans. Drumherum tauschen sich interessierte Besucher über die Neuheiten aus.

Ich selbst bin mit meinem Team herkommen. Ich arbeite als Werkstudentin bei Daimler Trucks #1, einem globalen Projekt, durch das ich tagtäglich mit ganz unterschiedlichen Truckthemen in Berührung komme. Im Mittelpunkt steht dabei immer ein bisschen der Vergleich mit unseren Wettbewerbern. Doch vom Schreibtisch in unserem Büro in Stuttgart aus ist das ganze Thema doch sehr abstrakt. Deshalb sind wir als Team nach Hannover gefahren, um uns vor Ort ein Bild vom Daimler-Auftritt zu machen und unsere Produkte einmal hautnah zu erleben. Und das kann sich sehen lassen.

Bereits beim Betreten der Halle bemerke ich eine Menschentraube auf der gegenüberliegenden Seite, dort, wo das Highlight Daimlers steht – der Future Truck. Dr. Bernhard zeigt gerade Verkehrsminister Dobrindt, was der Future Truck so alles kann. Die Journalisten drängen sich aneinander und bemühen sich um die besten Fotos. Und auch wir bahnen uns unseren Weg durch die Menschenmenge. Kurz darauf findet auf einer anderen Bühne in der Halle eine weitere Show statt. Der neue Vito rollt unter Trommelmusik mit einer beeindruckenden Szenerie auf die Bühne. Die Zuschauer drängen sich davor, die Handykameras gezückt.

Sechs Wochen hat es gedauert, bis die Halle so aussah, wie heute, erzählt uns die Kollegin, die uns über den Stand führt. Wir gehen von Lkw zu Lkw, von Bus zu Bus, in grau, weiß oder auch giftgrün stehen sie da, und wir erfahren, was Daimler für Neuheiten präsentiert. FUSO, Setra und Daimler sind in der Halle vertreten, Bharat Benz daneben, jede Marke hat ihren eigenen Bereich.

Fast durch Zufall stoßen wir auf einen Informationsstand, an dem die Daimler Driving Experience empfohlen wird. Einmal im Lkw mitfahren? Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und buchen die Tour „Offroad“, um einmal hautnah zu erleben, was unsere Produkte so können. Am Nachmittag soll es losgehen, also heißt es erstmal: Bis dahin so viel sehen, wie möglich.

Von den ersten Eindrücken überflutet, machen wir uns auf den Weg, die gesamte Messe zu erkunden. Wir sind noch keine fünf Minuten unterwegs, als wir bereits zwei weitere Highlights entdecken. Im Eingangsbereich der angrenzenden Halle steht in beeindruckender Farbenpracht in rot und blau ein Filmstar: Optimus Prime aus dem Film Transformers, ein riesiger Lkw von der Marke Western Star. Die Besucher stehen Schlange, um sich mit dem Koloss fotografieren zu lassen. Auch ich stelle mich an und freue mich hinterher über das Foto, das gleich an alle Freunde zu Hause gesendet wird!

Optimus Prime aus dem Film Transformers, ein riesiger Lkw von der Marke Western Star.

Und auch vor der Halle gibt es einiges zu sehen. Zum Beispiel steht da der WM-Truck, mit dem unsere Fußball-Nationalmannschaft nach ihren WM-Sieg gefahren ist. Ich klettere die Stufen nach oben. Der Boden ist im originalen Fußballrasen-Design. Ein bisschen fühle ich mich selbst wie ein Weltmeister. Schnell ein weiteres Foto und weiter geht’s.

Natürlich schauen wir uns auch die Wettbewerber an. Namhafte Truckhersteller aus der ganzen Welt sind hier vertreten. Doch auch kleine Auftritte fallen ins Auge. So werden an einem Stand auf dem Boden Trucker-Anstecker und Schlüsselbänder verkauft. Ich fühle mich wie in einer anderen Welt. Doch viel Zeit bleibt nicht, um alles ausführlich zu begutachten. Denn schließlich wollen wir die Driving Experience auf keinen Fall verpassen.

Mit dem Bus werden wir mit den anderen Teilnehmern zum Testgelände gefahren. Dort sehen wir neben einer asphaltierten Teststrecke auch das, was uns später noch erwartet: die Offroad-Strecke. Steile Hügel, unbefestigte Straßen, steinige Fahrbahnen – ein wenig mulmig wird mir bei dem Anblick schon zumute. Diese Strecken soll ein Truck tatsächlich bewältigen können? Nach einer kurzen Vorführung des Active Brake Assist 3, bei der die autonome Vollbremsung eines Lkw demonstriert wird, heißt es auch schon „bitte einsteigen“.

Ich klettere in einen orangefarbenen Atego, schnalle mich an und bin voller Erwartungen, wie die Fahrt wohl sein wird. Der Motor heult kurz auf und schon geht es los. Das Gefühl ist ein ganz anderes als in meinem eigenen kleinen Pkw. Wir fahren einige Meter, als der Kollege, der „meinen“ Truck fährt, plötzlich sagt: „So, jetzt sehen Sie gleich nur noch den Himmel und dann nur noch Erde.“ Der Truck steuert auf einen besonders steilen, kleinen Hügel zu. Und tatsächlich: Der Truck fährt so steil nach oben, dass mein Blick zum Himmel wandert und von einer Sekunde zur nächsten, habe ich das Gefühl, waagerecht in der Luft zu hängen. Ich sehe nur noch die Erde vor mir und fühle mich wie auf einer sehr langsamen Achterbahnfahrt. Ich frage mich, wie das Ganze funktionieren kann, und ein kleiner Teil von mir rechnet eigentlich die ganze Zeit damit, einfach vornüber zu kippen. Mein Herz setzt einen kleinen Moment aus, doch nichts passiert. Der Truck schafft den Hügel mit Leichtigkeit. Und ich bin ein wenig erleichtert, wieder die Strecke vor Augen zu haben.

Nach knapp einer Stunde ist die Testfahrt vorbei. Und damit auch mein Tag auf der Messe. Ich fühle mich ein wenig überflutet von den vielen neuen Eindrücken und den beeindruckenden Erlebnissen auf der Teststrecke. Ein bisschen stolz bin ich auch, ein kleiner Teil dieses großen Ganzen zu sein. Ich bin sicher: In zwei Jahren werde ich wieder mit dabei sein.

Daimler Prüf- und Technologiezentrum auf der Zielgeraden

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Nun ist der Weg bereitet: Mit der Erteilung der offiziellen Genehmigung für den Baustart hat Daimler einen weiteren Meilenstein zur Realisierung des Prüf- und Technologiezentrums in Immendingen erreicht. Am 18. September 2014 trafen sich Vertreter von Bund, Land und Region im Rahmen einer Pressekonferenz und übergaben die Dokumente.

Nach einer mehrjährigen Suche nach einem geeigneten Standort kann nun das Daimler Prüf- und Technologiezentrum in Immendingen gebaut werden. Die Kolleginnen und Kollegen in Sindelfingen und Stuttgart erhalten mit dem Prüfzentrum in Immendingen ein wichtiges „Handwerkszeug“ und gewinnen mit den Mitarbeitern im Prüf- und Technologiezentrum zusätzliche Schlagkraft, die dem gesamten Forschungs- und Entwicklungsbereich zugute kommen wird.

 

Und damit wird die Gemeinde in den Fokus der Automobilentwicklung der Zukunft rücken. Im Prüfzentrum wird Daimler neue Fahrzeuge testen, deren Emissionen weiter gesenkt werden. Die Anwendung neuer Leichtbau-Werkstoffe und Leichtbautechnologien wird ebenfalls in Immendingen bis zur Serienreife getestet.

Materialien wie Aluminium oder faserverstärkte Werkstoffe senken durch ihr geringes Gewicht den Kraftstoffverbrauch. Außerdem wird Daimler auf dem Gelände des neuen Prüfzentrums Assistenzsysteme testen und weiterentwickeln.

Diese Systeme unterstützen den Fahrer und tragen zur Verkehrssicherheit bei, weil sie helfen, Unfälle zu vermeiden. Auch das „autonome Fahren“, also das Fahren ohne Fahrer, wird für die Zukunft der Mobilität eine wichtige Rolle spielen – geprüft und getestet in Immendingen.

Die in Immendingen vorhandene Kaserne wird als Technologiezentrum eine neue zukunftsweisende Nutzung finden. Hier werden bereits ab 2015 erste Entwicklungsingenieure einen Arbeitsplatz finden. Die dortigen baulichen Möglichkeiten bieten große Chancen für unser Unternehmen und die Gemeinde Immendingen. Das ist die technische Seite.

Die gesamte Region in und um Immendingen kann von der neu geschaffenen Wirtschaftskraft und Forschungskompetenz profitieren, weil Daimler plant, ortsansässige Firmen sowohl in der Bauphase als auch nach Aufnahme des Betriebs einzubinden. Das ist die wirtschaftliche Seite.

Besonders hervorheben möchte ich aber die menschliche Seite. Es war und ist ein Lerneffekt für alle am Projekt Beteiligten. Uns als Daimler-Mitarbeitern war und ist es ganz wichtig den Dialog mit allen Beteiligten in den Vordergrund zu stellen. Wir wollen die Bürger, Umweltverbände, Naturschützer, Landwirte und ortsansässigen Unternehmen als Partner.

Deshalb haben wir schon zu Beginn der Gespräche mit der Gemeinde über das Prüf- und Technologiezentrum und einen geeigneten Standort ein Forum eingerichtet, in dem sich Privatpersonen, Verbandsvertreter oder Schulklassen über Bauvorhaben sowie Zweck des Prüfzentrums informieren können.

Bis heute gab und gibt es dort zu wichtigen Teilaspekten des Projekts Informationsveranstaltungen mit regen Diskussionen, zum Beispiel, was aus den zivilen Mitarbeitern des ehemaligen Bundeswehrstandortes wird (Daimler zieht auf das Gelände einer ehemaligen Kaserne mit Standortübungsplatz), ob durch das Prüfzentrum Arbeitsplätze in der Region gerade für den Nachwuchs geschaffen werden, ob es nach dem Betreiben der Schießanlage der Bundeswehr eher lauter oder leiser wird und wie umweltverträglich überhaupt das ganze Gelände gestaltet wird.

Viele Fragen wie diese werden auf unserer eigenen Internetseite beantwortet. Ich war auch positiv überrascht und tief beeindruckt mit welcher Offenheit und Herzlichkeit wir von den Immendingern empfangen wurden.

Mich begeistert die Aufgeschlossenheit der Immendinger. Wir müssen uns darüber im Klaren sein: ein Projekt dieser Größe findet nicht nur Wohlgefallen. Die Vertreter des Umweltschutzes beäugen solche Vorhaben wie unser Prüf- und Technologiezentrum natürlich auch kritisch. Das ist ihre Aufgabe.

Wir haben daher auch grundsätzlich zusammen mit den Umweltschutzverbänden die Standortauswahl vorangetrieben und Flächen mit außerordentlicher naturschutzfachlicher Bedeutung ausgeschlossen: So führten Brutplätze des Ziegenmelkers oder des Heldbocks, ein seltener Käfer, geradezu automatisch zum Ausschluss dieser möglichen Standorte.

Waren seltene Tierarten in einem begutachteten Gebiet vorhanden, fiel die Standortoption weg! Und dies war öfter der Fall. Aber von den Vertretern der Umweltschutzverbände kam schließlich auch der Hinweis auf das Bundeswehrgelände in Immendingen.

Wir beziehen die Verbände in alle Schritte mit ein, im offenen Dialog; dies war auch wichtig für die Kartierung von Flora und Fauna. Die gesamte Fläche wurde kartiert, und zwar von Kartierern aus dem Umfeld von NABU, Landesnaturschutzverband und BUND. Ich wandere sehr viel mit meiner Frau und Familie. Daher ist der Schutz von Pflanzen, Natur und Tieren auch für mich von großer Bedeutung.

Aber man hört in diesem Zusammenhang oft von Tieren, auf die ich vorher noch nie gestoßen war… dann muss man sich eben einarbeiten. Und so ist das Projekt auch ein Weiterbildungsprojekt für mich und alle Beteiligten. Man lernt jeden Tag etwas dazu, zum Beispiel zu „Forstfragen“.

Uns war es in all den Gesprächen und Anhörungen wichtig, klar zu machen, dass unsere Autos mit Nutzung des Zentrums durch Entwicklung und Tests leichter und sicherer werden sollen. Die Sinnhaftigkeit des Projektes musste vor dem Bauplan mit allen diskutiert werden. Und das hat gut geklappt.

Das Konzept wurde gemeinsam weiterentwickelt und nicht einfach „vorgelegt“. Es wird auf dem Gelände auf Vorschlag der Natur- und Umweltschutzverbände zum Beispiel zukünftig eine Wildtierpassage geben; es musste abgewogen werden, ob Bäume (Fichten) gefällt werden sollen, weil Magerwiesen kostbarer sind – was auch die Baupläne räumlich veränderte.

Es war und ist immer ein Geben und Nehmen an Informationen. Auch historische Stätten müssen beachtet werden, wie eine Kapelle oder ein Feldkreuz. Hier hat der Dialog mit Gemeinde und Schwarzwaldverein geholfen, auf solche Dinge aufmerksam gemacht zu werden.

Es ist also in Baden Württemberg noch möglich, ein Großprojekt dieser Art zu realisieren. Uns ist gelungen, in einer konstruktiv-kritischen Art mit allen zusammen zu arbeiten. Auch die Bauphase, die im Herbst dieses Jahres beginnt, wird eine erneute Bewährungsprobe.

Wir wollen das gesamte Projekt offen und transparent umsetzen. Und gemeinsam mit den Immendingern zeigen: Da entsteht etwas Zukunftweisendes. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Start und haben die Zielgerade vor Augen: „Immendingen baut Zukunft!“

Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Meinrad Joos, Leiter der Abteilung Forstdirektion Freiburg, Markus Hugger, Bürgermeister Immendingen, Rainer Imdahl, Projektleiter Daimler AG, Thomas Felgenhauer, Daimler Real Estate, Stefan Bär, Landrat Kreis Tuttlingen, Dr. Lothar Ulsamer, Daimler AG, Guido Wolf, Landtagspräsident Baden-Württemberg, Caroline Anstett, Projektleiterin Daimler AG bei der Übergabe der entscheidenden Genehmigungen für den Baustart des Prüf- und Technologiezentrums

Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Meinrad Joos, Leiter der Abteilung Forstdirektion Freiburg, Markus Hugger, Bürgermeister Immendingen, Rainer Imdahl, Projektleiter Daimler AG, Thomas Felgenhauer, Daimler Real Estate, Stefan Bär, Landrat Kreis Tuttlingen, Dr. Lothar Ulsamer, Daimler AG, Guido Wolf, Landtagspräsident Baden-Württemberg, Caroline Anstett, Projektleiterin Daimler AG bei der Übergabe der entscheidenden Genehmigungen für den Baustart des Prüf- und Technologiezentrums

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