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Wiener Schnitzel made in China: Auto China 2014 in Beijing

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Wiener Schnitzel made in China: Auto China 2014 in Beijing

Ostern fällt in diesem Jahr aus, statt Eiersuchen im Kreise der Lieben steht die Auto China 2014 in Beijing auf dem Programm. Der Dreiklang lautet: Karfreitag in den Flieger, Ostermontag zurück und am Dienstag wieder im Büro. Der Tag beginnt für uns bereits vor Messebeginn mit Auto. Mit viel Auto. Hier in Beijing scheint alles größer: Riesenflughafen, gigantische Hochhäuser wie das CCTV-Gebäude, vielspurige Autotrassen und leider auch Mega-Staus. Die Uhr zeigt halb Acht. Ihre Zeiger bewegen sich schneller als wir. Stillstand auf vier Spuren. Und wenn es ein wenig vorwärts rollt, wird es schnell eng. Beijings Autofahrer scheinen den mutigen Elan italienischer Autolenker mit dem Durchsetzungswillen deutscher Fahrer zu vereinen. Dazwischen todesmutige Fußgänger. Ein Herr mit Aktentasche und riesigem Smartphone zwängt sich durch den Gegenverkehr, den Blick unentwegt aufs Display geheftet. Um Zentimeter verfehlt vom Außenspiegel eines Rollers.

Endlich an der Pforte angelangt, scheint dort ein Lotterieunternehmen Sponsor zu sein. Zehn Drehkreuze, die nur jeweils geschätzte drei von zehn Ausstellerausweisen akzeptieren, zehn englisch unkundige Pförtner und ein permanent plärrendes Megaphon. Ich komme durch, meine Kollegin bleibt draußen. Nach minutenlangem Gestikulieren und dem Ausprobieren aller Drehkreuze darf sie dann doch passieren. Geschafft. Vor uns liegen neun Messehallen mit 2000 Ausstellern aus 14 Ländern. Fast 120 Neuvorstellungen sind angekündigt.

"Alt und Jung, Kind und Kegel schieben sich an diesem „Presse- und Fachbesuchertag“ durch die Hallen."

Was als erstes auffällt: Die Masse an Besuchern. Alt und Jung, Kind und Kegel schieben sich an diesem „Presse- und Fachbesuchertag“ durch die Hallen. Auch in Halle W 4, wo bereits die Vorbereitungen für die Mercedes-Benz Pressekonferenz laufen. Während hinter der Bühne die letzten Checks angesetzt sind, drängen sich davor bereits hunderte Neugierige. Tarnfleck-Uniformen marschieren auf, bilden eine Kette um den Stand. Vorschrift der Messeleitung, um zu vermeiden, dass die Besucherscharen die Bühne stürmen. Weniger der Autos wegen als der Sängerin Coco Lee, die einen Teil des Showprogramms auf unserem Stand bestreitet. Und tatsächlich: Kaum betritt sie die Bühne, bricht um mich herum Hektik los. Ein chinesischer Pressekollege zu meiner rechten schnattert aufgeregt in sein Handy, derweil drückt zu meiner Linken eine junge Dame verzweifelt auf ihrem pinken „Hello Kitty“ Handy herum. Ausgerechtet jetzt digitale Ladehemmung statt cooler Selfies – Murphy´s Law gilt also auch in China. Bei Hyundai muss sogar die komplette Halle abgeriegelt werden. Auch hier nicht wegen der kleinen SUV-Studie ix25, sondern wegen dem chinesischen Popstar Leehom Wang, der hier auftritt.

Neben den Stars sind natürlich die Autos die Stars. So auch unsere Langversion der C-Klasse und natürlich unser Concept Coupé  SUV, die beide zu den wohl am heftigsten umlagerten Ausstellungsstücken der Messe zählen. Abgesehen von den Premieren unserer deutschen Mitbewerber – etwa dem BMW Vision Future Luxury oder dem Audi TT Offroad Concept – sind insbesondere die vielen chinesischen Lokalmarken interessant, die es bislang noch nicht nach Europa geschafft haben. Chery,  GAC, Haval, SIAC, Tian, Great Wall und Qoros, um nur einige zu nennen. Hier zeigt sich, dass es zwar immer noch viel von Europa oder den USA Kopiertes gibt, aber sich mehr und mehr ein eigenständiges Design für die rasant wachsende chinesische Mittel- und Oberschicht durchsetzt. So zeigt Haval beispielsweise die Studie eines sportlichen SUV Coupé mit Plug-in Hybrid und einem angegebenen Verbrauch von unter drei Litern.

Concept Coupé  SUV

Überhaupt haben die alternativen Antriebe hier einen hohen Stellenwert. Einer der Stars unter den rund 80 Welt- premieren zu diesem Thema ist Denza. Der im Joint Venture zwischen Daimler und unserem chinesischen Partner BYD (Build Your Dreams) entstandene Stromer schafft 300 Kilometer Reichweite mit seinem 116 PS starken E-Motor. Das Fahrzeug, dass nur in China erhältlich sein wird, kommt im Herbst auf den Markt.

Die Tour durch die Hallen ist nicht nur aus technischer Sicht eine spannende Entdeckungstour: So unterscheidet sich die Präsentation der Fahrzeuge oder die Aufmachung der Stände manchmal doch sehr von unseren Gewohnheiten. So viel Blumenschmuck auf den Podien, goldbeschleifte Stuhlhussen und dezibelstarke und hochfrequente Dauerbeschallung etwa findet man weder auf der IAA noch auf dem Genfer Autosalon. Zu schaffen macht uns neben der lauten Geräuschkulisse dabei vor allem eines: Die Temperatur, die unter den grellen Scheinwerfern an einen Mittag in der Wüste Gobi erinnert. Längst ist der Anzug durchgeschwitzt. Abkühlen vor den Türen? Ebenfalls nicht unbedingt empfehlenswert. Hier hat es zwar nur rund 20 Grad, aber der allgegenwärtige Staub haftet hervorragend am feuchten Anzugstoff und ergibt eine feine, aber sichtbare Panade. Vielleicht war der Erfinder des Wiener Schnitzels in Wirklichkeit Chinese.  

Doch irgendwann geht dann aber auch der härteste Messetag zu Ende. Der Ausgang liegt hinter den Lotterie-Drehkreuzen. Gleiche Prozedur wie am Morgen – diesmal ziehe ich den „Zonk“ und komme nicht raus. Ich muss nur alle Drehkreuze ausprobieren, dann entlässt mich ein freundlicher Türsteher auch ohne funktionierendes Ticket in die Freiheit. Im Auto die Fotobeute des Tages durchgeklickt und die Notizen vervollständigt. Das funktioniert hervorragend – im Mega-Stau des abendlichen Beijing.

 


Landluft macht Karriere: Pathfinder-Konferenz des Handelsblatts in Berlin

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Landluft macht Karriere: Pathfinder-Konferenz des Handelsblatts in Berlin

Trendiges in Tempelhof: Auf der Pathfinder-Konferenz des Handelsblatts in Berlin

Endlich mal wieder einer, der bei der Landung klatscht. Manche Trends sterben nie, andere werden schneller Wirklichkeit, als man denkt. In der Financial Times lese ich, dass China bereits 2014 zur größten Wirtschaftsmacht der Welt wird – statt, wie bisher prophezeit, Ende des Jahrzehnts. Aber hoppla, falsche Zeitung zitiert! Ich bin an diesem 1. Mai ja auf dem Weg zur Pathfinder-Konferenz des Handelsblatts. Vielleicht kann die ja eine Schneise durch das Trend-Dickicht schlagen?

Das Leben als Wartezimmer

Auf Initiative der Wirtschaftszeitung soll der Tag der Arbeit zum Tag des Nachdenkens werden. Das schadet bekanntlich nie, schon gar nicht in Berlin, und erst recht nicht am 1. Mai. Bereits bei der Anfahrt informiert eine Verkehrstafel: „Viele Demos und Feste!“ Die Handelsblatt-Konferenz ist glücklicherweise weitgehend verkehrsneutral, da sie auf dem Flughafen a.D. Berlin-Tempelhof ausgerichtet wird. Früher landeten hier die Rosinenbomber, heute gibt es intellektuelle Care-Pakete: Sechs CEOs haben jeweils 100 Nachwuchsführungskräfte und je einen Gastredner mitgebracht, der ein Zukunftsthema beleuchten wird. Zum Auftakt werden wir erst einmal von der Poetry-Slammerin Julia Engelmann darauf eingestimmt, dass es im Leben auch anders laufen kann, als man denkt: „Mein Leben ist ein Wartezimmer, aber niemand ruft mich auf.“ Großartig. Tosender Applaus, und das, obwohl alle Anwesenden längst drangekommen sind.

Pathfinder -  Veranstaltung im Flughafen Tempelhof (Copyright: Dominik Butzmann für Handelsblatt)

Zu viel arbeiten, zu wenig denken

Ebenfalls ein Gespür für prägnante Formulierungen beweist ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger: Viele Führungskräfte haben die Tendenz, zu viel zu arbeiten und zu wenig zu denken, meint er. Der Mann weiß, wovon er spricht, denn wenn ich richtig verstanden habe, hat er gerade weit über die Hälfte seiner Manager ausgetauscht. Hiesingers eigentliches Thema heute ist Team-Work, und er hat dafür Hans-Dieter Hermann, den Chefpsychologen der Deutschen Nationalelf, mitgebracht. Ich lerne, dass die durchschnittliche Ballbesitzdauer der deutschen Spieler von der vorletzten auf die letzte Weltmeisterschaft von fast drei Sekunden auf unter eine Sekunde gesunken ist. Einerseits ein gutes Zeichen für den Team-Geist, andererseits: Wenn das so weitergeht, haben die bald gar keinen Ballbesitz mehr. Interessante Einblicke also – nur das kürzliche 0:4 Desaster des FC Bayern gegen Real Madrid möchte der DFB-Chefpsychologe auf Nachfrage lieber nicht kommentieren.

Sei lieber nicht immer ganz Du selbst

Ähnlich hält es Siemens-Chef Joe Kaeser mit der Übernahmeschlacht um Alstom, die zu diesem Zeitpunkt gerade in vollem Gange ist. Dafür hat er mit Herminia Ibarra eine der laut Harvard Business Review 50 weltweit einflussreichsten Management-Gurus mitgebracht. Ibarra macht eindrucksvoll deutlich, dass es auch in Führungsfragen auf „Besitz“, nämlich auf „Raumbesitz“ ankommt. Leitfrage der INSEAD-Professorin: Soll ich als Führungskraft „ganz ich selbst“ sein – selbst wenn das der Lösung meiner Probleme nicht unbedingt dienlich ist? Oder soll ich meine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen, indem ich im Zweifel eher situationsadäquat als authentisch bin? Die Devise „Just be yourself“ lehnt die Management-Zoologin jedenfalls ab: eine Bremse für jede persönliche Weiterentwicklung!

Vom Krückstock und anderen Abhängigkeiten

Nun aber ist Dieter Zetsche dran, der mit einer S-Klasse Intelligent Drive auf die Bühne kommt – autonom, fahrerlos, und anders als seine Vor-CEOs in grauen Sneakers und Jeans. Im Unterschied zu mir weiß unser Chef also, was unter dem angekündigten Dresscode „Smart Casual“ zu verstehen ist. Normalerweise, so Zetsche, sei es ja keine gute Idee, am 1. Mai in Berlin eine S-Klasse vor großen Menschenmengen zu parken: „Aber heute wollen wir zeigen, dass autonom sein und S‑Klasse fahren kein Widerspruch sein muss.“ Die Botschaft: Das Automobil steht für Freiheit, autonomes Fahren vergrößert diese Freiheit, und deshalb kommt autonomes Fahren langsam, aber gewaltig. Bis Ende des Jahrzehnts könnte es bereits auf Autobahnen so weit sein. Das Publikum findet’s gut, und fast alle sagen, sie können sich das vorstellen. Sicherheitshalber wird ausdrücklich klargestellt, dass die Punkte in Flensburg auch bis auf Weiteres nicht von Mercedes übernommen werden. Ein kritischer Einwand lautet: Wird der Mensch durch solche Technologien nicht zu abhängig von der Maschine? Daimler-Zukunftsforscher Alexander Mankowsky, der sich zuvor auf der Bühne in Hangar 4 ausführlich mit dem Thema „Autonomie“ auseinandergesetzt hat, kontert plakativ: „Wenn Sie sich auf einen Krückstock stützen, sind sie ebenfalls abhängig!“

Pathfinder -  Veranstaltung im Flughafen Tempelhof (Copyright: Dominik Butzmann für Handelsblatt)
Dieter Zetsche kommt beim Pathfinder Event mit der autonomen S-Klasse Intelligent Drive auf die Bühne: Video

Eine Besatzung für das Raumschiff Erde

Nachmittags geht es dann noch höher hinaus: Bahnchef Rüdiger Grube hat den Astronauten Ron Garan eingeladen, der uns daran teilhaben lässt, wie seine Aufenthalte im All seine Perspektive auf die Erde verändert haben. Grenzen beispielsweise, so der US-Amerikaner, würden vom Weltraum aus vollkommen überflüssig erscheinen. Sein Appell: Wir gehören alle zur Besatzung des Raumschiffs Erde – und entsprechend hilfsbereit sollten wir einander begegnen. Eine galaktisch gute Vorstellung.

Angst als Stoppschild im Leben

Dass es mit der globalen Harmonie heutzutage noch nicht uneingeschränkt klappt, wird deutlich, als Wladimir Klitschko (der erst wenige Tage zuvor in seinem 25. Titelkampf als Schwergewichts-Weltmeister ungeschlagen blieb) ein paar Eindrücke vom Maidan in Kiew schildert. Seine Klitschko Management Group hat den Philosophen Peter Sloterdijk zum Diskurs über „Fortune & Fight“ gebeten, Handelsblatt-Chefredakteur Gabor Steingart geht moderierend über zwölf Runden in den Infight. Plötzlich fallen Sätze wie „Der glücklichste Tag der Menschheit war der, als wir aus dem Paradies vertrieben wurden“ (weil damit das tätige Schaffen begann und dem süßen Nichtstun ein Ende gesetzt wurde). Mit der Feststellung: „Angst ist das Stoppschild in Deinem Leben“ beweist allerdings auch Klitschko, der übrigens nach eigenem Bekunden nach dem Ende seiner Ringkarriere ein wirtschaftliches Schwergewicht werden möchte, philosophisches Talent. Dann aber kommt er mit einem Satz wie eine rechte Gerade wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: „We have lots of competitors, and we have to knock them out.“

Dirigieren und harmonieren

Den krönenden Abschluss bildet der Auftritt der Berliner Philharmoniker mit ihrem Dirigenten Gernot Schulz, die auf Einladung von Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen gekommen sind und am Beispiel des Klassikers „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen“ beeindruckend deutlich machen, dass ein- und dieselbe Partitur je nach Wirken des Dirigenten völlig unterschiedlich klingen kann. Führung macht eben den Unterschied. Wie in der Wirtschaft (und wahrscheinlich überall sonst im Leben) geht es auch bei den Philharmonikern darum, eine Gruppe von Individualisten zu höchster Präzision und Geschlossenheit zu bringen. Das aber klappt nur, wenn alle eine gemeinsame Leidenschaft haben und uneingeschränkt harmonieren, sagt Schulz. Ausgewählte Publikumsteilnehmer dürfen sich als Dirigenten zur Probe selbst davon überzeugen – mit zum Teil imponierenden Resultaten. Ich frage mich, ob ein Stock auch in meinem eigenen Team zur Harmonie beitragen kann? Und wenn ja, wie.

Pathfinder -  Veranstaltung im Flughafen Tempelhof (Copyright: Dominik Butzmann für Handelsblatt)

Landluft macht CEOs

Die wichtigste Erkenntnis des Tages aber ist: Drei von fünf der anwesenden DAX-Vorstandschefs sind auf dem Bauernhof groß geworden. Merke: Landluft macht CEOs – nur: Wo bekomme ich in meinem Alter jetzt noch einen Bauernhof her?

Kein “Oldie”, sondern “Goldie”: Mein Job als Senior Expert bei Daimler

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"Oldie" but Goldie: als Senior Expert bei Daimler "rocken"

Drei Wochen nach meinem Renteneintritt Ende 2012 bekam ich unverhofft mitten im Weihnachtsstress ein Päckchen von meinem ehemaligen Unternehmen, der Daimler AG. Als ich es ausgepackt hatte, war ich mehr als erstaunt: es war das Video  „Space Cowboys“  mit Clint Eastwood. Mein erster Gedanke war, dass sich jemand über mich lustig macht.  Als ich dann jedoch einen Brief, unterschrieben vom Daimler Personalvorstand las, erfuhr ich zum ersten Mal von dem neuen Projekt „Space Cowboys“  bei Daimler.
Dann kam Weihnachten und das Projekt hatte ich wieder vergessen. 2013 fing mein neues Leben als Rentnerin dann so richtig an, und ich meldete mich bei einem Vormittagskurs in Spanisch an. Montags arbeitete ich immer in einer Boutique meiner Freundin in Stuttgart. Nach etwas mehr als 44 Berufsjahren unter Anderem im Vertrieb, ging es mir gut als Rentnerin und die Woche wurde schön eingeteilt. Regelmäßig bekam ich Briefe bezüglich des Space Cowboy Projekts bzw. den Senior Experts, wie es auch genannt wurde. Aber dass es mich einmal betreffen würde, darüber habe ich nie nachgedacht.

Jung und Alt profitieren vom gegenseitigen Austausch

Im Juni 2013 wurde ich angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte wieder vorübergehend einzusteigen. Ich habe meine Familie gefragt, welche einverstanden war. Meine Tochter hat es cool gefunden. Ich habe das Team im Vertrieb, in dem ich arbeiten sollte, gut gekannt und die Arbeit war mir ja seit 44 Jahren mehr als vertraut. Ich wurde bei meinem Vorstellungsgespräch informiert, dass ich für 6 Monate gebraucht wurde, danach werde die Stelle mit einer jungen Auszubildenden besetzt. Ihre Ausbildung war noch nicht beendet und sie konnte erst Ende November/ Anfang Dezember anfangen. Ich hatte so die Möglichkeit mit meiner Nachfolgerin ein paar Wochen zusammenarbeiten zu können, damit sie am Anfang nicht gleich ins „kalte Wasser geschmissen“ würde.

Ich habe mich die ganze Zeit sehr wohl gefühlt und war bei meinen ersten Arbeitstagen angenehm überrascht, wie gut ich von allen in Möhringen wieder freudestrahlend empfangen wurde. Jüngere Kollegen profitieren von der Erfahrung und vom Wissen der Space Cowboys.

Als Space Cowgirl zu arbeiten, habe ich nie bereut. Es macht mir nach wie vor Spaß. Ich konnte mein jahrelang erarbeitetes Wissen weitergeben und im Vertrieb mit der Auftragsteuerung helfen. Insbesondere für das Auftragsmanagement der Lateinamerikanischen Märkte bin ich Expertin und konnte meine Erfahrung gut einsetzen. Das Monitoring der Produktions- und Liefertermine sowie die Steuerung der Messe- und Markteinführungsfahrzeuge gehörten ebenso zu meinem Arbeitsbereich, wie die Sicherstellung der Termineinhaltung. Eine weitere Herausfordrung war die Organisation von Sondertransporten und Luftfrachten, ein komplexer Prozess, bei dem ich durch meine langjährige Expertise gut unterstützen konnte. Die temporäre Unterstützung ist eine Bereicherung auf beiden Seiten. Ich konnte mein langjährig erarbeitetes Expertenwissen an die neue Kollegin weitergeben, was ihr eine zusätzliche Sicherheit gab. Ich selbst habe von den jungen Kollegen auch lernen können, sei es in den neuen Systemen oder auf persönlicher Basis. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht und ich war froh, dass ich noch topfit bin und daher diese Phase keine Belastung war. Schnell ist dieses halbe Jahr vergangen. Offensichtlich war meine Arbeit gefragt, denn ich wurde erneut von einem anderem Fachbereich angefragt und so bin ich erneut als „Space Cowgirl“ temporär unterwegs.

Wenn ich ein Resümee ziehe, hat diese Zeit als Space Cowgirl mir viele neue Erfahrungen gebracht, womit ich nie gerechnet hätte. Ein Interview in der Bildzeitung mit Fotostrecke und noch dazu ein Interview mit einer Kundenzeitschrift einer Bank. Und als Krönung wurde ich zu einem Businesslunch mit Dr. Zetsche zusammen mit anderen Space Cowboys eingeladen.
Mein Spanischkurs vermisst mich und das bedeutet, dass nach Beendigung meines zweiten Senior Experts Einsatzes mein Privatprogramm wieder so sein wird, wie mein erstes Renten-Schnupper-Halbjahr, was ich auch sehr genossen habe.

Start me up – das Studienförderprogramm „Daimler Student Partnership”

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Start me up – das Studienförderprogramm „Daimler Student Partnership"

Nun hieß es also Koffer packen und auf nach Stuttgart. Treffpunkt war um 13 Uhr im Stuttgart-Möhringen. Ich war sehr gespannt, was mich die nächsten drei Tage erwarten würde….
Mein Name ist Julia Frey und ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Offenburg. Mittlerweile bin ich im zweiten Semester des Master-Studiums angelangt und nehme seit Oktober 2013 am Studienförderprogramm „Daimler Student Partnership“ (DSP) teil.  Um in das Studienförderprogramm  aufgenommen zu werden, muss ein mehrstufiger Auswahlprozess durchlaufen werden – das sind Empfehlung durch den Fachbereich, Online-Test, Telefoninterview und die Teilnahme an einem Auswahltag mit Assessment-Center. Insgesamt durchläuft man DSP in knapp zwei Jahren, sodass man neben dem Erlernen von Fachwissen an der Hochschule noch ausreichend Zeit hat, verschiedene Trainings zu absolvieren und sich entsprechende Soft-Skills anzueignen. Außerdem hat man über DSP die Möglichkeit, evtl. noch einen Praxiseinsatz bei Daimler zu absolvieren, verschiedene Fachbereiche kennenzulernen und so schon allmählich die Weichen für Abschlussarbeit und einen späteren Einstieg zu stellen. Zu Beginn des DSP steht nun ein dreitätiges Start-up Training auf dem Plan.

Als ich in Stuttgart ankam, begrüßten mich die zwei Betreuerinnen. Außerdem sah ich gleich ein paar bekannte Gesichter bei den DSP‘lern aus dem Assessment-Center wieder.  Am Training nahmen insgesamt zehn neue DSP‘ler teil. Am Anfang des Trainings standen zwei Spiele auf dem Plan bei denen sich die Teilnehmer näher kennen gelernt haben. Dabei gingen wir auf die Interessen von den Teilnehmern, wie Hobby oder auch die unterschiedlichen Studiengänge ein. Nach der Start-Phase ging es mit einen Vortrag über die Daimler Strategie weiter. Der Vortrag beinhaltete Informationen über den Konzern, die Divisionen und die Wachstumsfelder. So bekamen wir einen groben Überblick von dem Konzern. Der letzte Programmpunkt des ersten Tages war ein Austausch mit einem Mentor des DSP-Programms. Der Betreuer gab eine Übersicht über seine Gestaltung des Programms und seinen Erfahrungen. Am meisten hat mich dabei interessiert, wie ich das DSP-Programm am besten nutzen kann, um mich auf den späteren Einstieg bei Daimler vorzubereiten. Dabei wurde mir nahe gelegt, dass ich durch Praktika oder Werkstudententätigkeiten im Kontakt mit dem Unternehmen bleiben soll, um so immer mehr Informationen über den Konzern zu sammeln. Außerdem trägt der ständige Kontakt mit seinem Betreuer und seinem Mentor dazu bei, das Programm erfolgreich zu absolvieren. Nach dem letzten Punkt fuhren wir gemeinsam zum Hotel, dort erwartete uns ein leckeres Abendessen. Danach beschlossen wir als Gruppe noch um die Häuser zu ziehen und den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen.

Das erste Mal sitzen im Actros: beeindruckend hoch :)Am zweiten Tag kamen wir sehr aufgeregt am Werk an, denn der heutige Tag stand im Zeichen des Produkttrainings. Am ersten Tag hatten wir bereits erfahren, welche Autos wir fahren würden: die neue S-Klasse, der CLA und die M-Klasse. Nach einer Einführung, in der wir über die verschiedenen Features (Assistenzsysteme usw.) am Auto informiert wurden, gingen wir näher auf die drei Autos ein. Dann hieß es endlich, dass die erste Gruppe losfahren darf. So wurden wir in Zweier-Teams den Autos zugewiesen. Und los ging es. :-) Wir fuhren im Konvoi über die Berge, auf der Autobahn und durch Dörfer in Richtung der Schwäbische Alb, um die Autos in verschiedenen Situationen auszuprobieren und die zuvor kennengelernten Features zu testen. Am meisten gespannt war ich auf die S-Klasse. Sie war wirklich der Höhepunkt des Produkttrainings. In ihr sind die neuesten Technologien verbaut und wir konnten dort am meisten austesten. Ich hatte die Möglichkeit alle drei Wagen selber zu fahren. Gestartet bin ich mit dem CLA. Für mich war das ein ganz neues Gefühl. Bisher bin ich noch keinen Mercedes-Benz gefahren und deshalb war ich ziemlich aufgeregt. Vor allem die ganze Technik hat mich bei der ersten Fahrt ein bisschen abgeschreckt. Ich musste mich daher auf so vieles Neues konzentrieren. Bei der zweiten Fahrt mit der S-Klasse fiel es mir schon einfacher. Jeder Teilnehmer war richtig stolz mit der S-Klasse fahren zu dürfen und die Blicke der anderen Autofahrer auf sich zu ziehen. Als letztes fuhr ich die M-Klasse, mit der ich dann am Werk in Möhringen wieder ankam. Zum Schluss konnten wir noch den neuen Actros anschauen und auch hier gingen wir im Detail auf die vorhandenen Features ein.

Wer sagt, dass Lernen nicht auch Spaß machen kann?Der letzte Tag des Trainings beinhaltete das Üben von verschiedenen Soft Skills wie Kommunikation, Zusammenarbeit und Interkulturelle Sensibilisierung. Bei diesem Part standen viele Übungen auf dem Plan, um die Themen zu bearbeiten. Mir wurde noch bewusster, wie wichtig es ist, sich über andere Kulturen im Vorfeld einer Reise zu informieren und dass die Kommunikation ein wichtiger Bestandteil bei der Kooperation mit anderen Teammitgliedern ist. Jede Kultur hat seine Eigenarten und daher ist es wichtig sich vor Reisen über die Kultur zu informieren, um die Verhandlungspartner nicht respektlos zu behandeln oder durch eine Formulierung oder Handlung persönlich anzugreifen. Auch die Kommunikation spielt dabei eine wichtige Rolle. Hierzu haben wir durch eine Übung die Erfahrung gemacht, dass man auch ohne Worte kommunizieren kann. Zum Schluss berichtete ein ehemaliger DSP‘ler über seine eigenen Erfahrungen während des Programms. Hierbei hatten wir nochmals die Möglichkeit Fragen zu stellen und uns ein paar Tipps geben zu lassen, z.B. immer wieder den Kontakt zu dem Betreuer zu suchen und so das Programm optimal zu nutzen. Dabei können auch aktuelle Themen oder Fragen, die während des Studiums aufkommen, diskutiert werden. Desweiteren empfahl er uns die Chance für ein Auslandspraktikum während des Programms zu nutzen.

Das Start-Up-Training war für mich ein gelungener Einstieg in das DSP-Programm. Neben den Vorträgen und Tipps kam der Spaß nicht zu kurz! Im Mittelpunkt meines ersten Trainings stand das Kennenlernen des Unternehmens mit seiner Strategie, seinen Divisionen und seinen Produkten. So haben wir einen kompakten Einblick in den Konzern erhalten. Das Ambiente während des Trainings war sehr angenehm und die Betreuer haben die drei Tage sehr interessant gestaltet. Nach dem ersten Training wurde ich gleich von meinen Kommilitonen/ -innen ausgefragt  und weckte so durch meine Erzählungen und Erfahrungen das Interesse an der Daimler AG. Ich freue mich schon jetzt auf das zweite Training mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen. Nach meinem Studium strebe ich das CAReer-Programm der Daimler AG an. Dieses Programm ist das unternehmensweite Trainee-Programm. Das DSP-Programm bildet dafür schon den Grundstein, da ich bereits jetzt viele Einblicke in den Konzern erhalte und ich diese Kenntnisse im CAReer-Programm vertiefen möchte.

Mehr Infos zu Daimler Student Partnership und CAReer.

„Into the what?“ Daimler und moovel auf der re:publica

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„Into the what?“ Daimler und moovel auf der re:publica

„Aller guten Dinge sind drei.“ Zum dritten Mal ist Daimler Partner der Berliner Internet-Konferenz re:publica, zum dritten Mal darf ich unseren Auftritt organisieren, zum dritten Mal ist wieder alles anders. Das diesjährige Motto lautet „Into the wild“. Into the what?? „Unternehmen trifft Nerd“, so hatte es Michael Kuhn beim ersten Mal beschrieben. Künstler trifft Youtube-Sternchen. Programmiererin trinkt Kaffee mit Gitarren-Hero, der eben gerade noch auf dem Vorplatz seine Seele herausgesungen hat. Mainstream trifft Subkultur. Ich selbst bin ja auch kein Power User auf Twitter, kein „Bürgermeister“ auf Foursquare und meine Bildergalerie auf Instagram ist auch noch ausbaufähig. Aber das spielt keine Rolle, Berührungsängste gibt es weder in die eine noch andere Richtung. Es herrscht ein sehr lebendiges Gemeinschaftsgefühl, hier in der „Station“, dem ehemaligen Postbahnhof von Berlin. Die Wiener Professorin Sarah Spiekermann sagt: “Wir müssen es nicht nur akzeptieren, sondern richtig toll finden, dass wir als Menschen verschieden sind.“

"Auslauf für's Gehirn" re:publica 2014

Die Besucher, es sind an den drei Tagen wohl mehr als 6000, diskutieren über die bedrohte Freiheit im Internet, über Auswege aus der Machtlosigkeit beim Datenschutz, darüber, wie das Netz die Menschen verändert und wie die Menschen das Netz verändern. Mitten drin sind moovel, mein Business Innovation Team und ich. Was sind wir denn eigentlich? Mainstream? Kann man so nicht sagen. Denn in unseren „re:think mobility“- Sessions (der Subkonferenz, die wir gestalten konnten) tauchen wir tief in die „Wildnis der Mobilität“ ein. In einer Diskussionsrunde stellen sich Helmuth Ritzer von moovel, Walter Matthias Kunze von trendquest und Tobias Wallisser, Professor für Architektur und Innovative Bau- und Raumkonzepte an der Universität Stuttgart und Mitbegründer vom Laboratory for Visionary Architecture folgenden Fragen: Ist die Gesellschaft überhaupt reif für autonomes Fahren? Braucht es einen Perspektivwechsel? Ergeben sich aus dem autonomen Fahren neue Konzepte für Mobilität? Und wie müssten sich unsere Städte dann verändern? Diese Gesprächsrunde ist super spannend. Stellt Euch mal vor, es gäbe keine Verkehrsschilder-Wälder mehr. Keine Ampeln. Nicht mal Gehwege und Bordsteine. Denn alle (zukünftigen) Fahrzeuge hätten ihre eigenen Barrieren im Programm des Rechners. Übertritte unmöglich. Wie die Vision der selbstfahrenden Autos bereits vor Jahrzehnten in der Science Fiction Literatur thematisiert wurde, zeigt Thomas LeBlanc in seinem Vortrag. Als Gründer der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar gibt er Impulse, inwieweit die Science Fiction als gedankliches Labor für Entwickler in der Industrie dienen kann und welche Zukunftsszenarien die Literatur für den technischen Fortschritt und die Gesellschaft beschreibt.

Alexander Mankowsky, Zukunftsforscher bei Daimler, gibt bei seiner Session Denkanstöße zu den Potentialen, die aus der Verbindung der digitalen mit der physischen Welt entstehen und diskutiert, wie mit autonomen Technologien in Zukunft kooperiert werden kann.

Nicht meckern. Besser machen.

Mein persönliches Highlight ist der Moment, als ein Sounddesigner, eine Poetry-Slam-Künstlerin und ein DJ „Mobile Klangwelten“ entstehen lassen:
Dr. Marcus Hofmann, Sounddesigner und -engineer bei Mercedes-AMG erklärt amüsant und anschaulich, wie Sound in einem Fahrzeug entsteht, was guter Sound leisten muss und warum man vielleicht manchmal, wenn ein AMG an uns vorbei fährt, an einen Löwen oder ein Gitarren-Solo denken muss. Der Poetry-Slam-Künstlerin Baso lauschen alle ganz gespannt, wenn sie mit uns eine Zeitreise in eine Welt ganz ohne Verkehrslärm unternimmt, um dann am Ende festzuhalten: „Man mochte die Klänge, die man hier hörte, denn Stille war einsam und Städte waren laut.“

Zum Abschluss der Session werden wir von DJ Friction, den einige sicher noch von der Band „Freundeskreis“ kennen, entführt: durch die Geschichte der Mobilität, in der sich Geräusche von Fahrrädern, Fußgängern, Autos, Skateboards und Space-Shuttles mit Beats mischen. Dieser Klang macht richtig Laune!

Ein (Sozial)-Held ist Raúl Aguayo-Krauthausen. Er befasst sich in seiner Session mit Mobilitätsinnovationen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und möchte das Bewusstsein aller für eine barrierefreie Mobilität schärfen. Krauthausen ist Mitbegründer des Vereins SOZIALHELDEN und hat unter anderem die „Wheelmap“ entwickelt (eine virtuelle Karte zum Suchen und Finden rollstuhlgerechter Orte). Mögliche Lösungen liefert Carina Lopes von Citymart.com, die am Beispiel von Minnesota und Stockholm einen Einblick in Konzepte gibt, wie Mobilitätslösungen von Städten weltweit umgesetzt werden können.

Und wem das noch nicht reicht, der kann bei einer Session sogar über Religion & Internet nachdenken: „Todessternsünden“ Kann man die sieben Todsünden auch auf das Internet übertragen? Welche waren das nochmal? Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid, Faulheit. Nehmen wir doch mal „Hochmut“. Na, wann haben wir das letzte Selfie mit wer-weiß-wem gemacht und auf Facebook nur die erfolgreichsten Joggingrunden gepostet? „Geiz“. Im Netz ist doch eh alles für umsonst – warum soll ich jetzt für meine Flatrate bezahlen? „Faulheit“. Googlen, copy & paste, fertig. Solche Sessions machen Spaß. Es ist Gehirnjogging, auch für meine Arbeit bei Daimler. Ich habe gelesen, dass ein Teil Redaktion vom Magazin „Stern“ bei der re:publica anwesend ist, Motto: „Auslauf fürs Gehirn“. Genau das ist es. Und wir bei Business Innovation und moovel wollen, dass die anderen zu unseren Themen und Angeboten auch mal eine Runde „gehirnjoggen“. Und das funktioniert auch. Selbst unser Daimler-Stand animiert zum Mitmachen. Durch eine mehrfach gekrümmte Spiegelfläche bekommen die Bewegungen der Teilnehmer ganz neue, ungewohnte Perspektiven. Ein Computer erstellt analoge Portraits aus digitalen Inhalten: Ein Gesicht aus Tweets, also Buchstaben, das man sich als Postkarte ausdrucken kann oder sich per E-Mail zusenden lassen kann.

Into the what?“ – Into the wild! Wie in den Jahren zuvor, waren es drei anstrengende, aber zu gleich sehr interessante und vor allem inspirierende Tage in Berlin. Danke an alle, die dabei waren! Danke re:publica! Und aller guten Dinge dürfen gerne auch drei plus eins sein….

Mille Miglia 2014: Le strade sono le stesse

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Mille Miglia 2014 oder: Le strade sono le stesse.

Italien und die Mille Miglia – das ist eine fast 90 jährige Liebesbeziehung. Dezember 1925: Vier junge Männer, Graf Franco Mazzotti, Graf Aymo Maggi, Renzo Castagneto und Giovanni Canestrini, setzen sich in den Kopf, in ihrer Heimatstadt Brescia ein Auto-Rennen zu veranstalten. Ein Vergleich unter Automarken und „Herrenfahrern“ soll es sein, mit irrwitziger Geschwindigkeit durch Italien auf unbefestigten Straßen, zum Wendepunkt Rom und dann zurück nach Brescia. Als Streckenlänge ergaben sich ungefähr 1600 Kilometer bzw. etwa 1000 englische Meilen. Warum Meilen? Die alten Römer hatten auch schon in Meilen gemessen. Zwei Jahre später, im Jahr 1927, war es soweit: In der Via Rebuffone fiel der Startschuss für 77 Wagen. 1000 Meilen sind bis heute auch eintausend Geschichten, Siege, Tragödien. „Italienische Momente“, würdet ihr „Tedeschi“ sagen. Passion, Kultur, gesunder Wettstreit, Kreativität und Teamgeist: Dies sind die Werte, die den Rennfahrern von einst zur Größe verhalfen – von Rudolf Caracciola bei seinem Sieg auf Mercedes-Benz SSK 1931 bis Stirling Moss, der 1955 mit dem 300 SLR den Rekord aufstellte, der für immer Geschichte schrieb: 10 Stunden bei 157 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit! Wir hatten unsere italienischen Volkshelden wie Giannino Marzotto, der immer mit Kashmir-Pulli, Schlips und Kragen am Steuer seines (naturalmente) Ferrari saß.


Mai 2014. Die Straßen sind dieselben, die Dörfer und Altstädte, die aufgereihten Zypressen, die Sonne, die in jeder Kurve durch die Blätter der zeitlosen Wälder schimmert. (Anmerkung der Redaktion: Weils so schön klingt, nochmal im Original auf Italienisch: Le strade sono le stesse, come i borghi e i centri storici, i filari di cipressi, il sole che filtra curva dopo curva tra le foglie di boschi senza tempo.) Die Menschen stehen wie damals am Straßenrand, winken, rufen „forza“. Natürlich besonders gerne bei roten Autos. Der Schauplatz der Mille Miglia ist das Italien der Kleinstädte, in dem Motoren, sportliche Autos und Autorennen immer noch beliebt sind. Es bildet die einzigartige Kulisse. Eine Strecke, die wir Jahr für Jahr fast mit Staunen wiederentdecken, lebendiger denn je dank dieser wunderbaren Oldtimer-Karawane, und die beweist, dass den Menschen dieses Rennen noch heute am Herzen liegt.


Eindrücke von der Mille Miglia 2014 fotografiert von Johannes Schlörb, Blog fünfkommasechs

Ich denke an die einst so großen italienischen Marken wie Alfa Romeo, Lancia, OM, die sich in die Geschichte der Mille Miglia einschrieben. Ich arbeite heute für Mercedes-Benz in Italien. Schlagen da zwei Seelen in meiner Brust? Vielleicht. Es gibt etwas, was mich stolz macht. Wir bewundern bei der Mille Miglia die alten Rennfahrzeuge. Ich sehe in den Straßen Roms A-Klasse, GLA, CLA, und viele, viele smart. Am Steuer junge Menschen – Mercedes-Benz ist lebendig. Dieter Zetsche bekam jetzt in Brescia von einer Jury aus Fachjournalisten den „InterAutoNews World Manager Award“. Ich denke mir: Vielleicht ist er ja für das Unternehmen so eine Art Alfred Neubauer (der langjährige Mercedes-Rennleiter der 20er bis 50er Jahre) von heute. Auch er drängt bei Daimler für mehr Erfolg aufs Tempo. Neubauer musste unter schwierigen Umständen die Rennwagen erfolgreich machen, sogar Farbe abkratzen, um die Autos leichter zu machen, Rückschläge auf dem Weg zum Erfolg hinnehmen. Die Journalisten bescheinigen Dieter Zetsche, dass er das Unternehmen effizienter, schlagkräftiger gemacht hat. Bei der Mille Miglia feiern wir gleichzeitig auch für Mercedes 120 Jahre Beteiligung am Motorsport. Ich freue mich schon auf die Mille Miglia im Jahr 2034, wenn wir dann 140 Jahre Motorsport feiern. Weil Mercedes-Benz dann immer noch am Start ist. Mein „Capo“ kündigte nämlich in Brescia die Fortsetzung der Mercedes-AMG SLS-Sportwagen-Geschichte mit dem Erscheinen des brandneuen „GT“ an.

Dr. Dieter Zetsche beim Entgegennehmen des „InterAutoNews World Manager Award"

Der Stern hat eben auch dazu beigetragen, den Mythos der Mille Miglia aufzubauen, und ist seit dem letzten Jahr einer der drei Hauptsponsoren des Rennens. Von der Targa Florio bis zur Mille Miglia sind viele dieser Erinnerungen mit Italien verbunden, und aus diesem Grunde haben wir in diesem Jahr zum ersten Mal den Mercedes-Benz Tribute veranstaltet, ein Rennen im Rennen für die leidenschaftlichen Autofans, die 40 der faszinierendsten Fahrzeuge aus Vergangenheit und Gegenwart des Sterns fahren und bewundern können. Wann kommen Sie uns mal bei der Mille Miglia besuchen? Wobei ich Ihnen rate, es lieber zu lassen. Die Suchtgefahr ist einfach zu groß.

Gastbeitrag: Mercedes-Benz Classic in Lyon

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Mercedes-Benz Classic in Lyon

Die Wolken hängen tief über Frankreich. Der Flugzeugmotor dröhnt während unseres rasanten Sturzflugs. Mein linker Arm wird bedrohlich heiß. Ich bin nicht angeschnallt – natürlich nicht! Das Cockpit vibriert und ist so eng, dass ich immer wieder aufpassen muss, dem Abgasrohr direkt links neben mir nicht zu nahe zu kommen. Der Pilot sitzt Schulter an Schulter rechts von mir, trägt Fliegerbrille und gibt mir im bollernden Lärm Zeichen, auf den Benzindruck zu achten. Ich greife hinter seinen Sitz und pumpe ein paar Mal an einem Hebel mit Holzgriff, um den Druck auf der antik wirkenden Skala wieder hoch auf 1 bar zu bringen, so wie man es mir vorm Start beigebracht hat. Vor uns öffnet sich die Rhone-Ebene und die Maschine erreicht gefühlt 200 km/h. Jochen Mass hat sichtlich Spaß auf der Jagd runter zur Todeskurve.Mit zwei baugleichen Boliden vor uns lassen wir jetzt und hier ein historisches Bild wiederauferstehen – wenn man sich Polizeieskorte, Kamerawagen, Straßenbelag und Gegenverkehr einmal wegdenkt: den fulminanten Mercedes-Dreifachsieg beim Großen Preis von Frankreich 1914 bei Lyon!

Denn vor genau 100 Jahren, als die Silberpfeile noch eierschalenfarben waren und Flugzeug- statt Hybridtechnik besaßen, dominierten sie das Renngeschehen fast ebenso nach Belieben wie heute in der Formel 1. Dabei sah es wenige Monate vor der Rennsaison 1914 noch genauso wenig danach aus wie vor der Saison 2014. Die Mercedes-Ingenieure hatten damals wie heute eine Reglement-Änderung bei den Motoren zum Anlass genommen, in kürzester Zeit das schlichtweg beste Antriebs-Aggregat seiner Zeit zu konstruieren: ein leichter, hochdrehender 4,5-Liter-Reihenvierzylinder aus dem Flugzeugbau, mit 16 Ventilen und 106 PS, der sogar noch bis in die hohen 1920er Jahre in seinen Grundzügen erfolgreich bleiben sollte, auch dank der kardanischen Antriebswelle, die die meisten anderen Boliden mit ihren schweren Kettenantrieben damals wie Dinosaurier aussehen ließ. Am Nachmittag des 4. Juli 1914, nach genau 752,6 Kilometern und wenig mehr als 7 Stunden, rasen drei Mercedes-Boliden dieser neuen Bauart als erste über die Ziellinie – weit vor einer noch kurz zuvor übermächtig scheinenden Konkurrenz. Die Sensation ist perfekt, damals wie heute!

Mercedes-Benz Classic in Lyon

Rechtzeitig zum großen Jubiläum lud Mercedes-Benz Classic nach Lyon, um den legendären Dreifachsieg an historischen Schauplätzen für Journalisten nacherlebbar zu machen. Zu Beginn der Planung dürfte das Team aus Mercedes-Benz-Museum und Classic-Center kaum zu hoffen gewagt haben, wie hoch der Aktualitätsbezug dieses historischen Triumphs im frühen Verlauf der Formel-1-Saison 2014 sein würde. Besser planbar, aber dennoch nicht minder schwierig in der Umsetzung: drei Originalfahrzeuge der insgesamt nur sieben jemals gebauten Exemplare nach 100 Jahren zurück an den Ort ihres Triumphes zu bringen. Denn wohlgemerkt: es gibt weltweit nur noch genau drei, und nur eines befindet sich im Besitz der Daimler-Classic-Sammlung.

Die fehlenden beiden Autos müssen über den Atlantik anreisen, darunter das Siegerfahrzeug von Grand-Prix-Champion Christian Lautenschlager mit der Startnummer 28. Heute befindet es sich im Besitz von George F. Wingard, ehemaliger US Senator aus Oregon und leidenschaftlicher Auto-Sammler, der gemeinsam mit seinem Schwiegersohn gleich mit nach Frankreich anreist, um den Wagen im Rahmen der Fahrveranstaltung selbst pilotieren zu können. Dritter Zeitzeuge im Bunde ist der ehemalige Ersatzwagen mit der Nummer „41bis“, der aus der Collier Collection stammt und von seinem Restaurator Eddie Berrisford und Revs-Institute-Kurator Scott George aus Florida auf die historische Rennstrecke bei Lyon begleitet wird.

Mercedes-Benz Classic in Lyon

Die alte Grand-Prix-Strecke besteht aus öffentlichen Straßen und ist in ihrem Verlauf nahezu vollständig erhalten. Wer möchte kann im Rahmen der Fahrveranstaltung die gesamte Strecke von 37,6 Kilometern Länge in modernen Mercedes-Benz-Fahrzeugen erkunden. Für die Mitfahrten in den historischen Boliden beschränken Orga-Team und Polizei-Eskorte den Aktionsradius auf einen Streckenabschnitt im Norden des Rundkurses, der zugleich aber auch die berüchtigte „Todeskurve“ beinhaltet. Dank des breiten Asphaltteppichs, der Beton-Abgrenzung und Jochen Mass am Volant meines Renntaxis hält sich die Todesangst beim Befahren dieses Abschnitts aber gottseidank in Grenzen. Und doch ist es ein unbeschreibliches Erlebnis – und zwar für alle Sinne – jetzt und hier im offenen Rennboliden auf den Reifenspuren der Grand-Prix-Legenden von vor 100 Jahren unterwegs zu sein. Meine Kamera saugt die Szenerie gigabyteweise in sich auf. Wenn sie nicht pausenlos fotografiert, dann wird meistens gefilmt. Für mich als „Social Media Reporter“ sind vor allem die spontanen Eindrücke und Momente wichtig. Dafür nehme ich gerne in Kauf, schon vor dem Frühstück das Hotel zu verlassen, um mit dem Team aus Mechanikern, Fahrern und Fahrzeugbesitzern im Morgengrauen in die „Werkstatt“ zu fahren und so einen wunderbaren Blick hinter die Kulissen zu erhalten. Denn die drei Grand-Prix-Wagen werden über Nacht bei einem Handwerksbetrieb in einem Gewerbegebiet untergestellt. „Wenn die Lyoner wüssten, was hier geparkt ist!“ denke ich mir. Die morgendlichen Startvorbereitungen vor dem „Roll Out“ sind für einen außenstehenden Beobachter mehr als interessant. Nicht nur weil das Motoröl erneuert, Ventile geschmiert und etwaige feinste Blessuren vom Vortag gerichtet werden müssen. Es entspinnen sich vor allem unterhaltsame Benzingespräche, die es später am Tag in dieser ruhigen und konzentrierten Atmosphäre nicht mehr geben würde.

Eine knappe Stunde später setzt schließlich auch der Gänsehaut-Moment ein: der charakteristische Sound der drei Flugzeugmotoren verbindet sich zu einem gewaltigen Klangerlebnis, während die Polizei den Straßenabschnitt vor dem Gewerbegrundstück sperrt, um den drei „Hundertjährigen“ eine freie und sichere Ausfahrt zu ermöglichen. Ein Geschäftsmann in einem Audi wird Opfer dieser vorübergehenden Maßnahme und ist anfangs wenig begeistert davon, seine Fahrt ins Büro hier unfreiwillig pausieren zu müssen. Als er aber bemerkt, welch exklusiven Logenplatz er dadurch für ein Spektakel besitzt, das es so seit 100 Jahren nicht mehr in seine Heimat gegeben hat, lässt ihn das Grinsen nicht mehr los. Im Augenwinkel sehe ich, wie er den drei weißen Grand-Prix-Geschossen von 1914 und ihren Besatzungen aus seinem SUV heraus frenetisch zuwinkt. Sein Tagesthema an der Büro-Kaffeemaschine dürfte damit gesetzt gewesen sein.

Tags darauf hatte er nochmals Gelegenheit, vielleicht zusammen mit der Familie die glorreichen Drei hautnah zu erleben: eine historische Rallye zum 100. Jubiläum des Grand Prix zog am 1. Mai tausende Besucher in den Park am Rathaus von Brignais und schließlich an die historische Rennstrecke, wo auch Fahrzeugklassiker anderer Epochen ihre Runden drehen.
Kann man besser in den Mai tanzen?

Hier gehts zum Video der Fahrt mit dem Mercedes.

Kontrastprogramm

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CAReer goes Social Project – einfach so?!

Ganz Daimler-like wurde frühzeitig eine Agenda zum dritten und letztenTrainingsmodul des unternehmensweiten Trainee-Programms „CAReer“ mit dem klangvollen Namen „Keep moving“ verschickt, die ich dann einige Tage vor dem Start überflog. „Perspektive: Leadership“ und „Leadership Workshop“ war ebenso darauf zu finden wie ein Executive Talk mit unserem Personalvorstand Wilfried Porth. Schnell war mir klar worum es bei diesem Trainingsmodul geht. Doch Moment, was steht da für Freitag auf der Agenda? „Social Project“? Was soll das denn sein? Passt so irgendwie gar nicht zu dem Rest der Woche. Ich bin gespannt…

„Leadership Workshop“ Die Woche im Commundo Tagungshotel in Stuttgart-Vaihingen hielt was sie versprach. Es wurde viel über Führung und Führungsverhalten gesprochen, gepaart mit praktischen Übungen an denen man schnell erkennen konnte wie Komplex das Thema Führung ist. Während ich schon nach den ersten Tagen merkte wie das viele Essen meinen Bauch dehnte, fragte ich mich immer wieder, was wohl dieses „Social Project“ sei. Weder meine CAReer Kollegen, noch die Veranstalter wussten bzw. sagten etwas darüber. So kam der Freitag und ich fand mich zusammen mit meinen Kollegen in einem Bus wieder. Mittlerweile wusste ich auch wohin der Weg führt, ins Generationenhaus nach Stuttgart-Heslach. Es war ein seltsames, fast schon unangenehmes Gefühl für mich zusammen mit 20 ambitionierten CAReerlern von Daimler ins Generationenhaus einzutreten. Hier diejenigen, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen und dort die vom Schicksal gebeutelten. Nach einer Führung folgte ein Besuch in einem nahegelegenen Jugendhaus, in dem Jugendlichen die Möglichkeit gegeben wird, sich auf ihre Art und Weise zu verwirklichen, ob in einer Ideenwerkstatt, einem kleinen Tonstudio oder bei gemeinsamen Aktivitäten. Die junge Betreuerin erzählte uns von ihrem nicht sehr üppigen Gehalt und von ihren Motiven. Sie helfe gerne, einfach so, und habe Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Wow, das hatte ich von jemandem, der so jung ist wie ich noch nicht oft gehört.

Anschließend führte unser Weg in ein Heim für Asylbewerber, nur wenige Meter vom Generationenhaus entfernt. Mich beschlich ein mulmiges Gefühl, als wir das von außen durchaus schäbige Haus betraten. Ich will nicht sagen, dass ich Angst hatte, aber die langen Gänge und der bemalte Eingangsbereich ließen mich nicht unbedingt glauben, dass hier tatsächlich Menschen wohnen. Wir waren zu einer Nachhilfestunde mit zwei Geschwistern aus dem Irak verabredet. Knapp ein halbes Jahr seien sie jetzt hier, erzählten sie uns auf Deutsch wohlgemerkt. Im Folgenden gingen wir durch Ihre Mathe- und Deutschaufschriebe und ich war erstaunt wie schnell die beiden eine für sie bis dahin unbekannte Sprache lernten. Unser Begleiter durch das Heim macht diese Nachhilfe einmal in der Woche. Einfach so. Später am Tag erfuhren wir etwas über die Schicksale einer Dame mittleren Alters aus Afghanistan und einem syrischen Geschäftsmann, der seine Heimat von heute auf morgen verlassen musste. Er war es auch, der uns erzählte, dass er auf ca. 20 qm mit zwei weiteren (ihm bisher unbekannten) Flüchtlingen in einem Raum lebe. Das dürfte in etwa die Größe unseres Büros in Esslingen sein dachte ich in diesem Moment. Der Gedanke daran beschämte mich fast.

Auf der Rückfahrt zum Hotel lies ich das Erlebte nochmals Revue passieren und versuchte es irgendwie einzuordnen. Ein Satz hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Er fiel, ich war gerade dabei das Jugendhaus nach unserer Führung zu verlassen, als ein CAReer-Kollege einer Angestellten die Hand gab und sagte: „Es ist schön, dass es Menschen wie sie gibt“.

Mittlerweile bin ich zurück in der für mich normalen Alltagshektik mit all den „Problemen“, die einen so umtreiben. In manchen Momenten kommen zwei für mich prägende Erkenntnisse dieses Tages im Generationenhaus durch. Die erste Erkenntnis bezieht sich sowohl auf meine eigene Unzufriedenheit mit vielen Dingen als auch auf die Unzufriedenheit der Leute in meinem Umfeld. Ich frage mich dann immer: Sind das wirklich Probleme? Oder eher „Problemchen“? Was sind es wohl in den Augen des syrischen Geschäftsmannes in seiner 20 qm Zwangs-WG? Die zweite Erkenntnis ist, dass es viele Menschen gibt, die ihr gesamtes Leben in den Dienst anderer stellen und ich selbst manchmal nicht die „Zeit“ habe um anderen zu helfen. Dabei spreche ich nicht mal von einem ehrenamtlichen Engagement oder davon große Summen Geld zu spenden. Ich spreche vielmehr von den kleinen Dingen im (Berufs-)Alltag, die leider viel zu oft vergessen werden.

Auch mal zufrieden sein und auch mal anderen helfen – einfach so – klingt doch eigentlich ganz easy, oder?

Inzwischen habe ich übrigens mein CAReer Programm beendet und stecke nun in Mitten des Berufsalltags im Controlling für den Truck Powertrain Bereich.


More Mobility: Warum ich auf verschiedene Weisen Gas gebe

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Fahrhilfen ab Werk – More Mobility

Wie Ihnen hoffentlich bekannt ist, bietet Mercedes “Fahrhilfen ab Werk” für mobilitätseingeschränkte Menschen an. Dies sind Hilfsmittel, die zum Beispiel Rollstuhlfahrern oder Amputierten ermöglichen selber Auto zu fahren und in den Genuss zu kommen, das Mercedes-Benz-Fahrgefühl selbst zu erleben. Denn die Freiheit zu besitzen dorthin zu fahren, wohin man will, ist gerade für einen Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung besonders wichtig. Zu den Fahrhilfen zählen zum Beispiel verschiedene Handgasgeräte, Lenkraddrehknauf und schwenkbare Sitze. In meinem Fahrzeug sind zum Beispiel folgende Fahrhilfen eingebaut:

Ein Lenkraddrehnknauf, mit dessen Hilfe ich schnell das Lenkrad drehen kann, obwohl ich nur mit einer Hand lenke. Denn die andere Hand bedient das Handgasgerät Multima II, welches ich zum Beschleunigen und Bremsen benötige.  Das Bediengerät ist mit dem Gas-und Bremspedal verschraubt und funktioniert folgendermaßen: wenn ich den Gashebel abwärts bewege, gebe ich Gas, wenn ich den Hebel nach vorn drücke, bremse ich. Die Fußfeststellbremse betätige ich mit einem Handhebel. Vor den Pedalen befindet sich die Pedalabdeckung, welche aber jederzeit abgenommen werden kann, damit auch ein „Fußgänger“ das Auto ganz normal fahren kann.

Eine weitere Besonderheit ist, dass der Wagen mit zwei Gaspedalen ausgestattet ist. Wenn zum Beispiel jemand mit dem rechten Bein Probleme hat oder gar eine Amputation dieses Beines hatte, kann er einfach einen Klipschalter umlegen und das Fahrzeug mit Hilfe des Linksgas fahren. Wenn dann zum Beispiel die Partnerin fahren möchte, kann man mit Hilfe des Klipschalters das Ganze einfach wieder auf „Normalbetrieb“ umstellen und wieder mit dem herkömmlichen Gaspedal auf der rechten Seite fahren.

Das gesamte Thema Fahrhilfen steht unter der Überschrift More Mobility. Hierfür wurden an bestimmten Zweigstellen der Daimler AG  More Mobility Center eingerichtet. Hier sind speziell ausgebildete Verkäufer tätig, die sich bestens mit der Thematik Fahrhilfen auskennen. Um More Mobility im Norddeutschen Raum  bekannter zu machen, verstärke ich das Mercedes Benz Team seit einigen Wochen. Meine Aufgabe wird es sein, die Zielgruppe auf unsere Produkte aufmerksam zu machen (z.B. auf Sportveranstaltungen, Messen oder direkt in Kliniken), erste Beratungsgespräche zu führen und gemeinsam mit dem More Mobility Verkäufer unserem Kunden das perfekte Fahrzeug an zu bieten. Bei diesem Verkaufsgespräch übernimmt unser Verkäufer den Part, wenn es um die Fahrzeugauswahl und die Konfigurierung des Fahrzeugs angeht. Wenn es dann um die speziellen Fahrzeughilfen geht, berate ich den Kunden. Falls wir vorher schon wissen, dass der Kunde Umbauten benötigt, die wir nicht in unserem Portfolio haben, holen wir einen externen Umbaupartner dazu, der dann mit uns gemeinsam den Kunden berät. Unsere Zielgruppe reicht von jung bis alt und von Selbstfahrer bis Mitfahrer. Besonders zu beachten ist meiner Meinung nach, dass diese Zielgruppe als ganz „normaler“ Kunde zu behandeln ist. Sicher gibt es einige spezielle Dinge die zu beachten sind, aber nichts ist für einen Rollstuhlfahrer schlimmer, als wenn ein laufender Mitmensch in die Hocke geht, um bei einem Gespräch auf gleicher Höhe mit dem Kunden zu sein. Ich kann den Verkäufern nur den Tipp geben, verhalten Sie sich ganz natürlich und locker, dann wird der Kunde es genauso tun.

Da ich selbst im Rollstuhl sitze, ist es mir ein besonderes Anliegen, dass meine Gleichgesinnten optimal beraten werden und ein Fahrzeug bekommen, in dem sie sich rundum wohlfühlen können. Vor allem das Thema rund um das Fahrzeug liegt mir besonders am Herzen. Denn viele Betroffene wissen gar nicht, wo sie sich hinwenden können und wo sie Hilfe herbekommen. Hier möchte ich Abhilfe schaffen, und meinen Kunden direkt an die richtigen Stellen bzw. Personen weiterleiten. Sozusagen das Rundum-Sorglos-Paket!

Ich bin stolz auf meine Leistung. Copyright: Jens Jarmer/BUKH Aber nun ein paar Informationen zu mir: Ich bin 24 Jahre alt. Seit einem Fehler während einer OP im Kleinkindalter sitze ich im Rollstuhl. Das klingt jetzt sicher tragisch, ist für mich aber gar kein Problem. Denn so bin ich praktisch mit meiner Behinderung/Einschränkung aufgewachsen und habe es nie anders kennen gelernt. Somit ist es viel einfacher, als mitten im Leben zu stehen und dann einen schweren Unfall oder Krankheit zu haben und dann sein gesamtes Leben umkrempeln zu müssen. Ich für meinen Teil kann nur sagen, ich bin glücklich so wie es ist, was vor allem an meiner bezaubernden Verlobten, meiner Familie und meinem Sport liegt. Seit fast 13 Jahren spiele ich Sledge-Eishockey. Dies ist Eishockey für Menschen mit einer Einschränkung der unteren Extremitäten wie z.B. Querschnittlähmung oder Amputation. Das Spielfeld und die Spielregeln sind mit dem „Läufer-Eishockey“ identisch. Nur die Fortbewegung findet hier auf einem Schlitten und mit Hilfe von zwei Schlägern statt. Der Schlitten besteht aus einer Sitzschale, einem Metallrahmen und einem Kufenblock, an dem zwei Kufen parallel befestigt sind. Das Kurvenfahren bei uns hat ein Freund mal mit dem Fahren einer Kurve mit dem Motorrad verglichen.  Die beiden Schläger sind ca. einen Meter lang und an deren Ende sind Spikes befestigt. Diese rammen wir ins Eis und schieben uns so vorwärts.

Neben den Reisen zu Ligaspielen, Trainingslager und Turnieren mit der Nationalmannschaft bleibt einem nicht viel Zeit für andere Hobbys. Aber wer kann schon einen Europameistertitel, einen Weltmeistertitel und einen vierten Platz bei den Paralympics sein eigen nennen?

Action auf dem Eis.

Nun hoffe ich, neben der erfolgreichen Zeit im Sport auch eine erfolgreiche berufliche Laufbahn einschlagen zu können und bedanke mich herzlich bei der Daimler AG, die mir die Chance gibt, mich beruflich zu verwirklichen und gleichzeitig meinen Brüdern und Schwestern im Geiste etwas Gutes zu tun und ihnen zu mehr Mobilität zu verhelfen.

Oder wie ich es in meiner Bewerbung geschrieben hatte: Hin zu mehr Mobilität!

SLT oder vom Schreibtisch zum Schwerlasttransporter

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Vom Schreibtisch auf den Schwertransporter

Eigentlich hatte ich mich auf ein ganz normales Ausklingen der Arbeitswoche eingestellt, doch am Freitag ver- gangener Woche hieß es raus aus der “Komfortzone” und mal was Neues machen. Mein Kollege wollte mich zu einer Fahrveranstaltung mitnehmen und ich sollte anschließend darüber berichten. Entsprechend aufgeregt bin ich also, als ich am Freitagmorgen aus dem Haus gehe. Als ich dann auch noch die düstere Wolkendecke über mir sehe und mit jedem Schritt nasser werde, bereue ich direkt meine luftige Schuhwahl. Dass kann ja heiter werden, denke ich mir noch. Es soll an diesem Freitag nämlich zu einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen zum „Actros SLT-Arocs SLT Driving Event 2014“ gehen. Quasi raus aus dem Büro und rein in die schöne schwäbische Alb. Jetzt muss ich an dieser Stelle gestehen, dass ich, zwar schon knapp drei Monate bei Daimler, mit dem Begriff Driving Event nicht allzu viel anfangen kann: Was macht man da? Fahre ich selbst? Was und wo wird gefahren? Und wozu das Ganze? Das sind Fragen, die mir während der Anfahrt von Untertürkheim durch den Kopf gehen. In Münsigen angekommen, erwartet mich auch schon direkt die erste Überraschung, denn ein strahlend blauer Himmel begrüßt mich. Alle sind daher bester Laune und es kann losgehen.

Ein Actros SLT auf dem Testgelände

„Die Strecke hier in Münsingen ist mit ihren Steigungen und Offroad-Strecken ideal, um echte Arbeitseinsätze der Fahrzeuge darzustellen“ sagt Event-Organisator Claws Tohsche. Ihn freut es, dass Unternehmen wie Schwerlast-Spezialist Paule  und der Baugeräte-Hersteller Liebherr mit schwerem Gerät und Gewichten für die Auflieger unterstützten. „Die Stimmung hier ist super, und mit der Zusammenarbeit können wir auch zeigen, wie wichtig der Schwerlastverkehr für die Infrastruktur der Wirtschaft ist, sei es beim Transport von Kränen, ‚Windspargeln‘ oder Bohrmaschinen für den Tunnelbau“ so Tosche.

Ein Shuttle bringt mich zur gesicherten Teststrecke, mit einem Vierzigtonner kann man schließlich nicht einfach so drauf los fahren. Dort werde ich von Frank Steffens, einem Ingenieur aus der Getriebeentwicklung, empfangen. Er gibt uns eine technische Einweisung in die neue, wie er sagt „unkaputtbare“ Turbo-Retarder-Kupplung (TRK). Eine was? Ich verstehe nur noch Bahnhof und lasse mir das von ihm erst einmal genau erklären: Sie gehört neben den sauberen Euro VI-Motoren zu den besonderen Merkmalen des Actros SLT und Arocs SLT. Die neuentwickelte Kupplung ermöglicht feinfühliges, verschleißfreies Anfahren und Rangieren bei niedrigen Geschwindigkeiten und das ist bei einer Schwerlastzugmaschine unerlässlich. Die TRK kombiniert eine hydrodynamische Anfahrkupplung und einen Retarder in einer Komponente. Die Bauweise ist im Vergleich zu anderen Anfahrsystemen kompakter und leichter. Die Kraftübertragung zwischen den Rädern erfolgt verschleißfrei über ein ATF-Öl. Anfahren mit schwerer Last erfordert bei Schwerlastzugmaschinen Drehzahlen zwischen 1100 und 1300 Umdrehungen pro Minute. Beim Tritt aufs Gaspedal wird mit Druckluft Öl in die Turbo-Retarder-Kupplung gepumpt, dadurch erfolgt ein Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe-Eingangswelle. Die Ölmenge ist geregelt, damit kann die Drehmomentübertragung an die individuelle Fahrsituation und die Leistungsanforderung durch den Fahrer angepasst werden. Gleich nach dem Anfahren wird die TRK überbrückt und das Öl per Fliehkraft aus dem Gehäuse gefördert. Der Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe erfolgt jetzt mittels der normalen Reibkupplung. Je nach Gewicht, Bergstrecke oder Fahr-Programm fährt der Lkw jetzt im ersten oder zweiten Gang. Bei Bergaufstrecken mit eingelegtem Vorwärtsgang kann der SLT oder Arocs  dank einer Vorfüllung zum Rangieren langsam zurückrollen, wieviel wird über das Gaspedal angesteuert. Dies heißt Abseilen und macht Zurückrollen ohne Betätigung (und Verschleiß) der Bremse oder Verbrauch von Druckluft möglich. Nach ausführlicher Erklärung, entlässt er uns mit den Worten: „Feel it!“ –„Fühl es!“:

Auf der Teststrecke überlasse ich lieber Fahrzeugführer Richard Schneider das Steuer ;)

Neugierig bin ich jetzt auf jeden Fall und begebe mich zuerst zu den vier aufgereihten Arocs SLTs. Dort werde ich in die vertrauensvollen Hände von Fahrzeugbegleiter und Testfahrer Richard Schneider übergeben und wir starten direkt. Kaum losgefahren, fällt mir gleich etwas Positives auf. Nämlich die ungewohnte Perspektive aus der Fahrerkabine, man sitzt schließlich nicht täglich in einem SLT und das ist schon ein Wahnsinns-Ausblick, den man da hat. Ich mache es mir gemütlich und bin gespannt was jetzt kommt. Eine Kurve später, erwartet uns dann schon die erste Hürde, doch ein Gefälle von 18% scheint der Kupplung rein gar nichts auszumachen. Durch das automatisierte Getriebe macht der Arocs im Prinzip alles von allein und so geht es gemächlich den Hügel herunter. Richard erklärt mir nebenbei, dass hier 32 Räder, davon nur vier angetrieben, dafür sorgen, dass wir den Berg hochkommen. Beeindruckend, bedenkt man, dass von hinten mehrere Tonnen nach unten schieben. Bei der nächsten Station, einer Steigung von 22% sind wir dann zwar schon bedeutend langsamer unterwegs, doch es geht trotzdem stetig bergauf. Auf meinen unbedachten Kommentar hin, ob denn jetzt ohne die Hydraulik ein Vorankommen möglich wäre, nutzt Richard die Chance mir einen Schrecken einzujagen: Hydraulik aus, 41 Tonnen schießen rückwärts die Steigung hinunter und ich sehe mich schon im Krankenhaus aufwachen. Ist jetzt ein wenig übertrieben, ich weiß, aber ich bin eher der Typ passiver Fahrer. Die Bremsen verhindern dann, dass ich ganz in die Schnappatmung verfalle und Richard bekommt einen bösen Blick zugeworfen. Trotzdem, ich habe verstanden: die Hydraulik bleibt ab jetzt besser mal an.

Danach bekomme ich noch einiges geboten, der Arocs oder besser gesagt Richard meistern einen Parcours, wie ich ihn auf dem Rad kaum schaffen würde: Bodenwellen, Steigungen und Gefälle im zweistelligen Bereich, Engstellen, Schlammlöcher…alles kein Problem, zielgenau und ruhig lässt sich der Arocs durch das Gelände führen. Über Wald und Wiese, Stock und Stein. Man kann es nicht anders sagen, ich bin wirklich schwer beeindruckt und habe sogar Spaß an der ruckelnden Fahrt. Selbst für Richard, der auch in der Entwicklung arbeitet, gehört dies nicht zum Arbeitsalltag. Er erzählt mir, dass seien schon Highlights, diese Testfahrten, eben „ein großer Spielplatz, für große Jungs“. Nach knapp 15 Minuten kehren wir zurück und mein Kollege erwartet mich halblachend, dem war wohl schon klar, dass ich ein wenig zittern werde. Schon gemein: da steht man so als Frau mitten in der Männerdomäne schlechthin und muss sich natürlich beweisen. Da ich mit einem strahlenden Grinsen aussteige, werte ich das jetzt mal als Prüfung bestanden.

Oldies, but Goldies: Kaelble K 610 Z und Mercedes-Benz LA 329Nächste Station ist dann noch eine neun Kilometer lange Testfahrt mit einem 170 Tonnen schwer beladenen Actros SLT. Ich stelle mir bildlich vor, wie ich versuche 17 Säcke Kartoffeln gleichzeitig die Treppe hochzutragen und habe Mitleid mit dem Getriebe. Aber 650PS und die neue Turbo-Retarder-Kupplung haben ganz schön viel Power und so verläuft auch diese Fahrt ohne Probleme. Also kann ich mich entspannt zurücklehnen und den Ausblick in die wunderschöne Natur der schwäbischen Alb genießen.

Nach zwei Testfahrten ist der ganze Spaß dann leider auch schon vorbei, obwohl ich tatsächlich noch gerne eine Runde mit den SLTs gedreht hätte. Macht nämlich doch irgendwie ganz schön Spaß. Vielleicht also nicht nur ein Spielplatz für große Jungs, sondern auch für große Mädchen?

Ich kann es auf jeden Fall nur jedem empfehlen und überlege jetzt schon, wie ich an einen Bagger rankomme. :-)

Partnerbetrieb des Spitzensports

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Ein Schritt in die richtige Richtung: Daimler und die Initiative „Partnerbetrieb des Spitzensports“

Haben Sie schon einmal etwas von der Initiative „Partnerbetrieb des Spitzensports“ gehört? Vermutlich die wenigsten von Ihnen. Sportförderung – hmmm… davon liest, sieht und hört man tatsächlich relativ wenig in den Medien. Das soll sich nun ein wenig mit diesem Blogbeitrag ändern. Das deutsche Sportsystem ist, liebevoll formuliert, in der Tat ausbaufähig. In der Wirtschaft vergleicht Deutschland sich mit anderen Ländern und Daimler sich mit anderen Unternehmen. Warum sollte man dann nicht auch die deutsche Sportförderung mit dem System in anderen Ländern vergleichen dürfen. Doch in Deutschland fehlt es sowohl an Geld für die Spitzensportler, als auch für qualifizierte Trainer. Es gibt nur wenige Konzepte und die Strukturen sind mehr als veraltet. Nachwuchsförderung? Fehlanzeige!  Viel zu wenige junge Menschen werden für den Spitzensport motiviert. Dies sollte schon in der Schule geschehen, doch es fehlt an Motivation, Vielfalt und guten Sportanlagen. Wo sind die Lehrer, die sich engagieren? Wo das Geld für AGs oder Förderprogramme? Zwar hat der Leichtathletikverband einen Etat zur Verfügung, doch ich habe das Gefühl, dass beim Athleten selbst einfach zu wenig davon ankommt. Dabei gibt es rund um den Sport beträchtliche Ausgaben: um zu den Wettkämpfen zu kommen zum Beispiel, brauche ich meistens ein Auto, also auch Benzingeld. Hinzu kommen Ausgaben für Trainingslager, Trainer und Sportbekleidung. Das alles sind feste Ausgaben, die fast monatlich anfallen. Dennoch wollen die Menschen in Deutschland während den Olympischen Spielen erfolgreiche deutsche Sportlerinnen und Sportler im Fernsehen sehen. Dafür müssen diese konsequent gefördert und unterstützt werden – aber wie?

In diesen Sekunden vor dem Start entscheidet sich alles.

Ich hatte das große Glück, meine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Daimler AG im Werk Sindelfingen zu machen und so die Initiative „Partnerbetrieb des Spitzensports“ kennenzulernen. Daimler ist Mitglied dieser Initiative und so war es mir möglich meinen Sport trotz Ausbildung und später neben dem Beruf nicht aufgeben zu müssen. Während dieser Ausbildungszeit habe ich wöchentlich rund 40 Stunden gearbeitet – trotz 35h-Vertrag, um Gleitzeit aufzubauen für mögliche Wettkämpfe und Trainingslager. Hinzu kam die Unterstützung der Daimler AG im Rahmen dieser Initiative. Die Daimler AG geht als Vorbild für andere Unternehmen hier die ersten Schritte in die richtige Richtung. Meiner Meinung nach muss man sich als Spitzensportler auch Gedanken über ein Leben nach dem Sport machen. Viel zu schnell kann die sportliche Karriere durch eine Verletzung vorbei sein. Es ist wichtig, eine berufliche Perspektive nach dem Sport zu haben. Seit dem erfolgreichen Abschluss meiner Ausbildung im Januar, arbeite ich daher Teilzeit im Personalbüro, kümmere mich dort beispielsweise um die Zugriffsverwaltung für die Personalakte (eAkte) oder das Personalmanagementsystem (ePeople). Derzeit arbeite ich montags 9-10 Stunden und von Dienstag bis Freitag rund 4 Stunden pro Tag. Nach 9-10 Stunden getaner Arbeit ist der Tag für mich aber noch lange nicht vorbei, denn danach geht’s zum Training. Sich nach so einem langen Tag noch zum Trainieren zu motivieren ist natürlich mitunter schwierig. Doch ich habe große Ziele und will es vielleicht sogar bis zu den Olympischen Spielen schaffen. Bei der ISTAF 2013 in Berlin habe ich schon erfolgreich teilgenommen, ein Höhepunkt meiner bisherigen Laufbahn. Die zeitliche Belastung eines Spitzensportlers ist sehr hoch, aber ich liebe meinen Sport und weiß: „von nichts, kommt nichts.“ Deswegen sieht ein beispielhafter Tagesablauf bei mir so aus:

Beim Training.

05.00 Uhr:                  „Oh Wecker klingelt“: Aufstehen
06.30Uhr:                    Arbeitsbeginn
15.30 Uhr:                   Arbeitsende
17.00 Uhr:                   Trainingsbeginn
20.00 Uhr:                   Trainingsende
20.30 Uhr:                   Physiotherapie
21.00 Uhr:                   Ankunft zu Hause – „endlich“
22.00 Uhr:                   Es klingelt an der Haustüre: „Dopingkontrolle“ Ja, als Spitzensportler gehört das dazu.
23.00 Uhr:                   Nun ist auch mein Tag vorbei: Schlafenszeit

Natürlich sind 2,5 Std Training am Tag, 6 Tage die Woche viel, doch der Sport gehört zu meinem Leben dazu und Sonntag ist dann selbst bei mir Ruhetag, damit Familie und Freunde nicht zu kurz kommen. ;-)

Solche Spitzenleistungen im Sport, aber auch in Wirtschaft und Gesellschaft entstehen nicht von alleine. Sie setzen das Engagement vieler Menschen voraus, die alle nach bestmöglicher individueller Leistung streben. Um die Arbeits- und Trainingsbedingungen zu erfüllen, müssen die Spitzensportler von einem ganzen Netzwerk unterstützt werden. Zu diesem Netzwerk gehören: Eltern, Trainer, Trainingsgruppe, Trainingsbedingungen, Physiotherapeuten, Ärzte. Aber auch finanziell benötigen sie Unterstützung. Daher muss ebenfalls der Arbeitgeber zu diesem Netzwerk gehören. Er unterstützt die Athleten beispielsweise durch folgende Punkte: Streckung der Ausbildungszeit, Teilzeitausbildung, flexible Arbeitszeit- und Entgeltregelungen, Aussetzung des Vertrags bei Gewährleistung des Wiedereinstiegs und Sonderurlaub für Wettkämpfe und Trainingslager.

Jede Sekunde zählt!

Ich persönlich profitierte während meiner Ausbildungszeit durch flexible Arbeitszeitregelungen und Sonderurlaub. Meine Kollegen haben dafür vollstes Verständnis und stehen hinter mir. Natürlich mussten die schulischen Leistungen in der Berufsschule stimmen. Diese Initiative war wirklich ein Glücksfall für mich! Allerdings denke ich, sollte viel mehr Werbung gemacht werden, damit auch andere Unternehmen in diese Initiative einsteigen und Spitzensportler in Ihrer Ausbildung unterstützen – so wie die Daimler AG.

Weitere Informationen unter:
http://www.partnerbetrieb-spitzensport.de/home/

Eine Kaiserwoche bei den Minibussen in Dortmund

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Eine Kaiserwoche bei den Minibussen in Dortmund

Dass es heiß werden würde in dieser Woche Mitte Mai, war bereits im Voraus klar. Dass die Veranstaltungstage sicherlich spannend für mich werden würden, war auch klar. WIE heiß es jedoch werden würde und WIE sehr mich die Sprinter Minibusse tatsächlich überzeugen würden, war absolut nicht klar. In Vorbereitung auf die fünf Tage Dortmund hatte ich am Wochenende zuvor selbstverständlich mit dem BVB im DFB-Pokalfinale mitgefiebert – mit bitterem Ende. Hoffentlich keine böse Vorahnung, dachte ich mir. War dies doch meine erste großangelegte Veranstaltung seit Beginn meines Praktikums in der Nutzfahrzeugkommunikation, die ich in der Umsetzung tatkräftig unterstützen konnte.Gespannt darauf was mich erwarten würde, traten meine Praktikantenkollegen und ich am Montagmorgen die Fahrt nach Dortmund an, wo uns strahlender Sonnenschein und mitunter 30 °C, sowie elf zu testende Minibusse in unterschiedlicher Ausstattung erwarteten. Ein guter Auftakt!

Wofür aber wird ein Minibus überhaupt gebraucht, wenn man doch auch gleich die große Variante wie Citaro oder CapaCity wählen könnte?! Kann das denn wirtschaftlich sein oder steht bei diesem Fahrzeug einzig der Luxus im Vordergrund?! Das waren die Fragen, die mich als frische Absolventin des Studiengangs Politik- und Verwaltungswissenschaft mit ausgeprägtem Nachhaltigkeitsbewusstsein dringend interessierten. Die Antworten lieferte die Geschäftsführung der Sprinter Minibus GmbH und Till Oberwörder, Head of Marketing, Sales und Aftersales Daimler Buses, gleich zu Beginn der Veranstaltung am Abend. Denn der zuhauf zitierte demografische Wandel macht natürlich auch vor der Busbranche keinen Halt. Insbesondere sinkende Schülerzahlen, vermehrt aktive Senioren und Landflucht zwingen den Nahverkehr zum Umdenken. Vandalismus gezeichnete Großbusse, die in 60min-Taktung durch kleine Dörfer tingeln sind weder attraktiv noch rentabel. Der Minibus jedoch kann das, was die großen nicht können: Großraumlimousinen-Flair inklusive Anpassung an veränderte Gesellschaftsstrukturen. Das gefällt!

Standort Dortmund

Großraumlimousinen-Flair im Bus?! Vor Dortmund für mich kaum vorstellbar. Bisher waren meine Buserfahrungen nicht über ausgesessene Sitze mit harten Polsterungen im seltsam anmutenden, bunten Stil der 80er Jahre und Rückenschmerzgarantie hinausgekommen. Deshalb war ich insbesondere auf den jeweils zweiten Teil der Veranstaltung am Morgen gespannt, wenn die Testfahrten mit den Minibussen auf dem Programm standen. Da mein Führerschein leider nicht zum Lenken eines solch großen Gefährts ausreicht, nahm ich in den hinteren Busreihen Platz und war überrascht: Holzfußboden, hohe Fenster und Panoramadach sind nur ein Teil der Ausstattung, die mich auf einer der Fahrten überzeugen konnten. Auch die bequemen Sitze, die zum Zurücklehnen einladen und mich nur ungern am Panorama des alten Stahlwerks in Dortmund aussteigen ließen, waren eine ganz neue Erfahrung. Rückenschmerzen?! – Auch bei längeren Fahrten unvorstellbar! Und auch der von mir stets bemängelten Ästhetik in Bussen wurde ganz offensichtlich Beachtung geschenkt! Klare Linien, moderne Farben, schlichtes aber hochwertiges Design statt einem Potpourri an Rechtecken und Kreisen im Regenbogenstil. Es geht doch!

Das Team

Insgesamt vier Veranstaltungsdurchläufe in fünf Tagen mit immer neuen Journalisten standen auf dem Programm. „Und täglich grüßt das Murmeltier“, schoss es mir allmorgendlich durch den Kopf, wenn sich das Karussell ein weiteres Mal um die Sprinter Minibusse in Euro VI drehte. Langeweile kam jedoch sicher nicht auf. Schließlich gab es mit elf Minibussen genügend Variationen, die meinem kritischen Blick standhalten mussten und täglich neue Journalisten, die die volle Aufmerksamkeit meines Teams und mir geschenkt bekommen sollten. Von der Begrüßung in der Hotellobby mit Akkreditierung der Journalisten, Unterstützung des Teams bei der Frage-Antwort-Situation mit der Geschäftsführung der Sprinter Minibus GmbH am Abend, Betreuung der Gäste im Minibus-Werk am Morgen bis zur Abreise. Kein Programmpunkt, an dem ich nicht unterstützend und aktiv dabei gewesen wäre. Zum Glück! Denn abends lud das nahegelegene italienische Restaurant zu einem Ausklang des Abends ein, der keine Gaumenfreuden offen ließ. Wie das Wetter: kaiserlich!

So hoffe ich in meinem Heimatdorf im schönen Baden auf ein baldiges Wiedersehen – sowohl mit dem sommerlichen Wetter als auch mit dem ein oder anderen Minibus. Denn Dortmund lieferte, anders als im DFB-Pokalfinale am Wochenende zuvor, in jeglicher Hinsicht eine ausgezeichnete Vorstellung ab.

Von Stuttgart bis Brasilien – die Arbeit in einem globalen Projekt

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Von Stuttgart nach Brasilien – die Arbeit in einem globalen Projekt

Morgens, 8:30 Uhr, Stuttgart, Untertürkheim. Der giftgrüne Actros überragt alle anderen Verkehrsteilnehmer, die sich auf dem Weg zu ihrer Arbeit befinden. Die zehn Reifen des Riesen graben sich tief in den Asphalt, stets in Richtung der Werkspforte unterwegs. Der Motor heult auf, der Actros dröhnt an uns vorbei. Wo war gleich nochmal der Werksausweis in den Tiefen der Handtasche? Während der Weg des Trucks weiter ins Werk führt, betreten wir gemeinsam unser Büro. Der PC fährt hoch, die ersten E-Mails werden gecheckt: Nichts wie ran an die Arbeit!

Die Daimler Trucks sind uns nun nicht mehr fremd.Wir, das sind Jeannette, Julia und ich, Stefanie. Jeannette absolviert gerade ein sechsmonatiges Praktikum bei Daimler Trucks: „Ich bin seit Ende Februar bei Daimler Trucks. Der Einstieg ins DT#1 Team war wirklich angenehm. Alle haben mich sehr freundlich empfangen und mich sofort in die Themen eingebunden.“ Julia und ich arbeiten hier neben unserem Master-Studium des Kommunikationsmanagements als Werkstudentinnen. Julia: „Obwohl ich anfangs dachte, dass Trucks für mich ein Buch mit sieben Siegeln sind, war ich bereits nach dem ersten Tag begeistert. Mittlerweile beobachte ich mich sogar, wie ich auf der Straße nach unseren Modellen Ausschau halte.“ Zusammen sind wir der Nachwuchs bei Daimler Trucks #1, kurz: DT#1, ein global aufgestelltes Projekt. Wir wollen mithelfen, die Daimler-Lkw ganz nach vorne zu bringen und die Konkurrenz abzuhängen. Wir sind alle drei erst seit kurzem im Team mit dabei. Doch eines war uns schnell klar: Trucks sind nicht nur spannend, sondern auch ziemlich cool. Auch wenn wir bislang noch nicht besonders häufig mit den riesigen Fahrzeugen in Berührung gekommen sind, beeindruckt es uns jeden Tag aufs Neue, wie sie mit so viel Power und Ausdauer die Straßen beherrschen. Doch was bedeutet Daimler Trucks #1 und die Arbeit in einem globalen Projektteam eigentlich genau? Für uns hieß es erst einmal, Strukturen verstehen und die Vision verinnerlichen. Das war am Anfang ziemlich kompliziert. Wer gehört zu welchem Bereich? Wer arbeitet an welchen Themen? Und was gehört eigentlich alles zum Projekt dazu? Jeden Tag lernen wir DT#1 aus einer neuen Perspektive kennen und verstehen die Zusammenhänge immer besser.

Wir im Praktikantenbüro: Julia, ich und Jeannette (v.l.n.r.)

Unsere Aufgabe ist es, das Projektteam bei allen kommunikativen Tätigkeiten zu unterstützen: Dazu gehört beispielsweise, Kommunikations-Workshops zu organisieren, Intranetauftritte zu pflegen und jede Menge Texte zu schreiben. Und natürlich Team-Meetings und gelegentliche telefonische Absprachen mit Kollegen in sämtlichen Teilen der Welt. So organisieren wir gerade zwei interne Informations-Veranstaltungen für Mitarbeiter: zum einen in Sao Paulo in Brasilien, zum anderen in Portland in den USA. Die internationale Zusammenarbeit ist für uns echt spannend und bringt einige neue Erfahrungen und Herausforderungen. Angefangen bei der Zeitverschiebung. Zu Beginn hieß es erst einmal, die richtigen Ansprechpartner vor Ort zu finden. Doch Telefonate, selbstverständlich auf Englisch, sind nur zu ganz bestimmten Uhrzeiten möglich. Nun, nachdem unser Vorhaben jedoch erklärt und die nötigen Unterlagen ausgetauscht sind, kümmern wir uns darum, den Mitarbeitern vor Ort die wichtigen Themen im Projekt näher zu bringen und ein abwechslungsreiches und interessantes Programm zu bieten. Und wenn wir das erreichen, sind wir alle ein bisschen stolz. 

Unsere Aufgaben erledigen wir von einem kleinen Büro in Untertürkheim aus mit wunderschönem Blick auf den Neckar, in das die Mittagssonne scheint. Wenn man von uns spricht, heißt es: die drei Musketiere im Praktikantenbüro. Und so sehen wir uns auch. Wir helfen, wo wir können, lernen und haben Spaß dabei. Bei uns gibt es den leckersten Kuchen und wir sind Anlaufstelle für alle kleinen und großen kommunikativen Fragen.

Wir: die drei Musketiere.

Jede Woche lerne ich hier neue Aspekte kennen und erhalte einen spannenden Eindruck von der Arbeit eines globalen Projekts. Das theoretische Wissen von der Uni kann ich so prima in die Praxis umsetzen. Ich finde, die Arbeit ist abwechslungsreich und macht super viel Spaß.
Gerade klingelt auch schon das Telefon, Vorwahl 0055… das sind die brasilianischen Kollegen. Ein Blick auf die Uhr verrät: Es ist schon später Nachmittag. Ich gehe ans Telefon und höre, was es neues über unsere Veranstaltung zu berichten gibt.

Germany, the land where dreams come true…

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“Germany, the land where dreams come true…”

A sunny yet cold day was what greeted me on that morning back in March when my feet first touched German soil. I felt a chill of excitement run through me as I realized that the long-awaited day was finally here! I felt wonderfully elated yet nervous at the same time about facing this unknown place.
Before continuing with relating my experience in Germany, I would like to introduce myself. My name is Sheyna Lotun. I have lived with my family in Mauritius ever since I was born and I had never travelled further than the neighbouring islands until I came to Germany three months ago. I am currently carrying out an internship in the production equipment manufacturing department in the Untertürkheim plant as a participant on the Students Experience Programme (STEP) 2014. This programme, offered by the Southern Africa Initiative of German Business (SAFRI) in cooperation with Mercedes-Benz South Africa, has been supported by Daimler for many years. Through six-month internships in German companies, STEP provides students and young graduates from Southern Africa with the opportunity to build on knowledge gained at university and acquire specific skills for their future careers in their home countries.

Programming a safety system for a new project is very challengingI have long been fascinated by the world of automation and robotics and this is what motivated me to study for a Bachelor of Engineering (Honours) in Mechatronics at the University of Mauritius. It is my dream to work for a large company specializing in automation and thanks to the STEP Programme, I am on my way to realizing this! I am now more determined than ever to deepen my knowledge in this field and I am keen to pursue my postgraduate studies in automation. My department designs and constructs special purpose machinery for the powertrain manufacturing plants. My tasks involve drawing circuit designs, configuring and testing safety and vision sensors as well as writing specification and instruction sheets. I am learning to apply my theoretical knowledge as well as analytical and managerial skills in the work assigned to me. I can say with utmost conviction that I am working with the best team ever! It is a wonderful feeling to be mentored by such professionals and to put into practice what I have learnt at university. My colleagues are very friendly, patient and kind. I am always treated with a lot of respect which I surely give in return. One difficulty I have encountered has been to understand Schwäbisch and some technical terms in German but my colleagues always do their best to talk slowly or make use of English. The team spirit is indeed praiseworthy.

Robot specialists at work.

Besides my work, my stay in Germany is full of pleasant surprises! I cannot say that one experience stands out above all the others as everything that has happened to me here so far is enthralling in its own way. I believe that nothing can be more thrilling than visiting other European countries, making new friends and learning new cultures! My first fun experience here, the day after arriving in Germany with my 12 fellow STEP participants from Angola, Mauritius, Namibia, South Africa and Zambia, was going to the “Faschingsumzug” (carnival parade) in Weil der Stadt where I also got to know more about the folklore of Germany. Germans who are known to be very hardworking and serious undoubtedly know how to enjoy themselves as well, whether it be at carnivals, soccer matches, the Frühlingsfest or other festivals! They value relationships which they share since they also place their priority on family, friends and time away from work.

VfB Stuttgart soccer match.

So far at the weekends I have been on trips with my friends to Heidelberg, Ludwigsburg, Munich, Austria and France. We have visited castles, gardens and several museums where we learned more about the history of automobiles. When we were in Austria, most of us touched snow for the very first time. We have been to the Frühlingsfest in Bad Canstatt where we were ruffled and thrilled by the rides. I am confident there is yet more that I will surely experience as my friends and I are planning to visit other landmarks. As part of the STEP Programme I have met trainees from Daimler who are carrying out vocational training to become “Industrial Management Assistants with Additional Qualification of International Economic Management and Foreign Languages”. I got to know more about the educational system in Germany through them and I was able to share that of my own country. I took part in a two-day soft skill workshop which has equipped me with the tools to support my on-going development in the areas of emotional intelligence, inter-personal understanding and self-control.

Applying for STEP has been one of the best decisions in my life. I am enjoying every second of it, every day. I would strongly encourage any university student reading this blog not to hesitate to embark themselves on such a unique and interesting programme such as STEP. Germany is definitely the land where all my dreams are coming true!

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Today is Diversity-Day! For more information on Diversity management at Daimler click here

Gastbeitrag: WAVE oder warum ich ein Welten-Stromer bin

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WAVE oder warum ich ein Welten-Stromer bin

In der Welt der Werbung geht es ständig darum, man solle sich doch einen Traum erfüllen.  Aber nichts schlägt einen echten Kindheitstraum. Den vergisst man nämlich nie.

Mein Kinderwunsch war, mit einem Auto um die Welt zu fahren.  Und ein Solarauto sollte es sein.Denn mit 13 Jahren sah ich zu Hause bei mir in der Schweiz die Rallye „Tour de Sol“.  Ich bin den Elektroautos immer mit dem Fahrrad gefolgt, so gut ich konnte. Danach wollte ich auch mit Solarenergie fahren, dieser Antrieb hat mich wirklich fasziniert. Es kam aber zunächst anders, aus dem Kindheitstraum wurde zunächst eine Ausbildung und Anstellung als Lehrer. Der Grundgedanke blieb jedoch über viele Jahre: Wenn ein Elektroauto  bei seiner Entwicklung irgendwann so weit wäre, das man damit ca 100 Kiometer am Stück fahren könnte, dann wäre eine Reise um die Welt in einem Jahr möglich. Und ich war mir, damals in den 80er Jahren, eigentlich sicher, ich könnte mir in 20 Jahren so ein Auto einfach kaufen. Aber 20 Jahre später stellte ich fest, es gab die Autos noch nicht als Serienfahrzeuge auf dem Markt. Immer noch nicht. Also entstand die Idee der Weltumrundung mit einem selbstgebauten E-Mobil. Ich war zu dieser Zeit viel im nahen Osten, in Afghanistan unterwegs und habe dort privat unterstützt, ein Schulhaus zu bauen. Ich habe dort auch mitbekommen, was es bedeutet, wenn Kriege auch um Ressourcen, zukünftige Ölvorkommen geführt werden. Da habe ich mir gesagt, ich möchte nicht länger warten, bis ich ein Elektroauto beim Händler kaufen kann. Ich baue mir jetzt selbst ein Fahrzeug.  Natürlich haben mich Einige erst mal als Spinner bezeichnet, oder mich „höflich bewundert“. Aber das Auto wurde gebaut. Von 2007 bis 2008 habe ich in einem Jahr 54.000 Kilometer zurückgelegt, durch 38 Länder.  Ich hatte keine Ahnung, wie man so ein Auto baut. Also besuchte ich den Schweizer TÜV, um abzuklären, was man so alles braucht, danach ging es weiter auf „Werbetour“ zu Universitäten und Firmen mit der Bitte um Unterstützung und Materialien. Ich hätte nicht mit so viel Begeisterung gerechnet, aber mein geplantes Abenteuer kam gut an. Schwieriger war es da schon, Sponsoren und Medienpartner zu finden, aber schließlich gelang es mir, Spiegel Online zu gewinnen, für die ich von der Reise bloggen konnte, und einen Solartechnik-Hersteller.  Los ging’s! Ich wurde zum „Welten-Stromer“.

Ich, mein Solartaxi und Burj Al Arab.

Auf dieser Reise konnte ich unheimlich viele Erfahrungen sammeln, Impulse mitnehmen, die mich bei meiner heutigen Arbeit begleiten. Ich bin Vortragsreisender, Motivator, Ermunterer zur Elektromobilität. Denn mit der von mir veranstalteten E-Mobility-Rallye WAVE und dem Weltrekordversuch möchte ich einfach zeigen: Die Zeit für mehr Elektroautos auf den Straßen ist da. Ich freue mich über Jeden, auch beim Car-Sharing wie beispielsweise car2go, der elektrisch fährt, der zeigt, „Hey, ich bin Teil der Lösung“.  Wir brauchten  für den neuen Weltrekord insgesamt 305 Fahrzeuge bei Treffen auf dem Museumshügel,  am Ende waren es 507 Fahrzeuge. Somit können wir uns ziemlich sicher auf die offizielle Bestätigung des Guinness Buch Weltrekords freuen! Es kamen sogar Teilnehmer aus Ländern wie Norwegen und Singapur.”„Der Weltrekord ist geschafft, und die Schlange hört nicht mehr auf!“, rufe ich ins Mikrofon. Gerade ist das Weltrekordfahrzeug durchs Ziel gefahren. Auf einem Parkplatz formten alle Elektrofahrzeuge die Worte: “Electric Car World Record 2014″. 

Und wissen Sie was? Ich bin noch nie ein Elektroauto von Daimler gefahren, sei es Batterie-elektrisch oder mit Brennstoffzelle. Das würde ich sehr gerne einmal nachholen. Also, Sehen wir uns auf der nächsten Wave? Bringen Sie ruhig Ihre Kinder mit. Stichwort „Kindheitstraum“…  :-)

WAVE 2014

Eindrücke von der WAVE 2014 und dem geglückten Weltrekord:


 

507 Fahrzeuge auf einen Blick

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Anmerkung der Redaktion: Daimler produziert nicht nur schon heute zahlreiche Elektrofahrzeuge, sondern macht sich darüber hinaus im Rahmen des Bundesforschungsprogramms „Schaufenster Elektromobilität“ für das lokal emissionsfreie Fahren stark. Im baden-württembergischen Schaufenster, dem „LivingLab BWe mobil“, das von der e-mobil BW GmbH und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH koordiniert wird, forschen insgesamt über 100 Projektpartner in unterschiedlichen Projekten an mehr als 900 E-Fahrzeugen. Daimler engagiert sich bei insgesamt zehn dieser Projekte. In zwei davon als Projektleiter: zum einen bei Elektromobile Testflotten – in dem Entwicklungsfahrzeuge der B-Klasse Electric Drive und der S-Klasse PLUG-IN HYBRID die Sichtbarkeit von E-Autos in der Öffentlichkeit erhöhen sollen und zum anderen bei charge@work, das „Elektromobilität am Arbeitsplatz“ sicherstellt. Dazu wurden an fünf Unternehmensstandorten im Raum Stuttgart über 170 Ladestationen für Elektrofahrzeuge installiert und der Belegschaft 260 Elektrofahrzeuge sowohl für geschäftliche als auch private Zwecke zur Verfügung gestellt. Das Projekt dient der Erforschung und Implementierung eines intelligenten Lademanagements.


Nerd-Zone Hackathon am KIT in Karlsruhe: Ich war dabei!

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Nerd-Zone Hackathon am KIT in Karlsruhe: Ich war dabei!

Freitag, 23.5.2014 17 Uhr, irgendwo auf der A8 zwischen Ulm und Karlsruhe: Ich stecke mal wieder im Stau fest und stelle mir dabei die Frage: Was bringt einen Softwareingenieur der Daimler TSS dazu, fast ein ganzes Wochenende fern der Ulmer Heimat in einem Keller zu verbringen? Die Antwort ist einfach: Ich darf als Mentor im Namen der Daimler AG beim Nerd-Zone Hackathon  am KIT in Karlsruhe teilnehmen. Veranstaltet von Young Targets stand dieses Wochenende unter dem Motto „Smart Home / Smart Office“. Für alle, die den Begriff noch nicht kennen: Ein Hackathon ist ein Marathon für Hacker. Die Grundidee dabei ist: 24 Stunden Zeit, technikbegeisterte Teilnehmer mit innovativen Ideen und dauerhaft Nachschub an Essen und Getränken (bevorzugt koffeinhaltig). Heraus kommen dann Prototypen, die in einer Präsentation am Ende vorgestellt werden.

Das Format ist in der Daimler AG nicht unbekannt: Im Februar fand der erste ITM Hackathon im Mercedes-Benz Museum in Untertürkheim statt. Im Gegensatz zu diesem Event waren die Teilnehmer in Karlsruhe keine Daimler-Mitarbeiter, sondern externe Studierende. Das Engagement der Daimler AG als Förderer des Hackathons  war eine Kooperation von IT und HR, um zukünftige IT-Fachkräfte auf das Nicht-IT-Unternehmen Daimler als Arbeitgeber aufmerksam zu machen. Die anderen Partnerunternehmen waren ping24/7 GmbH, inovex GmbH, audials AG, abusix GmbH, smarthouse Media GmbH, Sophos GmbH, EXXETA AG, bluehands GmbH und Co.mmunication KG.

Auch meine Anreise hatte irgendwann ein Ende und ich konnte nach dem Check-In direkt zum ersten offiziellen Programmpunkt gehen. Für alle Interessierten war in einem Biergarten ein Termin zur Gruppenfindung organisiert. Bei Pizza und Getränken wurden Ideen zum vorgegebenen Thema „Smart Home / Smart Office“ diskutiert und die Gruppen formierten sich. Auch die Mitglieder meiner Gruppe haben sich erst hier kennengelernt.

Bei meiner Vorstellung als MentorAm Samstag ging es um neun Uhr los. Nach der Anmeldung und ein paar Einführungsworten bezogen die Gruppen ihre Arbeitsplätze im Keller des KIT. Wir Mentoren verschafften uns erst mal einen Überblick der Projekte, die sich die Teilnehmer vorgenommen hatten. Die Vielfalt der Ideen war überraschend. Vom intelligenten Konferenzraum über ein Programm, das mit Bilderkennung der Webcam das Sportprogramm überwacht bis zur App, die ein digitales Haushaltsbuch per fotografierten Einkaufszetteln führt, war alles dabei. In der Anfangsphase stand ich meiner Gruppe beratend zur Seite, besonders wenn es um die Priorisierung der Features und Gadgets ging, die die App anbieten sollte. Die Idee war, ein Kochrezept auf mehrere Köche aufzuteilen (optimierte Parallelisierung) und jedem Koch seine aktuelle Aufgabe mit Zeitleiste auf dem Smartphone anzuzeigen. Nach dem ersten Design sank der Betreuungsaufwand deutlich, was mir viel Zeit ließ, auch die Fortschritte der anderen Gruppen anzuschauen und viele Gespräche mit Teilnehmern, Mentoren und Organisatoren zu führen. Die Region Karlsruhe war mir vorher bereits als Technologie- und Innovationsraum in Deutschland bekannt. Dass die Startup-Kultur jedoch so ausgeprägt ist, wurde mir erst nach und nach klar, als mir die vielen Events und Hilfestellungen geschildert wurden, die es für Gründer in der Region gibt. Am Abend verließ ich das KIT als letzter Mentor, allerdings deutlich vor den meisten Teilnehmern, die noch voller Elan programmierten und designten.

Typischer Anblick bei einem Hackathon - Meine Gruppe an ihrem Arbeitsplatz für die nächsten 24 Stunden

Am Sonntagvormittag wurden die Projekte finalisiert. In dieser Phase wurde so manches kleine Feature aus Zeitgründen gestrichen. Um 14 Uhr war dann Programmierende und die Abschlusspräsentationen wurden vorbereitet, denn die Ergebnisse wurden einer mehrköpfigen Fachjury (zu der ich auch gehörte) vorgestellt. Nach den Präsentationen zogen wir uns zur Ermittlung der Sieger zurück, die in drei Kategorien gekürt wurden:

  • Beste mobile App: „Zettelwirtschaft“  (intelligentes Haushaltsbuch aus fotografierten Einkaufszetteln, die mit OCR ausgewertet werden)
  • Beste Web-Applikation: „Open-pizza.de“ (Sammelbestellung von Pizzen o.ä. über eine App)
  • Kreativster Hack: „CookFlow“ (meine Gruppe! Beschreibung siehe oben)

Nach der Siegerehrung gab es noch Raum für einige Gespräche und persönliches Feedback, bevor ich mich dann wieder auf den Heimweg nach Ulm machte.

Der Preis für die beste Web-Applikation ging an die OpenPizza-Gruppe

Ich hatte ein super Wochenende mit tollen und begeisterten Studierenden. Der Enthusiasmus, vor allem aber auch die sehr gute Qualität der Arbeiten hat mich wirklich begeistert. Ich konnte viele Kontakte knüpfen und werde nächstes Jahr versuchen erneut dabei zu sein. Auch wenn ich dafür wieder eine längere Anreise über die A8 in Kauf nehmen muss.

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Weitere Infos HIER:

Wie Daimler mit “tiramizoo” die Logistik der Zukunft gestaltet

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wie Daimler mit "tiramizoo" die Zukunft der Logistik gestaltet

Seit Jahresbeginn bin ich über die Dexina AG bei Daimler im Einsatz und unterstütze als Projektmanagerin ein zukunftsweisendes Projekt im Bereich Business Innovation (BI). Mit meinem Fokus auf Marketing- und Kommunikationsthemen ist es für mich besonders reizvoll, Einblicke in einen Bereich zu bekommen, der sich über das Kerngeschäft des „Fahrzeugbauens- und Verkaufens“ hinaus mit der „Mobilität der Zukunft“ beschäftigt. Und wie diese bereits heute aktiv mitgestaltet wird, beispielsweise über eine optimierte Ersatzteilelogistik, genau das möchte ich als Teil des Projektteams erfahren. Erst kürzlich habe ich im Online Shop neue Kleidung bestellt und die Lieferung wie selbstverständlich nur kurze Zeit später vom Kurier an meiner Haustüre entgegengenommen. Aber haben Sie sich schon mal gefragt, wie aufwendig es wohl ist, besonders in den meist verkehrsüberlasteten Innenstädten das Leistungsversprechen einer taggleichen Lieferung oder zur Wunschzeit einzuhalten? Möglich wird dies wohl nur über ein innovatives Mobilitätskonzept wie es z.B. die tiramizoo GmbH entwickelt hat. Wählt man nämlich die Same-Day-Delivery des Münchner Start Ups, greift ein ausgeklügeltes Logistiksystem auf ein Netzwerk von ca.1200 Kurieren zu, um für die Bestellung den routenoptimierten Transportweg zu berechnen. Das Paket wird quasi als „Trittbrettfahrer“ auf Reise geschickt, um noch schneller an seinen Bestimmungsort zu gelangen! So clever, wie ich diese Idee finde, so attraktiv mag tiramizoos Mobilitätslösung für Daimler gewesen sein, als man auf den Pionier der taggleichen Warenlieferung aufmerksam wurde.

bei same day delivery spielt tiramizoo seine Vorteile aus

Denn während Daimler selbst z.B. über car2go den innerstädtischen Personentransport revolutioniert, müssen täglich unzählige Güter über die unternehmenseigenen Logistikprozesse von A nach B fließen unter dem ständigen Druck, dass dies noch schneller und ressourceneffizienter abläuft. Warum also nicht mit tiramizoo kooperieren, um mit ihrem neuartigen Logistikkonzept z.B. die Lieferung von Mercedes-Benz Original- Teilen von Mercedes-Benz Niederlassungen und Vertragspartnern hin zu (freien) Werkstätten zu verbessern? Dies fragten sich wohl auch meine Kollegen von BI und riefen in enger Abstimmung mit dem Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland (MBD) das Projekt mit der internen Bezeichnung „parcel2go“ ins Leben, um u.a. eine zeitfenstergenaue Sameday-Lieferung von Mercedes-Benz Original-Teilen mit tiramizoo in ausgewählten Ballungsgebieten zu erproben. Florian Küchenthal, Teamleiter für das Teilehandelsgeschäft im MBD, erinnert zu tiramizoo: „Für die Umsetzung unserer Strategie, unsere gewerblichen Kunden 2-3 mal pro Tag zu beliefern, waren wir 2013 auf der Suche nach einem geeigneten Dienstleister. Hier hat uns das Konzept von tiramizoo fasziniert.“

Innovative Logistik für Mercedes-Benz Original-Teile mit tiramizoo

Entsprechend hat mich bei meinem Projekteinstieg zunächst interessiert, was es denn konkret „bringt“ die bisherige Logistik mit tiramizoo umzugestalten.

So funktioniert tiramizoo.

Naja, während ich mich bei meiner Bestellung damals einfach darüber freuen konnte, dass mein neues Outfit noch rechtzeitig vor dem Wochenende ankam, geht es für die Mercedes-Benz Niederlassungen und Vertragspartner und die (freien) Werkstätten um das Geschäft. Und dieses lässt sich besser bewältigen, wenn Ersatzteile, je nach Bestellzeitpunkt, zuverlässig in einem von 3 möglichen Zeitslots pro Tag geliefert werden. Dadurch kann die Werkstatt den Reparaturbetrieb besser planen und ihre Kunden früher mit dem wieder in Stand gesetzten Fahrzeug beglücken. Klar kann ich mir vorstellen, dass v. a. auch die reduzierten Transportkosten und der höhere Ersatzteileabsatz durch mehr Lieferkapazität zu den „schlagende Argumenten“ zählen. Aber ich sehe auch, dass durch die professionalisierte Lieferlogistik Fahrtwege minimiert werden, was einen positiven Beitrag zur Umweltbilanz leistet. Dies wird durch die Kooperation mit anderen OEM noch verstärkt, denn deren Ersatzteilebestellungen lassen sich mit den tiramizoo-gesteuerten Lieferungen von MB Original-Teilen kombinieren.

Zeitfenstergenaue Lieferung von Original-Ersatzteilen an die Werkstattkunden

Seit Mitte 2013 wird das neue Logistikkonzept mit tiramizoo u.a. in Bielefeld pilotiert und Herr Thorsten Bittner, Leiter Vertrieb–und Service der MB Niederlassung OstWestfalenLippe berichtete mir am Telefon, dass er nicht erwartet hätte, dass der neue Lieferprozess von Anfang an so reibungslos funktioniert. Dies sei dabei nicht nur auf tiramizoos stabiles System zurückzuführen, was wichtig für die Kuriere sei, die tagtäglich damit arbeiten. Sein persönliches Engagement im Zuge der erfolgsversprechenden Bielefelder Pilotierung begründe sich auch auf die konstruktive Zusammenarbeit mit der Dachorganisation MBD, dem Bereich BI und der tiramizoo GmbH. Motivierend sei besonders, dass Anregungen jederzeit offen kommunizierbar seien und dann auch rasch umgesetzt werden.

Ab geht's in den Van.

Einen detaillierten Einblick in die tiramizoo-basierte Ersatzteilelogistik erhalten Sie über ein Video HIER.

Ich selber konnte mit Blick auf die Zusammenstellung des Projektteams eine gelungene Kombination der involvierten Mitarbeiter wahrnehmen. Während Hr. Kurt Lay als „Space Cowboy“ seine weitreichende Expertise aus dem Daimler Umfeld einfließen lässt, entstehen neue Impulse für die Weiterentwicklung des Logistikkonzeptes im stetigen Austausch mit dem Fachbereich.

In diesem Rahmen bereite ich derzeit mit meinen Teamkollegen die Erprobung von tiramizoos Logistiklösung in weiteren innerstädtischen Ballungsgebieten vor.

Die Erwartungen des Projektteams sind dabei hoch, aber wir sind überzeugt, dass „tiramizoo“ nicht nur gut schmeckt, sondern auch ein Erfolgsrezept für ein verbessertes Ersatzteilegeschäft darstellt!

Ich hoffe der Einblick in dieses spannende Projektthema hat Ihr Interesse geweckt, ich freue mich sehr auf Anregungen und Feedback!


Anita Racosi arbeitet für den Bereich Daimler Business Innovation und unterstützt im Rahmen des Projekts „parcel2go“ die Daimler-seitige Kommunikation. Zudem begleitet sie bei Daimler Business Innovation im Projekt „Fahrhilfen ab Werk“ die Kommunikation, Marketing und den Rollout in neue Märkte.

 

Auch Genies brauchen Vorbilder – das (außer-)gewöhnliche Lebenswerk des Wolfgang Amadeus Mozart

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 Mozart oder "auch Genies brauchen Vorbilder"

 „Eine Frage, die sich viele Klassikfans und Mozarthörer stellen: Wo kam das alles bei ihm her? Woher rührte eigentlich diese ungeheure Schaffenskraft des Salzburger Komponisten, der gerade einmal 35 Jahre alt wurde?“, so fragte Thomas Fröhlich, Director Corporate Media & Marketing, Cooperations & Trusts der Daimler AG, bei seiner Begrüßung der 250 Gäste, die sich am 5. Juni im Mercedes-Benz Museum einfanden. Als nunmehr zehnter Referent in der Reihe „Dialog im Museum“ sprach Prof. Dr. Ulrich Konrad an diesem Abend über das Thema „Auch Genies brauchen Vorbilder – das (außer-)gewöhnliche Lebenswerk des Wolfgang Amadeus Mozart“.

 v.L.: Dr. Jörg Klein, Geschäftsführer seitens der Daimler und Benz Stiftung und Prof. Dr. Ulrich Konrad

Dr. Jörg Klein, der als Geschäftsführer seitens der Daimler und Benz Stiftung das Publikum begrüßte, wies darauf hin, dass die Frage von Originalität und Nachahmung, von eigenständiger geistiger Leistung und Imitation auch heute von ungebrochner Wichtigkeit sei – und nicht selten die Gerichte beschäftige. Der Übergang passt nicht so recht…Konrad lehrt als Ordinarius für Musikwissenschaften an der Universität Würzburg und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem die Dent Medal der Royal Musical Association London und den Leibniz-Preis. „Das Genie und jede einzelne seiner Schöpfungen werden oft aus dem Kontext ihrer Epoche herausgenommen. Sie werden idealisiert und in ihrem Kern gar nicht mehr als Produkte einer fortlaufenden geschichtlichen Entwicklung aufgefasst“, erläuterte Konrad. Gerade für Mozarts Kompositionen habe dies lange gegolten. Doch dieses Vorgehen greife zu kurz. Bereits das „Wunderkind“ Mozart bereiste in den 1760er-Jahren die Fürsten- und Königshöfe Europas und versetzte dabei Adel und Musikkenner mit seinem virtuosen Klavierspiel in Erstaunen. Bereits während dieser Zeit sog der Jugendliche zahlreiche musikalische Einflüsse in sich auf und beschäftigte sich intensiv mit den Werken anderer Komponisten. So überrascht es nicht, dass sich der 22-Jährige, wie ein Brief seiner Mutter an den Vater vom 7. Februar 1778 überliefert, ohne Zögern an jede Art von Auftragskomposition heranwagte.

 Der Vortrag von Prof. Konrad war sehr gut besucht

Es sei ihm, so stellt Mozart fest, beinahe einerlei, welches Genre von ihm verlangt werde, „denn ich kann so ziemlich wie Sie wissen alle Art und Stil von Kompositions annehmen und nachahmen“. Bei Mozart zeige sich eine schier unbegrenzte Fähigkeit, musikalische Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten, stellte Konrad fest. „Wohl kein anderer Musiker von vergleichbarem Rang setzte sich zeitlebens so intensiv mit Werken von Kollegen auseinander“. In Mozarts Biografie erscheint das Jahr 1784 besonders herausragend. Innerhalb von nur zwei Monaten komponierte er vier Klavierkonzerte. Als Ausrichter von Konzerten sah er sich gezwungen, beständig Ausschau nach neuen musikalischen Ideen zu halten, mit denen er sein Repertoire bereichern konnte. Besonders Joseph Haydns Sinfonien erregten dabei sein Interesse. Zu Art und Intensität seiner Beschäftigung gebe es zwar keine Überlieferung, doch eine genaue Analyse des Klavierkonzerts B-Dur, 2. Satz, KV 450, zeige, so Konrad, dass er durchaus einige kompositorische Ideen Haydns aufgriff und in sein Werk integrierte. Vor allem bei der Variation in langsamen Sätzen galt Haydn vielen Zeitgenossen als mustergültig.

 Es gab viele interessierte Fragen zum Beitrag von Prof. Konrad

Nach einer intensiver Partitur-Analyse der Haydn-Sinfonie D-Dur, Nr. 75, durch die Konrad fast schon detektivisch nachweisen konnte, wie Mozart sich bestimmter Passagen für eigene Werke „bemächtigte“, gelangte er zum Schluss: „Hier öffnet sich einem schlagartig die Tür zur Einsicht: Mozart orientiert sich ohne jeden Zweifel am Modell eines ihm bekannten Sinfoniesatzes aus dem Schaffen Haydns. Er reagierte kreativ auf den Anstoß eines Vorbildes, indem er ein charakteristisches Nachbild schuf.“ Ausgehend von einem kaum beachteten Notizblatt, lasse sich ohne jeden Zweifel feststellen, dass eine nachahmende Beziehung vorliege. Dieser Befund mag provokant anmuten. Der Vorwurf, dass hier an dem genialen Schöpfertums Mozarts gerührt werde, liege nahe. Das sei jedoch falsch, stellte Konrad fest. Denn: „Mozart hat hier eine Idee Haydns aufgegriffen. Er hat sie radikal weiterentwickelt und sich damit wieder von ihm entfernt. Die Beziehung ist als ein Wettbewerb zu begreifen. Der romantische Wahn, der uns den Tonkünstler als jemanden zeigen will, der seine Musik in heiliger Entrückung, von oben irgendwoher empfängt, sollte heute der Vorstellung vom Komponisten als geistigem Arbeiter in seiner Tonwerkstatt weichen.“

 Der Daimler Dialog fand in der imposanten Kulisse des Mercedes-Benz Museums in Stuttgart statt

Die lebhafte Diskussion im Anschluss an den Vortrag drehte sich unter anderem um die Frage, weshalb die klassische Musik ihre prägende Kraft heute verloren habe. Dem sei keineswegs so, entgegnete Konrad. Im Gegenteil seien in früheren Jahrhunderten Kompositionen meist bereits nach 70 Jahren vergessen gewesen. Heute hingegen könnten wir Stücke aus vielen Jahrhunderten einfach hören. Dies habe einen großen Einfluss etwa auf die Filmmusik. So sei die Begleitmusik zu „Fluch der Karibik“ ohne Beethoven kaum denkbar. Ferner wollte ein Besucher wissen, ob der an diesem Abend erstmals öffentlich bekannt gemachte Zusammenhang zwischen Mozart und Haydn nicht durch eine App hätte ausfindig gemacht werden können. In der Tat, so Konrad, würde sich das „Big Data“-Konzept irgendwann auch auf die Musikwissenschaft auswirken. Gegenwärtig seien solche komplexen musikalischen Zusammenhänge nicht automatisch erkennbar, aber in der Zukunft könnten neue technische Entwicklungen dies ermöglichen.

Green White Dynamite (smart electric bike)

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Mit einem E‐Bike kann ich auch noch fahren wenn ich achtzig bin!” sagt mein Kollege und schaut mich herausfordernd an. Da hat er natürlich Recht, jedenfalls wünsche ich ihm, dass er dann noch fit genug zum Radfahren ist. Aber ich sehe die Sache etwas anders. Warum soll ich so lange darauf verzichten Spaß zu haben? Frei nach dem Wendemotto: “Dreißig Jahre haben wir gewartet, jetzt sind wir mal dran!?” -Nein danke, ich will jetzt E‐Bike fahren und jetzt Spaß haben. Klar, diese Diskussion gibt es wahrscheinlich schon so lange wie es Fahrräder mit zusätzlichem Elektromotor gibt. 

Aber wenn man über das Thema mit den Leuten spricht, merkt man bereits nach zwei, drei Sätzen, wer schon etwas Erfahrung hat und wer einfach nur mit Totschlagargumenten um sich wirft. Einige Leute haben beim Begriff “E‐Bike” eine Art Mofa vor Augen, wo ich dann mit der Hand Gas geben kann (was es selbstverständlich auch gibt). Beim smart electric bike geht es jedoch nicht darum Gas zu geben, jedenfalls nicht mit der Hand. Hier muss man schon in die Pedalen (daher der Name Pedelecs) treten, sonst rührt sich nichts. Der Fahrer hat die Möglichkeit zwischen vier Fahrstufen zu wählen, oder ganz ohne Akkustrom zu treten, wie bei jedem anderen Rad auch. Ich sehe die Sache so: Wenn ich für 20 km/h trete, bekomme ich noch 5 km/h vom Akku dazu. Also etwas Rückenwind als Bonus sozusagen.

 Alter Mercedes-Transporter als Kulisse für eine Strandbar

Höre ich auf zu treten, hört auch der Wind auf zu wehen. Das bedeutet: Es läuft nichts ohne Eigenleistung. Und diese kann ich halt je nach Fahrstufe selbst bestimmen. Zusätzlich habe ich auch die Möglichkeit den Akku durch Treten, Bremsen oder bei Bergabfahrten wieder aufzuladen. Allerdings ist es in unserem schönen norddeutschen Flachland zwar manchmal schon ganz schön hügelig, aber die Downhill-Fahrten halten sich dann doch in ziemlich engen Grenzen. Aber wie komme ich denn jetzt eigentlich zu diesem schönen, kleinen Renner? Vor einiger Zeit habe ich im Daimler Blog eine Geschichte über den E‐Smart, also das Auto, geschrieben und Thorsten Fischer aus dem Bremer Kundencenter, hat mich gefragt, ob ich nicht auch mal was über das smart ebike schreiben will? Klar will ich! Und so hatte ich jetzt für ein paar Tage die Möglichkeit, das Rad auf Herz und Nieren zu prüfen. Nachdem ich das Rad im Kundencenter abgeholt habe, werde ich plötzlich zur VIP. Überall verfolgen mich neugierige Blicke. Kein Wunder, der weiße Blitz macht ganz schön auf coole Optik. Ein richtiger Blickfang. Und selbstverständlich muss ich jede Menge Fragen beantworten. “Wie schnell ist der Zosse denn so?” Antwort: “Das Rad fährt so schnell wie ich treten kann. Der Akku unterstützt mich aber nur bis 25 km/h.” Ansonsten bräuchte ich ein kleines Nummernschild.

"Junge, komm bald wieder"...aber mit dem smart-e-bike!

Die Räder mit dem Nummernschild bringen bis 45 km/h auf die Straße. Aber die wichtigste Frage ist natürlich: “Wo kann ich denn auch mal so ein Rad ausleihen und Probe fahren?” Antwort: „Mitarbeiter können im Shop des Bremer Mercedes‐Benz Kundencenter vorbei schauen, oder unter der Nummer 0421‐419 5827 einen Termin ausmachen“. Ja, jetzt wissen wir fast alles Wissenswerte über unser schönes Bike, oder? Nein, natürlich nicht und ich will hier auch keinen Testbericht wie in einer Fachzeitschrift bringen. Aber ein paar Dinge möchte ich noch schreiben. Das Rad ist, wie schon erwähnt, optisch ein echter Leckerbissen und von der Sitzposition im Bereich Mountainbike anzusiedeln. Da muss eben jeder selber wissen, ob das zu ihm passt. Die Scheibenbremsen verzögern optimal und den Antriebsriemen, anstelle einer Kette, finde ich persönlich klasse. Das Display der Bedieneinheit, mit all den wichtigen Informationen ist beleuchtet. Wenn ich allerdings eine Fahrstufe ändern will kann ich das nur hierüber steuern. Da würde ich mir auf jeden Fall einen Schalter in Griffnähe wünschen.

Garantiert weniger CO2 als die Kuhherde

Und zum Schluss habe ich noch die Mutter aller Fragen, die auf jeden Fall auf einen E‐Biker zukommt. An machen Tagen sogar öfter als einem lieb ist. Sie lautet: “Wie lange hält der Akku?” Dann stelle ich immer die Gegenfrage: „Was wollen Frauen wirklich“? Dafür gibt’s höchstens irritierte Blicke, oder wenn es gut läuft, einen Lacher. Aber mir ist es schon ernst damit. Ich kann nämlich keine der beiden Fragen so richtig beantworten. Für den Akku gibt es keinen, mir bekannten, standardisierten Test, wie z.B. beim Auto und dem Kraftstoffverbrauch. Schalte ich auf Stufe 1, hält der Akku sicherlich länger als auf Stufe 4. Das ganze ist dann natürlich auch noch stark abhängig von den äußeren Gegebenheiten wie dem Gelände, der gefahrenen Geschwindigkeit und auch der Temperatur. Mein Tipp: Nicht lange andere Leute fragen, sondern einfach mal eine ausgiebige Probefahrt machen und es selber ausprobieren. Viel Spaß!

 

Allgäu-Orient-Rallye: Von Kühen im Allgäu zum Tee mit Beduinen

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Allgäu-Orient-Rallye: Von Kühen im Allgäu zum Tee mit Beduinen

Jedes Jahr am 7.7. dasselbe Spiel: Mitten in der Nacht versammeln sich Hunderte von bastelerprobten Motorsportfreunden vor ihrem Computer – um genau um 3:33 Uhr einen der begehrten 111 Startplätze für die Allgäu-Orient-Rallye zu ergattern! Und als ob es nicht schon verrückt genug wäre, sich mit dem Lied des ersten Vogels an den Computer zu setzen – so offenbart sich der tatsächliche Wahnsinn dieses Auto-Abenteuers erst, wenn die restlichen Daten dieses Projektes zusammen getragen werden:

- Über 6.000km geht es in rund drei Wochen vom Allgäu nach Jordanien
- Die Autos dürfen einen Maximalwert von höchstens 1.111,- € haben – oder über 20 Jahre alt sein
- Das Übernachtungsbudget liegt bei 11,11€ pro Mann
- Autobahnen und Navigationen sind verboten
- Die Autos bleiben im Zielland und werden für einen guten Zweck verkauft
- Man sollte “mit Händen und Füßen” sprechen können – denn da wo die Reise hin führt – hilft auch Englisch nicht mehr weiter
- Ein Team besteht immer aus 6 Mann. Je zwei teilen sich eines der drei Autos!
- “Toleranz” und “Aufgeschlossenheit” sind Startvoraussetzung. Das wird zwar nicht geprüft, aber ohne wird man es schwer auf der Strecke durch Balkan, Türkei und Asien haben.

Gewonnen hat bei dieser Rallye aber natürlich nicht das Team, welches als erstes durchs Ziel fährt: bei der wilden Fahrt von Oberstaufen nach Jordanien geht es vielmehr darum, bei zahlreichen Sonderprüfungen Punkte zu sammeln. Die Aufgaben sind dabei sowohl peinlich, albern, lästig und anstrengend – dienen aber fast immer und in irgend einer Form dem intensiven Kennenlernen von Land und Leuten auf der Strecke! Und was gibt es zu gewinnen? Ein Kamel! Das ist jedoch bislang immer im Zielland verblieben.

Ein Kamel in Jordanien also bewegt die drei Daimler-Kollegen (Sascha Kürschner, René Kürschner und Andreas Eißfeld) um mit Ihren Weggefährten (Stefan Dieringer, Claudius Huppert und Michael Feldmeier) drei Wochen lang in einem alten T-Modell zu sitzen und im Kofferraum desselben womöglich auch noch zu schlafen? Nein, natürlich nicht. Vor allem geht es nämlich um ein unvergessliches Erlebnis mit Freunden. Darum, mit den alten Mercedes  Europa, den Balkan, die Türkei und den vorderen Orient zu durchqueren. 16 Länder in drei Wochen zu sehen und in Orte zu reisen, von denen die meisten eher selten auf der Liste beliebter Urlaubsziele stehen.

Der Drang nach Abenteuer...

Der Drang nach Abenteuer, Freude am Basteln und automobiles Technik-Verständnis gehören wohl als Mindestanforderung für ein solches Projekt dazu. Und um von Frau, Freundin oder gleich der ganzen Familie die Freigabe für ein solches Projekt zu bekommen, soll nicht zuletzt auch Überredungskunst hilfreich sein. Im Idealfall sollte man ähnlich verrückte Aktionen auch vorher schon mit seinen Mitfahrern erlebt haben. Drei Wochen auf Staub und Straße kann als „Teamtraining“ durchaus an zwischenmenschliche Grenzen gehen, mit denen jeder anders umgeht! Da kann es schon mal zum Gruppen-Koller kommen. Doch als wir letzten Sommer unser spontanes “Ja” zu dieser Aktion mit dem Überweisen des Startgeldes bestätigten, da wussten wir ja bereits, daß es kein Sonntagsausflug werden würde, auf den wir uns da begeben! Vor den ersten Wüstenkilometern gilt es aber zunächst die wichtigste Aufgabe zu erfüllen: „Fahrzeugbeschaffung“ stand im Herbst 2013 auf unserer To-Do-List: Mit einer 50% Besatzung an Daimler-Mitarbeitern – war für uns die Frage des passenden Vehikels auch schnell geklärt! Drei 124er Kombi mussten es sein. Der Plan: so billig wie möglich kaufen – und mit Teilen aus dem Mercedes-Benz Gebrauchtteile Center wieder frisch machen! Zu unserem Glück erwies sich das GTC als „Rallyeerfahrener Partner“ – und so konnten wir mit dem Marketing des Gebrauchtteile Centers zudem eine Sponsoring-Abmachung treffen, die uns neben der benötigten Unterstützung zur zeitwertgerechten Rennwagen-Reparatur auch ein stilechtes Auftreten durch die Kommunikationsabteilung der Gebrauchtteile-Profis ermöglichte!

Am 02. Mai 2014 ging es dann endlich zur Warm-Up-Party nach Oberstaufen, bevor es am Folgetag hieß: „Gentlemen start your Engines!“ Als wir unsere Boliden mit den anderen Teams der Allgäu-Orient-Rallye 2014 verglichen, kamen wir uns im durchgestylten GTC-Design schon fast ein bisschen „overdressed“ vor. Waren doch die anderen Fahrzeuge teilweise lediglich mit einer Walze und Farbe aus dem Baumarkt – Abteilung „Innenausbau“ – renntauglich gemacht! Nach den ersten 100km auf verschiedenstem Terrain war es aber schnell wieder vorbei mit dem Glamour-Faktor unserer schwarz, grau und cyan – folierten Renner. Schlamm aus dem Flussbett, abgebunden mit Straßenstaub – die Allgäu-Orient ist ein Gleichmacher über alle Fahrzeugklassen hinweg. Auch wenn sich der Gedanke einer Low-Cost-Rallye beim Anblick mancher V8-Monster nicht sofort erschließen will.

Und dann ging es endlich los:
Knapp 700 abenteuerlustige Krieger der Straße machten sich binnen weniger Stunden auf die Flucht vor bequemen Betten, heißen Duschen, ausgewogenen Mahlzeiten und geregelten Tagesabläufen! Noch hatten alle ein Lachen im Gesicht, daß sich allerdings schnell einstellen sollte als klar wurde, daß die erste Aufgabe bereits beim Start gelöst werden musste. Für ein Jugendhaus in der Türkei mussten lange Holzbalken für die nächsten 3.000 Kilometer transportiert werden. Jedes Auto musste einen mitnehmen. Pech für den Prozess – denn dadurch zog sich der Start ewig hin… aber wir hatten Glück. Bis unser Team an der Reihe war gab es keine Balken mehr – und so konnten wir uns ohne Ballast auf die ersten Kilometer der Reise machen. Alle 6 zu einer Generation gehörend, wo das Navigationssystem bereits das halbe Autoleben lang seinen Stammplatz an der Windschutzscheibe oder gar per Smartphone in der Hosentasche hat, mussten wir unser erst einmal wieder ans „Plan lesen“ gewöhnen. Funktionierte aber nach einer kurzen Eingewöhnung ganz gut – und so ging es flugs durch Österreich, Italien und Slowenien und auf einem verregneten Bergpass konnten wir dann auch erstmals unsere Extra Zusatzscheinwerfer erproben, für die wir zunächst von manchem Team belächelt wurden. Die erste Nacht sollte und dann auch gleich auf die nächsten Wochen einstimmen. Wir nächtigten nämlich stilecht im Kofferraum unserer Kombis!

Eine Wäsche muss auch mal sein.

Rasch ging es weiter nach Kroatien, wo wir auf der Höhe der schönen Adriastadt Zadar auch eine erste Tankbilanz ziehen konnten. Nach knappen 1.000km können wir mit Fug und recht behaupten, daß es durchaus möglich ist den 230E mit flotter Fahrt auf Landstraßen zu bewegen – ohne mehr als 10l zu verbrauchen. Daß mag für ein aktuelles 4 Zylinderauto maßlos erscheinen, wir dürfen aber nicht vergessen daß wir hier von Oberklasse-Kombis aus den 80er Jahren sprechen. Deshalb sind diese Werte durchaus akzeptabel! Mit der Autowahl also alles richtig gemacht! Sicher kann man eine solche Fahrt auch mit einem Polo absolvieren. Der verbraucht weniger, aber dann wird die Tour wirklich zur Tortur! Außerdem können wir im Nachgang nur nochmal bestätigen daß die Allzeit-Option einer Übernachtung im Planungssicherheit gibt ! Und so konnten wir auch die Adriaküste ausgeruht verlassen – und am dritten Tag die Hatz durch den Balkan eröffnen. Vom Gebirge des kroatische Hinterlandes, ging weiter in die Herzegowina und nach Bosnien, Montenegro und Albanien. Insbesondere in Bosnien und Albanien fällt eine sehr hohe Mercedes-Dichte auf. Gerade vom Typ W123 und W124 verrichten hier heute noch viele Fahrzeuge treu Ihren Dienst! Wären unsere Autos nicht als Rennwagen beklebt. Wir wären gar nicht weiter aufgefallen!

Schließlich sollte Mazedonien. In einem Ort namens Ohrid hat uns ein netter Einwohner für umgerechnet 10€/Kopf ein Nachtlager zur Verfügung stellt. Seit dem Start die erste Nacht, die nicht im Auto statt findet. Trotz aller Lobeshymnen auf die Wohnwagen-Tauglichkeit des 124er Kombis – eine richtige Dusche in einem richtigen Haus ist dann doch nochmal was anderes!

Mittlerweile schrieben wir den 06. Mai ins Logbuch. Tag Vier der Exkursion! Irgendwo im Niemandsland in den Bergen von Bulgarien hatten wir dann auch Möglichkeit die Autos hinlänglich Ihrer Geländegängigkeit auf ein paar Waldwegen zu überprüfen. Hat sehr gut funktioniert. So gut daß wir etwas übermütig wurden…  und so überschatteten „komische Geräusche“ das Überqueren der griechischen Grenze! Bezeichnenderweise lautete der Name der Ortschaft dann auch „Drama“ in der wir eine Zwangspause einlegen mussten. Denn ein Leck in der Kraftstoffleitung und vor allem der Riss an der Radaufhängung ließen sich mit unseren Bordmitteln nicht mehr beheben! Eine Werkstatt wurde aufgesucht, die dem Problem mit Flex und Schweißgerät zu leibe rückte! Am Ende haben es die hellenischen Werkstatt-Profis aber ganz gut hinbekommen und so haben auch wir uns am 8.5.2014 mit allen anderen Rallye-Teilnehmern in Istanbul im Nachtlager vor der Sultan-Achmed Moschee eingefunden. Ein erstes Wiedertreffen mit den anderen Piloten also. Fachsimpeln und Wunden lecken ist da unvermeidlich!

Die Schlagfrequenz der Länderdurchquerungen lag am siebten Tag der Allgäu Orient Rallye bereits bei 11. Sollte sich aber spontan senken. Denn die nächsten 3.000 Kilometer sollten durch die abwechslungsreiche Landschaft der Türkei führen! Einmal quer durch bis zum Van See und dann runter nach Iskenderun! In kurzen Worten zusammengefasst, eine nicht minder Aufregende Tour auf der wir mehere kleinere und größere Maleurs mit unseren Autos hatten und insgesamt zwei Werkstätten in der Türkei aufsuchen mussten und unter Anderem auf 2.700m von Schneebedeckten Straßen überrascht wurden – bevor wir endlich am 18.05.2014 im Fährhafen von Iskenderun ankamen von wo aus alle 670 Autos von Rennteams und Rally-Organisation per Fähre nach Israel verschifft wurden. Die Fahrer selbst „flogen hinterher“ um dann nach einem „Sightseeing-Day“ in Tel Aviv Autos und Fahrer wieder am Rallye-Tag 17 Platz hinterm Steuer der vertrauten Kombis zu nehmen.

Die eine oder andere "Schlammschlacht" bleibt nicht aus.

Weiter ging es also am 17. und 18. Rallyetag durch Israel, mitsamt Grenzerfahrungen an der Grenze. Stacheldrahtzaun links und rechts, Maschinengewehr-Patronenhülsen im Wüstensand und installierte Minen in Sichtweite – hier empfielt es sich strikt den Anweisungen der Soldaten und Guides zu folgen und auf eigenmächtige Wüsten-Expeditionen zu verzichten! Diese wurden dafür im Nachbarland Jordanien und Ziel der Rallye nachgeholt! Fast alle Teams nutzten die „freie Strecke“ der Jordanische Wüste zum ziehen von Donuts im Sand und Drift-Eskapaden bis an die Grenzen der Fahrphysik. Manche Teams übertrieben es dabei auch ein bißchen und mussten dabei lernen, dass die acht Zylinder eines Ford Explorer nicht dazu gedacht sind, möglichst enge Kreise im Wüstensand zu ziehen. Versucht man es doch – landet man auf dem Dach. Von derartigen Erfahrungen blieben wir Gott sei Dank verschont. Aber die letzten Ersatzreifen die wir bei den Gelände-Challanges in der Türkei nicht gebraucht hatten, die „gingen in der Wüste drauf“

Mitten in der Wüste.

Es gab aber auch ruhigere Momente in Staub und Sand. So bleibt der Besuch der Wüstenstadt Petra oder die spontane Einladung von Beduinen zum Tee als bleibende Erinnerung – bevor dich die Rallye dann nach 21 Tagen bereits Ihrem Ende näherte!

Am 23. Mai fand dann in einem Touristen-Resort-Hotel am toten Meer die Siegerehrung statt! Heraus kam ein zufriedenstellender vierter Platz – den wir uns mit 97 anderen Teams teilen! Bei der Allgäu-Orient Rallye werden ab dem dritten Platz nämlich keine Preise und Ehrungen mehr verteilt! Denn darum geht es nicht – sondern um eine unvergessliche Reise die hiermit zu Ende ist. Und Diese wurde in der Nacht zum 24.05. gemeinsam mit allen anderen Reisenden bei der Abschlussparty zünftig und ausgiebig gefeiert! – Auf die vergangenen Wochen – und vor allem die Kondition und das Durchhaltevermögen der Autos angestoßen! So richtig zu Ende war die Rallye aber erst unmittelbar vor der Fahrt zum Flughafen! Am Tag 22 kam nämlich der unbestritten traurigste Moment des ganzen Projektes. Nach langen Nächten der Vorbereitung, nach 3 Wochen ungetrenntem Zusammensein, nach Blut, Schweiß und Tränen mussten wird die Nummernschilder der Autos demontieren. Den Schlüssel abgeben und die treuen Gefährten zurücklassen und alleine in den Flieger nach Frankfurt steigen! Ohne Kamel, ohne Auto, aber Glücklich!

Ob wir es wieder tun würden? Das müssen wir Gott sei Dank nicht sofort beantworten – denn die Anmeldung zur Allgäu Orient 2015 ist am 7.7.2014 – wieder um 03:33 Uhr!

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