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Bis der TÜV uns scheidet – 1.000.000 Kilometer mit meinem E220CDI

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Für den Außendienstler ist das Auto wie das zweite Wohnzimmer. Ich fahre damit nicht nur von A nach B, auch viele Mittagspausen und Arbeit erledige ich dort. Zu meinem Mercedes habe ich eine ganz besondere Beziehung. Heute möchte ich Ihnen die Geschichte erzählen, wie wir unsere 1 Million Kilometer erreicht haben.

Seit über 30 Jahren arbeite ich im Vertrieb. Da kommt natürlich berufsbedingt einiges an Kilometern zusammen. Genau genommen inklusive der privaten Fahrten circa 50.000 – 60.000 im Jahr. Während der letzten 28 ½ Jahre haben mich Fahrzeuge der Marke Mercedes begleitet. Doch nicht etwa alle paar Jahre ein neues Fahrzeug – nein – in diesem gesamten Zeitraum besaß ich genau zwei Fahrzeuge mit dem Stern.

Der Beginn: Mal schauen, wie weit wir kommen

Mein erstes Fahrzeug war ein Mercedes 190er Diesel mit 5-Gang-Getriebe. 1989 hab ich diesen als Jahreswagen mit 22.000 Kilometern auf dem Tacho gekauft. Unsere Wege trennten sich im Jahr 2003 bei 925.000 Kilometern durch einen Motorschaden. Das Fahrzeug diente Anfang der 90er Jahre als Hochzeitsauto bei der Heirat meines Bruders.

Hier mein Auto mit Hochzeitsausstattung

Da das aber trotzdem schon eine beachtliche Leistung ist, entschied ich mich auch beim folgenden Auto für einen Mercedes. Es wurde ein E220 CDI 4-Zylinder, in den ich mich zur Probefahrt setzte und sofort wusste: „Der ist es!“

Die Erstzulassung war im Oktober 2000 und als ich ihn 2003 kaufte, hatte er 133.000 Kilometer. Dieser Kilometerstand ist für Viele der Grund, das Auto abzugeben, mein Motto war:

Mal schauen, wie weit wir kommen!

Für mich war das Auto Luxus, im Vergleich zum Vorgänger hatte ich nun nicht nur einen Airbag, sondern auch eine Klimaanlage mit an Bord – gerade rechtzeitig zum anbrechenden „Super-Sommer“ 2003, der mit Temperaturen von über 40 Grad kurz bevor stand…

Inzwischen sind wir 867.000 Kilometer gemeinsam gefahren und haben umzugsbedingt viermal das Autokennzeichen gewechselt. Wenn ich das durch eine realistische Durchschnittgeschwindigkeit von 65 km/h teile, komme ich auf 13.339 Stunden, also umgerechnet ca. eineinhalb Jahre, die ich fahrend in diesem Auto verbracht habe.

Dazu noch eine kleine Geschichte: Würde ich alle Visitenkärtchen stapeln, die an meine Windschutzscheibe geheftet wurden, hätte ich einen Turm von circa einem halben Meter mit Telefonnummern von Interessenten, die mein Auto kaufen wollten…

Mein Weg zur Million

Bei einer Million Kilometer kann man viele Hunderttausender und Schnapszahlen feiern. Auch wenn ich diese nicht immer per Schnappschuss festhalten konnte, so bleiben doch die Erinnerungen.

Das können traurige Anlässe sein – wie bei 600.000 Kilometer im Oktober 2010, als ich zur Beerdigung meiner Mutter gefahren bin. Aber auch freudige Anlässe – als der Tacho die 911.000 Kilometer anzeigte, gab es ein Erinnerungsfoto an die Bekannten. Betreff der E-Mail:

Nun fahre ich auch einen 911er!

Im Mai 2018 war es dann soweit. Mein Benz und ich konnten nicht nur unser gemeinsames 15jähriges feiern, nein, am (passenderweise) 15. Mai war der Tag der Tage gekommen: Der Sprung in den Hyperraum zur Million!

Aufgeregt schoss ich die ersten Bilder von den 999.999 Kilometern. Abgebogen auf eine Nebenstraße – Handykamera an und es passierte… Nichts! Seitdem steht mein Tacho vehement auf 999.999 Kilometern. Sowas haben die Ingenieure bei Daimler wahrscheinlich gar nicht vorgesehen.

Das Foto ist übrigens gerade mein aktuelles Hintergrundbild auf meinem Laptop…

Durch Höhen und Tiefen

Besonders erwähnenswert ist sicher auch der Umstand, dass dieses Fahrzeug nicht nur den ersten Motor, sondern auch das erste (Automatik)getriebe und den ersten Turbolader im Betrieb hat. In der gesamten Zeit musste ich nur zweimal abgeschleppt werden, einmal mit Kühlerschaden, ein anderes Mal hatte der Turbo einen Defekt.

Wilfried Reichle mit seinem Team vom 1a Autohaus Reichle in Frickingen-Altheim war immer zur Stelle, seit 10 Jahren und 500.000 Kilometer gebe ich meine Auto gerne vertrauensvoll ins seine Hände.

Der Wagen hat übrigens auch noch den ersten Fahrersitz… – und nein – ich hatte noch nie einen Bandscheibenvorfall – und ja – meinem Rücken geht es ausgezeichnet. Vor vielen Jahren wurde uns während eines Seminars das richtige Sitzen im Auto beigebracht – wie im Flugzeug bei der Landung in „upright position“. Das war zwar anfangs gewöhnungsbedürftig, aber ist demnach wohl absolut richtig.

Natürlich bewege ich mich regelmäßig, das trägt sicher sein Übriges im positiven Sinne dazu bei. In meinem alten 190er bin ich übrigens zuvor 900.000 km im gleichen Sitz gesessen… – die Schonbezüge wechselten und wechseln allerdings regelmäßig…

Für mich ist das Inbetriebhalten meines Autos übrigens auch eine Form von Nachhaltigkeit. Die Reparaturen halten sich in Grenzen und auch der Verbrauch ist phänomenal niedrig. Während ich früher gerne mal ein bisschen schneller gefahren bin (laut Tacho bis zu 233 km/h) lasse ich es heute der Laufleitung geschuldet etwas ruhiger angehen (ohne dabei zu trödeln…) und komme mit meinem 65 Liter Tank dafür teilweise über 1.000 Kilometer weit.

Bis das der TÜV uns scheidet

Vor vielen Jahren las ich bei einem meiner Kunden einen guten Spruch, der bei ihm an der Wand hing:

Name, Titel und Befrackung sind zum Zwecke der Verpackung, nicht Schale ist wichtig, sondern Perle, was zählt, ist der ganze Kerle!

Ein Vers, der auf die Menschen bezogen ist und den ich nach meiner langen Zeit im Außendienst voll und ganz unterschreibe – doch möchte ich ihn hier auch für meinen Mercedes gelten lassen.

Mein Auto hat jetzt noch ein Jahr TÜV – dann sehen wir weiter, solange freue ich mich über jeden gefahrenen Kilometer, den mich mein zuverlässiger Mercedes E220CDI gesund von A nach B bringt.

In diesem Sinne… – setzte ich mich jetzt gleich wieder in meinen Boliden und „schnurre“ weiter…

P.S.: in Sachen der stehen gebliebenen 999.999 km habe ich noch eine Idee: Vielleicht kann die Software auf Meilen umgestellt werden, dann unternehme ich mit meinem Auto einen zweiten Versuch auf die (Meilen)Million… – und dann gehe ich in Rente…

Der Beitrag Bis der TÜV uns scheidet – 1.000.000 Kilometer mit meinem E220CDI erschien zuerst auf Daimler-Blog.


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